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Artikel vom 20.01.2008

Autor: Smuker

Kategorie: Kolumnen
Umfang: 1 Seiten


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13. Fakt des Monats: Messeaufbau á la LudoArt



(20. Januar 2008)


Die Messe in Essen ist das Highlight des Jahres eines jeden Brettspielfans. Hier stellen sich so gut wie alle Verlage der Welt vor und bieten Ihre neuen Spielen zum Test inklusiver professioneller Erklärung und Kaufmöglichkeit an. Natürlich ist auch für ein umfassendes Rahmenprogramm gesorgt und man staunt jedes mal wie viel Arbeit sich einige Verlage geben. LudoArt ist ein exzellentes Beispiel für Eleganz und Design bei seinen Spielen, aber nicht nur in seine Spiele steckt der Verlag viel Arbeit. Der Stand ist definitiv nicht übersehbar und ein Glanzstern der Optik. Natürlich muss dies alles sorgfältig geplant und durchgeführt werden. Wir haben Frank Czarnetzki heimlich hinter die Schultern geschaut wie das Ganze von statten geht. Dieses geschichtliche Ereignis haben wir natürlich mit Standbildern, bewegten Bildern und Text für die Brettspielwelt festgehalten.

Taucht also ein und genießt unseren Fakt des Monats mit dem Thema:

Messeaufbau á la LudoArt.





Wir haben den 15.10.2007, einen Tag vor dem Messe-Aufbau.
Hier steht ihr nun im Büro von „LudoArt“ (www.ludoart.de) in dem die Spielideen umgesetzt werden und gleichzeitig auch „Czarnè-Design und Spiele“ arbeitet (www.czarne.de) - 1 Mann, viele Fähigkeiten.
Alle Spiele werden hier bearbeitet und getestet. Betrachtet man das Bild genauer wird einem das wilde Durcheinander auffallen welches wohl jedes Jahr während der heißen Vorbereitungsphase auf die SPIEL herrscht.

Aber wo ist Czarné?



Ah da ist er ja. Hier noch verträumt sitzend vor den Bildschirmen, vermutlich denkt er gerade an die fröhlichen Gesichter der Messebesucher, wenn sie seine Spiele entdecken oder ist er im Traum schon ein paar Wochen in der Zukunft im Urlaub wo der ganze Stress vorbei ist? Wer weiss...
Die vielen Monitore werden hier übrigens nicht zum Flugsimulatorspielen benötigt sondern sind ein unverzichtbares Hilfsmittel für seine Grafikarbeit. Czarnè macht nämlich nicht nur das Design für die LudoArt-Spiele, sondern arbeitet auch für andere Verlage als Autor und Illustrator. Seine jüngsten Werke als Illustrator sind „Vor dem Wind“ und „ChicagoPoker“ von Phalanx (http://www.phalanxgames.nl).



Mein Name ist Czarnetzki - Frank Czarnetzki und aktuell muss ich viel telefonieren. Aktueller Auftrag ist die Organisation der Eintrittskarten für die Messe. Es gibt 10 Karten, aber insgesamt 13 Mitarbeiter. Wer teilt sich mit wem die Karte? Knifflig, knifflig, da ist selbst ein Spieleerfinder hart am grübeln.



Wir reisen nun einen Tag weiter nach Essen direkt zum LudoArt-Stand (immer Halle 12, Stand 12-93). Er ist 8 Meter lang und 3 Meter tief was nach Adam Riese 24 Quadratmeter entspricht. Laut Messeleitung bezeichnet man diesen hier übrigens als Kopfstand, was bedeutet, dass er drei offene Seiten besitzt.
Das der Kunde bei Czarnè König ist, kann man hier übrigens schon beim Aufbau feststellen. Solange der rote Teppich noch nicht verlegt ist, passiert gar nichts. Erst wenn dieser an Platz und Stelle ist beginnt der Aufbau der Traversen.



Wie man hier schön sieht befindet sich der Stand direkt an einer Wand der Halle, an der es links und rechts keine Nachbarstände gibt. Das ist natürlich ideal, da auf einer so gut besuchten Messe wie in Essen jeder Quadratmeter zählt und es wichtig ist, dass die Spielfans genug Platz haben. Hier ist das Traversen-System 3,25m hoch. Die letzte Etage fehlt noch. Komplett aufgebaut haben die Traversen eine Höhe von 4,5m.



Hier sehen wir einen Teil des Messestandes verlassen in einer Ecke stehen. Ganz wichtig ist es, nicht vorzeitig alles auf dem Stand zu verteilen. Ansonsten muss alles doppelt und dreifach umgeräumt werden. Das ist oft sehr problematisch, da für das Ausladen des LKW nicht viel Zeit ist. Man muss also gleich den ganzen LKW komplett leer räumen und den Parkplatz wieder freimachen. Aber wohin dann anschließend mit dem ganzen Krempel? Klauen wird diesen sicherlich aber niemand. Denn erstens sind alle auf der Messe viel zu sehr mit Standaufbauten beschäftigt und zweitens würde es wohl keiner wagen sich Sachen von Leuten auszuleihen, die dunkle Anzüge mit Caponehüten tragen und einen italienischen Look ausstrahlen. Das Spiel Gangster lässt grüßen :-).



