Brettspiel Testbericht vom 07.02.2017 - von Jörg

First Class – Unterwegs im OrientExpress




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2016

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
60 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre

Durchschnittswertung:
7/10 bei 2 Bewertungen



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Vorwort

Das Spiel Russian Railroads gehört mit Sicherheit zu einem der beliebtesten Vielspielerspiele aus dem Hause Hans im Glück. Mit 9 von 10 Punkten stehe ich nach wie vor hinter dieser Wertung, denn das Brett- und Eisenbahnspiel ist einfach faszinierend. Eigentlich bin ich ja noch mittendrin in diesem Spiel, denn zuletzt erschien mit American Railroads eine weitere Erweiterung.
Jetzt kommt mit First Class noch ein weiteres ähnliches Spiel vom gleichen Verlag und den Autor kennen wir natürlich auch. First Class ist aber ein Kartenspiel!
 
Aufgrund meiner o.g. Vorliebe muss ich mir das Spiel auf jeden Fall anschauen, zumal kurz nach der Veröffentlichung das Spiel auf diversen Geek-Listen hoch bewertet wurde. Zurecht? Die Grafik (inkl. Cover) wirkt auf nicht sonderlich attraktiv und zum Spielen braucht man einen großen Tisch. Na gut, den haben wir zum Glück!

„Setz Dich erst einmal hin – ich erklär Dir alles.“ Mit diesen sehr motivierenden Worten wurde mir das Spiel in Essen erklärt und das Ergebnis könnt ihr im beigefügten Video sehen. Im Off versicherte mir jeder das man dieses Spiel unbedingt spielen muss!
Einige Wochen später und viele Partien danach wird es Zeit ein paar eigene Worte zu finden.

Spielablauf:

Endlich mal sein eigener Firmengründer sein! In First Train bekommt man dazu Gelegenheit und natürlich versuchen wir für unsere Fahrt gute und viele Passagiere zu gewinnen. Neben der Strecke an sich spielen somit auch die Waggons eine große Rolle.
Zu Beginn steht unsere Lok noch auf der Anfangsposition und die beiden Schaffner die für den Zug (bzw. Züge) verantwortlich sind hoffen, dass noch weitere Waggons (insbesondere auch höhere Werte) ausgelegt werden.

Mit etwas Kapital und weiteren noch freien Feldern erhalten wir auch die Chance flexibel die eine oder andere Extraaktion auszuführen.

Fehlen nur noch die Karten zum Anlegen. Die Waggonkarten mit aufsteigenden Werten sind für jede Partie erforderlich. Interessant wird es bei den Aktionskarten, denn hier gibt es fünf unterschiedliche Module. Details hierzu am Ende. Neben dem Basismaterial suchen sich die Spieler immer zwei Module für eine Partie aus. Die Karten werden somit eingemischt. Über insgesamt sechs Runden spielt man dann diese Stapel durch, bevor am Ende der Sieger mit den meisten Punkten ermittelt wird.

Was jetzt folgt ist wirklich nicht schwer, denn ein Spieler sucht sich eine Aktionskarte aus und führt diese darauf abgebildete Aktion durch. Es wird reihum gespielt und hat jeder Spieler seine dritte Karte, ist die Runde auch schon zu Ende.
Mit den Karten wird man die Waggon-Reihe verlängern, die Waggon-Karte/n aufwerten oder auch mal den Schaffner bewegen. Denn wenn er die ganze Zeit auf seiner Anfangsposition steht bekommt man auch keine Punkte. Ähnlich ist es auch bei der Lokomotive, die irgendwann auch mal dank ausliegender Karten (Strecken auslegen) nach vorne zieht.

Das eine oder andere Mal nimmt man sich dann auch mal gerne einen Auftrag, um sich den einen oder anderen Boni zu holen. Auch der Startspielermarker könnte mal nützlich sein, wenn mal als Erster einer Runde die erste Karte wählen darf.
Mit eigenen Sonderkarten auf der Hand kann man dann auch die 6. Karte in der Waggonleiste ablegen und profitiert von einem (weiteren) Boni. Natürlich will man dann noch weiterfahren, denn mit den Plättchen im Hinblick auf Konstantinopel winken viele Punkte.
So viele Möglichkeiten, doch nach der zweiten, vierten und sechsten Runde und damit immer nachdem ein Stapel aufgebraucht ist, folgen Zwischenwertungen. Boni für die Fahrt mit der Lok werden ausgeführt und auch die Schaffner werden für ihr Voranschreiten und den hinterlegten Punkten belohnt. Am Spielende kommen vielleicht sogar noch weitere Punkte durch Spielendekarten hinzu.

Wie anfangs erwähnt sind dem Spiel einige Module hinterlegt. Damit verbunden neue Symbole und Aktionen. Doch es sind nicht irgendwelche x-beliebigen Ergänzungskarten.

So wird beispielsweise in Modul C ein Mörder gesucht so dass dem Spiel Beweisplättchen beiliegen. Diese will man natürlich nicht unbedingt haben, denn wer will schon am Ende mit vielen Punkten als Mörder aus einer Partie fliegen. Dann vielleicht doch eher das Modul D bei dem Passagiere einsteigen und man Gepäck zum Beladen erhält. Mit Modul E wird auch die Länge beider Waggonlinien wichtig, da sich Funktionen immer auf beide Züge beziehen.

