Testbericht vom 05.04.2008 - von Jörg
Zombiaki
Verlage:
Autoren:
Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2007
Anzahl der Spieler:
2 Spieler
Spielzeit:
15 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen
Bereits seit Jahrzehnten hatten die Menschen
Angst davor, dass die Toten zurückkehren und den Lebenden Leid antun. Deswegen
wurden in Gräbern früherer Kulturen auch Leichen gefunden, die nach Ihrem Tode
gefesselt wurden! Sehr makaber! Die Menschen hatten Angst vor einem zum Leben
erweckten Toten oder eines von der Seele beraubten Wesens. Ein Zombie also! Und
das dieses Thema immer noch aktuell ist und auch Filmemacher in den Bann zieht,
zeigen die Filme „28 weeks later“ oder „Dawn of the dead“ sehr ausdrucksvoll.
Liebe Leser, dieser nun folgende Spieltest ist sicherlich nichts für
Zartbesaitete, aber bei einer Vielzahl von Spielen jedes Jahr werden
verschiedene Ideen in ein Spiel umgesetzt. Das hier nun Zombies, oder besser
gesagt die Jagd nach Zombies Thema des Spiels ist, ist unschwer zu erkennen. Ob
das Thema auch treffend und gut umgesetzt wurde, wird sich nun zeigen!
Ziel des Spiels:
Die Zombies versuchen die Menschen hinter ihren Barrikaden zu überrennen
und das vor Sonnenaufgang. Die Menschen dagegen müssen den Kampf gegen die
Zombies überleben und dass mit all ihren zur Verfügung stehenden Mitteln,
zumindest bis der Sonnenaufgang naht.
Spielaufbau:
Wie unschwer zu erkennen ist, handelt es sich bei Zombiaki um ein
Kartenspiel. Doch bevor das Spielvergnügen beginnt, sollte sich ein Spieler
eine Schere zur Hand nehmen! Nein, nicht als Zombiewaffe, sondern für die
Befehls- und Verwundmarker, denn diese fünf Karten müssen aus dem Kartenstapel
herausgesucht und zugeschnitten werden. Die Marker werden anschließend auf dem
Spieltisch bereit gelegt. Nun setzten sich die beiden Spieler (einer spielt die
Zombies, der andere die Menschen) "noch friedlich" gegenüber. Der
Menschenspieler erhält die Karten mit der blauen und der Zombiespieler die
Karten mit der roten Rückseiten (Zombie mit Axt und Kettensäge).
Im roten Stapel befindet sich die Karte „Sonnenaufgang“, die
herausgelegt werden muss. Anschließend mischen beide Spieler ihre
Spielutensilien und legen diese verdeckt vor sich ab. Die Karte „Sonnenaufgang“
schiebt der Zombiespieler danach verdeckt unter seinen Stapel. Jetzt liegen
noch elf Karten parat, die zuvor aussortiert wurden. Auf deren Rückseite sind
mehrere Zombies abgebildet und sie sind als Spielfläche gedacht. Die Nummerierten
mit den Zahlen eins bis fünf werden in der Reihenfolge ausgelegt, so dass die
Höchste vor dem Zombiespieler und die Niedrigste vor dem Menschenspieler liegt.
Das ist sozusagen die Entfernung zwischen Zombies und Menschen. Nun erhalten
beide Spieler noch die drei Karten für Friedhof und für Barrikaden. Es ist wohl
logisch welche Karten welcher Spieler dabei erhält. Die jeweils drei Karten
werden unten an die Nummerierungen angelegt und bilden die Fahrspuren. Hier
wäre eine Abbildung in der Anleitung sicherlich hilfreich gewesen.
Deswegen möchten wir von cliquenabend dies nachreichen! (siehe Bildergallerie)
Spielablauf:
In den ersten beiden Runden empfiehlt es sich die aufgenommen Karten vor
sich auszulegen, damit man ein Gefühl für die Stärke der Aktionen bekommt und
diese insbesondere auch kennen lernt. Nach einigen Spielrunden kann man diese
dann aber verdeckt auf die Hand nehmen. Es macht auch keinen Sinn die Anleitung
anfangs komplett durchzulesen, da 80% des Inhalts darin bestehen, die einzelnen
Karten zu erklären. Aber nun zurück zum Ablauf! Jede Runde besteht aus einer
Phase, nämlich der für Zombies und der für Menschen.
