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Testbericht vom 09.05.2017 - von Andreas

Pecunia non olet - Geld stinkt nicht




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2016

Anzahl der Spieler:
2 bis 6 Spieler

Spielzeit:
20-40 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre

Durchschnittswertung:
5/10 bei 1 Bewertungen



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vorstellung vom 05.11.2016

Vorstellung Essen 2016: Pecunia non Olet (Noris)

Vorstellung Essen 2016: Pecuniia non Olet (Noris) from Cliquenabend on Vimeo.

Vorwort

Die lateinische Redewendung „Pecunia non olet“ (auf Deutsch: „Geld stinkt nicht“) ist weit verbreitet und sogar mir ohne großem oder kleinen Latinum bekannt. Woher die Redewendung allerdings stammt, war mir neu und ist wirklich interessant.

Wir befinden uns im Jahr 69-79 n. Chr. in Rom und der Kaiser heißt Vespasian. Zu dieser Zeit wurde Urin (insbesondere „gefaulter“ Urin, aus dem sich alkalisches Ammoniak bildet) als Mittel für die Ledergerbung und die Wäschereinigung eingesetzt. Da man diesen wertvollen Rohstoff also benötigte stellte man an belebten Straßen amphorenförmige Latrinen auf um ihn einzusammeln. Außerdem schlug man damit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe, denn auch die leeren Staatskassen wurden so gefüllt, da man eine spezielle Latrinensteuer auf diesen öffentlichen Toiletten entrichten musste. Der römische Verwaltungsangestellte und Schriftsteller Sueton überlieferte, dass der Römische Kaiser, dass erste Geld aus diesen Einnahmen seinen Sohn Titus unter die Nase hielt und ihn fragte ob der Geruch ihn störe (sciscitans num odore offenderetur?). Als dieser verneinte sagte Vespasian „Atqui e lotio est“ („Und doch ist es von Urin“). Daraus entstand mit der Zeit die Redewendung „Pecunia non olet“. Auch heute wird sie noch verwendet um den Besitz oder den Erwerb von unsauberen Einnahmequellen zu rechtfertigen. In Paris nennt man sogar die öffentlichen Toiletten noch heute „Vespasienne“ und auch in Italien ist die Bezeichnung „Vespasiani“ für die öffentlichen Toiletten recht bekannt.

2005 erschien zu diesem Thema ein gleichnamiges Brettspiel von Goldsieber, welches allerdings wasserführende Latrinen verwendet, in denen somit kein Urin gesammelt wurde. Nichts desto trotz erschien nun eine Neuauflage des Spiels bei Noris und wir haben uns sie genauer betrachtet.

Spielablauf:

Die Spieler sind Latrinenbesitzer im alten Rom und versuchen hierbei möglichst gutes Geld zu verdienen. Dabei versucht man möglichst zahlungsträchtige Kunden in die Latrinen zu locken und dabei aber auch die Verweildauer des jeweiligen Gastes zu berücksichtigen.

Jeder Spieler besitzt drei Latrinen sowie eine eigene Warteschlange für 5 Personen. Sobald man einen Gast sein Geschäft tätigt, wird Runde für Runde ein Marker entfernt, bis dieser sein „Geschäft“ beendet hat. Beim Gehen übergibt der Gast dann auch die wertvollen Seesterzen an euch. Schwuppdiwupp hat man dann auch einen neuen Gast auf der Toilette, wobei natürlich die Reihenfolge der Warteschlange beachtet werden muss.

Unter den Gästen gibt es natürlich auch gewisse Wünsche und Gepflogenheiten die man einhalten muss. So wollen Senatoren niemals neben Sklaven sitzen, während sie eine Sitzung halten. Frauen hingegen halten gerne ein Schwätzchen und können einen Latrinenplatz doppelt verwenden.

Natürlich gibt es auch viele Aktionskarten die gespielt werden können und so kann es passieren, dass ein Konkurrent euch Gäste in der Warteschlange abluchst, euch schlechtere Gäste schickt, ein Toilettengang durch eine Fischvergiftung länger dauert oder auch durch einen dringenden Termin verkürzt wird.

Wer eine bestimmte Anzahl von Sesterzen erhalten hat gewinnt das Spiel.

Der Verlag, Autor und die Redaktion haben sich außerdem noch ein paar neue Varianten für diese Neuauflage ausgedacht:

Mit „Berühmte Römer“ tauchen neue Latrinengäste auf, die einmalige Sonderfähigkeiten und Ereignisse mit sich bringen, als auch noch mehr Humor.

Mit den „Latrinenausbauten“ könnt ihr eure Toiletten modernisieren und so Regeln brechen, die Bequemlichkeit erhöhen und damit die Verweildauer, die eingenommenen Sesterzen oder andere Regeln beeinflussen.

Die „Ereignissen“ werden während des Spiels aufgedeckt und betreffen alle Spieler und sorgen somit für Überraschungen.

Das Modul „Karriereleiter“ sorgt dafür, dass man nun nicht nur durch Geld das Spiel gewinnen kann, sondern auch durch das aufsteigen der eigenen Karriereleiter und das erfüllen eigener Aufträge.

„Gunst der Götter“ bringt 7 Gunstkarten ins Spiel die einen helfen gewisse Regeln zu umgehen bzw. einem Spieler neue Möglichkeiten bieten.

s Meinung:

Pecunia non olet ist ein sehr glückslastiges Kartenablege- und Ärgerspiel, ganz im Stil von „Guillotine“ (Amigo). Die Karten bestimmen die Möglichkeiten und immer wieder kann man die Mitspieler ärgern. Strategie sucht man hier vergebens und auch Taktik gibt es nur in sehr kleinem Maße. Das Thema ist dabei sehr gut und mit viel Humor umgesetzt. Sowohl die Kartengrafiken und vor allem die Kartennahmen sorgen für viel Schmunzeln und man findet versteckten Humor. Selbst der bekannte Spruch aus dem Monty Python Film „Das Leben des Brian“ – „Romani ite domum!“ ist verewigt worden.

Das Spiel selbst kam in unseren Spielgruppen verschiedenen an. Einige hatten viel zu hohe Erwartungen an den Klassiker und waren sehr enttäuscht. Andere waren vom lustigen Thema freudig überrascht und der hohe Glücks- und Ärgerfaktor entsprach genau ihrem Geschmack. Ich selbst bin so in der Mitte. Aus heutiger Sicht wirkt das Spielsystem etwas veraltet, trotzdem hatte ich mit der ein oder anderen Gruppe auch sehr viel Spaß, aber auch langweilige Runden. Es hängt also wie so immer sehr stark von der Erwartungshaltung der Gruppe und dem Spielgeschmack ab. Wenn ihr eher strategische und/oder taktische Spiele bevorzugt ist das Spiel für den ARSCH. Sucht ihr ein nettes Ablegespiel mit viel Ärgerfaktor, einem ausgefallenen und lustigem Thema und unterhaltet euch gerne beim gegenseitigen „bescheissen“ seid ihr an der richtigen Adresse.

Ich würde sagen ein gutes durschnittliches Spiel 5/10 Punkte mit dem Hang zu 6/10 Punkten durch den Humor und wenn man es mit den richtigen Spielern (Familien- und Gelegenheitsspieler) spielt.

Andreas Buhlmann für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Großer Glücksfaktor, lustiges Thema.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Bilder


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