Brettspiel Testbericht vom 27.11.2017 - von Jörg

Valletta




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2017

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
40-80 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre

Durchschnittswertung:
5/10 bei 2 Bewertungen



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Vorwort

Immer dieser Hype bei Spielen aus dem Hause Glück. Aus meiner Sicht wurde First Train zu viel gelobt und ist für mich, wie man aus dem Bericht entnehmen kann, nur ein solides Spiel, von dem ich einfach mehr erwartet habe.
So sehe ich Valletta auch anfangs eher nüchtern und ohne große Euphorie. Schauen wir einfach mal was es zu bieten hat und ob es am Ende auch überzeugt.

Spielablauf:

Die Spieler bauen an der Stadt Valletta und hierfür liegen bereits zu Beginn die möglichen Bauvorhaben in der Tischmitte aus. Abhängig von der Spieleranzahl mehr bzw. weniger und jedes Gebäude wird anfangs auch gleich mit der passenden Personenkarte bestückt.
Dauert dieser Aufbau, insbesondere in den ersten Partien doch etwas länger, sind die Abläufe und Aktionen doch viel schneller absolviert.
Jeder Spieler ist mit einem Anfangsdeck an Karten ausgestattet und die Ressourcen zum Bau von Gebäuden halten sich in Grenzen. Der Spieler spielt drei Personenkarte aus der Hand und führt die darauf hinterlegte Aktion aus. Gerade anfangs ist das oft verbunden mit dem Nehmen einer Ressource aus dem Vorrat.

Hat man drei Karten auf seinem Tableau liegen werden diese auf den Ablagestapel gelegt und der Spieler zieht Karten von seinem Nachziehstapel, so dass er wieder fünf Handkarten besitzt. Ist der Nachziehstapel leer, bildet der Ablagestapel den neuen Stapel.

Je nach Karte zieht der Spieler auch mal mit der Figur des Vallette oder seinen Punktemarker nach vorne bzw. errichtet ein Haus. Damit verknüpft sind auch die Bedingungen für das Spielende, denn erreicht eine Figur das hinterste Feld, bzw. wird das 8. Haus eines Spielers gebaut, bildet Ablage- und Nachziehstapel eines jeden Spielers einen neuen Stapel den es gilt über mehr oder weniger Runden noch ein letztes Mal durchzuspielen.

Eigentlich waren das schon alle Regeln und anhand der Kartenfarbe der Personen erkennt man auch welche unterschiedlichen Möglichkeiten diese bieten. Jede Personenkarte erklärt genau, was ein Spieler damit machen kann.
Mit entsprechenden Ressourcen wird man dann auch gerne die Aktion des Baumeisters ausführen, um gemäß Abbildung ein Haus zu errichten. Das bringt am Ende Punkte und ein Gebäude lässt sich sogar noch einmal aufwerten (Karte umdrehen > doppelte Punktzahl am Ende). Es hat aber noch einen weiteren Vorteil, denn die darauf liegende Personenkarte nimmt man auf die Hand.

Beliebt sind auch Lehrlinge, um sich die Gunst der vorherigen Karte noch einmal auszuführen und der liebe Herr Vallete bringt einem nicht nur eine Ressource, sondern auch einen Bonus, wenn man in diesem angrenzenden Bezirk baut oder aufwertet.

Mit grünen Personenkarten fällt einem dann auch das Beschaffen von Ressourcen leichter und dank blauer Personenkarten kann man auch die Mitspieler etwas ärgern, wobei sich dieser Ärgerfaktor in Grenzen hält. Fehlen nur noch die gelben Personenkarten, die durchaus viele Punkte abwerfen, so dass man diese keinesfalls ignorieren sollte.

Jörgs Meinung:

Valletta ist ein solides Kennerspiel, aber keinesfalls innovativ. Denn zum Ausspielen von Karten nutzt man den Mechanismus aus Dominion. Hier werden drei Karten ausgespielt, die darauf hinterlegten Aktionen ausgeführt und anschließend die Kartenhand wieder aufgefüllt.
Das ist nun wirklich nicht neu, doch wie bekommt man neue Karten?

