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Testbericht vom 11.12.2009 - von Jörg

Tribun - Die Brutier Erweiterung




Details


Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2008

Anzahl der Spieler:
2 bis 6 Spieler

Spielzeit:
60 - 90 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre

Durchschnittswertung:
8/10 bei 1 Bewertungen



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prototyp vom 05.07.2008

Videospezial: Tribun Erweiterung (Prototyp)


Video zum herunterladen: hier

Bei unseren Spielberichten gibt es nicht nur gute sondern auch schlechte Bewertungen. Einige dieser Bewertungen sorgen dann auch gerne für Diskussionen und Autoren/Verlage sprechen uns per mail oder persönlich auch gerne hierzu an. Beim Spiel „Tribun“ von Karl-Heinz Schmiel gab es hierzu allerdings nicht viel zu sagen. Mit 9 von insgesamt 10 Punkten erreichte es einen Spitzenwert. Noch heute landet das Spiel nach der Veröffentlichung vor zwei Jahren auf unserem Spieltisch. Aufgrund der Erfahrung dauern 2er Runden gerade mal 30 Minuten, bei 4er (5er) Partien sind es ca. 50 Minuten. Doch braucht es hierzu eine „Erweiterung“ die es unter anderem erlaubt einem weiteren sechsten Spieler am Spiel teilzunehmen? Das wird der folgende Bericht zeigen.

Diese Erweiterung bietet einen Erweiterungsspiel-Plan mit neuen Funktionen auf die wir noch eingehen werden. Die Spieleranzahl ist hier allerdings weiterhin auf 5 begrenzt.

Hinzu kommt ein neuer Familienbogen „Brutier“ der eine Spieleranzahl von 5 oder 6 erfordert. Der Brutier-Spieler erhält zusätzlich 12 spezielle Aktionskarten und sechs Aktionsscheiben. Auch hierzu geben wir noch weitere Hinweise. Aufgrund der neuen Elemente gibt es zwei neue Siegbedingungskarten „Quid Est Veritas“ und „Sic Transit Gloria Mundi“. Natürlich dürfen auch Zusatzkarten wie Sklavenkarten und drei hinterhältige Attentäterkarten (Assassino) nicht fehlen die eingemischt werden.

So viel zu groben Schnellüberblick! In der Anleitung wird dank farbiger Markierungen das Spiel mit dem Erweiterungsbogen und dem Brutier-Spieler etwas getrennt voneinander erklärt. Das macht durchaus Sinn da viele Spieler erst einmal den Erweiterungsbogen ausprobieren (sollten).

So wollen auch wir uns erst einmal mit dem zusätzlichen Bogen befassen.

Mit dem Erweiterungsbogen können die Spieler auch Gebiete des neuen Plans mit Figuren belegen. Für die Auswertung (Phasen) heißt das, dass erst nach „Nutzung der Fraktionsfähigkeiten“ die Gebiete des Erweiterungsspielplans ausgewertet werden (Phase 6). Anschließend folgen die Versteigerung des Streitwagens und die Vorbereitung auf die nächste Runde. Naja, das kennen wir ja. Somit wollen wir uns lieber Phase 6 widmen! Folgende Bereiche sind auf dem neuen Plan hinterlegt:

>Refugium
Dieser Bereich ist mit „Patron“ – Plättchen (abhängig von der Spieleranzahl) ausgestattet welche wiederum an eine Siegbedingung knüpfen (können). Hierzu spielen insbesondere die Sklavenkarten eine Rolle. Um das „Patron-Plättchen“ zu erwerben muss der Spieler drei beliebige Sklavenkarten abgeben. Ist darunter eine „Nubierin“ genügen sogar zwei Karten. Den darauf abgebildeten Wert auf allen Karten muss der Spieler in Sesterzen bezahlen. Der Spieler kann aber auch nur den Vorteil der Karte nutzen um Lorbeeren oder Legionen zu erhalten („quasi ein Tauschgeschäft“). Dafür muss er nichts bezahlen bekommt aber nicht das „Patron-Plättchen“. Können die drei neuen Karten „Assassino“ (Attentäter) auch im Refugium genutzt werden? Nein, so verrückt geht es zum Glück nicht zu. Mit Ausspielen dieser Karten kann man bei Fraktionsübernahmen (Phase 5) andere Karten (mit höchstem Wert) „entfernen“ um einfacher eine Fraktion zu übernehmen.

