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Testbericht vom 30.07.2009 - von Jörg

Sankt Petersburg




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2004

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
45 - 60 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre

Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen



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Heute möchten wir euch ein Spiel vorstellen, dass fünf Jahre nach seiner Veröffentlichung einen ausführlichen Testbericht im Jahre 2009 erhält (denn uns gab es als Redakteure zur damaligen Zeit nicht!). Wir reden hier von Sank Petersburg, dass im Jahre 2004 auf der Nominierungsliste zum Spiel des Jahres stand. Weitere Preise folgten: >Deutscher Spielepreis 2004 >Spielehits für Experten 2004 >International Games Award 2004 (Winner) Alleine aufgrund der Preise und Auszeichnungen muss sich hinter dem Spiel wohl ein gutes Spiel verbergen, oder? Dabei ist schon alleine der Name bzw. die Stadt „Sankt Petersburg“ interessant, denn dahinter verbirgt sich mit vier Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Russland. Peter der Große hat die Stadt nicht nach sich selbst benannt, sondern nach seinem Schutzheiligen, dem Apostel Simon Petrus. Dass man aus dieser Stadt auch ein Spiel entwerfen kann, beweist der Autor Michael Tummelhofer.

Ziel des Spiels: Wer am Ende die meisten Punkte hat gewinnt!

Spielaufbau: Der Anleitung liegt eine Übersicht bei, die man beim Lesen der Anleitung und beim Aufbau daneben legt.
Als erstes wird der Spielplan in die Tischmitte gelegt. Darauf erkennt man ein Ablagefeld für die verwendeten Karten, eine Auslage für die Handwerker, Bauwerke, Austauschkarten und Adligen. Natürlich besteht auch der Spielplan aus einer Punkteleiste und einer Punktestaffelung, die am Ende eine Rolle spielt. Das Wichtigste ist allerdings die Kartenreihe, auf die später die einzelnen Karten gelegt werden. Weitere Erläuterungen sind der Übersicht im Spiel zu entnehmen. Die Karten für die einzelnen Felder werden gemischt und jede Gruppe für sich verdeckt auf das passende Feld gelegt. Jeder Spieler erhält 25 Rubel auf die Hand. Der Rest des Geldes wird als Bank zur Seite gelegt. Im weiteren Verlauf des Spieles sollte man das Geld möglichst verdeckt in der Hand halten. Die Spieler nehmen sich jeweils zwei Figuren einer Farbe. Eine dieser Figuren stellt man auf die Punkte- bzw. Zählleiste mit dem Wert 0, die andere legt man vor sich ab. (Erkennungsmerkmal wer welche Farbe hat.) Anschließend kommen die Startspielerkarten (vier Karten mit unterschiedlichen Symbolen) zum Einsatz. Bei vier Spielern bekommt jeder verdeckt eine Karte. Bei drei Spielern sind es zwei Karten und bei drei Spielern wird ein Spieler mit zwei Karten ausgestattet. Diese Karten deckt man auf und ersetzt sie durch die jeweiligen Spielsteine. (Die Karten werden anschließend aus dem Spiel genommen.) Ein Spieler zieht vom Stapel der Handwerker bei >vier Spielern 8 Karten >drei Spieler 6 Karten >zwei Spieler 4 Karten und legt sie offen in die obere Reihe (von links nach rechts). Diesen Stapel dreht man um 90 Grad damit man immer weiß in welcher Phase bzw. Kartenreihe man sich befindet. (Dies wird somit im weiteren Verlauf auch mit den weiteren Kartenstapel gemacht und nach einer Runde alle wieder zurückgedreht.) Das Spiel beginnt mit der Handwerkerphase.

