Wooolf!

Vorwort

Deduktive Spiele sind bei Bernadette und mir ziemlich beliebt, allerdings finden wir nicht alle Spiele dieses Genres gut. Sehr gute Genrevertreter sind z.B. The Boss (Blackrock Editions) oder Mystery Express (asmodee), aber auch Love Letter (Pegasus Spiele), Die Akte Whitechapel (Heidelberger Spieleverlag) oder Ein bisschen Mord muss ein.
Wichtig ist, dass man die richtige Spielgruppe beisammen hat, denn diese Spiele gefallen nicht jeden und einige der Vertreter benötigen schon etwas mehr Gehirnschmalz (wie z.B. Mystery Express) und sollten nicht zu zu später Stunde gespielt werden.

Smiling Monster Games hat uns in Essen mit gleich zwei Deduktiven Spielen überrascht. Das eine war „Wie viele?“, welches ein sehr gutes Zweipersonen Deduktivspiel mit nur 8 Spielkarten ist und das andere war „Wooolf!!“. Ersteres haben wir uns vor einiger Zeit schon genauer angesehen und die  Note „reizvoll“ (7/10 Punkten) vergeben. Schauen wir uns doch nun das Spiel für 4-8 Personen an, was natürlich deutlich mehr Material als 8 Spielkarten besitzt.

Spielablauf:

Wir sind auf einem Bauernhof und unter den Spielern befindet sich Wölfe, Jäger, Hunde, Schafe und auch noch der Hütejunge, der sich einen Spaß daraus macht immer wieder „Wooolf!!“ zu rufen. Da ist es ganz und gar nicht einfach die Übersicht zu behalten, aber genau das sollen die Mitspielern tun.

Zu Beginn erhält jeder Spieler 2 Karten, die seinen Charakter definieren. Je nachdem ob die Karten das gleiche Charakterbild zeigen oder nicht sind wir der abgebildete Charakter oder der Charakter mit dem höheren Wert. In der Spielrunde bleiben uns nun eigentlich nur 2 Aktionen. Zum einen können wir bei den anderen Spielern eine Karte ansehen und müssen danach auch noch ein Plättchen vor den Spieler platzieren, was beschreibt was wir gesehen haben. Andererseits können wir auch mit Hilfe der Fragekarten, einem Mitspieler gezielt eine bestimmte Frage stellen die er dann beantwortet, indem er die Karte richtig (mit der ja oder der nein Seite) vor sich abblegt.

Das wäre alles nicht ganz so schlimm, wenn es da nicht Charaktere gäbe die ihr Charakterbild verschleiern (mit einem Fragezeichen) oder sogar einen falschen Charakter darstellen (Expertenspiel) und natürlich gibt es noch den störenden Hütejungen der sowieso überall Wölfe sieht.

Das Spielziel definiert sich je nach Charakter und so gilt es herauszufinden wer Ein Wolf, ein Schaf , ein Hund oder in Jäger ist. Allerdings ist es nicht Ziel des Spiels alle Charaktere herauszufinden, es genügt wenn ich meine zwei Gesuchten Personen oder Tiere finde.

Damit kommen wir auch zur letzten Aktion man kann eine Verdächtigung aussprechen. Hierfür dreht man seine Drehscheibe auf die passenden Spieler (anhand ihrer Tafelnummer) und dreht diese verdeckt auf den Tisch. Sobald genügend Spieler eine solche Verdächtigung getätigt haben ist die Spielrunde vorbei. Die restlichen Spieler geben nun ihren Verdacht an und es wird aufgelöst.

Falsche Verdächtigungen kosten Minuspunkte, komplett erfüllte Ziele bringen Pluspunkte und zwar 2 wenn man es frühzeitig schon festgelegt hat. Der Hütejunge erhält natürlich zusätzliche Pluspunkte wenn er gekonnt verwirrt hat.

Smukers Meinung:

Wooolf!! ähnelt Spielen wie „Werwölfe von Düsterwald“, „Bloodbound“, „Resistance: Coup“ sowie „Der Wiederstand“, „Mayday, Mayday!“ . All diese Spiele haben einen ähnlichen Spielkern und doch sind alle vollkommen verschieden. Wooolf!! überzeugte unsere Spielgruppen auf jeden Fall und wird gerne gespielt. Das liegt zum einem an dem gutem Spielmaterial (schöne comichafte Illustrationen, sehr stabile Tableaus bzw. Drehscheiben mit Metallbefestigung) und zum anderen an der erneuten Spannung jeder Runde. Hat man einmal das Spielkonzept verstanden ist jede Runde aufs Neue spannend und es ergeben sich immer wieder lustige und interessante Konstellationen.
Wer deduktive Spiele mag, wird mit Wooolf!! sicherlich zufrieden sein und viele spaßige Spielrunden erleben.

Andreas Buhlmann für cliquenabend.de

GESAMT- WERTUNG: 8/10 Überrasschend gutes deduktives Kartenspiel für Gelegenheitsspieler oder Vielspieler.
Erklärung zur Wertung:	1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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