Testbericht vom 30.04.2013 - von Jörg
Schatten über Camelot
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2005
Anzahl der Spieler:
3 bis 7 Spieler
Spielzeit:
90 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre
Durchschnittswertung:
8/10 bei 1 Bewertungen
Vorwort:
Schatten über Camelot ist ein (semi-) kooperatives Brettspiel und zum Zeitpunkt der Veröffentlichung waren solche Mechanismen noch nicht all zu bekannt und galten als sehr ungewöhnlich oder sagen wir mal lieber gewöhnungsbedürftig. Die Zeiten ändern sich, denn keine 10 Jahre später sind kooperative Spiele sehr gefragt. Allerdings hat das Spiel zum damaligen Zeitpunkt bereits viele Anhänger gefunden, was nicht nur an der auf den ersten Blick tollen Illustration liegen mag. Schauen wir uns diesen alten Klassiker etwas genauer an.
Ziel des Spiels:
Alle Spieler kooperieren und kämpfen um den Sieg. Als Ritter-Koalition versuchen sie das Königreich gegen die Mächte des Bösen zu verteidigen. Dabei erwartet die Spieler unterschiedliche Quests und jede stellt für sich eine Herausforderung dar. Ziel ist es mögliche Siege zu verzeichnen, um an die weißen Schwerter zu gelangen. Denn Niederlagen führen zu schwarzen Schwertern und stärken somit das Böse. Es gibt dabei unterschiedliche Endbedingungen, zumal es auch möglich ist, dass ein Mitspieler als Verräter ganz andere Ziele vor Augen hat. In der ersten Partie empfiehlt sich diese Rollenvergabe allerdings nicht.
Spielaufbau:
Viel Material wartet auf die Spieler, so dass wir nur auf wesentliche Bereiche eingehen, zumal sogar in der Anleitung eine Doppelseite zum Kennenlernen der Elemente hinterlegt ist. All das liest sich aber sehr flüssig. So bekommt jeder anfangs eine Treue-Karte, was die Loyalität (Ritter der Tafelrunde oder Arbeiter für die Mächte des Bösen) festlegt. Die weißen und schwarzen Karten kommen im Spielverlauf hinzu. Welche Auswirkungen diese haben ist bereits an der Farbe erkennbar. Alles Weitere ist auf den Karten hinterlegt. Mit der Wappentafel bekommt jeder Spieler auch einen guten Gesamtüberblick (z.B. Spezialfähigkeiten, Spielzüge, etc.). Auf den verschiedenen Spielbrettern sind zudem die Quests hinterlegt. Die Reliquien kommen abhängig von der Queste hinzu und die Schwerter (weiß/schwarz) verdeutlichen den Fortschritt der Partie.
Folgt man der doppelseitigen Übersicht der Anleitung wird alles gemäß Plan aufgebaut.
Spielablauf:
Es wird reihum gespielt, bevorzugt beginnt dabei König Artus. Man spielt so lange, bis man das Spiel vorzeitig verloren hat oder das zwölfte Schwert nach Camelot gebracht hat und dann entscheidet die Farbe der Mehrheit der Schwerter über Sieg oder Niederlage.
Das Spiel unterteilt sich in zwei Phasen:
1.Fortschritt des Bösen
Hierbei muss der Spieler eine der nachfolgenden Aktionen durchführen. Dabei wählt der Spieler je nach Spielsituation das geringste Übel.
a.)Eine schwarze Karte vom Nachziehstapel ziehen und die Aktion ausführen.
b.)Eine Belagerungsmaschine rund um Camelot aufstellen (mit der 12. Maschine verlieren die Ritter!).
c.)Einen Lebenspunkt verlieren.
2.Heldentat
Hierbei muss der Spieler eine der nachfolgenden Aktionen durchführen:
a.)Zu einer neuen Queste reisen (mit der Ritterfigur).
b.)Die spezielle Aktion der Queste ausführen, auf der sich der Spieler befindet.
c.)Eine weiße Spezialkarte ausspielen.
d.)Sich selbst heilen (drei identische Karten verdeckt ablegen).
e.)Einen anderen Ritter anklagen (Bedingung beachten und dabei nur 1x im Spiel je Ritter erlaubt / hierbei klagt man einen Ritter der Spielrunde an der Verräter zu sein; Treuekarte aufdecken und Schwert ergänzen).
Die Spezialfähigkeiten der Ritter sind dabei vor/nach der Heldentat nutzbar. Insbesondere die einzelnen Queste sind ausführlich in der Anleitung hinterlegt. Optionale Zusatzregeln ermöglichen auch während der Partie einzusteigen und mit Expertenregeln kann man sich noch einer größeren Herausforderung stellen.
