Testbericht vom 20.09.2013 - von Andreas
Serenissima
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2012
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
120 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
Durchschnittswertung:
2/10 bei 1 Bewertungen
Vorwort:
Nicht jeder von uns Vielspielern war dies schon von Klein auf, früher haben viele von uns zwar gespielt, aber man kam eher mit den Mainstream Spielen in Kontakt. Dann breitet sich das Fieber ausgebreitet und Stück für Stück, lernt man die einzelnen Verlage und Ihre Produktpaletten kennen, bis man dann auch mal zu den extremeren Spielen kommt. Das führt zwangsweise dazu, dass man natürlich auch viele „Oldtimer“ nicht kennt, hier und da verpasst hat oder noch nie die Chance gehabt hatte sie auszuprobieren. Das kennt sicherlich jeder Spieler und so freut es einem natürlich auch immer, wenn ein altes Schmankerl neu aufgelegt wird. Denn so hat man zum einen die Chance das Spiel endlich mal kennen zu lernen, es in seine Sammlung aufzunehmen und meist wird bei solchen Neuauflagen ja auch viel verbessert bzw. modernisiert (Material, Grafik, Regeln, Varianten). Allerdings gibt es unter diesen Neuauflagen auch oft Geister, die man lieber hätte schlummern lassen, denn aus heutige Sicht ist das Spiel nicht mehr angemessen oder spaßig. Es ist also nicht immer alles Gold was ältere Spieler in ihren Erzählungen „sehr gut“ in Erinnerung haben… nun denn wir haben uns für euch auf Schatzsuche begeben und den Klassiker „Serenissima“ (1. Auflage 1996 von Eurogames) mit seiner Neuauflage bei YSTARI (2013) ausgepackt… lasst uns schauen ob wir was glänzendes gefunden haben….
Spielablauf:
In diesem Klassiker aus dem Jahre 1996 (da hatte ich gerade mal 13 Lenzen auf den Buckel) sind wir Handelsprinzen und versuchen durch Güterhandel zwischen den Stadtstaaten des Mittelmeerraums zu Beginn der Renaissance sowie durch Kriegsführung die Macht an uns zu reißen.
Man besitzt von Beginn an zwei Galeeren, diese kann man im Verlaufe des Spiels mit Seemännern oder Gütern füllen. Seemänner erhöhen die Geschwindigkeit (Pro Seemann ein Seefeld) meiner Schiffe, während Güter Geld einbringen und Stadtstaaten wertvoller machen. Die Galeeren sind alle nummeriert und ein Stein geht reihum und ruft alle Galeeren von 1-15 in der Reihenfolge auf. Ist man am Zug muss man sich entscheiden ob man investiert (Galeere, Seemänner oder Ausbauten kaufen, wobei die Galeeren immer teurer werden, je mehr man hat) oder ob man eine Aktion durchführt. Meistens wird man sich für die Aktion entscheiden (wenn man gut ausgerüstet ist). Hierbei kann man die gerade aktive Galeere beladen, das kostet je nach dem ob einem der Hafen gehört mehr oder weniger Geld, mit ihr in See stechen und bei einem Zielhafen die Waren wieder verkaufen.
Natürlich gibt es dabei einige Dinge zu beachten, zum einen kann mich ein Mitspieler blockieren (sowohl beim Verkauf als auch beim bewegen), wenn er im Weg steht und mehr Seemänner hat, es kann zu einem Kampf kommen und ich darf Güter nur an Orte verkaufen, die sie nicht selbst produzieren oder schon ein solches Gut erhalten haben.
Der Kampf an sich ergibt sich aus den Seeleuten und je weniger Felder ich gesegelt bin umso mehr Würfel kann ich werfen. Der Verteidiger erhält so viel Würfel wie er Seemänner besitzt. Für jeden Totenkopf geht ein Seemann in den Fluten unter und man kämpft somit bis eine Galeere unter geht. Zusätzlich zum Seekampf gibt es auch den Kampf gegen einen Hafen. Ein Neutraler Hafen ist schnell erobert, während der Kampf gegen einen Mitspieler genauso wie beim Galeeren Kampf ausgewürfelt wird. Hierbei kann eine Festung natürlich unterstützen, während eine Basilika den Wert einer Stadt deutlich erhöht.
