Österreichischer Spielepreis 2021 in sieben Kategorien vergeben
Die Jury der Wiener Spieleakademie hat gestern das Spiel der Spiele - quasi das Spiel des Jahres in Österreich - und sechs Spiele-Hits in den Kategorien "Kinder", "Familie", "mit Freunden", "Experten", "Karten" und "Trend-Spiele" vergeben.
Das Spiel der Spiele 2021 ist Flyin' Goblin von den Autoren Corintin Lebrat und Théo Rivière, erschienen ist es bei iello und Huch!. Die Spieler:innen führen Goblinarmeen an und wollen mit diesen eine Burg voller Schätze erobern. Dazu katapultiert man die eigenen Soldat:innen exakt in die Burg und bekommt dafür Goldmünzen, mit welchen man die eigenen Armeen verbessern oder Stufen des eigenen Totems erwerben kann. In den Räumen der Burg können zudem noch Effekte ausgeführt werden. Wessen Totemstufen nach einer Runde unzerstört auf dem Dach liegen oder wer die vorgegebene Anzahl an Stücken gesammelt hat, gewinnt das Spiel.
Den Spiele-Hit für Kinder hat das ebenfalls für das Kinderspiel des Jahres 2021 nominierte Spiel Fabelwelten der Autorinnen Marie und Wilfrid Fort erhalten. Erschienen ist das Spiel bei Lifestyle Boardgames, in Deutschland wird es durch Asmodee vertrieben. Hier können die Tiere jede Rolle in einer Geschichte annehmen. Alle Mitspielenden haben fünf Tierkarten und ein Tier beginnt die Geschichte. Die Geschichtskarten werden in Reihenfolge vorgelesen und alle wählen verdeckt ein Tier, welches am besten zur aktuellen Rolle passt. Dann werden diese verdeckt gemischt und offen an eine Symbolleiste gelegt. Alle stimmen mit ihren Markern ab, welches Tier gewinnen soll, wobei das eigene nicht gewählt werden darf. Wer für das erfolgreiche Tier gestimmt hat, bekommt noch einen Zusatzpunkt. Wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt. Das Spiel kann allerdings auch kooperativ gespielt werden.
Spiele-Hit für Familien ist Rolling Dice von Klaus Zoch, Peter Wichmann, Karl-Heinz Schmiel und Albrecht Werstein geworden, welches bei Abacusspiele erschienen ist. In der Spieleschachtel als Würfelarena würfelt man die eigenen Würfel auf Eisschollen. Bei einem Wurf kann man andere Würfel auch bewegen. Nach einem Wurf wird ein Würfel ausgewählt und die restlichen eigenen Würfel entfernt man wieder. Ist eine Runde zu Ende gibt es Punkte für Würfel in gültigen Positionen und zwar in Höhe der Augenzahl und der Anzahl aller dahinter liegenden Würfel. Auch Eisblöcke und Fischnetze bringen Punkte, Eislöcher Minuspunkte. In weiteren Runden möchte man die verbliebenden Würfel weiter würfeln oder in der Augenzahl übertreffen. Erreicht jemand die für den Sieg benötigte Punktzahl, wird die Runde zu Ende gespielt und wer dann die meisten Punkte hat, gewinnt.
Als Spiele-Hit mit Freunden ist MicroMacro: Crime City ausgewählt worden, welches in Deutschland noch Chancen auf den Titel Spiel des Jahres 2021 hat. Autoren sind Johannes Sich, Daniel Goll und Tobias Jochinke, Verlag Edition Spielwiese und vertrieben wird es durch Pegasus Spiele. Im Wimmelort Crime City wimmelt es von Verbrechen, die es aufzuklären gilt. Auf dem riesigen Plan ist alles an Verdächtigen und Indizien, was man zum Aufklären der 16 Fälle benötigt, die entweder anhand von der Beantwortung der Fragen oder ohne weitere Hinweise gelöst werden können. Dabei haben die Fälle unterschiedliche Schwierigkeitsgrade.
Der Spiele-Hit für Experten ist 2491 Planetship von MEBO Games, welche in Deutschland von HeidelBär Games vertrieben werden. Autor ist Antonio Sousa Lara. Auf Basis des Mechanismus von City of Spies: Estoril 1942, welches bereits 2015 bei Mesaboardgames erschienen ist, docken die Spieler:innen in jeder der vier Runden an vier von sechs Raumschiffen/Charakteren durch Anlegen einer Karten an einem der Sektoren an. Für die Sektorwertung nutzt man die Eigenschaften der eigenen Charaktere im Sektor, die Mehrheit an Charakterstärke in diesem liefert den Sektorencharakter als Belohnung, den man ins eigene sechsköpfige Team eingliedert oder abwirft. Am Ende wertet man Karten im eigenen Abwurfstapel, Charaktere auf der Hand und erfüllte Missionen für die zum Sieg benötigten Punkte.
Jinx von Klaus Altenburger ist der Spiele-Hit für Karten. Erschienen ist das Spiel beim Verlag Piatnik. In drei Runden liegen jeweils 16 Karten in einem Raster aus. Wer am Zug ist würfelt und nimmt eine Karte des gewürfelten Werts aus der Auslage. Der Wurf kann jeweils einmal wiederholt werden, das zweite Ergebnis muss dann aber genommen werden. Kann man keine Karte nehmen, endet die Runde und alle geben von ihren gesammelten Karten - auch aus den vorherigen Runden - jene zurück, deren Farbe noch in der Auslage vorhanden ist. Wer die Runde beendet hat, muss zudem noch die höchste Karte abgeben. Wer nach drei Runden die meisten Punkte hat, gewinnt.
Und zuletzt gibt es noch den Spiele-Hit für Trend-Spiele, der in diesem Jahr an Break In: Area 51 von Schmidt Spiele und Autor David Jakos geht. In diesem Spiel muss man ein- statt ausbrechen. Es gilt in diesem Fall das Raumschiff zu erreichen, um zum Heimatplaneten zurückzukehren. Dazu müssen Rätsel gelöst, kombiniert und Aufgaben erledigt werden. Immer tiefer geht es so in die geheime US-Basis Area 51. Von diesem Spiel wird nichts zerstört. Es ist damit mehrfach spielbar.
Wir Cliquenabendler gratulieren den Verlagen und allen an den Spielen beteiligen Personen.
Quelle: Wiener Spieleakademie