Interview | Spiele Liste für 21. Karlsruher Spieletage


cliquenabend.de: Hallo Daniel, kannst Du dich unseren Lesern, die dich noch nicht kennen, kurz vorstellen?

Daniel Wolf: Ich bin 39 Jahre alt, wohne in Karlsruhe, arbeite in der IT eines grossen Einzelhandlsunternehmens und bin seit 18 Jahren Mitglied bei Thoule und seit 15 Jahren aktiv im Vorstand. Am liebsten spiele ich das klassische Brettspiel mit grossem Spaßfaktor, das idealerweise nicht länger als 90 Minuten pro Partie dauert. Weiterhin spiele ich sehr gerne Kartenspiele wie Bohnanza, Klunker oder Wizards.

cliquenabend.de: Die Thoule e.V. ist eine wunderbare Bereicherung für jeden Gesellschaftsspielfan in Karlsruhe. Erzähl doch bitte unseren Lesern was genau Thoule ist.

Daniel Wolf: Thoule ist ein Zusammenschluss von Spielern aller Spielarten, von unterschiedlichsten Menschen mit dem gemeinsamen Hobby Spielen. Wir sind als gemeinnütziger Verein organisiert, akutell mit ca. 440 Mitgliedern, die sich täglich in ihren verschiedenen freien oder festen Brett-, Rollenspiel-, Trandingcard-, LARP- oder Tabletoprunden treffen. Dazu haben wir ein grosses Vereinsheim, in dem wir alle Spiele lagern, das aber auch allen Bedürfnissen bis hin zur Dungeonathmosphäre gerecht wird. Und unser ganzer Stolz ist natürlich unsere Brettspielsammlung mit über 1300 Spielen.

cliquenabend.de: Wie wird man Mitglied bei Thoule und was für Vorteile hat es Mitglied zu sein?

Daniel Wolf: Jeder, der gerne spielt und neue Mitspieler oder Spiele kennenlernen möchte, ist bei Thoule willkommen. Speziell die freien Brettspielabende Sonntags, Montags und Donnerstags bieten sich zum Reinschnuppern, gerne auch mehrfach, an. Wem es gefällt, der kann für 3 Euro (unter 21 Jahren für 1,50 Euro) im Monat Mitglied werden. Dafür kann man dann alle Spielgruppen besuchen, alle Vereinsaktivitäten (z.B. die Karlsruher Spieletage) nutzen, kann an Spielefreizeiten teilnehmen, alle Spiele auch für zu Hause ausleihen und hat sogar die Möglichkeit, bei verschiedenen Geschäften verbilligt Spiele einzukaufen.

cliquenabend.de: Was für eine Funktion hast du bei Thoule e.V. und was sind deine Aufgaben?

Daniel Wolf: Ich bin der Kassenwart des Vereins und verantworte ausserdem den Internetauftritt.

cliquenabend.de: Thoule ist ja schon ein etwas seltsamer Name. Wie kam es zu dieser Namensgebung?

Daniel Wolf: Der Name kommt ursprünglich aus der Prinz-Eisenherz-Geschichte: das sagenhafte Land Thule. Allerdings wurde bei der Anmeldung des Vereins im Vereinsregister dann noch ein Fehler gemacht und so heißen wir seitdem Thoule. Vollständig lautet der Name: Rollen- und Brettspielverein Thoule 1987 e.V. - unschwer zu erkennen, dass wir im nächsten Jahr unser 20. Jubiläum feiern werden.

cliquenabend.de: Wie ist Thoule allgemein entstanden. Wäre es möglich das ganze auch in einer anderen Stadt aufzuziehen. Was für Tipps hättest du für Leute die dies machen wollen?

Daniel Wolf: Thoule entstand aus einer einzelnen Rollenspielgruppe heraus, organisiert vom Jugendgruppenleiter Charlie Herndler und aus dem Wunsch heraus, gemeinsam zu spielen (nicht nur Rollenspiel), sich gemeinsam Spiele anzuschaffen, einen gemeinsamen Ort zum Spielen zu haben.

Sicher ist es auch möglich, dies in einer anderen Stadt ebenfalls zu machen, viele ähnliche Vereine und Gruppen haben das ja ebenfalls bewiesen. Einen echten Tip zu Gründung kann ich eigentlich gar nicht geben, lediglich den Rat, immer auf ein organisches Wachstum zu setzen, nicht zu viel auf einmal zu wollen und vor allem immer nur auf die eigenen Wünsche und Möglichkeiten zu achten, nicht auf andere zu schielen. Ein Verein, der immer nur so sein will, wie ein anderer, sollte sich die Frage stellen, warum nicht alle Mitglieder einfach im anderen Verein Mitglied werden...

cliquenabend.de: Wie entscheidet ihr was für neue Brettspiele gekauft werden?

