Bericht vom Presseevent von Ravensburger zu Disney Lorcana
Ich durfte in Vertretung von Smuker, der leider verhindert war, als Cliquenabendler am 15. Juli 2023 in Berlin am Presseevent von Ravensburger zum kommenden Trading Card Game Disney Lorcana teilnehmen und dort einige Details erfahren und eine erste Partie spielen.
Nach dem Ende der Verschwiegenheitspflicht heute gegen 14.30 Uhr kann ich nun auch darüber berichten. Ich hatte bewusst darauf verzichtet den Bericht in zwei Teile zu teilen (über einige Dinge durfte schon vorher berichtet werden).
Zum Event bin ich von der BerlinCon gegenüber zusammen mit meinem Beeple-Kollegen Christoph Post von der Brettspielbox gegangen, doch auch andere Blogger:innen wie Pam und Michael von der Brettspielgarde, Ben und Flo vom Brettspielblog, Sonja (Bretterwisser/Brettspielpoesie), Hunter (Hunter & Friends), Sven (Brettballet) oder auch die Kennerspiel- und Spiel des Jahres-Jury-Mitglieder Stephan Kessler (Krimimaster/Brettagogen), Martina (Fux und Bär) oder Manu (Insert Moin) waren da.
Hintergründe zu Disney Lorcana:
Zu Beginn wurden uns nach der Begrüßung durch das deutsche Lorcana Team von Ravensburger über eine Live-Videoschalte in die USA bei alkoholfreien Cocktails in den sechs Tintenfarben aus Lorcana (Bernstein, Rubin, Smaragd, Amethyst, Saphir und Stahl) von den Entwicklern Ryan Miller und Steve Warner einige Eckpunkte der Entwicklungsgeschichte von Disney Lorcana erläutert. Die Geschichte zu diesem Sammelkartenspiel, welches sich sowohl an Profi-Spieler:innen als auch an Anfänger:innen richten soll war durchaus interessant und es ist spannend wie viel Zeit doch vergeht, bis ein solches Spiel das Licht der Öffentlichkeit entdeckt.
Noch interessanter, und anhand einiger Bilder auch noch plastischer, war dann der zweite Bericht aus den USA vom Grafiker Shane Hartley, der einige spannende Schritte zur Entstehung des Logos, der Hintergründe, der Tintenfarben und weiterer Elemente zu berichten und zu zeigen hatte.
Im Anschluss wurde noch Peter Brockhammer vor Ort interviert. Er ist Illustrator und durfte nun endlich über seine Arbeit an Disney Lorcana berichten und die einzelnen Schritte der Entstehung einer Aladdin-Karte von ihm zeigen. Die fertige Karte wurde auch ihm auf diesem Event zum ersten Mal gezeigt, nachdem er über einen langen Zeitraum auch Freunden und Familie nichts von Lorcana erzählen durfte.
Eine erste Demo-Partie:
Nach diesem Input durften wie mit vorsortieren und verringerten Demo-Decks eine erste Partie von Lorcana spielen. Durch die vorsortieren Karten konnte das Spiel während der Partie erklärt werden, allerdings ließ mich gerade deshalb diese erste Partie doch etwas unentschlossen zurück, was ich von dem Spiel halten sollte. Auch, dass nur bis zehn Legenden (Punkte) gespielt wurde, statt bis 20, half nicht für den Ersteindruck. Nach mehreren Partien mit zwei kompletten Starter-Sets kann ich nun aber sagen, dass mir Lorcana sehr gut gefällt. Weiter unten gehe ich nochmal auf die Spielmechanik ein.
Eine Begleit-App wird kommen:
Einer der Hauptgründe der Verschwiegenheitserklärung bis zum 25. Juli war die Ankündigung der Begleit-App, die nach einem Imbiss mit Häppchen in den sechs Tintenfarben präsentiert wurde.
Diese App listet unter anderem alle aktuell 204 verschiedenen Karten auf und man kann darin auswählen, ob man diese besitzt oder unbedingt haben möchte. Außerdem wird man mit der App die Legendenpunkte der Partien festhalten können und man kann darin Decks erstellen oder nach bestimmten Karten anhand der Tintenfarbe oder des Seltenheitswertes suchen. Ein weiteres wichtiges Feature wird der Errata-Bereich sein, um fehlerhafte Texte auf Karten zu korrigieren. Dies wird bereits zu Beginn bei einer Cruella de Vil-Karte der Fall seinen, deren Text nicht ganz eindeutig ist.
Was gibt es zu Beginn und was kommt noch:
Zu Beginn wird es neben den drei verschiedenen Starter-Sets, die jeweils ein Deck aus 60 Karten mit zwei Tintenfarben (darunter zwei Foilkarten mit besonderem Druck), ein Booster-Pack mit 12 Karten (darunter sechs gewöhnliche, sowie ungewöhnliche, seltene, epische oder legendäre Karten), eine Spielmatte aus Papier, 11 Schadensmarker und einen Legendenmarker enthalten werden, noch einiges mehr an Material geben.
Vor Ort präsentiert wurden drei unterschiedliche Spielmatten
Deckboxen für die Karten.