Spielablauf: Bevor wir mit den einzelnen Aktionen und deren Erklärung beginnen, ein kurzer Überblick. Im Spiel werden aus den Kartenreihen logischerweise Karten gekauft. Diese kosten Geld doch nach jeder „Karten“-runde werden bestimmte Einnahmen oder/und Siegpunkte an die Besitzer (Kartenkäufer) ausgeschüttet. Gerade am Anfang wird es eine Weile dauern bis man überhaupt etwas erhält. Das Spiel besteht somit aus Aktionen (Kaufen, Auslegen, Aufnehmen oder Ausspielen von Karten). Anschließend folgt eine kleinere Wertung und als dritter Schritt das Auslegen neuer Karten. Das ist nicht schwer, doch hinter den Aktionen steckt mehr als man vielleicht denken mag.

Die Aktionen: Die Anleitung beginnt mit den Worten „…der Spieler der an der Reihe ist…“! Ok, aber ist das ein beliebiger Startspieler? (Wird in der Anleitung erst später erklärt.) Somit ergänzen wir gleich am Anfang die Anleitung, da dies sonst zu Missverständnissen führt. Jeder Kartenstapel ist mit einem Symbol ausgestattet und einer dieser Spieler hat auch dieses Symbol (bei Handwerker ein Stuhl) vor sich liegen. Dieser Spieler beginnt die jeweilige Runde. (Später werden diese Rollen getauscht, doch hierzu am Ende mehr). Folgende Möglichkeiten hat der Spieler, bevor anschließend, und auch das steht nicht gut in der Anleitung, der nächste Spieler reihum an der Reihe ist:

1 Karte kaufen
Der Spieler kauft eine beliebige Karte in der Auslage. Der Wert ist oben links angegeben. Diese Karte legt man offen vor sich ab. Das Geld wird zum Stapel (Bank) gelegt. Nicht immer kann ein Spieler eine Karte kaufen (zu wenig Geld) oder er will die Karte, aber kann sie erst später bezahlen. Dann nimmt der Spieler 1 Karte auf die Hand. Das Handkartenlimit ist allerdings 3! Im späteren Verlauf ist die Auslage in den Kartenreihen vielleicht nicht attraktiv oder der Spieler will endlich eine seiner Handkarten auslegen. Somit besteht die Spieleraktion aus 1 Karte von der Hand auslegen. Die Kosten sollte man allerdings bedenken, da die jetzt fällig werden. Irgendwann kann ein Spieler nicht, oder will eine (weitere) Karte nicht kaufen bzw. auslegen. Dann kommt das Passen als Aktion zum Zug.

Haben alle Spieler gepasst sind die Aktionen zu Ende und es folgt die Wertung. Je nach Karten-Aktions-Phase (Handwerker, Bauwerke, Adlige oder Austauschphase) werden Punkte verteilt. Zum Beispiel werden in der Runde der Handwerker nur diese Karten (vor dem Spieler) gewertet. Was die Spieler erhalten ist im unteren Teil der Karten angegeben. Wer Glück bzw. clever agiert bekommt Punkte und Geld. Andere Spieler vielleicht nichts, wenn sie diese Kartensorte nicht vor sich liegen haben. Ein Beispiel für eine Wertung ist in der Anleitung enthalten. Nur in der Runde mit den Austauschkarten entfällt die Wertung. Erst danach folgt die Auslage mit neuen Karten.

Die Karten in der oberen Reihe werden mit dem nächsten Kartenstapel (nach den Handwerker folgen beispielsweise die Bauwerke) aufgefüllt. Durch Drehen dieses Kartenstapel weiß jeder wo man gerade ist und durch das Symbol wer beginnt! Nach dem Ende einer Runde (mit den vier Kartensets) werden alle verbliebenen Karten in die unterste Reihe geschoben (am besten nach rechts schieben). Der Wert einer Karte (beim Kauf) verringert sich um 1 und beim Auffüllen darf das Feld über einer solchen Karte nicht belegt werden. Je nach Spieleranzahl werden auch die vier Spielsteine (Startspieler) weiter gegeben. Bei vier Spielern bekommt der jeweils linke Nachbar den Stein, bei zwei Spielern gegenseitiger Tausch und bei drei Spielern darf sich ein neuer Spieler über zwei Steine freuen. Sobald die erste Karte eines Stapels genommen wurde, wird die Gesamtrunde (mit den restlichen Stapeln) noch zu Ende gespielt. Zu den bisherigen Siegpunkten folgen noch Punkte für ausliegende unterschiedliche Adlige (siehe Punktestaffelung auf dem Spielplan). Zusätzlich gibt es für 10 Geld noch einen Punkt. Wer noch Karten auf der Hand hält hat Pech, denn für jede Karte gibt es 5 Punkt Abzug. (Diesen Punkt vergisst man gerne!) Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt!

