Testbericht vom 26.07.2017 - von Andreas
Yamatai
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2017
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
60-90 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 13 Jahre
Durchschnittswertung:
3/10 bei 2 Bewertungen
Vorwort
Days of Wonders wurde im Jahre 2002 gegründet und hat sich schnell seinen Ruf innerhalb der Brettspielszene aufgebaut. Wundervolle Illustrationen, hochwertiges Spielmaterial, schöne Spiele für Familien und Vielspieler. Die Spiele des Verlages waren auch schon immer etwas teurer, was dem Erfolg aber kein Abbruch tat. So erinnere ich mich gerne an die ersten Spiele des Verlages zurück Piratenbucht (2002), Das Geheimnis der Abtei (2003), Zug um Zug (2004), Memoire ´44 (2004), Schatten über Camelot (2005), Kleopatra und die Baumeister (2006), BattleLore (2006), Gambit 7 (2008), Small World (2009), Cargo Noir (2011), Relic Runner (2013), Five Tribes (2014), Small World Deluxe (2015), Quadropolis (2016)…
Dazwischen waren natürlich noch sehr viele Erweiterungen und Varianten ihrer Spiele, gerade für die Marken Zug um Zug, Small World und Battlelore sowie Memoire ´44. Die Mehrheit der Spiele finde ich auch aus heutiger Sicht noch großartig, auch wenn das ein oder andere Durchschnittliche Spiel dabei war und auch Spiele überhaupt nicht meinen persönlichen Geschmack gefunden haben (Cargo Noir, Relic runner, Five Tribes).
Ihre aktuelle Neuheit „Yamataï“ ist von Bruno Cathala, einem französischen Autor den ich sehr schätze und somit bin ich äußerst gespannt ich hoffe doch ihr auch?
Spielablauf:
Wir befinden uns in Japan im Reich Yamatai welches von Königin Himiko regiert wird. Wir versuchen die Hauptstadt mit den prächtigsten Gebäuden auszustatten und zum größten Baumeister des Zeitalters zu werden.
Ein Zug besteht aus 5 Phasen, die wir komplett durchspielen bevor der Nächste Spieler an die Reihe kommt. Die Spielreihenfolge ist dabei überaus wichtig, da weniger Optionen zur Verfügung stehen, je später wir an die Reihe kommen.
So suchen wir uns in Phase ein Flottenplättchen aus, welches bestimmt welche Flotte wir erhalten, was für eine Sonderfähigkeit und welche Spielreihenfolge in der nächsten Runde. Danach können wir ein weiteres Schiff dazukaufen oder eins verkaufen. Dies nutzen wir zum einen um ggfl. unser Geld aufzustocken oder weil uns eine spezielle Farbe fehlt. Zum anderen ist die Option wichtig, wenn wir zu viele Schiffe nach dem Einsetzen übrig hätten, da dies am Ende Minuspunkte einbringt.
In der Einsetzphase (Phase 3) sind die Farben der Schiffe sehr wichtig, zum einen bestimmt die Farbe wo wir sie einsetzen können und zum anderen bestimmt sie ob wir in der nächsten Farbe tatsächlich ein Gebäudeplättchen bauen können. Diese liegen nämlich offen für alle Spieler bereit und können gebaut werden, wenn die Schiffsfarben an einem Ort wo noch kein Gebäude steht und wir gerade Schiffe angelegt haben übereinstimmen. Sollten wir dies nicht wünschen oder uns aktuell nicht in die Strategie passen können wir auch stattdessen Kulturplättchen aufnehmen (hierbei ist es wichtig möglichst viele Schiffe zu platzieren, da man für jedes eins erhalten kann). Für diese können wir nämlich in der fünften Phase Spezialisten erstehen, die alle eine eigene Sonderfähigkeit besitzen die uns im Spielverlauf oder am Spielende sehr hilfreich sein kann. Bei den Gebäuden gibt es wiederum zwei Gebäudearten die uns unterschiedliche Siegpunkte einbringen und ggfl. Boni (Geld oder Extrasiegpunkte), wenn wir sie in Gruppen platzieren oder nahe bei einem Prestigegebäude. Natürlich sind für die Gebäude wieder unsere Schiffsfarben wichtig, die wir angelegt haben.
Das Spiel endet, wenn das letzte Standardgebäude gebaut wurde, eine Schifffarbe nicht mehr vorhanden ist oder nicht mehr genügend Spezialisten vorhanden sind.