>Basilica
Auch an diesem Ort kommen neue Plättchen („Gunst des Imperators“) zum Einsatz. Diese werden vor Beginn des Spiels gemischt und verdeckt gestapelt. Nur das oberste Plättchen legt man offen hin. Tja, und je nach Siegbedingungskarten benötigen die Spieler auch ein solches Plättchen für einen Sieg. Doch wie bekommt man das Plättchen? Die „Gunst des Imperators“ zeigt verschiedene Bedingungen (z.B. Anzahl von Geld, Schriftrolle, etc.) die ein Spieler haben muss um würdig zu sein das Plättchen zu erhalten.

>Capitoleum
Sehr interessant ist dieser Bereich!! Anfangs werden fünf Plättchen offen auf diesen Bereich (siehe Plan) gelegt. Platziert ein Spieler sich an diesem Ort (Reihenfolge der Spieler vor Ort) wählt er eines der Plättchen aus (oder nimmt es von einem Spieler der es bereits im Besitz hat). Diese Zusatzfähigkeit kann der Spieler ab sofort nutzen. Um dies etwas klarer darzustellen sollten wir auch die fünf möglichen Plättchen erklären:
a.)Augur
Der Spieler erhält in Phase 8 (Vorbereitung der nächsten Runde) drei Karten vom Nachziehstapel. Zwei davon darf er behalten, eine legt er auf den Ablagestapel.
b.)Quaestor
Der Spieler erhält in Phase 8 (Vorbereitung der nächsten Runde) von jedem Spieler Geld. Wieviel hängt von der Mitspielerzahl ab.
c.)Matrona
Der Spieler erhält in Phase 8 (Vorbereitung der nächsten Runde) zwei Plättchen „Gunst des Imperators“. In der Basilica kann der Spieler nun auch eines der beiden im Besitz („vorläufig“) befindlichen Plättchen erfüllen. Er hat sozusagen mehr Möglichkeiten!
d.)Princeps
In Phase 2 setzt der Spieler immer gleich zwei eigene Figuren ein!
e.)Tribunis Plebis
Der Spieler hat die Möglichkeit den Tribun mit zwei beliebigen Fraktionen zu erwerben.

Tolle Möglichkeiten, doch leider darf ein Spieler immer nur maximal ein Plättchen in seinem Besitz haben! Auf dem Erweiterungsplan gibt es zusätzlich einen Platz für den Streitwagen und die Legionsmarker. Im Grundspiel hat man diese Materialien neben den Grundspielplan gelegt. Wer sich nun etwas mit dem Erweiterungsplan auseinandergesetzt hat kann in einer Partie zu Fünft oder Sechst auch den Brutier-Spieler hinzuziehen. Dieser „neue“ Spieler will natürlich auch die Vorherrschaft im Alten Rom, doch er spielt mit anderen Methoden! Es gibt somit einige Regeländerungen die farblich in der Erweiterungsregel dargestellt sind. Dieser Brutier-Spieler hat keine Spielfiguren (!) sondern 12 Aktionskarten die er benutzt um für sich einen Vorteil geltend zu verschaffen. Hinzu kommen 6 Aktionsscheiben. In der Anleitung gibt es hierzu eine bildliche Darstellung.

Ist im Verlauf des Spiels dieser Spieler am Zug deckt er eine seiner Scheiben auf. Es gibt drei Möglichkeiten:
>Die Aktionsscheibe zeigt ein Kreuz:
Der Brutier-Spieler darf keine Aktionskarte legen.
>Die Aktionsscheibe zeigt einen Kreis mit Pfeil:
Der Brutier-Spieler wählt eine seiner Aktionskarten.
>Die Aktionsscheibe zeigt einen Kreis mit Pfeil und die Spielfigur:
Der Brutier-Spieler wählt eine seiner Aktionskarten und zudem setzt er die Spielfigur „Prokonsul“ (sofern im eigenen Besitz und Kontrolle der Patrizier) ein. In allen drei Fällen ist der Zug in der Regel zu Ende.