Strategie:
Zuerst einmal sollte sich man dieser kooperativen Herausforderungen ohne Verräter im Spiel stellen, da die Siegchancen dadurch deutlich steigen. Um das Spiel auch zu gewinnen, hängt vieles von der Kooperation der Spieler ab. Die Karten und die Spezialfähigkeit der Ritter geben einem bereits etwas vor, an welche mögliche Quest man sich wagen sollte. Die Spieler sollten auch Informationen auf Karten preisgeben (z.B. Die Männer sind stark genug), aber die Werte nicht nennen oder andeuten. Am Ende sollte aber jeder Spieler selbst für sich eine Entscheidung treffen, denn sonnst kann man ja gleich alleine spielen.
Interaktion:
Der Faktor ist sehr hoch, denn nur durch gemeinsame Absprachen und einer gemeinsamen Vorgehensweise kann man gewinnen.
Glück:
Durch das Ziehen von Karten ist natürlich auch immer etwas Glück dabei. Aber auch durch die Würfel ist der Glücksfaktor durchaus hoch. Aufgrund der taktischen aber auch strategischen Möglichkeiten hat man aber durchaus viele Möglichkeiten, um diesen Faktor entgegen zu wirken.
Packungsinhalt:
Die Grafik ist überaus gelungen, was man auch im Hinblick auf die Figuren sagen kann. Die Anleitung ist sehr umfangreich, allerdings richtet sich das Spiel auch an Vielspieler. Mit eindeutigen Erklärungen und einer guten Struktur wird man die Abläufe schnell verstehen. Der Preis mit ca. 50 Euro ist auf den ersten Blick recht hoch, doch gleichzeitig ist das Spiel teilweise kaum noch im Handel erhältlich. In Anbetracht der Qualität und der Vielzahl an Material ein durchaus noch angemessener Preis.
Spaß:
Einfach zu verstehen ist das Spiel anfangs nicht, doch nimmt man die erste Partie als einfache Proberunde in Kauf, wird man in nachfolgenden Runden auch nicht enttäuscht. Unabhängig von der Spieleranzahl macht es sehr viel Spaß, wobei aus unserer Erfahrung erst ab vier Spieler sich eine Partie als lohnenswert erweist. Das kooperative Element steht im Mittelpunkt, so dass sich Einzelkämpfer keinesfalls mit dem Spiel wohl fühlen. Die Thematik, die unterschiedlichen Quests, die Vielzahl an Karten und Einflüsse, das sind nur drei Bereiche, die jede Partie zu einem spannenden Erlebnis machen. Wer das Spiel kennt, lässt sich sogar im Anschluss auf eine zweite oder sogar dritte Partie ein, denn der Mechanismus ist an sich nicht schwer, so dass man mit Unterstützung auch durchaus einen Gelegenheitsspieler zu einer Partie überreden kann.
Jörgs Meinung:
Wer bereits ein Fan von kooperativen Spielen ist sollte sich diesen alten Klassiker nicht entgehen lassen. Gemeinsam oder auch mit einem Verräter machen sich die Spieler als Ritter ans Werk, um unterschiedliche Aufgaben zu lösen. Durch diverse Karten wird ihnen der mögliche Sieg nicht leicht gemacht, so dass ständige Überlegungen aber auch gemeines Absprachen erforderlich sind. Jede Partie ist dabei eine Herausforderung und dabei ist auch der Spielverlauf recht unterschiedlich.
Dabei sollte man aber mindestens zu Viert sein und auch mit der Maximalbesetzung von 7 funktioniert das Ganze richtig gut. Längere Pausen gibt es dann nur bei Diskussionen und Absprachen. Mit einem damaligen Ritter aus der Spielbox (3/2005) kann man das Spiel sogar mit acht Spielern spielen. Sogar eine Sonderedition mit bemalten Rittern gab es zum damaligen Zeitpunkt. Diese ist aber ausverkauft. Wer dann immer noch nicht genug hat, kann sich dann auch noch die Erweiterung Merlins Macht zulegen, in der neben sieben neuen Charaktern auch der Zauberer Merlin mit von der Partie ist. Dieser reist herum und hilft den Rittern.
Das Spiel bietet eine Menge an Material, doch mit einer ausführlichen Regel und vielen Hinweisen fällt einem der Einstieg dann doch recht leicht. Ein Vielspielerspiel bleibt es aber auf jeden Fall und auch der Preis mit ca. 50 Euro passt, zumal es bei vielen Händlern nur noch wenige Exemplare zu kaufen gibt.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
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GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Klassiker unter den kooperativen Spielen! Ideal auch für größere Gruppen und thematisch und in Punkto Spielverlauf lohnenswert!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
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