Die Zombiephase ist in vier Aktionen unterteilt und mit dieser
Phase beginnt auch das Spiel:
1. Bewegen
Jeder Zombie oder Hund (Zombiehund) führt seinen Pflichtzug aus
2. Ziehen
Der Spieler zieht vier Karten vom Stapel. Aber in den folgenden Aktionsphasen
darf der Spieler nur so viele Karten ziehen bis er/sie maximal vier Karten auf
der Hand hält.
3. Ablegen
Von den vier Karten auf der Hand muss der Spieler eine ablegen. Das heißt also
Qual der Wahl.
4. Ausspielen
Endlich, denn der Spieler darf eine oder mehrere (sofern möglich) Karten
ausspielen. Eine Pflicht zum Ausspielen besteht jedoch nicht.
Nachdem der Zombiespieler seine Kreaturen und/oder
Unterstützungskarten ausgespielt hat, ist jetzt der Menschenspieler an der
Reihe! Und es gibt hier keine Überraschung, denn die vier Aktionen sind mit den
Aktionen der Zombies identisch! Wirklich, nein nicht ganz, denn die Menschen
bewegen sich wohl kaum auf die Zombies zu. Stattdessen bewegen sie ihr Ölfass
(sofern die Karte ausgespielt wurde) in Richtung Friedhof (d.h. Richtung
Zombies). So einfach ist der Spielablauf? Ja, doch die restlichen 80% der
Anleitung wurden noch nicht erklärt. Auf jeder Karte sind verschiedene Symbole
abgebildet.
Es gibt Karten mit einem *, die nach ihrer Aktion abgelegt werden und es gibt
Karten mit einer abgebildeten #, die auf den Tisch ausgelegt werden (z.B.
Zombies oder Zombiehunde). Ein Zombie kann maximal zwei Felder weit ziehen! Da
der Zombie einen Pflichtzug (!) hat, kann er mit Hilfe einer Sonderkarte
(Hunger) noch eine Bewegung ausführen. Angemerkt sei aber, dass es nur zwei
Hunger-Karten im Spiel gibt!
Die Zombie-Hunde (zwei Karten im Spiel) sind da doch etwas
schneller. Denn sie können bis zu drei Felder weit gezogen werden. Und da Hunde
etwas flinker als Zombies sind, müssen sie nicht gerade gezogen werden, sondern
können auch seitwärts laufen. Da denkt man doch sofort, dass Hunde sehr schnell
am Ziel Ihrer Träume (Menschenfleisch) angekommen sind. Aber das ist leichter
gesagt als getan. Denn Hunde haben eine Stärke/Zähigkeit von eins. Ein Schuss
aus der Pistole des Menschen reicht aus und kawumm, tot ist der Hund (ja, wie
jetzt, der ist doch schon tot?). Die Stärke eines Hundes oder eines Zombies
wird anhand roter Punkte auf der Karte angezeigt. Zombies haben mindestens eine
Stärke von zwei. Der Stärkste unter ihnen sogar fünf! Doch können Zombies auch
rückwärts gehen? Nein, sicherlich nicht, welcher Zombie läuft schon rückwärts?