Ausnahme bilden lediglich die Aktionskarten die sofort abgewickelt werden.
>Legion kaufen
>Sklavenkarten
>Massenmeuchler
>Veto

Keine Sorge, die 12 Karten sind auch auf dem Familienbogen genau erklärt! Darauf ist auch ersichtlich wo die Karten abgewickelt werden können. Beispiel gefällig? Mit der Aktionskarte „Ämter“ erwirbt der Brutier-Spieler ein beliebiges Ämterplättchen das in dieser Runde von keinem anderen Spieler erworben wurde. Der Brutier-Spieler kann auch nur Fraktionen übernehmen, wenn er die Aktionskarte „Fraktionsübernahme“ ausgelegt hat! Weitere Details sind in der Anleitung hinterlegt. Die Siegbedingungen und das Ende des Spiels kennt man ja bereits aus dem Grundspiel.

Strategie:

Es hängt natürlich erst einmal davon ab ob man den Erweiterungsplan „und“ den Brutier-Spieler in eine Spielrunde aufnimmt. Sofern man sich erst dem Erweiterungsplan widmet macht insbesondere die Belegung einer Spielfigur auf dem Capitoleum sehr viel Sinn. Mit einer zusätzlichen Fähigkeit wird man bereits anfangs sehr stark. Gerade Karten- und Geld Plättchen sind hier beliebt da diese gerade am Anfang sehr knapp sind. Leider gibt es (gerade bei vielen Spielern) um diese Plättchen harte Kämpfe so dass man kaum davon ausgehen kann ewig diese „Extra-Fähigkeit“ im Besitz zu haben. Aufgrund unserer Erfahrungswerte sind die Plätze Refugium und Basilica nur in Runden mit vier oder mehr Spielern strittig. Zu Zweit oder zu Dritt hat man im Verlauf des Spiels öfters die Möglichkeit an diesen erforderlichen Siegpunkt (Bedingung) zu kommen. Mit Aufnahme des Brutier-Spielers nimmt das Spiel nochmals an Fahrt auf und nur geübte Spieler sollten auch diese Rolle verkörpern. Erfahrung und cleveres Ausspielen der Aktionen ist sehr wichtig! Der Brutier ist aufgrund seiner Unbekümmertheit nicht sehr beliebt bei den anderen Spielern da man jetzt nicht nur auf seine Karten sondern beispielsweise auf die „Leerfelder“ achten muss die sich der Brutier gern zu Nutze macht. Gerade mit der Veto-Karte kann dieser Spieler viel Einfluss auf mögliche Vorhaben der Mitspieler nehmen. Fest steht dass jede Partie anders verläuft und man sich als Verkörperung dieses Spielers immer auf neue Situationen einstellen muss.

Interaktion:

Bereits mit fünf Spielern in Tribun gab es regelmäßig einen Kampf um beliebte Plätze oder sagen wir lieber Karten. Das ändert auch nicht wenn man den Erweiterungsplan hinzuzieht. Auch diese neuen Gebäude sind sehr beliebt und nur zu Zweit und zu Dritt hat man das Gefühl eine gewisse Auswahl (zumindest in den ersten Setzrunden) vorzufinden. Mit einer erhöhten Spieleranzahl und dem Brutier-Spieler wird jeder Fehler gern bestraft. Gerade mit sechs Spielern muss man zusehen überhaupt und sicherlich dann auch nicht für lange Zeit eine Fraktion zu besitzen. Wer bei Tribun bereits nach einem Spiel körperlich am Ende aber glücklich war wird dies mit der Erweiterung noch deutlicher spüren. Konzentration ist die oberste Devise und von viel Kommunikation untereinander kann kaum eine Rede sein so gefesselt ist man in den Abläufen.

Glück:

Bei diesem Wort muss man ja schon schmunzeln! Was ist in Tribun noch Glück? Das Kartenziehen? Sicherlich wird der Glücksfaktor aufgrund der Vielzahl an Karten nicht verschwinden. Auch mit der Erweiterung gibt es genügend Glücksfaktoren auf die man als Spieler kaum Einfluss nehmen kann. Oder kann jemand Gedanken lesen und weiß welche Aktion insbesondere der Brutier-Spieler durchführt?

