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Artikel vom 29.04.2008

Autor: Smuker

Kategorie: Interviews
Umfang: 1 Seiten


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Interview mit Stefan Feld



cliquenabend.de: Hallo Stefan! Kannst du dich bitte kurz unseren Lesern vorstellen die dich noch nicht kennen?

Stefan Feld: Hallo ! Tja, was soll ich sagen ? Ich heiße Stefan Feld, bin 37 Jahre alt und meine Hobby sind ........ ;o)

Also jetzt mal im Ernst: Ich bin Lehrer an dem wunderschönen Gymnasium in Gengenbach. Ich bin seit 14 Jahren mit meiner tollen Frau verheiratet und wir haben einen 9 jährigen Sohn. Ich spiele Brettspiele schon, durch meine älteren Geschwister geprägt, seit ich Kind war. (Ein bisschen bin ich´s immer noch ;o)

cliquenabend.de: Seit 2005 ist dein Name Vielspielern bekannt. Wie wurdest du Spieleautor?

Stefan Feld: Vor jetzt genau 10 Jahren haben der WDR und der Friedhelm Merz Verlag einen Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem es darum ging, ein Spiel zum Thema "Radio" zu entwerfen. Ein guter Freund hatte mich darauf gebracht, und da ich schon, zwar wenig erfolgreich, an Spielen gebastelt hatte, beschloss ich teilzunehmen. Mein Spiel belegte den 2.Platz, was ein großer Motivationsschub für mich war. Ich machte weiter, bis es dann mit "Revolte in Rom" zu der ersten Veröffentlichung kam.

cliquenabend.de: Wie bist du auf die Idee gekommen, Spiele zu erfinden?

Stefan Feld: Schon als kleiener Steppke habe ich meine Familie mit selbst gemachten Spielen wie "Der große Preis" am Wohnzimmertisch malträtiert. Und irgendwie bin ich wohl dabei geblieben.

cliquenabend.de: Wie schaffst du es, Familie, Freunde, Beruf und diese zeitintensive Hobby miteinander zu verbinden?

Stefan Feld: Man hat die Zeit, die man sich nimmt ;o)
Natürlich wäre es manchmal schön, etwas mehr Zeit für das Spieleerfinden zu haben. Aber da ich sowohl meine Familie, als auch meinen Beruf liebe, bin ich sehr zufrieden. Außerdem passiert bei mir sehr viel gedanklich beim Spieleentwickeln. Meistens ist das Spiel schon fertig im Kopf, bevor ich etwas zu Papier bringe. Deshalb kann ich Autofahrten, Wartezimmerzeiten und Klositzungen sinnvoll nutzen ;o)

cliquenabend.de: Wie viele Stunden in der Woche verbringst du mit Brettspielen?

Stefan Feld: Ca. 10h. Einmal pro Woche Spiele ich den Abend bei den Offenburger-Spiele-Freunden, dem Spieleclub meines Vertrauens. (Sie haben übrigens einen großen Anteil an meinen Spielen beigetragen!)
Außerdem spielen wir 1-2 mal in der Familie und dann sitze ich im Schnitt noch 2-3 Stunden an den Prototypen.

cliquenabend.de: Wie kommst du auf die Themen und Ideen deiner Spiele?

Stefan Feld: Ich bin eher der Uhrmacher. Soll heißen, ich gehe von der Spielmechanik aus und überlege später das passende Thema. Generell finde ich das Thema nur sekundär wichtig. Alles braucht einen griffigen Namen und sollte einigermaßen logisch mit den Mechanismen verknüpft sein, dann passt´s schon.
Woher die Ideen kommen, kann ich allerdings auch nicht sagen ;o)

cliquenabend.de: Bisher sind deine Spiele immer sehr thematisch und geschichtlich angehaucht wird das so bleiben?

Stefan Feld: Die Themen kamen alle samt von den Verlagen. Wenn wir dann aber eine Thematik gefunden haben, mache ich immer akribisch Recherche, um historisch einigermaßen korrekt zu bleiben und den Spielfluss durch thematische Einbindung zu unterstützen.

cliquenabend.de: Welches war von deinen Spielen bisher am erfolgreichsten und warum denkst du ist das so?

Stefan Feld: Von den Verkaufszahlen wohl "Revolte in Rom", von den Auszeichnungen "Notre Dame" , von der Anerkennung in Spielerkreisen "Im Jahr des Drachen" und von der thematischen Dichte "Um Ru(h)m und Ehre".
Warum das so ist?
Geschmäcker sind verschieden ;o)

cliquenabend.de: Drei deiner Spiele erschienen bei Alea, wie kamst du zum Verlag?