Es sei denn der Menschenspieler hat eine Karte „Flutlicht“ oder
„Weiche zurück“ und spielt diese aus. Dann scheucht er jeden Zombie und
Zombiehund um ein Feld zurück! Wenn ein Zombie oder ein Hund seine Stärke von
null erreicht, wird die Karte sofort aus dem Spiel genommen. Sofern er
verwundet wird, zum Beispiel durch umherfliegende Splitter einer Mine, erleidet
er - Oder ist ein Zombie ein es? - Schadenspunkte. Diese Punkte werden einfach
auf den Zombie gelegt. Der Spielablauf klingt ja ganz einfach, wenn man das so
liest, und einige Aktionen sind bereits hier aufgeführt. Aber bei weitem noch
nicht alle! Denn auch Zombies verfügen über einige brutale Aktionen wie die
Karten „Fleisch“, „Terror“, „Biss“ oder „Schutzschild“ beweisen. Doch es gibt
noch viele mehr! Die einzelnen Karten zu erklären macht wenig Sinn, zumal der
Zweck einiger Karten darauf abgebildet ist. Doch was ist mit den Menschen,
diese agieren ja vom Hintergrund aus, oder? Richtig, denn Menschen reagieren
meist nur auf die Aktionen der Zombies, insbesondere wenn sich ein Zombie
direkt auf sie zu bewegt. Dafür haben die Menschen folgende Spielzeuge und
Gegenstände zur Verfügung: - Autobombe - Barrieren - Benzin - Fallgruben -
Flammenwerfer - Stromschlag - Waffen Und noch viel mehr. Hier heißt es, lesen
was diese Aktionen bedeuten und wie man diese einsetzt. Da viele Karten nur
einmal im Spiel vorkommen ist ein ständiger Blick (in den ersten Runden) in die
Regeln notwendig. Schließlich will man wissen, wie man einen Untoten mit
sofortiger Wirkung eliminieren kann.
Strategie:
Es sind etliche Spiele notwendig um überhaupt von Strategie zu sprechen. Für die Menschen ist es in den ersten Runden recht einfach und sie gewinnen sehr oft. Schließlich haben die Menschen kein Karten-Limit. Sobald alle Karten verbraucht sind, werden diese neu gemischt und der Spieler nimmt sich neue! Taktisch sinnvoll ist für den Mensch das Legen von Autobomben oder Minen. Auch Ölfässer (die sich jede Runde nach vorne bewegen) sind nicht zu unterschätzen. Doch auf eines sollte der Mensch achten. Wenn viele Zombies auf der Straße sind sollten auch starke Verteidigungskarten ausgespielt werden. Denn je mehr Zombies zerfetzt, erschlagen, verbrannt und erschossen werden, umso besser. Doch auch dieses Spielchen dreht sich mal. Denn der Zombie ist manchmal selber schuld, wenn er alle Karten in jeder Phase ausspielt! Warum, das ist doch gut? Nicht unbedingt, denn in der nächsten Runde muss man wieder vier neue Karten aufnehmen und der Kartenstapel senkt sich dem Ende und damit der Sonnenaufgangs-Karte entgegen. Sobald man einige starke Zombies und vielleicht noch einen Hund auf der Straße hat wird es für den Menschen schon schwierig. Wenn dann noch der Zombie Spieler seine „Hunger -„ (noch ein Feld vorrücken) und „Terror“-Karte (Mensch darf in der nächsten Runde nur eine Karte ausspielen) auslegt wird es eng für die Menschen. Und schwubdiwub haben die Zombies die Barrikade überwunden und gewonnen. Toll ist es, wenn man sich im "Zug" über Strategien unterhält. Dann werden auch schnell Plätze in einem Zugabteil leer. Wir haben es getestet, aber nicht mit Absicht! Auszug gefällig? “Nimm doch nächstes Mal eine Autobombe, die wirkt besser als eine Waffe! Wie denn, wenn ich nur Schmierseife in der Hand habe, aber das nächste mal mach ich den so kalt, der stirbt noch an Ort und Stelle……….“Interaktion:
