Artikel vom 07.01.2022
Autor: Mathias
Kategorie: Kolumnen
Umfang: 1 Seiten
#BG2gether: Frage des Monats Januar 2022: An welches Spiel könnt ihr euch als das tollste (Weihnachts)-Geschenk erinnern? Was wolltet ihr unbedingt geschenkt bekommen und war dann auch so toll wie erhofft (oder eben gerade nicht)?
Ich muss zugeben, dass ich den Anlass für dieses Geschenk gar nicht mehr genau weiß. Es wird ein Geburtstags- oder ein Weihnachtsgeschenk - und es wird wohl Anfang der 90er, sprich mit zehn oder elf Jahren - gewesen sein, dass ich das Spiel Star Quest von MB bekommen habe. Angestachelt durch eine Fernsehwerbung, die natürlich durch einen Jungen mit einem Schlag auf einen Gong und dem Slogan "MB Spiele präsentiert" eingleitet wurde, musste ich das Spiel einfach haben. Ich hatte gerade zum ersten Mal einen Star Wars-Film gesehen und war überwältigt von einer Geschichte, die im Weltraum spielt und in der das Gute versucht das Böse zu bezwingen. Von Zusammenhängen mit dem Warhammer 40K-Universum wusste ich damals ebenso wenig wie von der damals für mich und meine Familie erschlagenen "Komplexität" des Spiels im Vergleich zu allen anderen Spielen, die wir bis dahin miteinander gespielt haben. Aber Miniaturen, Weltraum und der Kampf des Guten gegen das Böse waren einfach ausschlaggebend.
Als ich es dann endlich in den Händen hielt, wollte es in der Familie niemand mit mir spielen. Für meine jüngere Schwester war es noch nichts, meine Oma war mit der Regel absolut überfordert und meine Mutter hatte damals nicht viel Zeit, um sich damit zu beschäftigten - waren meine Eltern doch noch nicht allzu lange geschieden und ich nur selten bei meinem Vater, der gerne Computerspiele mit mir spielte, aber Brettspielen abseits von Quiz- und Kartenspielen auch nicht so viel abgewinnen konnte. Und so spielte ich einfach mit den Komponenten und besiegte mit den Space Marines die bösen Aliens. Die Anleitung habe ich damals vermutlich ebenfalls nicht genau verstanden. Dann sind wir mit einer Mutter auf eine Kur gefahren und ich habe meine große Chance gewittert es endlich einmal richtig spielen zu können und meiner Mutter auch ein entsprechendes Versprechen abgerungen. Die Partie hat gefühlt ewig gedauert und ich kann ziemlich sicher sagen, dass außer mir kein Familienmitglied daran wirklich Spaß hatte. Aber ich habe die Regeln verstanden und konnte es fortan das ein oder andere Mal mit Freunden spielen. Oft auf den Tisch gekommen ist aber nicht.
Einige Jahre später, in welchen ich aufgrund der ersten Freundin und anderen Dingen die Brettspiele zeitweise aus den Augen verloren habe, hat es mich irgendwann verlassen. Aber immerhin ist dieses Geschenk für mich so prägend gewesen, dass ich mich in großen Teilen noch heute daran zurückerinnere. Auch wenn ich nicht mehr sagen kann, wie lange dies genau her ist. Aber im Weltall ist das Verhältnis von Raum und Zeit ja auch ein ganz anderes.
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