Sobald die Traversen dann stehen, werden oben die Plakate angebracht. Gleichzeitig kann man jetzt die Lampen anbringen. Das ist immer etwas Fummelei und benötigt Feingefühl. Das Ganze muss aber sehr sicher angebracht sein, da LudoArt sicherlich keine Kunden damit zufriedenstellt, indem ihnen schwere Glaskugeln auf die Köpfe knallen. Der gelernte Elektriker Martin Götz (Co-Autor des Kartenspiels „Marquis“) ist geboren für diesen Job. Höhenangst ist für ihn ein absolutes Fremdwort.



Hier sehen wir Martin glücklich und zufrieden in Aktion auf seiner Leiter. Die letzte von insgesamt 8 Lampen wurde angebracht. Sollte euch, wider Erwarten, doch mal eine dieser Glaskugeln treffen, dann merkt euch dieses Gesicht (Martin wir wissen wo dein Auto steht!).



Nun kommt die Zeit der Stunde: Strom an.
Ein erster Test – und Hurra! Alle Lampen haben den Transport gut überstanden und funktionieren. Links seht ihr übrigens Peter Wichmann, unter anderem der Autor von „Schrille Stille“ (Zoch) und „Stadtgespräch“ (Ravensburger). In diesem Jahr veröffentlicht LudoArt sein bisher bestes Spiel. Hier sehen wir, was die Autoren alles so tun müssen, um bei LudoArt ein Spiel zu veröffentlichen. Also falls ihr mal einen Prototypen bei LudoArt einsendet seid auf etwas gefasst.



Auch Czarné muss als Verlagschef Hand anlegen und wie es ausschaut hat auch er keine Schwierigkeiten mit der Höhe oder grinst er nur weil er gleich wieder runter kann?



Jetzt fehlt nur noch die Dekoration. Dazu gehören unter anderem Bilder, Fahnen, feuerfeste Stoffe und die chinesischen Hüte aus Vietnam (passend zum Spiel Fragile). So wie es ausschaut haben die Jungs doch auch schon während der Aufbauarbeiten viel Spaß und Zeit zum Probeanziehen.



Fast am Ziel. Nun werden noch die Schränke mit Spielen gefüllt und hoffentlich leer wieder nach Hause gebracht. Auch die alte Uhrmachervitrine, die stilistisch zum Verlag passt und als Ladentheke dient, wird liebevoll von Martin ausstaffiert.



Èt Voila! Das Kunststück ist vollbracht. Drei Mann haben in knapp zwei Tagen diesen Stand aufgebaut. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ohne Zweifel, wieder der konkurrenzlos schönste Stand der Messe.


Stand von Phalanx(Foto: Andreas Resch)

Nun gut nicht komplett ohne Konkurrenz - wir haben etwas geflunkert (das macht man ja unter Gangstern). Ganz nach dem Motto: „Wenn es keine Konkurrenz gibt, dann muss man sich selbst eine machen“, gestaltete Czarnè auch den Stand von Phalanx. Nur knapp 16 Tage vor der Messe nahm Czarnè den Auftrag der Riesenplakatwände an. Was man nicht alles für´s Geschäft und glückliche Messebesucher tut.



Tag der Eröffnung, alle in ihre Kostüme und los geht´s. Wer bei einem dieser schweren Jungs nichts kauft, ist selbst schuld!
Von links: Martin Götz, Peter Wichmann, Gerrit Vagedes und Sven Lehmkuhl.



Die Messe ist nun voll im Gange. Hier sehen wir Czarnè stilecht „Gangster – Die Bosse von Chicago“ erklärend an einen der Spieltische.



Auch für weibliche Eleganz ist gesorgt. Hier sehen wir Petra Leidner als Comtesse bei ihrem Lieblingsspiel „Marquis“ (Die unverheiratete Tochter eines Grafen war Gräfin und wurde im 17. Jahrhundert mit "Comtesse" (französisch für Gräfin) angesprochen). Petra kann jedoch noch viel mehr als Marquis erklären sie ist unter anderem für die wundervollen Kostüme bei LudoArt verantwortlich.



Hier haben wir das Duo das für den weiblichen Flair am LudoArt Stand sorgt:
Petra Leidner und Anke Wadsworth. Diesen beiden Damen kann man(n) keinen Wunsch abschlagen. Warum auch? Das perfekt gestylte Damenduo war 2007 bereits zum fünften Mal auf der Essener Messe unterwegs. Ihren ersten Auftritt hatten die Damen als „Affen“ in Vollverkleidung mit Maske. Damals machten sie Werbung für das Spiel „ZooSim“ (Cwali) und verteilten nebenbei Bananen. Ob sie wohl die Affenkostüme noch besitzen?



Die Chinesin Monika Mika mit dem vietnamesischen Hut erklärt „Fragile“:

Und immel hat sie ein fleundliches Lächeln fül die Spielel.

