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Testbericht vom 12.04.2015 - von Andreas

Tödlicher Ruhm (Culinario Mortale)




Details


Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2014

Anzahl der Spieler:
5 bis 8 Spieler

Spielzeit:
180-240 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 16 Jahre

Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen



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Vorwort

Seit ca. 6 Jahren spielen wir in Frankfurt am Sylvesterabend immer ein neues Krimidinner-Spiel, wobei sich die Gäste natürlich passend verkleiden. Inzwischen hat sich da eine lustige Gruppe zusammen gefunden die hier und da mal durchwechselt, aber das ganze sehr zelebriert und wirklich gerne an diesem besonderen Tag spielt. Dabei haben wir schon verschiedene Systeme (Krimi Total, Mörderische Dinnerparty, sowie weitere) durchprobiert. Jedes System hat dabei Vor- und Nachteile, wobei unserer Gruppe das „Freie“ Spielen mit Charakterdarstellung lieber ist als das stupide ablesen von einzelnen Abschnitten.
Auch am Sylvesterabend 2014-2015 haben wir wieder ein Krimispiel durchgeführt. Dieses Mal die Krimigeschichte „Tödlicher Ruhm“ von Culinario Mortale. Dieser Verlag ist noch neu im Krimigeschäft und so waren wir natürlich gespannt was hier anders ist und wie das ganze umgesetzt wurde. Vielleicht sollten wir aber vorher erwähnen was ein Krimidinner ist, wie es funktioniert, was es für verschiedene Systeme gibt und was man noch zusätzlich machen kann um mehr Spaß zu haben.

Ein Krimidinner gibt es nämlich in verschiedenen Ausführungen und Möglichkeiten…

  1. Krimidinner EVENT wo man als Gast eine Karte kauft und teilnimmt

Diese Events sind meist wie eine Art Live Theaterstück wobei hier die Gäste in die Story für einzelne Rollen eingebunden werden können. Auch ist es oft Gang und Gebe, dass man den Mörder vor der Verkündung erraten soll (meist gibt es hier für jeden Tisch einen Zettel, manchmal auch pro Pärchen). Je nach dem spielt die Eventgruppe sogar verschiedene Morde die falsch getippt wurden aus, bevor sie im Finale die richtige Lösung spielen. Bei dem einen oder anderen Krimidinner haben wir sogar eine Fragenrunde erlebt. Da musste man selbst aufstehen und zu verschiedenen Personen und Orten gehen und konnte dort frei Fragen stellen und notierte die Antworten.

Wie auch beim Krimidinner zu Hause ist das ganze mit dem Essen in verschiedenen Szenen gekoppelt und so gibt es immer wieder mal Pausen in dem dann der neue Gang aufgetischt wird.

  1. Krimidinner zu Hause, hierbei ist man selbst der Krimidinner Veranstalter und kauft sich ein System. Eine bestimmte Minimalanzahl an Spieler muss dabei mitspielen und meist kann eine gewisse maximale Anzahl an Spielern nicht überschritten werden (wobei weitere passive Rollen natürlich möglich sind und meist sogar mitgeliefert werden oder online heruntergeladen werden können. Diese haben dann aber keinen aktiven Part im Spiel).

Die zweiverwendeten Krimidinner Mechaniken haben zwei große Unterschiede:

  • Der Mörder weiß erst am Spielende, dass er der Mörder ist à z.B. Mörderische Dinnerparty (Keiner darf Lügen wenn er nach etwas gefragt wird, hier gibt es meist vorgefertigte Dialoge die 1:1 vorgelesen werden müssen)
  • Der Mörder weiß schon zu Beginn, dass er der Mörder ist à z.B. Culinario Mortale, Krimi Total (Nur der Mörder darf Lügen, alle anderen Spieler müssen die Wahrheit sagen. Der Mörder muss aufpassen, dass er sich nicht zu sehr in seinen Lügen verstrickt).