Jörgs Meinung:

First Class ist ein gutes Spiel, doch an Russian Railroads kommt es dann doch nicht ran! Der Vergleich ist sicherlich angebracht, denn Verlag und Autor(en) kennen wir schon aus Russian Railroads, welches zu meinen Lieblings-Vielspielerspielen zählt. First Class spricht mich im Hinblick auf die Illustrationen nicht an und ohne einen großen Spieltisch hat man es schwer. Aufgrund des Auslegens an Karten in Reihen benötigt man durchaus Platz!
Zudem bin ich in einem Alter (hust) wo man sich schon etwas bessere Kartenansichten wünscht. Sorry, aber die Symbole sind wirklich mickrig, doch mit noch größeren Karten und Symbolen wäre auch mein Tisch zu klein. Und wenn ich grad beim Meckern bin. Was ist denn das für eine komische Siegpunktleiste, die man mehrfach umrundet und Steine als Anzeiger zum Überrunden platziert. Geht’s nicht besser?

Dabei hat das Spiel seinen Reiz und bereits das vorgegebene Einstiegsspiel gefällt mir gut! 5 Module sind in dem Spiel enthalten, so dass man die Karten und deren Auswahl flexibel auswählen kann. Alles danach am besten in Zipptüten………nein……..quatsch …….. was für ein tolles Inlay, das mich an Dominion erinnert! Ein neuer Trend? Mir gefällt das auf jeden Fall!
Im Spiel geht es darum mit seiner Lok und seinen Waggons voran zu kommen. Wirklich schwer ist dieser Ablauf nicht, denn viele Aktionen erklären sich dank der Symbolik von alleine. Eine Partie dauert kaum länger als 40 Minuten und das ganze spielt sich unabhängig von der Spieleranzahl sehr gut. Je nach Modul (z.B. Modul C) sollten es aber mindestens drei Spieler am Tisch sein.
Bei der Wahl der Module sollte man gewünschte Glücks- und Interaktionsfaktoren berücksichtigen, denn die Module spielen sich sehr unterschiedlich. Es macht einfach Spaß unterschiedliche Module auszuprobieren und aufgrund des vorhandenen Platzes in der Verpackung rechne ich in Zukunft mit weiteren Modulen. Braucht man die denn überhaupt? Die Frage könnte ich mir auch bei Russian Railroads stellen, denn sehr gerne probiert man die eine oder andere kleinere oder größere Ergänzung gerne aus. So etwas benötigt man aber erst, wenn man ca. 10 bis 15 Partien hinter sich hat und das ist zumindest bei mir bei diesen Spielen der Fall.
First Class ist ein reizvolles Spiel mit kleinen Schwächen, kommt insgesamt aber nicht an die Leistung des großen Bruders Russian Railroads heran.

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Reizvolle Kartenspielumsetzung, dank diverser Module.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Smukers Meinung:

First Class begann seine Karriere sicherlich im Schatten seines großen Bruders „Russian Railroads“. So kann ich mir gut vorstellen, dass der Verlag und/oder der Autor die Idee hatte das Spiel etwas zu vereinfachen und daraus ein schönes taktisches Kartenspiel zu entwickeln. Das Ergebnis können wir Spieler nun alle sehen und es gefällt uns wirklich gut. Zwar stimme ich Jörg zu, dass die Symbole auf den Karten schon sehr klein geraten sind und somit der ein oder andere Spieler mit Sehschwäche ein Problem bekommen könnte, aber mit größeren Karten würde das Spiel einen Tischplatz einnehmen, den wohl kaum einer zu Hause zur Verfügung hat. Grundsätzlich gewöhnt man sich auch an die Symbole und nach 2-3 Partien geht es flüssig von der Hand.

Die Variabilität durch die 5 verschiedenen Module und die verschiedenen Kartenauslagen (je nachdem wie die Karten gemischt sind) ist hoch und lädt immer wieder zu einer erneuten Partie ein. Wobei nicht jedes Modul dem eigenen Geschmack entspricht und gerade das C-Modul „Wer ist der Mörder?“ sorgt für gespaltene Meinungen. Dies könnte unter anderem daran liegen, dass man sich hierbei falsche Erwartungen geweckt werden, denn ich hatte tatsächlich auch mit einem deduktiven oder investigativen Element gerechnet, was es aber nicht ist. Stattdessen muss man hier aufpassen, dass man nicht zu gierig ist und aus dem Spiel verbannt wird, wenn man ständig Fingerabdrucke hinterlässt.

Das schöne ist auch, dass es wie beim Brettspiel verschiedene Wege zu Punkte bzw. Siegpunktketten gibt und man somit auch die Strategie von Partie zu Partie ändern und ausprobieren kann.

Die Siegpunktleiste ist etwas kurz geraten, wobei ich das „meckern“ meiner Mitspieler darüber nicht 100% nachvollziehen kann. Zu mindestens ich selbst habe keine Probleme damit, das Umlaufen einer Runde mit einem Holzquader festzuhalten. Allerdings erwarten die Spieler in meinem Umfeld etwas mehr und waren hier ein wenig enttäuscht von der Materialumsetzung.

„Russian Railroads“ ist ein grandioses Spiel und „First Class“ braucht sich meiner Meinung nach nicht hinter seinem großen Brettspielbruder verstecken. Durch den schnelleren Spielablauf, spielt man hier gerne 2-3 Partien hintereinander und die Spielzielgruppe ist durch die Leichtigkeit auch etwas höher. Wer komplexere Kartenspiele mag kommt an „First Class“ nicht vorbei und mich würde es stark wundern, wenn das Spiel nicht unter den nominierten Spielen zum „Spiel des Jahres – Kennerspiel 2017“ ist.

Andreas Buhlmann für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Schönes strategisches Kartenspiel, wobei die Grafiken etwas klein geraten sind.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Bilder
















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