Info: Von Fragil sind nur noch sehr wenige Exemplare direkt beim Verlag erhältlich. Da es eine zweite Auflage nicht geben wird, heißt es bei Gefallen schnell zugreifen.




Auch bei den LudoArt Chinesen handelt es sich um ein Duo. Hier sehen wir die zweite Chinesin Manuela Wortmann, ebenfalls mit vietnamesischen Hut, bei einer kleinen Verschnaufpause.



Aber auch ein Mann hielt Wort und trug den Hut mit Stolz: Oliver Wortmann (wäre auch schlimm, wenn er das Wort nicht hielt!).
Keiner von Ludoart konnte uns übrigens die Frage beantworten ob der Hut von Oliver wirklich aus Vietnam stammt, oder ob dieser sogar aus der Mongolei ist. Witzig ist dabei auch das keiner Oliver jemals ohne seinen Hut angetroffen hat. Auch privat nicht.



Gerrit Vagedes (rechts) bei der Erklärung der „Meisterdiebe“.
Wichtiger Hinweis: Gerrit ist im Besitz eines so großen Kopfes, dass es für ihn keinen Gangsterhut gab, der ihm passte. Als ihn mal jemand fragte, warum das so ist, sprang er sofort auf und tötete den lästigen Fragesteller auf der Stelle. Die Stellungnahme von LudoArt: „Gerrit ist der richtige Mann, um für „Meisterdiebe“ und „Gangster“ eingesetzt zu werden“.



Immer bereit zu lernen: Peter Wichmann (links) lässt sich gerade von einem Kunden das Spiel „Piratengold“ erklären. Später konnte er es dann selbst auch ganz gut.

Mit Erfolg: Piratengold ist ausverkauft! und vermutlich eine wahre Rarität, denn es ist das einzige Spiel vom LudoArt Verlag in einer Pappschachtel.



Immer diese Paparazzi, aber was tut man nicht alles fürs Geschäft. Czarnè und Petra beim freundlichen Posieren für diverse chicagoer Schmierblätter und schmutziger Internetseiten die Glücksspiele verbreiten.



Der erste lange Messetag ist gleich vorbei und die Zeit wird genutzt um ein Gruppenfoto zu schießen (Ups... man sollte mit diesem Wort hier an diesem Stand vorsichtig umgehen!). Die Frau neben Gerrit (der mit dem Hemd aus der Hose) ist die Dame an der Kasse, Anna Bertram.



Man sollte Czarnè sein, immer umgeben von wahren Schönheiten. Hier mit Anke, die Anschmiegsame, wie sie von allen liebevoll genannt wird, posiert auch schon mal gerne mit dem Boss für die Boulevardpresse.



Der Stand bietet Platz für 8 Tische mit jeweils 4 Stühlen. Zudem geben permanent drei Leute an der 3,30m langen Ladentheke Auskünfte, sowie kurze Spielbeschreibungen. Jeder, der zu LudoArt kommt, wird freundlich und in stilvollem Ambiente empfangen. Wen wundert es, dass der Stand immer voll ist und zeitweilig aus allen Nähten zu platzen droht?



Teilweise ist es anscheinend so schön, dass die Spieler sich immer mal wieder gerne zu einem Plausch treffen, was für LudoArt auf Dauer ziemlich unwirtschaftlich wäre. Besonders im Bereich der Ladentheke kommt es oft zu Menschenmassenansammlungen, die hin und wieder etwas Hilfe zu ihrer Auflösung benötigen. Solcherlei Ansammlungen versperren interessierten und extrem kauflustigen Leuten den Zugang zu den Vitrinen und zur Kasse. Auf diesem Bild herrscht jedoch der Normalzustand.



Hier noch ein kurzer Einblick für alle, die gerne wissen möchten, was passiert, sobald sich die Besuchertüren schließen. Denn jetzt geht nochmal richtig die Post ab am Ludoartstand. Dieses Bild zeigt Anke in der Aufwärmphase.



Aber jetzt dreht Anke voll auf. Niemand kann sie in diesem Stadium mehr aufhalten. Alle konnten nur noch zuschauen oder weglaufen, da jegliches Eingreifen zu spät gewesen wäre. Die Crew hat darüber stillschweigend hinweg gesehen. Am nächsten Tag waren alle Spuren wieder beseitigt.

Und hier kommt nun auch das oben versprochene bewegte Bild zum Messeaufbau auf der Spiel 2007 von LudoArt. Hierbei sehen wir noch einmal das Büro von Czarnè, das Lager von LudoArt, den Messestand, die Mitarbeiter, die Zeichenaktion mit Robert Nippoldt und noch einiges mehr. Das Ganze wird außerdem noch von Frank Czarnetzki kommentiert, denn wer könnte es besser erklären als der Gangster himself.






Wir hoffen Ihr hattet gefallen an unseren 13. Fakt des Monats und diesen kleine Einblick in die zauberhafte Welt hinter der Kulisse der SPIEL.
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