 

Das nun zur Basis, kommen wir aber mal zum Spielablauf von Culinario Mortale und danach gibt es noch ein paar Tipps aus dem Nähkästchen.

Spielablauf:

Bevor das Ganze losgeht muss man sich das passende Krimidinner aussuchen. Hierbei ist es wichtig auf die Personenanzahl zu achten und die Hintergrundgeschichte. Je nach was die Gruppe als spannend erachtet, sollte man seine Wahl treffen. Bei Culinario Mortale gibt es aktuell „Tödlicher Ruhm“ und „Schatten über Landsitz Hagenberg“ zu erwerben. Bei beiden Spielen sind die Rollen zwar als Männlich oder Weiblich angegeben, können aber bei Bedarf angepasst werden. Das ist eher ungewöhnlich und fällt bei uns erstmal positiv auf. Bei anderen Krimispielen sind die Geschlechter der Charaktere nämlich fix und können meistens nicht geändert werden, da es auch beim Mordfall und bei der Story wichtig ist (z.B. Liebschaften zwischen zwei Charakteren). Somit ist bei anderen Verlagsprodukten die Lösung, dass ein oder mehrere Teilnehmer, dass andere Geschlecht spielen.
 

Wir haben uns für das Spiel „Tödlicher Ruhm“ entschieden. Das Szenario spielt in einem Theater bei dem sich die Hauptdarstellerin bei „Romeo & Julia“  durch den Einsatz eines echten Dolches, anstatt eines Theaterdolches, selbst getötet hat.

Normalerweise sind wir von anderen Krimidinnern eine kurze Auflistung aller Teilnehmer in dem Infoblatt, sowie eine genauere Charakterdarstellung mit Verkleidungstipps, etc. in den jeweiligen personalisierten Rollenheften (die nur für den Spieler gedacht sind) gewohnt. Bei Culinario Mortale fällt das etwas negativ auf. Zwar gibt es natürlich personalisierte Rollenhefte, mit Informationen die nur der Spieler des Charakters lesen darf, eine genaue Beschreibung des Aussehens mit Kostümvorschlägen gibt es im Spiel selbst leider nicht. Man muss sich also mit der ganz kurzen Beschreibung des Charakters online und dem Schattenbild zufrieden geben.

Bei den meisten Krimidinnern gibt es eine Mindest- und eine Maximal-Spieleranzahl. Gelöst wird das in der Regel wie folgt. Der Spielleiter weiß welche Charaktere Zusatzcharaktere sind und diese können nicht der Mördern sein. Dies wird den Spielern nicht gesagt und fällt auch im Spielverlauf nicht wirklich auf. Es soll aber auch Spielsysteme geben, bei dem selbst der Spielleiter dies nicht weiß, da man online die Charakterauswahl erhält, wenn man die Spieleranzahl eingibt. Dies halte ich für eine bessere Lösung, allerdings haben wir so ein System bisher noch nicht getestet. Culinario Mortale geht hier so vor wie alle uns bekannten Systeme und der Spielleiter weiß somit bescheid.

Jeder Spieler liest nur die ersten geheimen Informationen zu seiner Rolle und zu den anderen Charakteren. Bei anderen Systemen kann man technisch gesehen weiterlesen als man sollte, bei Culinario Mortale geht dies nicht, da man jeden Abschnitt erst mit dem Finger aufreißen muss. Dies ist eine kleine, aber gute Idee, gerade wenn man sowas noch nicht gespielt hat, denn man kann dann nicht weiter lesen als man sollte.

Alle Ereignisse sind zeitlich gegliedert, das heißt man geht den Mordfall vor der Tat chronologisch durch. Grundsätzlich sorgt das für eine bessere Strukturierung und man kann Geräusche und Alibis besser zuordnen.