Smukers Meinung:
Grundsätzlich bin ich ein großer Days of Wonder und Bruno Cathala Fan. Wobei in letzter Zeit auch hier ein paar Spiele veröffentlicht wurden mit denen ich nicht wirklich warm geworden bin. Five Tribes war mir viel zu Denklastig und hat in fast all unseren Runden zu einer sehr hohen Downtime geführt. Auch Abyss (Bruno Cathala aber nicht Days of Wonder) konnte mich Spieltechnisch nicht überzeugen, obwohl das Design und die Illustrationen des Spiels großartig sind. Yamatai scheint in eine ähnliche Kerbe zu rücken, denn das Material lässt sich wieder mehr als sehen und ist wirklich sehr schön und hochwertig gestaltet (mit der Ausnahme der Pappmünzen die sich sehr schlecht ausstanzen lassen – hier hätte man auf das kleine Mittelstück was man rausdrücken muss verzichten sollen). Auch die Farbgebung der Kulturplättchen lässt ein wenig zu wünschen übrig, da orange und beige sich sehr ähneln, genauso wie die Gebirgsplättchen mit schwarzen Rahmen nur sehr schwer auffindbar sind. Hier kam es in unseren Partien zu mehreren Verwechslungen, somit hätte man hier redaktionell für eine andere Farbwahl sorgen sollen.
Die Spielmechanik ist wieder extrem denklastig, so dass es zu einer immensen Downtime am Tisch kommt. Direkt aus dem Bauch raus kann man dieses Spiel allerdings nicht spielen, denn man kann zwar nicht wirklich mehrere Züge im Voraus planen, aber sollte schon optimieren und schauen, dass man nicht einem Mitspieler eine Vorlage bietet (sowohl bei Schiffen, Gebäudeplättchen, Kulturplättchen, etc.). Denn mit jedem nehmen der Kulturplättchen gebe ich einen Bauplatz frei und natürlich platziere ich gewisse Farben an die Bauplätze mit den Schiffen, die dann der Mitspieler gut nutzen kann.
In den ersten 2-3 Partien muss man leider auch ständige die Sonderfertigkeiten der Spezialisten nachsehen sowie die Sonderfähigkeiten der Flottenplättchen, da sie nicht so intuitiv sind wie man es sich wünschen würde.
Der letzte wichtige Punkt ist der, dass das Spiel bei mir einfach keinen Spaß aufkommen lässt. Es ist unglaublich trocken und eigentlich überhaupt nicht thematisch. Es handelt sich um ein reines abstraktes Spiel wo man ständig optimieren und schauen muss, welchen Einfluss diese Wahl auf seinen Zug und die Züge der Mitspieler hat. Das ist nicht das was ich mir unter Spielspaß vorstelle und so zieht sich eine Partie für mich viel zu lange und ich musste mich leider durch unsere Testpartien durchquälen.
Yamatai kann ich leider weder Days of Wonders noch Bruno Cathala Fans empfehlen, da es hier einfach viel besseres gibt. Wenn ihr kein Problem an der hohen Downtime und dem Optimieren und Denklast habt, solltet ihr eher zu dem sehr ähnlichen Five Tribes greifen. Dieses mag ich zwar auch nicht sooo sehr, würde es aber noch jederzeit mitspielen, während ich bei Yamatai inzwischen dankend ablehne und zu einem anderen Spiel greifen würde.
Andreas Buhlmann für cliquenabend.de
GESAMT-
WERTUNG:
3/10
Zäh & Trocken mit viel zu viel Downtime. Nix für mich.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Jörgs Meinung:
Fast volle Zustimmung wenn ich mir die Wertung von Andreas so durchlese. Allerdings gefällt mir Five Tribes und ich tendiere sogar dazu mir die Erweiterung zu kaufen. Wichtig ist nur, dass man keine Grübler am Tisch sitzen hat.
Ähnlich ist es auch bei Yamatai und bekanntlich bin ich auch kein Grübler. Allerdings muss man in Yamatai viel überlegen und ständig die Sonderfähigkeiten in der Anleitung nachlesen. Bereits in der ersten Partie hatte ich nach knapp 30 Minuten keine Lust mehr. Alles viel zu bunt und abstrakt und thematisch einfach drangeklatscht! Selten war ich von einem Days of Wonder Spiel so genervt und froh als es endlich zu Ende war. Ich glaube mehr gibt es hier nicht zu sagen, zumal Andreas ergänzt die passenden Worte gefunden hat denen ich nur zustimmen kann.
GESAMT-
WERTUNG:
3/10
Puhhh ist das langweilig!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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