Stefan Feld: Ich bin nach meinem Wettbewerbserfolg regelmäßig zu den Autorentreffen in Haar und Göttingen getingelt. Dort lernt man nach und nach die Redakteure kennen. Unter anderen, eben auch Stefan von alea.

cliquenabend.de: Wie geht die Arbeit an einem Spiel mit einem Verlag von statten?

Stefan Feld: Das ist von Verlag zu Verlag natürlich verschieden. Aber sowohl bei Queen-Games als auch bei alea wurde ich stark mit eingebunden, was Aussehen, Funktionalität als auch Thema des Spiels angeht.

cliquenabend.de: Dein neues Spiel "Der Name der Rose" erscheint nicht bei Alea sondern der Muttergesellschaft Ravensburger warum?

Stefan Feld: Da müsste man bei Ravensburger nachfragen ;o)
Es war so, dass ich auf Anfrage von Verlagsseite eine Konzeption zum Roman erstellte, die offensichtlich so überzeugte, dass daraus ein Spiel wurde. Im übrigen hat Stefan von alea dann die redaktionelle Seite übernommen, so dass das nun unser 4. gemeinsames Spiel ist.

cliquenabend.de: Welche Elemente von Buch & Film finden sich im Spiel wieder?

Stefan Feld: Einige der Figuren, die Abtei und einige Ereignisse.

cliquenabend.de: Hattest du das Thema von Anfang an oder war es vorher ein anderes?

Stefan Feld: Es war wie gesagt, so eine Art Auftragsarbeit.

cliquenabend.de: Welches ist deine beliebteste Kreation und warum?

Stefan Feld: Ich habe an all meinen Spielen irgendetwas lieb gewonnen (ja, auch an Ru(h)m und Ehre ;o), so dass ich einen Vergleich nicht anstellen möchte.

cliquenabend.de: Welche anderen Spiele spielst du gerne mit deinen Freunden außer deinen eigenen?

Stefan Feld: Alle Spiele die Entscheidungen, Taktik und etwas Strategie erforden. Immer gerne gespielt: Tadsch Mahal, El Grande, Fürsten von Florenz, Raja, Löwenherz, die Händler.......

Ansonsten aber auch gerne Spaß -und Partyspiele!

cliquenabend.de: Wie siehst du den deutschen Brettspiel-Markt im Vergleich zu anderen Ländern?

Stefan Feld: Die anderen holen enorm auf ! Und bald wird kaum noch ein Unterschied zu merken sein.

cliquenabend.de: Auf welchen Messen und Veranstaltungen bist du 2008 anzutreffen?

Stefan Feld: Da ich seit diesem Jahr stellvertretender Schulleiter bin, schaffe ich nur noch Essen und Nürnberg!

cliquenabend.de: Nutzt du auch Online-Spielemöglichkeiten?

Stefan Feld: Selten!

cliquenabend.de: Was würdest du sagen wenn eines deiner Spiele auf der Auswahllistes zum Spiel des Jahres steht?

Stefan Feld: Das würde mich natürlich riesig freuen. Aber ehrlich gesagt müsste ich dann, was das Regelvolumen meiner Spiele angeht, doch noch deutlich an mir arbeiten ;o)

cliquenabend.de: Ist dir während deines Spielautorendaseins etwas lustiges/skuriles/interessantes passiert, was du uns erzählen kannst?

Stefan Feld: Nichts was erwähnenswert wäre oder nicht 5 Seiten benötigen würde, um den Witz zu erkennen.


cliquenabend.de: Wenn du ein einzelnes Spielstück sein könntest, was wärst du und warum?

Stefan Feld: Der Holzturm von "El Grande". Dann wüsste ich endlich auch mal, wie viele Steine von welcher Farbe drin sind ;o)

cliquenabend.de: Wie findest du das cliquenabend.de Konzept?

Stefan Feld: Gefällt mir sehr gut und ich schaue immer häufiger auf Eure Seite.

cliquenabend.de: Möchtest du noch etwas unseren Lesern mitteilen?

Stefan Feld: Ich hab´ Euch alle lieb!



Das Interview wurde von Andreas Buhlmann für cliquenabend.de geführt.

Vielen Dank an Stefan Feld für seine Unterstützung.
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