Testbericht vom 19.09.2016 - von Jörg
Nebel über Valskyrr
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2016
Anzahl der Spieler:
1 bis 4 Spieler
Spielzeit:
120 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 13 Jahre
Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen
Vorwort
Zeit viel Zeit! Für dieses Spiel braucht man Zeit …. und Geduld!
Zuerst dachte ich an ein einfaches schnelles Rollen- und Actionabenteuer, doch es steckt mehr dahinter.
Bevor man sich überhaupt mit dem Spiel befasst, sollte, nein muss man sich die diversen FAQs und Hinweise auf der Homepage des Heidelberger Spielverlages herunterladen.
Ohne diese Hilfe und Hinweise benötigt man ansonsten noch mehr …….. genau ….. Zeit!
Spielablauf:
Doch bevor wir zum Regelwerk kommen einige thematisch Hintergrundinformationen:
„Es ist über ein Jahrhundert vergangen, seit der Nebel über die nördlichen Königreiche fiel und das Land vergiftete. Diejenigen von schwachem Geist verfielen seiner Macht und wurden verdorben. Gefallene Krieger erwachten zu unheiligem Leben, um Axt und Schwert gegen die Lebenden zu führen. Ein Zeitalter der Finsternis war angebrochen. Es gibt nur noch einige wenige Bastionen der Menschheit, die dem Nebel und seiner üblen, weiter erstarkenden Macht trotzen. Alle Hoffnung scheint verloren. Doch einige wenige Helden sind bereit alles zu tun, um das drohende Schicksal Valskyrrs abzuwenden.
Nebel über Valskyrr ist ein kooperatives Fantasy-Abenteuerkartenspiel, dessen Spielfeld sich immer wieder aufs Neue verändert. Jeder Spieler übernimmt die Rolle eines Helden und zieht gemeinsam mit seinen Freunden gegen die Kreaturen des Nebels ins Feld. Die Helden verfügen über einzigartige Kartendecks, mit denen sie ganz individuell entwickelt werden können. Durch die so entstehenden Karten-Kombinationen können sich die Helden gegenseitig unterstützen und ergänzen. Sie werden zu einer wahren Heldengruppe, die gemeinsam gegen die Schrecken des Nebels kämpft. Schlüpft in die Rollen ikonischer Fantasyhelden und stellt euch der grausamen Macht des erbarmungslosen Nebels. Begegnet Räubern, rasenden Bestien, mächtigen Zauberern, dem Horror der Untoten und anderen unaussprechlichen Abscheulichkeiten aus den Tiefen des heimtückischen Dunstes. Besiegt eure Feinde in epischen Schlachten und erfüllt eure Mission, bevor die Zeit abläuft. Ihr habt die Wahl zwischen vier einzigartigen Abenteuern, die euch alle in die Schlacht gegen den Nebel und dessen grausame Ausgeburten führen. Das Schicksal Valskyrrs liegt allein in euren Händen, denn wer außer euch tapferen Helden vermag es sonst noch, sich dem todbringenden Nebel entgegenzustellen?
Versammelt bis zu vier mutige Helden, schärft eure Waffen und stellt euch dem gefährlichen Nebel über Valskyrr!“
(Quelle: Heidelberger Spieleverlag)
Das klingt schon einmal sehr stimmig und war bei weitem noch nicht alles, denn textlich liefert die Anleitung noch viel mehr Infos über die Geschichte von Valskyrr und ist geradezu die perfekte Einstimmung.
Jetzt stellt sich aber die Frage, ob man sich dem Abenteuerbuch, der Spielregel oder der pdf-Datei dem Tutorial widmen sollte. Naja, am besten mal legt gleich noch das FAQ daneben.
Aus meiner Erfahrung heraus bietet sich das Tutorial an, auch wenn hier nicht alle Regeln einfließen. Knapp 2 Stunden Zeit kostet dieses Einstiegsszenario allerdings!
Hier kommt nur eine Heldin zum Einsatz und der Aufbau der Karten wird genau beschrieben. Die Angaben zu weiteren Decks und Karten befolgt man und das wird auch bildlich sehr gut angezeigt.
Wie bereits oben erwähnt widmen sich die Spieler (im regulären Spiel) immer einem von vier Abenteuern, wobei dieses Tutorial eher ein kurzes Abenteuer vorgibt (… das reicht auch!).
Gegnerdeck und Begegnungen werden vorgegeben, doch viel wichtiger ist die Übersichtskarte, mit der man sich durch das Abenteuer hangelt. Doch was wäre ein Abenteuer ohne Orte und ganz klar sind im Tutorial diese schon vorgegeben.
Mit dem Platzieren der Marker auf Zeit- und Verstärkungsleiste (auf dem Abenteuertableau) kann es auch schon losgehen.
Aufgabe des Helden ist das Ziel zu erreichen, ohne vorher besiegt zu werden.
Es folgen die einzelnen Phasen:
In der Verstärkungsphase passiert (zumindest hier) nichts. Ansonsten befolgt man den Anweisungen (Verschieben des Markers der Verstärkungsleiste).
