Beendigung der Kooperation zwischen dem Heidelberger Spieleverlag und Pegasus Spiele

Brettspiel News   |   So. 01.07.2012, 19:00 Uhr   |   Smuker

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Am 27.6.2012 Nachmittags rauschte die Pressemitteilung vom Heidelberger Spieleverlag raus und überraschte so einige in der Spielebranche. Anscheinend ist hier hinter den Vorhängen der Spieleindustrie einiges passiert. Relativ harsche Worte waren hier gegen den Partner Pegasus Spiele zu vernehmen obwohl natürlich keine Detailinformationen preisgegeben wurden.

Der Pegasus Verlag gab etwas später auch eine Pressemitteilung heraus bei der er dazu Stellung nahm. Aber auch hier gab es keine Detailinformationen. Was genau passiert ist und was der Ausschlag für diese plötzliche Beendung der Kooperation gegeben hat bleibt somit nur reine Spekulation. Was genau bedeutet dies denn nun aber für die Spielewelt? Nun für den Endkunden also den normalen Spielekäufer ändert sich im Prinzip überhaupt nichts. Ihr könnt euch weiterhin an den Spielen von beiden Verlagen erfreuen und sie überall kaufen. Für die Fachhändler ändert sich jedoch einiges. Vorher war es möglich über den Heidelberger Verlag auch Pegasus Spiele zu kaufen und umgekehrt. Dies wurde nun beendet und so muss der Spielefachhändler, der Fantasy-, Rollenspiel- und Würfelshop um die Ecke zwei Bestellungen tätigen. Einzige Ausnahme bilden die englischen "Fantasy Flight Games" die man noch über beide Verlage erhalten kann. Dies macht es sicherlich für einige Läden etwas aufwendig bzw. schwieriger Bestellungen zu tätigen. Immerhin wird hier ja nicht nur ein Spiel bestellt sondern verschiedene und eine Bestellung lohnt sich natürlich erst ab einem Gewissen Volumen. Dieses Volumen müssen die Besteller nun zwei mal berechnen. Trotzdem gibt es natürlich noch weiterhin Verlagskooperationen.

Die Pressemitteilungen findet ihr gleich noch bei uns im Anhang im Original, kommen wir aber zuerst noch mal zum spannenden Teil: Dem Lesen aus dem Kaffesatz. Es gab wohl in letzter Zeit etwas Reibung zwischen den Verlagen, aber so wie es aussieht, haben sie sich nicht an einen Tisch gesetzt und diese Problempunkte besprochen. Das ist Schade, denn das kenne ich aus meinem Berufsleben nur zu gut. Zwei oder mehr Partner haben sich als ein Team zusammengestellt und Jahre lang gut zusammen gearbeitet und dann wird die Partnerschaft beendet. Natürlich gibt es im Hintergrund sicherlich seine Gründe dafür, aber ein Dialog kann eine Konfrontation ggbfls. vermeiden. Immerhin hat man ja die Kooperation damals nicht umsonst gemacht und alle Parteien haben sicherlich davon profitiert. Natürlich kommt es sicherlich auch vor, dass man menschlich von gewissen Aktionen enttäuscht oder überrascht wird. Aber aus meiner Sicht würde ich inzwischen immer lieber sehen, dass man sich nochmal unterhält und versucht die Punkte sachlich und emotionslos zu besprechen. Dies klingt einfach und logisch, ist aber in der Praxis schwer umsetzbar. Ich habe hier selbst meine Erfahrungen sowohl im beruflichen Altag als auch im Privatleben erlangt und würde inzwischen immer versuchen den Dialog zu suchen, alle anderen Wege sind sehr viel schmerzhafter und traurig...

