Brettspiel Testbericht vom 01.03.2016 - von Jörg

7 Wonders: Duel




Details


Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2015

Anzahl der Spieler:
2 Spieler

Spielzeit:
20 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre

Durchschnittswertung:
9/10 bei 2 Bewertungen



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Vorwort

7 Wonders zählt wohl zu den besten Spielen und wurde zurecht im Jahr 2011 zum Kennerspiel des Jahres gewählt. Wie es sich für solche Preisträger gehört werden diese verlagsseitig ausgeschlachtet und mit vielen Erweiterungen bestückt. Auch bei 7 Wonders ist dies der Fall, wobei die eine oder andere Erweiterung durchaus interessant und reizvoll zu spielen ist.

Als ich von der 2er Edition Duel gehört habe, war ich doch misstrauisch und zeigte anfangs wenig Interesse. „Ok, noch ein 7 Wonders, diesem Mal für zwei Spieler.“

Eher zurückhaltend und erst einige Wochen nach der Veröffentlichung widmete ich mich dem Spiel was auch daran lag, dass Freunde von mir schon fast täglich mindestens eine Partie absolvierten. Ist es denn wirklich so gut?

Spielablauf:

Laut Verlag erwartet uns ein konfrontatives 2-Personenspiel, bei der jeder Spieler eine Zivilisation übernimmt und damit Gebäude und Weltwunder errichtet. Es wird über drei Zeitalter (Runden) gespielt und dabei wird eine immer neue Kartenauslage gemäß Vorgabe ausgelegt. Dabei verläuft jedes Zeitalter nach ähnlichem Schema. Die eigene Stadt wird erweitert, die Armee gestärkt und etwas Geld nebenbei zu verdienen ist auch nie verkehrt.

Die Spieler haben drei Möglichkeiten eine Partie zu gewinnen: Dabei kann eine „Militärische“ oder „Wissenschaftliche Überlegenheit“ bereits ein Spiel frühzeitig beenden. Ansonsten wird nach der Abrechnung bestimmt, wer quasi den „zivilen Sieg“ verbuchen konnte.
Wer mit „großen“ 7 Wonders bereits vertraut ist wird beim Anblick der Karten und Symbole schmunzeln, denn diese Elemente sind bekannt, so dass bereits frühzeitig mit dem Spiel begonnen wird.
Alle anderen widmen sich noch den Karten, auf denen insbesondere Kosten und Effekte dargestellt werden. Gleichzeitig beginnen die Spieler mit einer Auslage an Weltwunder, die sie im Spielverlauf errichten können.

Auf Details will ich an dieser Stelle verzichten und verweise auf das Grundspiel 7 Wonders bzw. das beigefügte Video zu diesem Spiel.

Der Ablauf eines Zeitalters ist auch für 7 Wonders Kenner neu, denn die Karten des jeweiligen Zeitalters werden gemäß Abbildung der Anleitung ausgelegt. Einige Karten verdeckt, einige davon offen. Die Spieler sind abwechselnd an der Reihe und in jedem Zug muss ein Spieler eine „erreichbare“ (nicht abgedeckte) Karte nehmen und aktivieren.
Diese Aktivieren bzw. Ausspielen kann in drei Arten erfolgen:
Der Spieler kann das Gebäude errichten (Baukosten wie angegeben bezahlen), die Karte abwerfen (um Geld zu erhalten) oder die Karte dazu verwenden, um ein Weltwunder zu errichten (Baukosten des Weltwunder bezahlen und darunter schieben).
Wurden alle Karten ausgespielt endet bereits das Zeitalter.
Das Errichten von Gebäuden nimmt dabei einen wichtigen Stellenwert ein, denn je nach Karte kann man Gebäude kostenlos bauen (z.B. wenn bereits bestimmte andere Bauwerke vor dem Spieler liegen) oder man bezahlt die angezeigten Kosten. Diese Kosten (in Vorrat geben) orientieren sich an der Auslage des Spielers. Hat er beispielsweise solche Waren vor sich liegen, wird das Anschaffen solcher Waren für einen Spieler teurer.

Der eine oder andere Spieler verschafft sich aber auch durch rote Karten (Militär) Schilde, was dazu führt, dass der Marker (Konflikt-Spielfigur) für das Militär verschoben wird. Hoffentlich nicht an Ende, denn dann endet ja eine Partie frühzeitig.
Andere Spieler sammeln aber auch gerne unterschiedliche Forschungssymbole, denn auch damit ist ein frühzeitiger Spielsieg möglich.
Oft, bzw. je nach Auslage und Spielweise, wird das Spiel nach drei Runden/Zeitalter durch eine Auswertung beendet und hierzu bedient man sich dem beigefügten Wertungsblock. Punkte für Gebäude, Münzen und weitere Bereiche werden addiert um den Sieger festzustellen.