Das Geschenkset (zwei Übergroße Foilkarten, zwei spielbare Foilkarten, 34 Marker und vier Booster-Packs)
Die Illumineer’s Trove (welche aktuell nur in englischer Sprache erscheint) mit einer Aufbewahrungsbox, zwei Deckboxen, acht Booster-Packs, 15 Marker und einem Spielhandbuch
und natürlich die Booster-Packs gezeigt. Diese Packs mit jeweils 12 vorher nicht bekannten Karten, sind bei Sammelkartenspielen natürlich der Kern. Da man nie weiß, was in diesem Packungen drin ist, wird man vermutlich lange brauchen und einiges an Geld investieren, bis man alle 204 Karten des ersten Kapitels besitzt.
Dabei wird es natürlich nicht bleiben, denn neben passenden Sleeves mit Disney-Rückseite und einem Sammelordner soll es natürlich auch regelmäßig neue Karten geben. Aktuell ist geplant, dass vier Mal im Jahre (März, Juni, September, Dezember) neue Karten erscheinen sollen.
Das Turnier zum Abschluss fand ohne mich statt:
Zum Ende des Abends gab es noch für alle zwei Starter-Sets ohne Booster-Packs, eine weitere besondere und vom amerikanischen Entwickler unterschriebene Spielkarte, allgemeine Sleeves und zwei Pins in einer Ravensburger-Tüte. Mit diesen Sets wurde dann noch ein Turnier mit drei Runden gespielt, deren Sieger das dritte noch fehlende Starter-Set gewinnen konnten. Da allerdings die meisten Blogger:innen aus der Brettspielszene dann gegangen sind und fast nur noch Content-Creater:innen aus der Trading Card-Szene vor Ort waren, sah ich meine Chancen auf dieses Set doch schnell schwinden und bin dann auch lieber ins Hotel gefahren. Nichtsdestotrotz war dies ein sehr gelungener und spaßiger Abend.
Und wie spielt sich Disney Lorcana:
Als Luminari wollen die Spielenden mit Hilfe der verschiedenen Tinten Abbilder von Disney-Charakteren und -Gegenständen erstellen - sogenannte Glimmer - um damit verschollene Legenden aufzuspüren und einzusammeln (Punkte). Wer zuerst 20 dieser Legenden gesammelt hat, gewinnt die Partie.
Zunächst müssen sich alle jeweils ein Decks aus mindestens 60 Karten zusammenstellen. Diese dürfen nur aus einer oder zwei Tintenfarben bestehen und jede Karte darf maximal vier Mal im Deck enthalten sein. Von diesem Deck werden nach dem Mischen sieben Handkarten aufgezogen und zu Beginn beliebig viele dieser Karten abgelegt und eine entsprechende Anzahl nachgezogen werden. Dies ist dann sinnvoll, wenn man zum Start nur teure Karten oder nur wenig Karten auf der Hand hat, die auch als Tinte ausgespielt werden können.
Wer dran ist (außer die beginnende Person im ersten Zug), geht die folgenden zwei Phasen durch: Vorbereiten und Karten spielen und Einsetzen.
In der Vorbereitung werden genutzte Karten wieder bereit gemacht, also wieder um 90 Grad aufrecht gedreht. Dann wird kontrolliert, ob Effekte im Spiel sind, die nun ausgelöst werden und anschließend zieht man eine Karte nach.
Dann folgt die zweite Phase, in welcher Karten ausgespielt werden. Jedes Mal, wenn man an der Reihe ist, dann man eine der Handkarten, die als Tinte ausgespielt werden dürfen, als Tinte ausspielen und in den entsprechenden Vorrat legen. Diese Karte zeigt man zuvor der gegnerischen Person. Zusätzlich kann man Handkarten ausspielen, die man mit Tinte bezahlen muss - gerade zu Beginn sind dies also günstige Karten. Gegenstände, die man ausspielt, werden in der Regel sofort genutzt, Charaktere kann man im einen Zug nur dann nutzen und erschöpfen (um 90 Grad drehen), wenn diese bereits in vorherigen Zügen ausgespielt worden sind. Diese Charaktere nutzt man entweder, um zu erkunden, eine gegnerische Person herauszufordern oder die Fähigkeit des Charakters zu nutzen. Natürlich kann ich hier nicht die einzelnen Fähigkeiten durchgehen. Die Erkundung dient allerdings dem Einsammeln von Legenden und die Karten haben Werte von eins bis drei. Die Herausforderung gleicht einem Angriff. Diese ist nur auf eingesetzte und somit erschöpfte Charaktere der gegnerischen Person möglich. Alle Charaktere haben einen Angriffs und einen Verteidigungswert. Bei einer Herausforderung bekommen beide beteiligten Karten Schadensmarker in Höhe der jeweiligen Angriffswerte. Ist der Verteidigungswert eines Charakters erreicht oder gar überschritten, kommt diese auf den Ablagestapel der jeweiligen Person.
Eine Partie wird so lange gespielt, bis entweder eine Person 20 Legenden eingesammelt oder eine Person eine Karte nachziehen soll und es nicht mehr kann.
Das Spiel lebt natürlich von den verschiedenen Fähigkeiten der Charaktere und den unterschiedlich spielbaren Tinten. Je nach Tintenfarbe können Karten besser geheilt, schneller ausgespielt oder Gegner:innen besser angegriffen werden. Grundsätzlich spielen zwei Personen gegeneinander, man kann aber auch mit mehreren Personen spielen.
Ich muss sagen, dass ich nach mehreren Parteien mit den Starter-Decks bereits angefixt bin und mich schon auf die weiteren Möglichkeiten freue, welche die Booster-Packs und somit die weiteren Karten bieten.
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