Packungsinhalt:

20 Euro sind schon eine Menge Geld wenn man weiß dass es sich hier lediglich um eine Erweiterung handelt. Doch für Tribun-Besitzer spielt das keine Rolle. Um es etwas anders auszudrücken: Spieler die Tribun nicht kennen lassen sich auf der Messe (oder einem ähnlichen Event) das Spiel erklären, sind begeistert und kaufen es. Spieler die Tribun kennen fragen erst gar nicht nach dem Inhalt sondern kaufen diese gleich. Das ist jetzt nicht erfunden sondern entsprach auf der Messe in Essen (Jahr 2008) der Realität. Sofern man natürlich eine solche Käuferschicht hat braucht man sich ja um eine eventuelle Preissenkung keine Gedanken machen. In dieser Erweiterung steckt allerdings auch eine Menge an Material. Nicht nur zusätzliche Karten, ein Erweiterungsbogen und Familienbogen, sondern eine Vielzahl neuer Plättchen die farblich sehr gut zum Grundspiel passen. Auch das Cover hat der Illustrator Jochen Eeuwyk mit Bezug zum Grundspiel wieder sehr gut gestaltet so dass auch wir hier nichts auszusetzen haben. In der Anleitung hat man zum Glück die farblichen Unterschiede mit dem Brutier gekennzeichnet da sonst auch wir leicht den Überblick verloren hätten.

Spaß:

Wer Tribun kennt und bisher nur ein paar Partien gespielt hat sollte „bitte“ zuerst mit dem Erweiterungsplan vorlieb nehmen und hier einige Runden gespielt haben. Das Spiel fordert Erfahrung und zwar sehr viel wenn es um die Komponente des Brutier-Spielers geht. Hier sollten nur erfahrene Tribun Spieler diese Rolle einnehmen, da es hier einiges zu beachten gilt. Hinzu kommt dass man auch mit der Brutier-Erweiterung einige Spielrunden verbringen muss um ein Gefühl für diesen Spieler (ohne Spielfiguren) zu bekommen. Wer sich diese Zeit nimmt und nicht gleich nach 1 bis 2 Spielen aufgibt wird mit einer spannenden Spielrunde (und das auf Dauer) belohnt. Die Frage ist nur ob man auch mindestens fünf Tribun – Spieler findet die sich dieser großen Herausforderung stellen. Die Antwort muss sich jeder Leser selbst geben. Uns hat es viel Spaß gemacht und ohne Erweiterung (mit oder ohne Brutier) können wir uns die Spielrunden nicht mehr vorstellen.

s Meinung:

Die Tribun Erweiterung glänzt nicht nur mit einem Erweiterungsspielplan sondern auch mit einem Brutier-Bogen der Spielrunden für bis zu sechs Personen ermöglicht.
Die Komponente mit dem Plan bringt neue interessante Gebäude und somit auch Siegbedingungen zum Vorschein.
Mit der Brutier-Variante die nur für fünf oder sechs Spieler möglich ist dreht sich das Spiel in eine ganz andere Richtung zumal dieser Spieler mit Aktions-Karten und nicht mit Figuren vorlieb nehmen muss.
Der Spannungsbogen nimmt auch mit dieser Erweiterung nicht ab und die Spieler sind noch mehr gefordert sich auf das Spiel und dessen Abläufe zu konzentrieren.
Ohne Erweiterungsplan sind Spielrunden bei uns nicht mehr vorstellbar.
Den Brutier-Bogen nutzen auch wir sehr gerne, aber nur, wenn erfahrene Tribun Spieler dabei sind!

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

Vielen Dank an Heidelberger Spieleverlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
8 von 10
Denke langfristig!
INTERAKTION
7 von 10
Mit dem Brutier Spieler noch höher!
GLÜCK
5 von 10
Etwas Kartenglück gehört dazu!
PACKUNGSINHALT
7 von 10
Gute Qualität hat seinen Preis!
SPAß
8 von 10
Erfahrene Spieler sollten es sein!
GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Erweiterungsplan, neuer Familienbogen, neue Karten und noch viel mehr! In der Erweiterung steckt sehr viel und das Anspruchsniveau steigt deutlich!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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