Brettspiel Testbericht vom 20.12.2010 - von Jörg

Wer war´s? - Das 2. Abenteuer




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2010

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
40 - 50 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 7 Jahre

Durchschnittswertung:
5/10 bei 1 Bewertungen



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VORWORT:

Das elektronische Spiel „Wer war´s“ wurde im Jahr 2008 zum Kinderspiel des Jahres gewählt.
Hierüber haben wir ja bereits berichtet: (Link)
Das Spiel ist ab 6 Jahre und dauert ca. 30 Minuten. Die Abläufe finden in einem Schloss statt, in dem ein magischer Ring geklaut wurde. Die Spieler müssen versuchen, den Schuldigen zu finden.
Ein Jahr später, im Jahr 2009 veröffentlichte Ravensburger das zweite elektronische Spiel „Wo war´s“. Auch hierzu haben wir einen Bericht erstellt: (Link)
Dieses Mal ist das Spiel sogar alleine spielbar und findet in einem fernen Land statt, indem die Menschen von einem Drachen beschützt werden. Ziel ist es, den Dieb zu finden, der den Drachenschatz geklaut hat.
Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2010. Das Kinderspiel „Wer war´s“ verkauft sich immer noch sehr gut und so wird nun das zweite Abenteuer „Wer war´s“ dem Publikum präsentiert. Kooperatives Spielen mit einer elektronischen Komponente steht dabei wieder im Mittelpunkt. Wir haben uns das Ganze mit Spielern im Alter zwischen 7 und 10 Jahre genauer angeschaut. Alle kannten bereits die zwei vorherigen Ausgaben. Wie nun das neue Abenteuer bei den Kindern und uns angekommen ist verraten wir euch im folgenden Bericht.

ZIEL DES SPIELS:

Wir befinden uns in dem kleinen Städtchen Schräghausen. Die Häuser, die Tiere, alles wirkt nicht ganz normal. Trotzdem fühlen sich alle wohl. Bis eines Tages ein Kobold die Stadt besucht und sowohl Menschen als auch Tiere mit einem Gedächtnis-Verlust-Zauber belegt. Damit will er alle bis Sonnenuntergang ins Unglück stürzen.
Die Tiere kennen ihr Herrchen nicht mehr und die Menschen wissen nicht mehr, in welchen Häusern sie wohnen. Zum großen Unglück sind auch noch alle Hausschlüssel durcheinander.
Die Kinder müssen gemeinsam Ordnung in dieses Durcheinander bringen und ihr Herrchen finden. Hierzu haben sie bis 6 Uhr am Abend Zeit. Als Hilfe besitzen die Spieler ein kleines sprechendes Radio und die gute Fee, die den Spielern zur Seite steht.

SPIELAUFBAU:

Vor dem ersten Spiel muss die Werkzeugkiste zusammengebaut und die Spielfiguren mit den Aufstellfüßen befestigt werden.
Je nach Schwierigkeitsgrad (leicht, mittel, schwer), den man am Radio einstellt, sind zwei zusätzliche Figuren mit von der Partie und die Lichtung des Waldes spielt eine weitere Rolle.
Der Spielplan, der die Stadt und die Wege zeigt, wird in die Mitte gestellt und die Figuren und Plättchen wie in der Übersicht der Anleitung angegeben daneben und darauf platziert. Hat sich jeder eine Spielfigur (=Haustier) ausgesucht, kann das Spiel beginnen.

SPIELABLAUF:

Ein Spieler beginnt (anschließend reihum) und würfelt. Je nach Anzahl der angezeigten Häuschen bewegen sich die Spieler entlang des Weges. Dabei dürfen sie immer maximal ein Kind mitnehmen.
Die Wege sind allerdings mit drehbaren Kreuzungen bestückt, so dass man je nach Würfelwurf eine oder alle fünf Kreuzungen auf dem Spielplan drehen muss. Ist letzteres (Drehen der Kreuzungen) der Fall, würfelt der Spieler noch einmal, schließlich muss seine Bewegungsweite ermittelt werden.
Mit der zweiten Aktion bedient der Spieler das Radio.
Hierzu drückt man die Taste mit der Farbe des Kindes, bei dem man sich gerade befindet. Anstelle eines farbigen Kindes kann man auch die Taste des weißen Kindes (der Fee) drücken. Das macht Sinn, wenn man seine Figur in ein Haus zieht, indem sich kein Kind befindet.
Hat man eine Farbe gedrückt, muss man sich noch für eine Aktionstaste entscheiden.
Folgende Tasten stehen zur Auswahl:
>Lass dir von dem Kind etwas geben (Schlüssel, Spielzeug, Informationen)
>Frage ein Kind wo es wohnt (als Hilfsmittel legt man anschließend das kleine Kinderkärtchen auf das genannte Haus)
>Bestätige dem Kind, dass es wieder in seinem Haus ist (hierzu braucht man den passenden Schlüssel) / gerade bei dieser Aktion bekommen die Spieler einen Hinweis, auf das Aussehen des gesuchten Herrchen … trägt Brille, dick, dünn, Kleidungsstück, etc.)
>Bitte ein Kind, dass es für euch zaubert (nur bei Kinder mit abgebildeten Zauberstern möglich / ggf. erhält man weitere Informationen)
>Setzte ein Spielzeug ein, damit euer Herrchen euch wieder erkennt (wenn man weiß oder einen Versuch wagen will >>das Spielzeug ist aber anschließend weg)
Eine Partie kann somit auf zwei verschiedenen Arten beendet sein:
Die Spieler haben gemeinsam das Herrchen vor 6 Uhr abends gefunden.
Die Spieler haben es nicht geschafft vor Ablauf der Zeit das Herrchen zu finden.

