Update: Sieger des Hippodice Autorenwettbewerbs 2018 sind bekannt -mit Kurzvorstellung der Spiele
Update: Inzwischen die auch ein paar Beschreibungen zu den Spielen veröffentlicht worden. Damit ihr einen besseren Eindruck von diesen erhaltet, haben wir ein paar kurze Absätze zu allen Spielen hinzugefügt.
Zum 30. Mal wurden nun die Sieger des Hippodice Autorenwettbewerbs bekannt gegeben. Die Namen der Spiele und Autoren und Autorinnen und kurze Beschreibungen wollen wir Euch nicht vorenthalten:
1. Platz: Belratti von Michael Loth (DE)
Belratti ist ein kooperatives Spiel, in welchem die Spielerinnen und Spieler in die Gruppen der Galeristen, die Gemälde ankaufen, und Experten, die Gemälde verkaufen, aufgeteilt werden. Dabei ist es das Ziel möglichst viele Gemälde für die eigenen Galerien zu beschaffen und nicht auf den Kunstfälscher Belratti hereinzufallen. Die Experten erhalten Gemälde als Handkarten und zwei weitere Gemäldekarten werden offen als Themen ausgespielt. Die Galeristen müssen dann schätzen wie viele passende Gemälde die Experten zu den Themen ausspielen können und diese müssen dann genau diese Anzahl ausspielen. Hinzu kommen dann noch weitere Gemälde des Kunstfälschers. Die Karten werden dann aufgedeckt und die Galeristen müssen die von ihnen genannte Zahl an Gemälden den beiden Themen zuordnen. Richtige Gemälde bringen allen Punkte, zugeordnete Gemälde des Fälschers bedeuten einen Fehlkauf. Nach dem siebten Fehlkauf endet das Spiel. Durch einige Strategiekarten können das Zuordnen der Gemälde und das Bedienen der Ansage erleichtert werden.
2. Platz: Trepanation von Robin David O'Keeffe (IRL)
In Trepanation spielen wir betrügerische Ärzte im frühen 19. Jahrhundert, die sich mit Operationsshows und exzentrischen Heilungsmethoden versuchen zu überbieten und das leichtgläubige Publikum ins Staunen zu versetzen. Über sechs Runden, die jeweils einen Tag darstellen, versuchen wir morgens den Tag zu planen und die besten Zeiträume in den umliegenden Orten für uns zu beanspruchen. Anschließend folgen die Aktionen. So benötigen wir Medizin und Instrumente, müssen Polizisten bestechen und Komplizen anheuern. Außerdem können nachts noch Leichen gestohlen werden, um mehr Geld zu verdienen. Wer sich so das vermeintlich größte Ansehen erarbeitet hat, gewinnt das Spiel.
3. Platz: Klapperschlange von Wolfgang Lehmann (DE)
Wer in dem Spiel Klapperschlange mit Hilfe von Tippkarten richtig vorhersehen kann, ob die Schlange klappern wird (bei Feinden) oder leise sein will (bei Beutetieren) bekommt Zahlenkarten. Bei der Überprüfung werden die als Klapperdosen dargestellten Klapperschlangen geschüttelt und anschließend umgedreht. Die gewonnenen Zahlenkarten werden dann nach Motiven geordnet und sind am Ende Siegpunkte wert. Falsche Karten bringen hingegen Minuspunkte.
Ebenfalls in die Endrunde gekommen sind die folgenden Spiele:
- BLOXX von Sven Groh (DE)
BLOXX ist ein Würfelspiel mit vier farbigen Würfeln, die bei jedem Wurf in den Bloxxomat, einer Würfelbox, dazu gebracht werden eine Tetromino-Form zu bilden. Zu Beginn wählt jede Spielerin und jeder Spieler eine Würfelfarbe und erhält einen gerasterten Block. Jeder Wurf wird dann dazu genutzt die Form in beliebiger Ausrichtung auf dem eigenen Block anzukreuzen. Dabei trägt man die Summe der Würfelaugen in das Feld ein, das an der Stelle der eigenen Würfelfarbe in der Form liegt. Dadurch müssen alle ein anderes Feld in den eigenen Block einpassen, um zu punkten. Kann oder will man eine Form nicht komplett eintragen, lässt man einen oder mehrere Würfel verfallen, was aber auch den Wert schmälert. Das Spiel endet, wenn alle ein komplettes Raster eingetragen haben. Die Person mit der höchsten Summe aus den niedrigsten Werten der eigenen Reihen und Spalten gewinnt.
- Blütenzauber von Reimund Anhut (DE)
In Blütenzauber geht es um das Bestäuben von Blumen durch Bienen und die daraus entstehenden Mischfarben von Blüten aus Kombinationen von Grundfarben. Kernmechanismen sind eine Memory-Komponente und das Bluffen oder Sabotieren der gegnerischen Ziele. Die eigene Biene wird mit einem Würfel von Blüte zu Blüte bewegt und nimmt dabei Pollen mit, um neue Blütenfarben zu zaubern. Ziel ist es, dass die eigenen Wunschfarben am Ende häufiger vertreten sind, als die der anderen Spielerinnen und Spieler. Diese Wunschfarben werden zu Beginn zugelost. Da man nicht immer direkt die eigenen Ziele erreichen kann, gilt es diese möglichst lange geheim zu halten und die anderen Spieler zu sabotieren.