Dies waren die Abläufe im Schnelldurchlauf!!! Denn einige Sonderregeln die man beachten muss kommen noch hinzu! Es gibt beispielsweise die Möglichkeit die Kosten für Karten zu senken. Hat man bereits eine solche gleiche Karte offen vor sich ausliegen kostet jede weitere 1 Geld, oder 1 Rubel wie es streng genommen in der Anleitung heißt, weniger. Eine weitere Möglichkeit ist der Kauf aus der unteren Reihe. Bestimmte Karten erleichtern einem auch den Einkauf, denn je nach Karte erhält man zusätzliche Vergünstigungen. 1 Rubel muss man allerdings immer für den Kauf einer Karte bezahlen! Die Austauschkarten sind besonders interessant. Denn sie bieten nicht nur eine große Vielfalt an Möglichkeiten, sie können auch andere Karten ersetzen (die einfach überdeckt werden). Dabei muss aber nicht nur die Farbe, sondern je nach Karte auch auf das Symbol geachtet werden. Weitere ausführliche Erläuterungen finden sich in der Anleitung. Einige Karten dürften auch nicht aufgrund der Abbildung verständlich sein. Hier lohnt sich ein Blick in die Übersicht der einzelnen Karten in der Anleitung.

Strategie:

Sankt Petersburg ist ein knallhartes Strategiespiel, welches gerne die Gier der Spieler nach tollen Karten dadurch bestraft, dass diese irgendwann kaum oder wenig Geld haben und somit den Mitspielern fast hilflos ausgeliefert sind. Um diesen Fehler nicht frühzeitig zu machen sollte man sich anfangs auf die Handwerker spezialisieren und in der ersten Runde auch mindestens zwei davon kaufen. Auf Dauer rechnen sich die Handwerker und werden durch weitere Käufe der gleichen Sorte günstiger. Bei den Bauwerken macht es beispielsweise somit auch nicht viel Sinn Anfangs welche zu kaufen. Sofern man allerdings als Startspieler in der Reihe der Adligen am Zug ist und diesen auch ausführen will muss man zumindest eine Bauwerkkarte auf die Hand nehmen. Geld ist somit immer knapp und nur mit viel Geld kann man sich auch möglichst viele unterschiedliche Handwerker kaufen. Das Handkartenlimit ist dabei zum Glück auf drei (außer mit der Sonderkarte auf vier) beschränkt, denn sonst würden wohl viele Spieler am Ende Minuspunkte bekommen. Die unterschiedliche Anzahl an Adligen entscheidet dabei sehr oft darüber wer am Ende gewinnt! Eine besonders attraktive Karte aus unserer Sicht ist die Baumeisterin. Sie zu kaufen ist aus Sicht des Geldes verrückt. Wem dies allerdings am Anfang gelingt wird ihren Profit in Form von Geld und Siegpunkten auf Dauer genießen. Hat man viele Runde gespielt lohnt sich immer ein Blick auf den Startspielerstein. Wer beginnt die nächste Runde? Wann ist man selbst am Zug? Welche Möglichkeiten hat man? Strategen können sich hier austoben und immer wieder neue Ideen ausprobieren.

Interaktion:

In den ersten Spielrunden ist man erst einmal mit sich beschäftigt. Hat man Sankt Petersburg dann mehrfach gespielt, wird man auch auf Interaktion Wert legen. Welche Karten bringen einem nicht nur etwas, sondern vermiesen auch dem Mitspieler dessen Auslage und seine Strategie! Das zeigt sich insbesondere bei den Handwerkern und den Adligen. Wer die Qual der Wahl hat schaut beim Mitspieler und entscheidet anschließend welche Karte man nimmt.