Daniel Wolf: Hauptverantwortlich für den Spielekauf ist unser Spielewart. Er koordiniert die Wünsche der Mitglieder, die mittels einer Datenbank im Mitglieder-Web gesammelt werden, prüft Einkaufspreise, informiert sich über die vereinsseitig abonnierten Fachzeitschriften, organisiert Spielspenden und entscheidet als letzte Instanz. Er geht auch auf die Spielemessen, im Oktober hat er in Essen wieder 50 Spielneuerscheinungen gekauft.

cliquenabend.de: Demnächst (17.11. - 19.11.2006) sind ja die 21. Karlsruher Spieletage, bei denen ich natürlich wie jedes Jahr auch anwesend bin. Danke schonmal vielmals für dieses Event. Kannst du vielleicht unseren Lesern die dieses Wochenende noch nicht kennen eine Kurze Zusammenfassung geben was sie erwartet?

Daniel Wolf: Die Karlsruher Spieletage - ja das heißt 48 Stunden spielen nonstop. Rund um die Uhr die neuesten Spiele von der Spiel 2006 in Essen ausprobieren oder einfach mal eine längere Partie Rollenspiel, alles Dinge die man sonst im "normalen" Rahmen nicht macht. Ausserdem gibt es Turniere, Spieleverkaufsstände, gutes Essen. Auch hier ist für jedes Spielgenre was geboten. Wir erwarten wieder über 1.000 Besucher.

cliquenabend.de: Wow, kommt ihr denn da überhaupt zum schlafen?

Daniel Wolf: Manche kommen da wirklich nicht zum Schlafen, ich schon. Unsere Gäste wollen ja, dass wenigsten der Koch (ich) ausgeschlafen ist. Ich habe dann eine Woche später, auf unserer Spielefreizeit im Elsaß die Möglichkeit, 5 Tage zu zocken, darauf freue ich mich schon sehr.

cliquenabend.de: Gibt es denn eine Rekord des längsten Spielers? ;-)

Daniel Wolf: Es gibt genügend Leute, die haben in der Vergangenheit aufgebaut, dann die 48 Stunden gespielt und hinterher wieder abgebaut - ok, und dann ein paar Tage Urlaub gemacht - um auf die Spielefreizeit ins Elsaß mitzugehen...

cliquenabend.de: Auf den Spieletagen gibt es auch Spieledemos. Kannst du hierzu schildern was die Besucher dort erwartet?

Daniel Wolf: Bei den Spieledemos werden die Spiele direkt von den Autoren oder Verlagen präsentiert, erklärt und in gecoachten Partien gespielt. Das ist speziell bei Spielen interessant, die normalerweise recht komplex oder lang sind, da man hier sehr schnell in die Materie reinkommt und sich binnen kurzer Zeit ein Bild von den Spielen verschaffen kann.

cliquenabend.de: Was sind eigentlich deine derzeitigen Top 5 Gesellschaftsspiele?

Daniel Wolf: Das ist eine spannende Frage, denn normaleweise wird man immer nur nach den Top 5-Spielen der offiziellen Rangliste gefragt. Nun, jetzt also meine eigenen Top-5-Spiele:

DTM - das Motorsportspiel, Klunker, Silverton, Jambo, Thurn & Taxis

cliquenabend.de: Erzähl uns doch bitte etwas über das Spiel auf Platz eins und warum du es so magst?

Daniel Wolf: Nun, aus meiner Liste ragt eindeutig das DTM - eine Autorennsimulation mit echter Geschwindigkeit und kleinen Automodellen - heraus. Das Spiel beruht auf einem recht simplen System, das aber durch den Zeitfaktor schon echte Reaktionsschnelle und Intuition verlang. Nix für Schachspieler, eher was für Leute, die Spaß verstehen können, denn der Ätsch- und Schadenfreudefaktor ist bei diesem Spiele sehr groß. Wir spielen sein 1999 jedes Jahr 10 Rennen inkl. Pokal und Champus am Ende der Saison...

cliquenabend.de: Möchtest du unseren Lesern sonst noch etwas mitteilen?

Daniel Wolf: Ich möchte jeden, dessen Interesse ich mit diesem Interview geweckt habe, herzlich zu den Karlsruher Spieletage und anschließend auch in unser Vereinsheim einladen und bedanke mich für dieses Interview.

cliquenabend.de: Daniel, ich danke dir für das Interview und ich kann nur sagen ich freue mich wieder auf euer Event in 2 Wochen. Wir sehen uns ja dort sicher.

Das Interview wurde von Andreas Buhlmann (Smuker) für cliquenabend.de geführt.

Ein großes Danke an Daniel Wolf.

Auf Seite zwei findet ihr eine Auflistung aller Spiele die ihr auf den 21. Karlsruher Spieletagen anspielen könnt. Mehr Infos findet ihr zu dieser gesamten Veranstaltung auf der offiziellen Thoule Seite.