- Excelsior von Florian & Helmut Ortlepp (DE)
Excelsior versetzt Spielerinnen und Spieler in die Rolle von Abenteurern, als welche wir versuchen die lukrativsten Abenteuerkarten vor den anderen wegzuschnappen. Diese Karten erwerben wir mit Edelsteinen, welche von eigenen Minen geliefert oder mit Nuggets aus den eigenen Goldminen gekauft werden können. Zu Beginn muss eine Startwelt ausgewählt werden, die jeder Person eine andere Kombination aus Minen und Kapital verschafft. Wir können als Aktionen entweder zwei Würfel werfen, um eine neue Mine zu erhalten und die Minen aller der gewürfelten Sorte produzieren zu lassen, Edelsteine verkaufen und kaufen oder Abenteuer mit der passenden Kombination von Edelsteinen erwerben. Diese bieten dann wieder Möglichkeiten an Gold und Edelsteine zu kommen, doch die eigenen Minen und Abenteuer können einem wieder abspenstig gemacht werden. Sobald jemand am Ende der Runde sieben Abenteuer besitzt ist das Spiel zu Ende und die Person mit den meisten Kronen auf den eigenen Abenteuern gewinnt.
- F5 von Garret Rempel (CA)
F5 ist ein taktisches Spiel indem alle 2-8 Spielerinnen und Spieler gemeinsam die Kontrolle über einen rasenden Wirbelwind übernehmen. Dabei weitereifern wir dann miteinander darum, wer den meisten Schaden in der Landschaft bestehend aus Hügeln, Wäldern, Bauernhöfen, Weiden, Städten und Dörfern anrichtet. Die Geschwindigkeit und Intensität des Tornados ändert sich dabei stetig, während er mit Handkarten aller gesteuert wird. Dabei können die eigens ausgespielten Karten auch anderen zum Sieg verhelfen. Zudem können mit aktuellen Wettereffekten Bonusschaden angerichtet und Schutzmaßnahmen der Bevölkerung negiert werden. Mit geheimen Zielen bieten sich Extrapunkte, die zum Sieg verhelfen könnten.
- Four Towers von Roger Vernon (USA)
Als Halbgott im fiktiven Land Fognik streben wir in Four Towers nach Macht durch Beeinflussung der vier Clans und der Kreaturen in Fognik. Fürsten, Dämonen, Bauern, Gefolgsleute, Söldner, Kaufleute, Bergführer und Champions tragen dazu bei den größten Einfluss und die größte Macht zu erlangen. Zehn mögliche Aktionen, davon drei verpflichtend und sieben optional, stehen uns zur Verfügung. So müssen immer genau drei Clanmitglieder rekrutiert werden. Einer wird in einem Dorf als Bauer angesiedelt. Sind dort schon drei Bauern, werden diese weitergezogen und lösen unter Umständen Kettenzüge aus und werden gar zu Fürsten, wenn sie über Berge ziehen oder Dämonen, wenn sie ins Zentrum gelangen. Den anderen beiden Figuren werden Tätigkeiten zugeordnet. Werden die letzten drei Clanmitglieder eingesetzt, endet das Spiel und wer mit seinen Gefolgsleuten die mächtigsten Fürsten unterstützt, die tüchtigsten Champions anheuert und den eigenen Einfluss durch Kaufleute, Söldner und Bergführer vermehrt, gewinnt das Spiel.
Auch eine Empfehlungslist mit drei Titeln gibt es noch:
- Changnan von Fabian Lopiano (GB)
In Chinas Porzellanhauptstadt ist das Spiel Changnan angesiedelt, wo wir Vasen herstellen, bemalen und verkaufen. Im Verlauf des Spiels spezialisiert man sich in Formen und Mustern und lässt die eigenen Lehrlinge an der Produktion teilhaben. Auf dem Plan befinden sich sechs verschiedene Brennöfen für verschiedene Formen und farbliche Glasuren. Sind wir am Zug, so platzieren wir an einem Ort unseren Meister und nehmen die Rohstoffe. Dieser Platz ist dann für die anderen Mitspielerinnen und Mitspieler für die Runde blockiert. An den besuchten Öfen der Meister können Lehrlinge verbleiben und diese können mit genügend Rohstoffen die Aktion in der kommenden Runde wiederholen. Auf den drei Märkten werden die Vasen dann verkauft und wir sammeln Plättchen für Spezialisierungen in Farben und Formen. Die auszulegenden Rohstoffe werden vorher aus einem Beutel gezogen. Bei jedem Verkauf werden schwarze Würfel freigeschaltet, die auch in den Beutel kommen. Werden diese gezogen, so werden sie auf eine Zeitleiste gelegt, die Zwischenwertungen und das Spielende vorgibt. Am Ende zählen die Lehrlingsränge und Sets aus Plättchen Punkte.