Die Geschichte und die Motive wollen wir hier natürlich jetzt nicht erläutern, denn das nehme euch den Spaß falls ihr es nachspielen wollt. Doch trotzdem erwähnen wir im Fazit ein paar Fakten die uns beim Spielen aufgefallen sind, die aber nichts vom Plot oder den Geheimnissen Spoilern.

s Meinung:

Die Geschichte ist eher klassisch angelegt und erinnert an einen typischen Fernsehkrimi ohne wirklich ausgefallene Rollen und Motive. Für Anfänger des Krimigenres ist dies natürlich ziemlich ideal, da man wenig Verkleidung benötigt und eigentlich kaum Geld für Aussehen und Accessoires ausgeben müsste. Auch ist das Spielen der Rollen dadurch leichter, da man viele Beweggründe aus seinem Alltäglichen Leben nachvollziehen kann.
Technisch gesehen ist das Material fast einwandfrei, wobei wir in unserer Spielrunde zwei Situationen hatte wo ein Charakter nach einer Information gefragt wurde, die ihm zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt war. Dies ist natürlich immer etwas unschön und hat den Beigeschmack einer schlechten redaktionellen Bearbeitung. Allerdings ist dies nicht extrem Spielbehindernd, da man einfach diese Information im Raum liegen kann und dann eine Runde später, wenn man die Information erhält nochmal darauf eingeht.
Negativ aufgefallen ist uns ein Spielcharakter der im Prinzip kein Motiv hat den Mord begangen zu haben und auch sonst eher sehr passiv am Spiel teilnimmt. Grundsätzlich sind dies manchmal von Nebencharakteren gewohnt, hierbei handelt es sich aber um einen der Hauptcharaktere der auf jeden Fall in allen Besetzungen mitspielt.
Uns selbst hat der Abend viel Spaß gemacht, wobei wir mit unserer Gruppe eigentlich immer Spaß haben. Im direkten Vergleich zu einem Krimi Total Produkt, gefällt uns und unseren Mitspielern das Culinario Mortale allerdings nicht ganz so gut. Das liegt vor allem an der nicht so detailreichen Ausarbeitung der Charaktere, sowohl in ihrer Art und Weise (keine ausgeflippten Charaktere) als auch vom Setting (zu klassisch). Wir selbst spielen gerne auch sehr unangenehme Eigenschaften und Rollen aus und verkleiden uns auch dementsprechend.

Zuletzt jetzt noch ein paar Tipps aus dem Nähkästchen für den Spielleiter:
- Such dir passende stimmungsvolle Musik. Das ist meist recht einfach, da die Geschichte zeitlich in einer gewissen Epoche spielt.
- Auch nur ein paar Kleinigkeiten im oder am Raum sorgen schnell für Atmosphäre (z.B. ein Metallsprachrohr für den Regisseur, alte Filmposter, Filmklappen, Regiestuhl, Mordwaffe, etc.)
- Sprecht euch mit euren Gästen ab ob sie sich gerne Verkleiden und einigt euch in der gesamten Gruppe darauf.
- Essenstechnisch solltet ihr nicht zu sehr übertreiben und ein Essen auswählen welches beim Spielen leicht anzurichten ist. Das heißt wenn ihr mal etwas zeitintensives kochen wollt, achtet darauf das die meisten Arbeitsschritte schon vor Beginn des Abends erledigt sind. Thematisches Essen bietet sich natürlich an, wobei man auch nur ein Teil des kulinarischen Abends thematisch anpassen kann (z.B. ein Blutcocktail oder thematische Süßigkeiten oder Tischdeko)
- Verkleidungen findet man natürlich im Faschingssortiment oder generell in Internetshops, es kommt darauf an wieviel man ausgeben will. Wir haben allerdings die Erfahrung gemacht, dass man bei Dingen die man mehrfach verwenden wird lieber mal mehr ausgibt und hochwertigeres Material erhält. Ansonsten kann es auch sehr gut helfen, bekannte zu Fragen, denn meist haben die etwas Passendes im Schrank.

Andreas Buhlmann für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Vor allem für Krimidinner Anfänger zu empfehlen, für Krimidinnerliebhaber zu banal.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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