Brettspiel Testbericht vom 12.03.2017 - von Jörg

The Others: 7 Sins




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2016

Anzahl der Spieler:
2 bis 5 Spieler

Spielzeit:
90 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre

Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen



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Vorwort

Es ist wohl kein Geheimnis, aber ich mag Spiele aus dem Hause Cool Mini Or Not und wenn das Ganze auch noch mit Miniaturen bestückt wird und der Autor Eric M. Lang heißt, muss ich mir das Spiel einfach anschauen. Als Kickstarterprojekt erzieltes es 1,5 Millionen Dollar und wurde von knapp über 10.000 Unterstützer finanziert.

Mit dem Autor konnten wir in einem Video interessante Infos zum Spiel erfahren und in einem zweiten Video gehe ich kritisch auf einzelne Punkte des Spiels ein.

Ausgehend vom Thema ist The Others schon einmal sehr speziell, denn ein Spieler übernimmt die Rolle der Sünde und will die Welt zerstören. Die anderen Spieler arbeiten als Team zusammen und versuchen in der Rolle von Helden unterschiedliche vorgegebene Missionen zu erfüllen.

Spielablauf:

Hierzu stehen im Spiel 7 Story Boards zur Verfügung, wobei jede Story auf zwei unterschiedliche Weisen aufgebaut wird. Eigentlich kann man von 14 Szenarien sprechen, da es aber zwei Sünden im Spiel gibt, und dieser Spieler sich zu Beginn für eine Sünde entscheiden muss, steigt die Variabilität im Spiel. So darf man je nach Story auch nur bestimmte Karten der Apokalypse verwenden, was auch auf die Sündenkarten zutrifft.
Im Vergleich zu anderen Spielen wird hier gleich zu Beginn alles nach Vorgabe aufgebaut. Jeder Spieler übernimmt einen bzw. mehrere Helden (gem. Übersicht) und platziert diese auf ein Startfeld. Auch die Sünde bestückt vorgegebene Positionen auf Spielplanfelder mit Monstern, die wie auch die Helden unterschiedliche Stärken aufweisen.
Hinzu kommen Plättchen, die je nach Szenario zum Einsatz kommen. Sie bieten Chancen, aber auch Risiken für Held bzw. Sünde.

Die Runde beginnt immer mit den Hinweisen des Storyboards (vorlesen und ausführen), bevor es zu den Spielzügen der Helden kommt. Der Held kann sich bewegen, Kämpfen oder ein Areal säubern (Plättchen nehmen). All das ist oft mit Würfelergebnissen verbunden. So wird bei der Bewegung und je nach Plättchen auf dem Feld ein Würfel geworfen, um zu erfahren, ob der Held verwundet wird oder

seine Verderbtheit ansteigt. Die Helden haben somit zwei Leisten: Eine für die Wunden (mehr als 5 sollten es nicht sein) und eine für die Verderbtheit, die am Ende zu Wunden führen kann.
Beim Kampf muss man zwischen Fernkampf und Nahkampf unterscheiden und je nach Kampf agiert auch die Sünde mit ihren Würfeln. All das wir auf den Tableaus angezeigt und je nach Schild werden Helden verletzt/getötet bzw. Monster aus dem Spiel entfernt. Das Säubern kann zu Bewegungserleichterungen führen und Vereinfachungen im Spielverlauf. Mit neuen Ausrüstungen oder der Heilung macht man sie aber für kommende Herausforderungen (noch) stärker.

Jetzt aber die Besonderheit, denn immer nachdem ein Held seinen Zug ausgeführt hat darf die Sünde ihre Aktion ausführen. Sie kann, muss aber nicht, denn die Sünde hat über eine Runde hinweg eine Maximalanzahl an Zügen/Reaktionen zur Verfügung. So schaut die Sünde auch erst einmal zu und agiert oft erst nach einigen Spielzügen der Helden. Eine Sünde bewegt Monster und spielt Karten aus, um natürlich die Helden zu ärgern.
Am Rundenende folgt man wieder den Anweisungen der aktuellen Story und beschwört Monster. Das ist nichts Anderes als dass die Sünde besiegte Monster abhängig von der Anzahl der Helden wieder ins Spiel einfließen lässt. Damit es noch schwieriger für die Helden wird steigt die Sünde auch auf dem Pfad der Apokalypse (Spielübersicht mit aufsteigenden Werten) und profitiert von darauf angezeigten Aktionen. Einfacher wird es für die Helden nicht und genau deswegen müssen die Helden die vorgegebenen Aufgaben auf dem Storytableau effektiv angehen. Hier zeigt sich eine weitere Besonderheit, denn es gibt für jede Story unterschiedliche Wege und Missionen zu meistern bevor es gilt die letzte Mission abzuschließen. Das ist das Ziel der Helden und damit gewinnt man. Die Sünde muss genug Helden töten, bevor diese letzte Mission erfüllt wurde. Und schon wieder eine Besonderheit, denn stirbt ein Held bedient er sich einfach eines neuen Helden und spielt einfach weiter. Die Sünde hat erst gewonnen, wenn ein getöteter Held nicht durch einen neuen Helden ersetzt werden kann.