Glück:

Spieler, die Sankt Petersburg ein paar Mal spielen, sind schon der Überzeugung, dass hier viel Glück im Spiel ist. Wenn man aber wie wir bereits weit über 100 Runden hinter sich hat, wird dieser Faktor mehr und mehr nach unten sinken. Irgendwann kennt man fast alle Karten auswendig und kann einschätzen ob sich ein Kauf oder doch eher ein Warten lohnt. Denn bevor man zu gierig ist, wartet man lieber noch eine Weile um die gewünschte Karte vielleicht noch etwas günstiger zu bekommen.

Packungsinhalt:

Es gibt nur wenig Spieler, die von der Grafik von Sankt Petersburg begeistert sind. Auch wir hätten uns sicherlich eine schönere Grafik mit besseren Illustrationen auf den Karten gewünscht. So fällt dieser Part der Beurteilung eher schlecht aus, denn auch die Anleitung ist nicht gerade für Wenigspieler konzipiert. Viele offene Fragen muss man in den ersten Partien nachlesen, um spätestens nach einigen späteren Runden eine flüssige Partie entstehen zu lassen. Der Preis pendelt sich bei diversen Händlern zwischen 18 und 25 EUR, was natürlich nur eine Momentaufnahme ist. Dafür erhält man auch eine Menge an Material!

Spaß:

Wie bereits anfangs erwähnt haben wir sehr … sehr … und noch viel mehr Spielrunden mit Sankt Petersburg hinter uns. Somit kann das Spiel ja auch nicht schlecht sein! Auch nach all den Jahren verliert das Spiel nicht seinen Reiz. Mit Sicherheit ist es eher ein Spiel für die Vielspielergemeinde, doch auch Gelegenheitsspieler sind von diesem Spiel angetan, sofern es ihnen von einem erfahrenen Spieler erklärt wird. Ansonsten muss man sich zumindest zwei Mal die Anleitung aufmerksam durchlesen. Klammert man einmal die Grafik aus, sind die Spielmechanismen sehr einfach und wiederholen sich, was anderen Spielern nicht gefällt. Der besondere Reiz sind allerdings sind die Karten, die unterschiedlicher nicht sein können. Jede Karte, insbesondere „Ausbaukarten“ haben ihren Vorteil aber auch Nachteil. Geschicktes Taktieren und der Kauf von Karten sind der Schlüssel zum Erfolg. Zu Zweit spielt sich das Spiel genau so flüssig wie zu Viert. Mit drei Spielern muss man allerdings noch mehr taktieren da ein Spieler eine Runde immer zweimal beginnen darf.

s Meinung:

Sankt Petersburg ist nicht nur 2004 mit vielen Preisen ausgezeichnet worden sondern hat auch all die letzten Jahre seinen Reiz nicht verloren!

Zwar ist die Grafik und die Anleitung nicht jedermanns Sache doch die Spielabläufe überzeugen uns auf ganzer Linie!

Die Abläufe wiederholen sich ständig, doch durch die unterschiedlichen Karten und dem Wechsel der Startspielersteine entstehen neue Möglichkeiten, die man effektiv nutzen muss um eine Partie zu gewinnen! Gerade dieser Faktor mit den unterschiedlichen Karten hat seinen Reiz!

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

STRATEGIE
8 von 10
Nur nicht zu gierig!
INTERAKTION
6 von 10
Steigert sich gegen Ende des Spiels!
GLÜCK
3 von 10
Durch mögliches Vorausplanen geringer Faktor!
PACKUNGSINHALT
4 von 10
Grafik und Anleitung verbesserungswürdig!
SPAß
8 von 10
Auch nach langer Zeit immer noch sehr reizvolles Spiel!
GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Komplex auf den ersten Blick und einfach und genial, wenn man mehrere Runden spielt! Auf Dauer ein Spiel mit Suchtfaktor!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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Nachricht von 08:21 Uhr, Smuker, - Kommentare

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