Jörgs Meinung:

Ich bin ein Fan von 7 Wonders, aber kein Fan davon Spiele unnötig zu erweitern oder als Würfel- bzw. Kartenspiel neu zu erschaffen. Auch wenn das gerade für Spiel oder Kennerspiel des Jahres Spiele aus Sicht des Marketings clever ist, geht so etwas in einigen Fällen schief. Man muss gut überlegen welche Erweiterung oder Anpassung sich wirklich lohnen.
7 Wonders ist ein Spiel welches sich bekanntlich erst ab drei Spieler (umso mehr desto besser) lohnt und ich war sehr skeptisch, ob man daraus überhaupt ein 2-Personenspiel erschaffen kann.

So hat sich der Autor Bauza auch einen bekannten Weggefährten, nämlich Bruno Cathala ins Boot geholt. Mit 2-Personenspielen (z.B. Mr. Jack) kennt er sich perfekt aus. (Neben dem beigefügten Video von mir gibt es ein weiteres Video-Interview mit ihm.)

Entstanden ist ein 7-Wonders mit ganz anderem und sehr innovativem Mechanismus. Das Weitergeben der Karten kommt jetzt nur noch zu Beginn bei der Verteilung von Weltwunder in Erscheinung. Für den Rest der Partie sind es die ausliegenden, greifbaren und teilweise auch verdeckten Karten, welche die Spieler wählen. Der Handel wurde durch Orientierung an der Mitspielerauslage vereinfacht und das Ganze präsentiert sich als äußerst rundes und perfektes Spielerlebnis.

Geübte Spieler benötigen kaum länger als 20 Minuten und sagen selten nein zu einer Revanchepartie. Das Vorplanen wird durch verdeckte Karten etwas erschwert, so dass man neben den eigenen Entwicklungsmöglichkeiten ständig abwägen muss. Wer das Brettspiel 7 Wonders bereits kennt, wird mit den Regeln schnell klar kommen. Falls nicht, wird man aber dank der sehr gut strukturierter Anleitung in kurzer Zeit die Abläufe verstehen, zumal eine separate Übersicht mit Symbolen ein schnelles Nachforschen erleichtert.
Das Spiel bietet aber durchaus Frust- und Ärgeroptionen, schließlich heißt das Spiel auch „Duel“. Oft wird man aber sich über seine eigene Strategie ärgern, da man vielleicht am Anfang zu viele Fehler gemacht hat. Riskante Spielweisen durch Abgreifen von Karten (Wissenschaft) sind möglich und so versuche ich selbst in jeder Partie etwas anderes auszuprobieren. Viele hängt auch mit der Auslage der Karten zusammen, was das Spiel sehr variabel macht.
Ich bin begeistert vom Spiel, auch wenn mich meine Frau fast in jeder Partie abzieht. Das war beim großen 7 Wonders schon der Fall und setzt sich mit „Duel“ fort. Ich muss noch viel lernen, doch zu einer Partie 7 Wonders Duel sagen ich nie Nein.

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
9/10
Perfektes 2-Personen-Kartenspiel mit innovativen Spielelementen und hohem Wiederspielreiz.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Smukers Meinung:

7 Wonders hat beim erscheinen für große Aufmerksamkeit gesorgt und wurde innerhalb der Szene monatelang von jedem gespielt. Egal welchen Spieletreff man besuchte, ein 7 Wonders war immer vor Ort. Der Erfolg hatte dabei natürlich mehrere Gründe, zum einen ist der Spielspaß wirklich immens hoch zum anderen gibt es viele unterschiedliche Karten und jede Partie verläuft anders. Die Illustrationen sind traumhaft und die Downtime im Spiel ist von 2-7 Personen gleich. Welches Spiel kann all diese Punkte schon aufweisen.

Die 2er Variante des Brettspiel hat aber einen Haken, der Spielspaß ist dabei einfach nicht so hoch wie in Partien mit mehreren Personen. Da aber viele das Spiel so mögen und es auch zu zweit sehr häufig spielen wollte, hat man sich nochmal hingesetzt und das Konzept für ein reines Zweipersonenspiel entwickelt. Die Unterstützung des Autors Bruno Cathala war hierbei ein guter Schritt, denn die Autoren ergänzen sich perfekt.

Herausgekommen ist ein wirklich grandios gutes Zweipersonenspiel mit schönen Illustrationen, den Basis Mechaniken von 7 Wonders, aber auch einem ganz eigenen Reiz. Vor allem hat man nun endlich auch einen großen Spielspaß in reinen Zweier-Partien.

Wer gerne zu Zweit ein Brettspiel genießt kommt an diesem Kleinod nicht vorbei und wird auch nach mehreren Partien nicht den Spaß verlieren.

Andreas Buhlmann für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
9/10
Endlich eine gute 2er Variante von 7 Wonders und auch die schlägt ein wie eine BOMBE.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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