Strategie:

Nur gemeinsam erreicht man das Ziel und dabei muss man sich nicht beeilen. Erst wenn die Kindertaste und Aktionstaste gedrückt wird, verstreicht etwas an Zeit. Solange man also keinen Spielzug unternimmt, geht die Zeit auch nicht weiter.
Anfangs mit der Bewegung, aber auch bei den Drehbewegungen sollte man sich gegenseitig Ratschläge geben. Wohin soll ein Spieler und welche Kreuzung (sofern nur eine erwürfelt) sollte man drehen.
Bei den Aktionen ist das schon etwas schwieriger. In unseren Runden hat es sich bewährt, dass wir die Kinder erst nach ihrem Wohnort fragen und so bereits durch die Bewegung einige Kinder mitnehmen konnten.
Erst anschließend haben wir die Kinder gebeten uns etwas (Schlüssel / Spielzeug) zu geben. Die Möglichkeit des Zaubers haben wir selten genutzt, außer in der Schwierigkeitsstufe schwer, da die Zeit doch schnell vorangeht und mit Glück um eine Stunde zurückgestellt wird.
In Stufe 1 (leicht) und Stufe 2 (mittel) ist es zeitlich aber auch sehr knapp das Ziel zu erreichen. Man sollte sich also immer vor einem Zug überlegen, welche Bewegungsrichtung und welche Aktion man mit welchem Kind auswählt. Hierzu sollte in der Anfangszeit auch ein Erwachsener Hilfestellung geben.

Interaktion:

Jeder Spieler hat seine Spielfigur, doch für einen Zug orientiert man sich durchaus an den Aktionen vorheriger Spieler oder der aktuellen Spielsituation. Nicht jedes Haus ist abhängig von der Lage der Kreuzung immer zu erreichen.

Glück:

Der Glücksfaktor ist in den ersten zwei bis drei Partien sehr hoch, da man sich als Spieler erst einmal an die Aktionen gewöhnen muss. Man weiß nicht genau, was alles passieren könnte und sammelt Erfahrung.

Auf das Würfelglück oder –pech hat man auch nach mehreren Partien keinen Einfluss und kurze Bewegungen bringen einem nicht immer zum gewünschten Haus.
So sollte man schon genauer überlegen, welches Kind oder besser noch, welche Aktionstaste man auswählt. Nur in den Spielpartien der Stufe 3 (schwierig) mussten wir aufgrund enger zeitlicher Vorgabe einige Male das Glück herausfordern und das Kind fragen, ob es unser Herrchen ist.

Packungsinhalt:

Viele Fragen drehen sich natürlich erst einmal um die elektronische Komponente, dem Radio. Taugt es was, versteht man alles?
Handlich und robust liegt es neben dem Spielplan und mithilfe der roten Taste kann man die Spielaktion nochmals hören. Soweit so gut! Leider hat man allerdings die Lautersprecher an der hinteren Seite des Radios angebracht, so dass wir geneigt waren es zu drehen. Verstanden haben wir alles, auch wenn man bei den Aussagen des Radios leise sein muss, um alles genau zu hören.
Das weitere Material ist von guter Qualität und passt wie angegossen in die Spielschachtel. Hier arbeitet der Verlag wie immer perfekt. Die Kurzeinleitung, die man nur in den Anfangsrunden neben das Spiel legt, beinhaltet alle wichtigen Funktionen. Die Grafik des Plans und der Figuren ist einfach und schön gezeichnet. Bei den Wegen hätten wir uns aber eine etwas deutlichere Abbildung gewünscht, da man gerne einmal den einen oder anderen Weg bzw. dessen Richtung übersieht.
Die vier Spielfiguren sind knallrot und lassen sich erst auf den zweiten Blick (insbesondere Bronco und Schorsch) unterscheiden. Bemalte Figuren wären natürlich klasse, aber so anspruchsvoll sind wir nun auch wieder nicht.
Die Anleitung ist sehr übersichtlich und ein schneller Spieleinstieg möglich.
Fehlt nur noch der Preis, der mit ca. 35 Euro sicherlich nicht billig ausfällt. Aufgrund des elektronischen Spielelements muss man allerdings etwas tiefer in die Tasche greifen.

