Goldene Ehrennadel für Dr. Bernward Thole
Am letzten Samstag wurde in Marburg Herrn Dr. Bernward Thole eine besondere Auszeichnung verliehen - Die goldene Ehrennadel. Seinen 70. Geburtstag nahm die Stadt zum Anlass um ihn für sein langjähriges Engagement um den Kritikerpreis "Spiel des Jahres" und das Deutsche Spielearchiv zu würdigen. Jeder der sich in Deutschland mit Gesellschaftsspielen beschäftigt kommt an den Namen Dr. Bernward Thole auf kurz oder lang nicht vorbei. Bei den Gesellschaftsspielen gibt es in den vergangenen 35 Jahren wohl keine Innovation oder kein Projekt, das nicht in irgendeiner Form seine Handschrift trägt. Herr Thoule gründete in den 70er Jahren den Kritikerpreis „Spiel des Jahres“. Dieser ist mittlerweile zum wichtigsten Spielepreis der Welt avanciert und gilt wohl als wichtigste Initiative der Spielebranche. Später gründete Thole das Deutsche Spielearchiv, eine Marburger Institution, das die Geschichte des Gesellschaftsspiels in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nahezu lückenlos dokumentiert. Der ausgewiesene Vordenker und Innovationsträger Thole bemühte sich immer wieder, das Spiel als Kulturgut noch bekannter werden zu lassen und in der Gesellschaft fest zu verankern. So organisierte der Marburger viele Ausstellungen, hielt Vorträge oder versuchte auf Veranstaltungen verschiedene Variationen des Gesellschaftsspiels einer breiten Bevölkerungsschicht vorzustellen. Denn, dass das Spiel eine wichtige Bedeutung hat und weitaus mehr ist als bloßer Zeitvertreib, das machte die Laudatio von Professor Max Kobbert, dem Erfinder des beliebten Gesellschaftsspiels „Das verrückte Labyrinth“ deutlich: „Eins ist unbestritten: Das Spiel verbindet die Menschen, trotz unterschiedlichen Alters, Herkunft oder sozialem Hintergrund. Es ist ein echtes Kulturgut, welches es verdient, bewahrt zu werden.“ Aber für Bernward Thole ist sein Engagement um das Gesellschaftsspiel noch nicht beendet, denn er hat einen großen Traum. Er möchte das von ihm ins Leben gerufene Spielearchiv umwandeln in ein „Mitmachmuseum“ – einen Ort, an dem Spiele direkt erfahrbar werden und auch sofort ausprobiert werden können. Ob und wann dieser Traum in die Wirklichkeit umgesetzt werden kann, steht noch nicht fest. Aber das Spiel kennt ja bekanntlich keine Grenzen und so bleibt abzuwarten, wie die Zukunft des Spiels in Marburg aussehen wird.
Quelle: Oberhessische Presse