- Freedom for Titan von Channing Jones (DE)
Wer in Produktionsketten gerne Ressourcen zu edleren Ressourcen weiterentwickeln mag, der findet sich bei Freedom for Titan gut aufgehoben. Thematisch sind wir auf Mond Titan des Saturns und versuchen die Ressourcen dort auszubeuten. Wer als Mitglied dieser Expedition am besten die Ressourcen ausbeutet, bekommt das Monopol darauf. Neun verschiedene Ressourcen und viele unterschiedliche Fabriken sind die Grundelemente. Man kann entweder große Mengen einer Ressource produzieren oder durch Produktionsketten diese veredeln. Die verschiedenen Ressourcen sind bei Spielende 1-10 Punkte wert, was vor Beginn einer Partie zufällig festgelegt wird. Dadurch sind immer andere Vorgehensweisen von Nöten und ausreichend Abwechslung ist vorhanden.
- Piratico von Samuel Rauch (DE)
In Piratico befinden wir uns auf einer Schatzjagd durch die Karibik. Auf dem Weg durch die stürmische See gilt es so viele Schätze auf Inseln zu finden, wie möglich. Gegner müssen blockiert und eigene Züge vorbereitet werden. Joker können mitunter sehr hilfreich sein. Auf einem Raster mit Plättchen sind Wasserwege und Inseln abgebildet. Über diese Wege gilt es auf Inseln zu landen. Man kann als Aktionen entweder Plättchen und damit Wege drehen, einen Weg austauschen oder die eigene Figur ziehen, die an Land beginnen und enden muss. Wer einen Schatz erreicht, bekommt einen Extrazug. Nicht nur die Anzahl der geborgenen Schätze, sondern auch die Länge der Wege bringen Punkte, die entscheidend für den Sieg sein können.
Und zuletzt gab es noch zwei Sonderpreise, die vergeben wurden:
Sonderpreis bester Longplayer: Routes of Steel 73 von Claude Sirois (CA)
Zu Beginn der 70er Jahre floriert die Stahlindustrie der USA und es wird weiter expandiert, während Experten für die 80er Jahre eine weltweite Stahlknappheit prognostizieren. In Routes of Steel 73 sind wir Manager einer Bahngesellschaft und so liefern wir Stahl über das Schienennetz zu Häfen für den Export. Außerdem liefern wir Kohle, Öl und Eisen in die Städte des Mittleren Westens. Das persönliche Deck der Spieler besteht hier aus Schienenfahrzeugen und Standorten. Im Verlauf müssen neue Bahnterminals gebaut werden, um mehr als die zu Beginn vier verfügbaren Städte zu erreichen. Dadurch kommen neue Karten in die Decks aller Spieler und neue Strategien sind möglich. Erwirtschaftete Gewinne können in den Kauf von Verbesserungskarten investiert werden, welche ebenfalls Vorteile schaffen. Wer es schafft mit diesen Voraussetzungen der beste Boss zu sein, führt sein Unternehmen zum Sieg.
Sonderpreis Bestes 2-Personen-Spiel: Builders of the Pyramid von Sophia Wagner (DE)
Builders of the Pyramid von Sophia Wagner lässt die beiden Spieler um die Errichtung der besten Pyramide für den Pharao antreten. Dazu müssen verschiedene Gänge und Räume erworben, Arbeiter rekrutiert und Fallenspezialisten ausgesendet werden, um die wertvollen Schatzkammern zu beschützen. Beim Bau einer guten Pyramide gibt es aber auch ein paar Grundsätze. So sollten Grabstätten weit vom Eingang entfernt liegen und große Schatzkammerkomplexe möglichst hoch angelegt werden. Auch sollten Statuen in jeder Ebene vorhanden sein. In jeden Zug muss man einen von fünf Aktionspools wählen und führt die darin enthaltenen Aktionen aus. Anschließend werden die Aktionssteine im Mancala Prinzip auf die kreisförmig angeordneten Pools verteilt. Dadurch gibt es immer eine Auswahl an Aktionspools und auch die Möglichkeit den Gegner oder die Gegnerin zu behindern.
Die Jury hat sich in diesem Jahr aus folgenden Personen zusammengesetzt:
- Roland Goslar von HeidelBÄR Games
- Johannes Natterer vom Hans-im-Glück Verlag
- Paul Mulders von Quined Games
- Uwe Mölter von Amigo Spiele
- Stefan Stadler von Pegasus Spiele
- Sebastian Wenzlaff von Asmodee
- Daniel Gaca von Ravensburger
- Wolfgang Lüdtke von Kosmos
- Matthias Nagy von FROSTED GAMES
- Jan Guijarro von Games4Gamers
- Christian Hildenbrand von Amigo Spiele
- Uli Blennemann von Spielworxx
- Viktor Kobilke von Plan B Games
Quelle: Hippodice e.V.