Spieltest: Thurn und Taxis (Hans im Glück)
Vor 518 Jahren wurde im Auftrag von Kaiser Maximilians I. eine Postlinie zwischen Innsbruck und Brüssel eingerichtet. Alle 15 Kilometer wurden dabei Reiter und Pferd ausgetauscht und es dauerte insgesamt fast sechs Tage bis der Brieftransport erledigt war. Unter der Leitung der Familie Thurn und Taxis wurde das Postnetz im Laufe des 17. Jahrhunderts immer weiterentwickelt. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts versorgte die Reit- und Fahrpost ein Gebiet von 200.000 Quadratkilometer mit 13 Millionen Einwohnern. Im Jahre 1695 wurde „Ferdinand“ für diese Verdienste an Kaiser und Reich in den Fürstenstand erhoben. Nach vielen politischen Veränderungen in Teilen Deutschlands, welche auch an Thurn und Taxis nicht spurlos vorbeigingen, fand im Jahr 1867 die Post ein endgültiges Ende, denn sie wurde vier Jahre später zum Staatsbetrieb des Deutschen Reiches. Das ehemalige Reichsstift St. Emmeram in Regensburg bekam Fürst Alexander von Thurn und Taxis im Jahre 1812 als Entschädigung für die in Bayern verstaatlichte Post. Nach dem Umbau zur Residenz dient es als Wohnsitz der fürstlichen Familie. Das die Thematik des Postkutschenbetriebes perfekt für ein Spiel geeignet ist, dachten sich wohl auch die Autoren Karen und Andreas Seyfarth. Mit Zustimmung des Fürstentums konnte am Ende sogar der Name „Thurn und Taxis“ als Spielbezeichnung verwendet werden. Was letztendlich als Spielidee in einen Spielablauf umgesetzt wurde, war bzw. ist so genial, dass Thurn und Taxis im Jahre 2006 den Titel Spiel des Jahres verliehen bekam.
Quelle: Zum Spieltest