Spaß:

Die Erwartung an dieses zweiten Abenteuers war sehr hoch. Wer war´s ist bei uns immer noch ein sehr beliebtes Kinderspiel, an dessen Erfolg „Wo war´s“ bis heute nicht herankommt.
Viel Neues darf man in dieser zweiten Edition nicht erwarten. Natürlich spielt man wieder zusammen und sucht anstatt eines Rings sein Herrchen. Das reicht allerdings nicht, denn gleichzeitig müssen weitere Dinge zugeordnet werden. Der Schwierigkeitsfaktor ist jedoch gestiegen und die Spieler müssen noch mehr aufpassen.
Dabei muss man immer genau zu hören, da das Radio manch einem zu leise oder sogar undeutlich eingestellt ist.
Viele Aussagen wiederholen sich mit der Zeit, was bei uns nach 6 bis 7 Partien der Fall war. Man kennt die möglichen positiven und negativen Effekte und weiß, wie man damit am besten umgeht. Der Kobold und seine bösen Aktionen (z.B. Wegnehmen des Schlüssels) stören dabei nur selten den Spielfluss. Gerade erfahrene Wer war´s und Wo war´s Spieler werden den Schwierigkeitsfaktor von leicht auf mittel oder sogar schwer stellen.

Nach weiteren Partien kann uns und den mitspielenden Kinder diese zweite Edition aber nicht wirklich überzeugen.
Was haben wir erwartet, wenn es heißt „2. Edition“?
Ein ganz anderes Spiel mit komplett neuen Abläufen?
Nein, vieles erinnert an die erste Edition und wird nur durch weitere Elemente ergänzt. Das Spiel wirkt dadurch etwas anspruchsvoller, aber der Ablauf nicht so spannend, wie man das vielleicht gedacht hätte. Das Spiel ist keines Fall schlecht aber auch kein Spiel, das die erste Edition ersetzt. Wer die Möglichkeit hat, sollte aber auf jeden Fall einen Blick riskieren und das Spiel ausprobieren.

Jörgs Meinung:

Nach dem riesigen Erfolg des Spiels „Wer war´s“ mit der Auszeichnung „Kinderpiel des Jahres 2008“ und der zwischenzeitlichen Ausgabe „Wo war´s“ im Jahr 2009 bringt Ravensburger nun eine zweite
Edition von „Wer war´s“ heraus. Die Abläufe erinnern sehr stark an die alte Version, nur Thema und weitere Spielelemente fließen hier ein. Natürlich darf die elektronische Komponente nicht fehlen, von der wir uns eine Weiterentwicklung gewünscht hätten.
3 Schwierigkeitsstufen warten auf die Kinder, die durchaus anspruchsvoll und anfangs mit Eltern gespielt werden sollten.

Etwas Glück ist dabei, um das richtige Herrchen innerhalb vorgegebener Zeit zu finden. Auf Dauer ist „Wer war´s“ aber kein Spiel das sich mit der ersten Ausgabe messen lässt. Dazu ist die erste Ausgabe zu gut!

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

Vielen Dank an Ravensburger Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
5 von 10
Gemeinsam planen!
INTERAKTION
5 von 10
Aktionen mit anderen abstimmen!
GLÜCK
5 von 10
Würfelergebnisse und Aktionen kommen nicht immer wie gewünscht!
PACKUNGSINHALT
6 von 10
Gute Qualität, wobei wir uns von der elektronischen Komponente mehr versprochen hätten!
SPAß
5 von 10
Anfangs sehr spannend, doch mit der Zeit sinkt der Faktor!
GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Die zweite Edition unterscheidet sich nur thematisch und durch neue Spielelemente von der ersten Edition! Den Kindern gefällt allerdings nach wie vor die erste Ausgabe viel besser!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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Samstag 25.12.2010

Spiel 2010: Wer war´s Schräghausen (Ravensburger)

Nachricht von 08:43 Uhr, Jörg, - Kommentare

"Erlebt ein neues, noch kniffligeres Spiele-Abenteuer! Dieses Mal liegt ein mieser Gedächtnisverlust-Zauber über dem Städtchen Schräghausen. Alle irren herum. Selbst die Tiere haben vergessen, wer... ...

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