Um diese Ausdrucksweise noch etwas weiterzuführen einige Sätze und Ausdrücke die im Verlauf des Spieles vorkommen: “Du bist gleich am Ar…“ “Komm doch, Du traust Dich eh nicht.“ “Gleich fliegst Du in die Luft!“ “War das alles, hast Du nicht mehr in Petto?“ Ach, ist das nicht herrlich? Sicherlich nicht, wenn man solche Arten von Spielen oder Themen nicht mag! Sich gegenseitig fertig zu machen ist hier die Devise! Die Unterhaltung ist untereinander auf jeden Fall vorhanden. Leider ist ein Blick in die Anleitung notwendig und der Gegenspieler kann sich denken, dass der Mitspieler eine starke Karte in der Hand hält und somit ein Blick ins Regelwerk notwendig ist! So kompliziert sind manche Karten.Glück:
Der Glücksfaktor ist sehr hoch, zumindest für den Zombie-Spieler! Denn wenn seine guten Zombies oder Hunde kurz vor Ende des Kartenstapels erscheinen ist der Sieg wohl auf der Menschenseite unaufhaltsam. Der Mensch dagegen hat eine große Vielzahl von Waffen und Gegenständen zur Verfügung. Leider sind die meisten Karten nur einmal im Stapel und so kommt man immer in den Konflikt, welche Karte man nur ablegen soll.Packungsinhalt:
Auf der Schachtel sind außen bereits einige Zombies abgebildet. Über Geschmack lässt sich hier sicherlich streiten aber Horrorfreaks werden sicherlich gleich zugreifen. Das düstere Image wird bestens umgesetzt. Die Schachtel ist fast etwas zu groß für die beiden Kartenstapel und der Anleitung. Die Karten sind von sehr guter Qualität und auch die Zeichnungen sehr schön umgesetzt. Unter den einzelnen Karten sind noch Sprüche wie z.B. „Einen hab ich noch“, „Hasta la vista, Zombie“ aufgedruckt und das passt auch bestens zum Spiel. Was jetzt noch fehlt ist die Anleitung. Eine Katastrophe! Ok, es sind nur zwei Seiten und 80% besteht aus der Erklärung der Karten, aber etwas mehr Mühe hätte man sich schon geben können (wer Munchkin kennt weiß wovon wir sprechen). Eine separate Anleitung (doppelte Ausfertigung) für Zombiespieler und Menschenspieler wäre ratsam gewesen. Ein Tipp hier am Rande: Die Anleitung einfach kopieren, so dass jeder Spieler eine vor sich liegen hat. Der Spielaufbau des Regelwerks ist zwar kurz erklärt, doch einige Spieler werden sicherlich ihre Mühe haben. Etwas mehr Bilder (ggf. auch farbig) hätten es sein können. Das Preisleistungsverhältnis liegt im üblichen Rahmen. Das Spiel kostet zwar etwas mehr als normale Kartenspiele, dafür sind die Karten (inkl. schöner Grafiken) aber den Preis wert!Spaß:
In den ersten Runden will einfach kein Spielspaß aufkommen. Da viele Einzelkarten im Spiel sind, ist ein ständiger Blick ins Regelwerk erforderlich. Das nervt!!! Erst nach ca. fünf Runden laufen die Abläufe flüssig. Was anfangs noch eine Stunde gedauert hat, entwickelt sich dann zu einer rasanten Hetzjagd von ca. 20 Minuten. Hierdurch steigert sich auch der Spaßfaktor ungemein! Spätestens mit dem Spruch „Ich mach dich kalt“ ist der Spielspaß an seine Grenzen gestoßen! Leider wird dieser Spaß durch einige Aktionskarten gehemmt, die auch beim studieren der Anleitung sich nicht genau erschließen lassen. Hier sollten sich die Spieler einig sein und weiterspielen! Also durchhalten und nicht zu früh aufgeben.Jörgs Meinung:
Nein, Zombiaki ist kein Spiel für jedermann! Auch die Altersvorgabe (ab 12) ist sicherlich angemessen, denn welches Kind hat bereits Zombiefilme gesehen, geschweige denn kann erklären was ein Zombie ist?
Dem Autor und Verlag ist eine gute Umsetzung des Themas gelungen, auch wenn sich das Spiel nicht jedem Spieler sofort offenbart.
Wer sich an solche Themen wagt, wird oftmals mit Spott überhäuft, selbst wenn man das Spiel noch gar nicht kennt. Es ist einen Versuch wert, also lasst uns einmal Zombiaki spielen, anstatt wieder Rohstoffe zu sammeln oder zu würfeln!
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
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GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Jipijeijei,. Schweine-Zombie
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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