Aber nun gut, die Details was hier in Vergangenheit passiert ist werden wir wohl schwer bis gar nicht erfahren. Allerdings ist es natürlich ein Fakt, dass der Pegasus Verlag sich in den letzten Jahren im Brettspielsektor sehr starkt vergrößert hat und deutlich breiter aufgestellt ist. Allein die Nominierungen zum Spiel des Jahres in den letzten Jahren beweisen dies. Somit gibt es sicherlich einige Projekte die umstritten zwischen den beiden Verlagen sind oder waren und wo der eine den anderen vielleicht ein Spiel oder ein Vertriebsprodukt weg geschnappt hat. Dies ist logisch, immerhin muss ein Verlag ja auch geschäftlich arbeiten und gerade wenn man das selbe Produkt liefert kommt man sich so unweigerlich auch mal in die Quere. Und hier liegt sicherlich auch der Hund begraben. Die Kooperation der Verlage hat eventuell in den letzten Monaten darunter gelitten, dass beide Verlage an gleichen Projekten Interesse hatten und man hat keinen Konsenz fand.... Schade, denn beide Verlage sind sehr starke und bekannte Marken und sicherlich haben beide vertriebstechnich auf den Fachhandel bezogen viele Vorteile gehabt.

Trotzdem wird sicherlich der Pegasus Verlag und auch der Heidelberger Spieleverlag seine Wege in nächster Zeit nicht umkehren. Wir werden aber sicherlich auch weiterhin mit guten Spielideen sowohl im Familien- als auch im Vielspielerbereich von beiden Verlagen belohnt und vielleicht treffen sich ja die Bären mit den Pegasuslern in ein paar Jahren wieder bei einem versöhnenden Getränk am Tisch....

Pressemitteilung Heidelberger Spieleverlag:

"Der Heidelberger Spieleverlag ließ heute verlauten, dass ab sofort sämtliche Handelsbeziehungen zur Pegasus Spiele GmbH eingestellt werden. Dies betrifft den Großhandel, sowie alle Vertriebskooperationen.   Nötig wurde dieser Schritt, nachdem es  in der Vergangenheit wiederholt zu Provokationen und Vertrauensbrüchen seitens Pegasus kam. Die Geschäftsleitung des Heidelberger Spieleverlags sieht aus diesem Grund keine Basis für gemeinsame Geschäfte mehr.   Für den Handel bedeutet dies, dass Produkte des Heidelberger Spieleverlags und dessen Vertriebspartner in Zukunft nicht mehr über Pegasus Spiele bezogen werden können. Händler, die bis dato Produkte aus dem Heidelberger Verlags-  und Vertriebsprogramm bei Pegasus bestellt haben, können diese ab sofort bei Heidelberger direkt bestellen oder bei einem unserer Großhandelspartner. Eine Liste aller Großhändler, die vom Heidelberger Spieleverlag beliefert werden kann beim Verlag angefordert werden"

Pressemitteilung Pegasus Spiele:

"Am 26.06.2012 hat der Heidelberger Spieleverlag sämtliche Handelsbeziehungen zu uns, der Pegasus Spiele Verlags- und Medienvertriebsgesellschaft mbH, formlos via Email eingestellt. Die Beendigung der Geschäftsbeziehungen erfolgte einseitig sowie ohne Vorankündigung und vorausgegangenen Dialog seitens des Heidelberger Spieleverlags. Wir bedauern, dass sich unser langjähriger Wegbegleiter zu einem solchen, für uns unverständlichen Schritt entschlossen hat. Die in der am 27. Juni veröffentlichten Pressemitteilung genannten Gründe sind für uns nicht nachzuvollziehen und nicht hinnehmbar. Es werden darin Behauptungen aufgestellt, die falsch sind und die dazu geeignet sind, uns bei unseren Händlern, Kunden und Partnern in Misskredit zu bringen.

Händler und Kunden, die bislang Ware über den Heidelberger Spieleverlag bezogen haben, erhalten unsere Artikel bei unseren Vertriebspartnern Amigo
Spiele und ASS Altenburger Spielkarten. Spiele von Fantasy Flight Games sind darüber hinaus weiterhin bei uns erhältlich. Zudem bieten wir jedem an, ihn
ab sofort auch direkt zu liefern. Wer dazu noch nicht bei Pegasus Spiele registriert ist, kann sich bei Fragen gerne direkt an unser Vertriebsteam wenden..."


Quelle:  Pressetext HDS und Pressetext Pegasus

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