Gier

Vorwort

Zum Autor muss ich wohl nicht allzu viel sagen denn, wenn man als Vielspieler alle Amigo-Kartenspiel-Neuheiten in der Hand hält wird man sich ausgehend vom Autor erst einmal für dieses Spiel entscheiden. Beliebt ist der Autor und erfolgreich auf jeden Fall. Steigen dadurch die Erwartungen aber an? Kann uns der Autor auch mit anderen Spielen und damit verbunden neuen Mechanismen überraschen?

Spielablauf:

Zumindest ist der eine oder andere gierig danach, so dass Mut in diesem Kartenspiel erforderlich ist. Jeder Spieler besitzt zu Beginn eine Ganovenkarte und sieben weitere zufällige Karten auf der Hand. Aufgabe der Spieler ist es aus den möglichen sieben Werten im Spiel eine 6er Auslage mit einem Wert zu bilden.

Abhängig von der Spielerreihenfolge hat jeder Spieler bereits ein paar Karten offen vor sich in der Auslage, so dass die Mitspieler jederzeit auch erkennen, wie viele Karten bzw. welchen Wert ein Spieler noch benötigt.

Es wird reihum gespielt und dabei legt der Spieler erst einmal eine Karte aus seiner Hand in seine Auslage. Im Anschluss sucht er sich einen Mitspieler aus und zieht erst einmal eine Karte die offen zwischen beide Spieler ausgelegt wird. Ab jetzt hängt es von der Gier des Spielers ab ob er weiter ziehen möchte oder passt. Passt der Spieler legt er die Karten in seine Auslage. Bei einer gezogenen Ganovenkarte sucht er sich eine Karte der Auslage dieses Mitspielers aus und schiebt diese in seine Auslage. Zieht der Spieler allerdings eine Karte die schon zuvor gezogen wurde endet der Zug und der Spieler bekommt keine Karte. Abhängig von der Kartenhand zieht der Spieler immer wieder Karten nach.

Hinzu kommt noch eine Besonderheit denn auf den Karten gibt es drei Sonderaktionen die zum Tragen kommen sobald eine Karte gezogen wurde. Zum einen bekommt bei einer „+1“ jeder Spieler die Möglichkeit eine Karte nachzuziehen und in seine Auslage zu legen, wenn er selbst eine solche Karte in seiner Auslage besitzt. Bei einem „Auge“ darf sich der Spieler die Handkarten eines Mitspielers anschauen und bei „2>3“ darf der Spieler zwei gleiche Karten der gleichen Zahl in seiner Auslage abwerfen und drei neue Karten ziehen, die in die Auslage gelegt werden.

Fragt sich jetzt nur wer am schnellsten sechs Karten mit gleicher Zahl vor sich ausliegen hat.

Jörgs Meinung:

Das neue Meisterwerk von Alexander Pfister? Nicht ganz, denn das Kartenspiel kommt bei meinen Mitspielern sehr unterschiedlich an. Hier geht es um die Gier der Mitspieler und um das Klauen der Karten. Zu zweit funktioniert das nur mit einer Sonderregel doch diese Variante mit Ziehen vom Stapel macht mir überhaupt keinen Spaß. Zu dritt sollte man mindestens sein, wobei es mit zu viert und insbesondere zu fünft am meisten Spaß macht.

Es macht Spaß sein Glück auf die Probe zu stellen und andere zu ärgern. Ob es jetzt das Ziehen von Karten oder das Klauen von Karten in der Auslage ist, beides hat seinen Reiz, doch um zu gewinnen muss man gerade in voller Runde auch etwas Mut beweisen und somit Risiko eingehen.
In meinen Runden spielten wir oft zwei – oder dreimal hintereinander, denn das Spiel ist wirklich sehr schnell zu ende. Im Spielverlauf kommt es nie zu einer Downtime, zumal man auch als nicht aktiver Spieler auf die Sonderaktionen achten muss.
Es spielt sich flott und in jeder Runde will man nicht nur Spaß, nein man will natürlich auch gewinnen. Nach vielen weiteren Partien hat sich der Reiz es oft spielen zu wollen bei mir aber gelegt.

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT- WERTUNG: 6/10 Ideal ab drei Spieler, perfekt zu fünft!
Erklärung zur Wertung:	1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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