In der Reisephase bewegt man den Spielmarker auf den nächsten Ort. Im Tutorial ist der Ort gefährlich, was zu einer Begegnung führt. Aber aufgepasst, diese Begegnung erfolgt nicht beliebig sondern die Begegnungskarte muss zum Ort passen, so dass man ggf. mehrfach ziehen muss bis man die passende Karte hat. Im Tutorial wird eine Karte (passend zum Ort) vorgegeben und eine vorgegebene Anzahl an Gegnern erscheint (auch hier wird der Kartentyp vorgegeben).
Es folgt Phase 3, die Verfolgung, in der die Gegner die Heldenzone betreten. Im Tutorial wird bzw. muss dies mehrfach vollzogen werden.
Mit Phase 4 wird eine umfangreiche Angriffsphase durchgeführt. Der Gegner wird angegriffen und es wird alles dafür getan die Begegnung mit Erfolg abzuschließen. Im Tutorial wird diese Kampfphase sehr genau beschrieben und auf der Übersichtskarte (für weitere Abenteuer) wird angezeigt welche Aktionsmöglichkeiten vorhanden sind.
Naja, dann hoffen wir mal es ging alles gut, denn in der Verteidigungsphase werden die Gegner aktiviert. Natürlich will der Held auch weiterkommen, doch hierzu muss gemäß Wiederherstellungsphase die Siegbedingung der aktiven Begegnung erfüllt sein.
In Phase 7 und im Tutorial vereinfacht dargestellt, wird der Zeitanzeiger um ein Feld zurückgezogen und damit ist auch die erste Runde beendet.
Da diese Runde 1 nach Vorgabe sehr schnell erledigt ist wird gleich noch eine zweite Runde mitgeliefert und mit diesem Wissen kann man dann auch in ein größeres Abenteuer einsteigen.
Ziel der Spieler ist es immer die Endbegegnung des Abenteuers erfolgreich zu bestehen und die Spieler verlieren sobald ein Held (vor Endbedingung) stirbt oder alle Helden in der Endbedingung getötet werden. Ansonsten wenn der Zeitmarker das letzte Feld erreicht.
Haben sich die Spieler für ein Abenteuer (4 stehen zur Auswahl) entschieden wählen sie ihre Helden (7 stehen zur Auswahl) aus und nehmen sich Tableau und Karten. Ähnlich wie im Tutorial verläuft hier der Aufbau mit einigen Details, die man am besten parallel mit der Aufbauübersicht vollzieht.
Jörgs Meinung:
Unglaublich wie viel Zeit ich mit diesem Spiel verbracht habe. Denn bereits die Vorarbeit dauerte mehrere Tage und am Ende habe ich dann doch das Spiel zur Seite geschoben und gewartet bis der Heidelberger Verlag diverse FAQs, Hinweise und ein Tutorial geliefert hat.
So empfehle ich jedem Spieler, diese Dateien herunterzuladen und auszudrucken, da sich in der Anleitung und auf den Karten doch einige Fehler eingeschlichen haben.
In diesem kampfbetonten Abenteuerspiel ist eine kooperative Spielweise unerlässlich, um sich mit seinen Helden gegen diverse Gegner zu wehren. Denn stirb ein Held im Spielverlauf (nicht in der Endphase) ist das Spiel bereits für alle zu Ende.
Vier verschiedene Abenteuer und sieben Abenteurer stehen zur Verfügung und mit der Vielzahl an Karten steht einem sehr variablen Spiel nichts im Wege. Doch der Aufwand sich in dieses Spiel hineinzuarbeiten ist enorm. Zuerst einmal gehen drei Abende dafür drauf sich die Regel durchzulesen und erst einmal ein Tutorial durchzuspielen. Aber auch dann ist man vor Fehlern nicht geschützt und gerade die Vielzahl an Symbolen machen es einem nicht leicht. Gleichzeitig sind doch viele meiner Mitspieler entsetzt darüber, wie viel Erklärzeit ich im Vergleich zu anderen Vielspielerspielen benötige, doch hier gibt es einfach viel erklären. Im Spielverlauf hat man bereits genug Arbeit damit seinen Helden und seine Möglichkeiten einzuschätzen. Es ist fast unmöglich dann noch die Helden meiner Mitspieler im Blick zu haben. Das alles kostet Zeit und nicht jeder am Tisch ist geduldig und sitzt vier Stunden für ein Abenteuer am Tisch.
Ein vorheriges Überlegen ist fast unmöglich und jeder Spieler muss Ratschläge und Hilfe im Spiel einbringen, denn sonst hat man keine Chance.
Doch lohnt sich dieser Aufwand am Ende?
Es vergingen dann doch am Ende weitere Wochen, bis man das Ganze auch gut (nicht sehr gut) umsetzen kann und gerade die unterschiedlichen Abenteuer und die immer wieder neuen einfließenden Orte und Karten machen das Ganze spannend. Allerdings steht der Kampf dann doch eher im Mittelpunkt, doch vielleicht ändert sich das mit einer bereits geplanten Erweiterung.
Insgesamt durchaus ein interessantes und attraktives Spiel und eines der Spiele bei der man sich gerade in der Vorbereitung die Haare rauft! Uff, was für ein Brocken!
Jörg Köninger für cliquenabend.de
GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Noch nie habe ich so viel Zeit für eine Spielvorbereitung benötigt! Heftiger Einstieg, dessen Hürde nicht jeder nimmt!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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