Mobile Suche nach Mr. X in Bonn
Passend zum 25. Geburtstag des Ravensburger Kultspiels "Scotland Yard" haben sich Studenten der Universität Bonn etwas spezielles ausgedacht. Sie geben dem strategischen Brettspiel mit kooperativen Elementen eine neue Dimension: Die Realität. Bei der neuen Variante werden nämlich keine Figuren mehr auf dem Stadtplan von London im Wohnzimmer verschoben, sondern Mr. X in einem fast unbegrenzten Spielfeld mobil und real gesucht. Hierfür werden die Spieler mit einem GPS-Empfänger, einem tragbaren Computer und einem Mobiltelefon ausgerüstet. Der GPS-Empfänger verrät die aktuelle Position während das Handy die Verbindung zum Internet herstellt. Damit ist es möglich, auf einer Karte die genaue Position der Detektive und - in größeren zeitlichen Abständen - auch die von Mr. X festzustellen. Der Computer soll dabei ein neues Spielerlebnis ermöglichen, indem er sich den ständig verändernden Bedingungen anpasst, erklärte die Universität. Dabei wird zum Beispiel das virtuelle und reale Blickfeld des Spielers vergrößert, wenn dieser auf einem hohen Gebäude wie z.B. einem Kirchturm steht. Der "Kirchturmdetektiv" sieht nun mehr Hinweise zur Position des Gesuchten als vorher. Dieses so genannte "Adaptive Mobile Gaming" ist eine Form der kontextsensitiven Intelligenz. Wissenschaftler der Universität Bonn forschen in Kooperation mit den Telekom Laboratories in Berlin seit einigen Jahren auf diesem Gebiet. Das mobile Spiel "Scotland Yard - to go!", das die Studierenden gerade im Projekt entwickeln, soll nun die praktischen Möglichkeiten dieser Technologie zeigen.
Quelle: NRW Media