Jörgs Meinung:

Cool Mini or Not und Eric M.Lang! Das passt einfach zusammen und so kann der Jörg auch im Hinblick auf die Figuren nicht nein sagen. Das Spiel musste ich einfach spielen!
Die Euphorie war groß, vielleicht zu groß!
Im Spiel schlüpft ein Spieler in die Rolle einer Sünde und tritt gegen die Mitspieler in der Rolle von Helden an. Im Spiel liegen zwei Sünden (inkl. Miniaturen) bei, was auch erst einmal reicht. Wer noch die weiteren fünf Sünden haben will, muss sich die jeweiligen Erweiterungspacks kaufen.
Das trifft auch für die Helden zu. 7 Helden (bzw. 8 mit Karl als Wolf) sind vorhanden und wem das nicht reicht, kauft sich weitere Packs dazu.

Die Spieler wählen eine der 7 Story-Boards aus, wobei jede Story mit zwei unterschiedlichen Aufbaumöglichkeiten dargestellt wird. Die Helden müssen die Missionen der Storys erfüllen und die Sünde will nur eines: Den Tod der Helden!
Der Einstieg in das Spiel ist nicht ganz einfach, so dass man die 40 Seiten Regelwerk (mit vielen Bildern und Beispielen) mehrmals lesen muss. Dann läuft das Ganze aber wie geschmiert und nur bei einzelnen Angaben auf den Storys fehlen mir klare Aussagen bzw. Anweisungen.

Gerade die kleinen Geschichten und Missionen gefallen mir sehr gut und zu Spielbeginn wird bereits alles Notwendige aufgebaut. Man steigt direkt ein in das Spiel und wird auch sehr schnell als Held verlieren. Zumindest ging es uns so, denn die Sünde und die vorhandenen Monster sind heftig und aus Sicht der Helden kaum zu besiegen. Die Sünde hat aber nicht so viele Aktionen wie die Helden zur Verfügungen, wird aber immer nach einem Zug der Helden gefragt, ob sie jetzt eine Aktion ausführen will. Neben der Bewegung und dem Säubern der Wege/Orte spielen Kämpfe eine große Rolle, so dass regelmäßig auch mal mit 7 oder noch mehr Würfel gekämpft werden muss. Bevor man aber in einen Kampf einsteigt, sollte man als Angreifer sich des Risikos bewusst sein. Denn wer hier ein Hau drauf erwartet wird enttäuscht. Die Helden müssen sehr gut vorausplanen und das nimmt auch gerne mal 10 bis 15 Minuten Zeit in Anspruch. So liegt die Spielzeit je nach Szenario auch immer zwischen zwei und drei Stunden. In voller Besetzung kann es sogar noch etwas länger gehen, so dass ich insgesamt die Spieleranzahl 3 bevorzuge! Ein Spieler als Sünde und zwei Spieler in der Rolle von Helden. Für die Sünde ist das toll, denn man hört natürlich genau, was denn die Helden planen und kann, muss aber nicht reagieren. Das Problem für die Sünde ist die Downtime, denn man muss warten, warten und noch länger warten. Das nervt und in vielen Partien in der Rolle als Sünde kam es durchaus auch mal vor, dass ich frustriert kurzeitig den Tisch verlies (Kaffee-Zeit).
Die Atmosphäre kommt mir auch etwas zu kurz und mit den Illustrationen auf den Spielplanteilen kann ich nur wenig anfangen. Dafür sind die Miniaturen einfach klasse und jeder Hobbypainter darf sich freuen!

Je nach Rolle wird man nach der ersten Partie über seine Spielweise enttäuscht sein, will es aber in weiteren Partien unbedingt besser machen. Die richtige Taktik zu finden ist aber nicht einfach und natürlich gehört am Ende auch etwas Würfelglück dazu. Dass hier auch mal 20 Würfelergebnisse miteinander verglichen werden ist normal, denn die insgesamt 14 Würfel kommen gerade am Ende einer Story immer zum Einsatz. Hier empfiehlt sich auch das Ergänzungsset mit weiteren Würfel zu kaufen, damit man alle Würfelaktionen in einem Wurf ausführen kann. Klingt verrückt und so gibt es Spieler denen zwar die Variabilität und der Storymodus gefällt, aber eher mit Schrecken an das Würfeln denken.

Das Spiel ist für Taktikfüchse genau das Richtige, doch je nach Rolle kann es ganz schön frustrieren, wenn man oft Chancenlos als Held oder Sünde mit ansehen muss, dass man wohl bald verloren hat. The Others ist nicht komplex, kennt aber keine Gnade mit einzelnen Spieler. Wer sich nicht konzentriert und alle Möglichkeiten abwägt hat verloren und gerade weil die Sünde nur durch einen Spieler verkörpert wird, sollte dieser auch über entsprechende Spielerfahrung verfügen. Ich mag beide Rollen sehr gerne, doch der größte Knackpunkt bei mir ….. genau …. die Downtime. Zwar sitze ich mit schnellen Spielern am Tisch, doch die zwei bis drei Stunden Spielzeit sind mir für eine Story viel zu lang.

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Coole Storys, tolle Minis aber einfach zu viel Downtime zwischen den Zügen!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Bilder


















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