Im Prinzip waren dies auch schon alle Regeln, Stück für Stück versuchen die Mitspieler so Städte zu erobern, andere zu behindern und auszurauben, Geld zu erwirtschaften und ihre Städte Punktereicher zu machen (Güter hin transportieren, Basilika bauen). Im Verlaufe des Spiels kommt es zu Ausschüttungen, bei denen man Geld je nach Güterlager pro Stadt erhält und Basilika bringen extra Münzen ein.
Nach der dritten Auszahlung endet das Spiel und wer das meiste Geld besitzt gewinnt.
Strategie:
Viele strategische Möglichkeiten gibt es nicht. Man sollte Mitspieler behindern, möglichst optimale Wegstrecken fahren und Güter zu fremden Städten bringen um Geld zu erhalten (eigene bringen bis auf eine Ausnahme, beim Warenverkauf kein Geld ein). Wird eine Stadt attraktiv sollte man sie schützen und durch Warenanlieferungen wertvoller machen, auch wenn man dafür erst bei der Auszahlung Geld erhält.'
Interaktion:
Durch die Kämpfe zwischendurch und die Behinderungsmöglichkeiten interagiert man mit den anderen Spielern schon, wobei man trotzdem nicht allzu großen Einfluss auf die gegnerischen Züge hat.
Glück:
Viele Informationen sind bekannt und offen und nur die Kämpfe (Würfelwurf) und die Auszahlung (wird vom Zeitpunkt durch Karten bestimmt) sind glücksabhängig. Allerdings sind gerade diese Elemente sehr essentiell und der Glücksanteil dadurch insgesamt gesehen recht hoch.
Packungsinhalt:
Das Spiel bringt einen großen Spielplan mit sich sowie 15 Galeeren und jede Menge Holzgüter und Seemänner. Das Spielmaterial selbst wirkt aber ziemlich schlicht und vom Design her ziemlich altbacken. Die Spielregeln sind leicht verständlich und der Preis von ca. 25 € ist auf Basis des Spielmaterials angemessen.
Spaß:
Das Spiel hat 17 Jahre auf dem Buckel und wir kannten die alte Ausgabe nicht, somit haben wir uns einfach mal überraschen lassen. Leider müssen wir sagen, dass wir nicht begeistert sind. Dem Spielkonzept merkt man sein alter an, die Downtime ist entsprechend hoch, die Kämpfe komplett glückslastig und im Prinzip macht man 90 Minuten lang jedes Mal das gleiche. Der Spannungsbogen ist am Anfang bei der ersten Partie kurz vorhanden, fällt dann aber sehr schnell in den Keller und jede weitere Partie ist mühsam und benötigte viele Überredungskünste von unserer Seite.
Smukers Meinung:
Cyril von Ystari hatte vermutlich früher einmal viel Spaß mit Serenissima und wollte auch den heutigen Spielern diesen Spaß vermitteln. Das Problem was hierbei eintritt ist, dass die Spielwelt sich weiter entwickelt hat und es viel spannenderes gibt als 90 Minuten stupide ein Gut zu verschiffen und Glückswürfelschlachten auszufechten. Da erwarten die Vielspieler der heutigen Zeit einfach deutlich mehr und sind aus heutiger Sicht von dem Spiel sicherlich enttäuscht. Warum man eine Neuauflage in Betracht gezogen hat ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel, denn nach unseren Testpartien für die Rezension wird das Spiel sicherlich niemals mehr auf unseren Tisch landen und in den Grund der „Altbackenen Spiele die heute keiner mehr benötigt“ versinken.
Andreas Buhlmann für cliquenabend.de
Vielen Dank an asmodee für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
2/10
1996 war ein anderes Spielezeitalter, aus heutiger Sicht leider nicht mehr spielenswert.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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Spieltest: Serenissima (Ystari)
Nachricht von 21:11 Uhr, Jörg, - KommentareNicht jeder von uns Vielspielern war dies schon von Klein auf, früher haben viele von uns zwar gespielt, aber man kam eher mit den Mainstream Spielen in Kontakt. Dann breitet sich das Fieber ausgebreitet... ...