Paleo und MicroMacro: Crime City bekommen den Beeple Award
Einige von Euch Spieler:innen haben es vermutlich schon mitbekommen. Beeple - Das Blogger-Netzwerk, von welchem auch wir Cliquenabendler ein Teil sind, hat mit Paleo und MicroMacro: Crime City zwei weiteren Spielen den Beeple Award verlieren. Die beiden Spiele sind damit der 13. und 14. Preisträger.
Zu Begründung des Awards für MicroMacro: Crime City
Das Spiel „MicroMacro: Crime City“ ist eigentlich ein Wimmelbild. Ein riesengroßes Wimmelbild. In Schwarzweiß. Mit einem tollen Kniff: In den liebevoll detaillierten Zeichnungen der riesengroßen Stadt findet sich nämlich in einzelnen Szenen ein zeitlicher Ablauf. Da läuft ein Mensch mit langen Haaren die Straße entlang. Wenige Zentimeter weiter sitzt die Figur beim Friseur. Noch ein paar Zentimeter weiter erkennen wir dann die Figur mit frisch geschnittenen Haaren beim Begehen eines Verbrechens. Und dieses gilt es für uns aufzuklären! Bei Micro Macro: Crime City zählt jedes Detail. Hinweiskarten geben uns einen Ansatzpunkt für die Untersuchung eines Verbrechens. Dazu müssen wir nun auf dem Stadtplan die entsprechende Szene suchen. Und von dort arbeiten wir uns dann im zeitlichen Verlauf zurück bis hin zu dem Punkt, wo wir das Motiv für das Verbrechen erkennen. Das kann dann schon mal kreuz und quer über den Plan gehen, zum Beispiel wenn eine Figur die U-Bahn betritt. Dann müssen wir andere U-Bahn-Ausgänge suchen, wo die Figur gegebenenfalls wieder herauskommt. MicroMacro: Crime City ist ein kooperatives Detektivspiel. Gemeinsam lösen wir 16 knifflige Kriminalfälle, indem wir Motive ermitteln, Beweise finden und die Täter*innen überführen. Ein aufmerksames Auge ist ebenso gefragt wie kreative Kombinationsgabe. So sitzen wir also am Tisch und durchsuchen den Stadtplan. Die Kinder hocken mitunter mehr oder weniger auf dem großen Stadtplan, um die einzelnen Szenen genau zu analysieren und die gesuchten Figuren wiederzufinden. Hilfreich sind Lupen für alle Mitspielenden, denn wir müssen schon genau schauen. Daher eignet sich MicroMacro: Crime City insbesondere als Solo-Spiel oder zu zweit. Mit mehr Spielern ist man sich manchmal sonst einfach gegenseitig im Weg. Eine wirklich frische und innovative Idee, die gerade in Zeiten des Abstandhaltens spannende Erlebnisse beschert hat. Die gezeigten Verbrechen sind übrigens mitunter brutaler Natur, dennoch so abstrakt gezeichnet, dass auch Kinder (ab sieben Jahren) durchaus mitgerätselt haben. Zartbesaitete Gemüter sollten dennoch mindestens zehn Jahre alt sein.
Zur Begründung des Awards für Paleo:
Das Spiel „Paleo“ ist kein Spiel, Paleo ist ein Abenteuer. Die Grundaufgabe ist dabei immer dieselbe: Erledige die Aufgabe(n), überlebe den Tag. Alles andere ist Beiwerk. Die Spielenden bilden dabei einen Stamm, der sich durch die harten, täglichen Widrigkeiten in grauer Vorzeit schlagen muss. Nebenbei müssen noch gemeinsam mit dem Stamm Aufgaben erledigt werden. Dabei sind die Größe des eigenen Stammes und dessen Fähigkeiten ebenso wichtig wie das Arbeiten an gemeinsamen Zielen nach dem Motto „gemeinsam sind wir stark“. Allerdings schwebt eine Sache immer wieder Runde für Runde über den Köpfen wie ein Damoklesschwert: Der Hunger!
Immer wieder steht man auch Aufgaben gegenüber, die einem eins der ersehnten Teile einer Wandmalerei bescheren. Derer fünf sind für eine erfolgreiche Partie obligatorisch.
Alles in allem also ein richtiges Abenteuer, in dem sich die Spielenden sehr schnell in die Lage der Jagenden und Sammelnden hineinfühlen. Man spielt miteinander für ein Ziel: Überleben und die Wandmalerei vollenden. Das erfolgt sehr thematisch und zieht die Spielenden in die Geschichte hinein.
Unterschiedliche Module bieten hier je nach Kombination unterschiedlich schwere Aufgaben. Mal klappt es beim ersten Versuch, mal muss man mehrfach scheitern, um die Lösung zu finden. Dabei gehört ein Quäntchen Kartenglück natürlich immer dazu.
Am Rande sei noch lobend die Bereitschaft des Verlags erwähnt, auf die öffentliche Kritik aus der Szene zu reagieren und die Spielregeln komplett zu überarbeiten. Auch wenn man ein Spiel nicht nur auf die Struktur und den Inhalt des Regelwerks reduzieren sollte, so war doch das Regelwerk der Erstauflage nicht sonderlich gelungen und hat viele, auch erfahrene Spieler vor große Hürden gestellt. Für manche war das sicher auch kurz vor der Frustgrenze.
Diese zwei Spiele sind für uns Cliquenabendler auch (Mit)-Favoriten für das Kennerspiel bzw. Spiel des Jahres, wie ihr in unserem Podcast zu möglichen Nominierten und Empfehlungen für das Jahr 2021 hören könnt.
Wir Cliquenabendler gratulieren für Paleo dem Autor Peter Rustemeyer, dem Illustrator Dominik Mayer sowie dem Verlag Hans im Glück und dem Vertrieb Asmodee und für MicroMacro: Crime City dem Autor Johannes Sich, den Illustratoren Daniel Goll, Tobias Jochinke und Johannes Sich sowie dem Verlag Edition Spielwiese und dem Vertrieb Pegasus Spiele, sowie natürlich allen weiteren Mitwirkenden an diesen beiden Spielen.
Quelle: Beeple Award für Paleo
Quelle: Beeple Award für MicroMacro: Crime City