Hierzu muss man mithilfe von Ressourcen Gebäude errichten und nimmt sich im Anschluss die darauf hinterlegte Personenkarte. Jedes Gebäude ist mit einer bestimmten Personenkarte bestückt, so dass insbesondere der Aufbau etwas Zeit in Anspruch nimmt. In voller Spielbesetzung stehen den Spielern somit mehr Karten in der Auslage zur Verfügung. Diese Möglichkeit neue Karten zu nehmen gefällt mir, zumal es im Spielverlauf günstiger wird, wenn man benachbarte Gebäude errichtet. Gleichzeitig kann man durch den Herrn Vallete einen Punktebonus einstreichen, wenn man ein Gebäude im passenden Bezirk errichtet. Die Anzahl neuer Karten hält sich aber in Grenzen, denn allzu viel taktieren sollte man nicht, da durch drei möglichen Endbedingungen eine Partie viel schneller zu Ende sein kann wie es einem lieb ist. Da dadurch ein neues Nachziehdeckt gebildet wird, bekommt das Spiel aber noch einmal ein paar Runden dazu, was dem einen oder anderen Spieler noch den Spielsieg bringen kann.

Vallette spielt sich überraschend schnell (abgesehen von der ersten Partie, da man hier noch nicht alle Karten kennt) und der eine oder andere hat vielleicht das Gefühl, dass der Startspieler einen Vorteil besitzt. Dabei bietet die Auslage genug Auswahlmöglichkeiten, so dass ich eher weniger das Gefühl hatte. Zu dieser Tatsache hat sich mittlerweile auch der Verlag offiziell geäußert („Das trifft aus unserer Erfahrung nicht zu“). Dennoch hat bietet man den Spielern eine Variante an:
• Jeder Spieler bekommt, wie in den Regeln angegeben 1 Holz, 1 Stein, 1 Ziegel und 1 Gold.
• Danach bestimmt ihr einen Startspieler. Ihr wählt jedoch kein weiteres Gut, d.h. jeder Spieler beginnt das Spiel mit den selben 4 Gütern.
• In seinem ersten Zug spielt der Startspieler nur 1 Karte aus.
• Der folgende Spieler spielt nur 2 Karten aus.
• Danach spielen alle Spieler wie üblich 3 Karten aus.
Wir persönlich nutzten diese Variante aber nicht.
Doch macht Valletta jetzt auch Spaß, schließlich habe ich mich mittlerweile an Deckbuilder satt gespielt?
Valletta spielt sich ganz nett aber in Punkto Spielspaß ist noch viel Luft nach oben. Es fehlt an innovativen Aspekten und gerne spreche ich bei Hans im Glück Spielen in den letzten Jahren auch gerne von einem Siegpunktsalat. Da wird ein Kernmechanismus geschaffen, der dann durch eine Vielzahl an Aktions- und Punktelieferanten ergänzt wird. Das mag vielen Spielern ja gefallen, doch mittlerweile gibt es einfach zu viele Spiele davon.

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Soldes Deckbuildingspiel, im Kern aber nichts neues!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Smukers Meinung:

Valletta fügt sich in die Deckbuilder Spiele ein und bringt wieder neue Elemente in das Genre. So ist die Mechanik am Ende sein ganzes Deck nochmal komplett durchzuspielen und während der Partie eigentlich nur drei Karten auszuspielen neu. Es zeigt, dass ein schlankes Deck zwar auch vorteile hat, aber durch die Endphase kann auch ein dickes Deck helfen. Hinzu mischt es ein Rohstoffmagement Spiel mit der beliebten Deckbaumechanik von Dominion.

Das ganze macht auch durchaus Spaß, ist für mich aber trotz seines anderen Ansatzes kein Dauerbrenner. Gerne dürfen es mal 1-2 Runden hintereinander sein, dann langt es aber auch erstmal wieder mit dem Deckbauer. Fans des Genres können sicherlich einen Blick wagen, mir selbst bietet es aber tatsächlich dann doch nicht den Langzeitspaß den ich erwarte. Allerdings bin ich hierbei auch kein extremer Maßstab, da mir ein normaler Deckbauer eher nicht so gefällt und mich eher die sehr sehr untypischen Deckbauer ansprechen. Valletta bietet zwar die ein oder andere neue Sichtweise auf das Genre, fühlt sich aber insgesamt zu sehr nach einem "normalen" Deckbauer für mich an.

Andreas Buhlmann für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Ein normaler Deckbauer mit neuem Ansatz, der sicherlich Deckbauer-Fans gefällt, mir persönlich auf Dauer aber nicht spannend genug ist.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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