Vorwort

Das ist echt cool! 3D Schubkarren und ein großer Vorratscontainer für die Plättchen, denn die Spieler errichten einen Ameisenhügel nach vorgegebener Aufbauansicht.

Das gefällt mir schon einmal sehr gut, doch wie kommt es bei den Kindern an? Nur weil es bei mir auf der Nürnberger Spielwarenmesse am Stand von Amigo als auffallend attraktiv ins Auge sticht muss das ja noch lange nichts heißen.

Spielablauf:

Wie im wahren Leben bauen die Ameisen Tag für Tag und jeder Ameisenhügel benötigt auch das dafür passende Material. Die Spieler helfen ihrem Ameisenvolk bei dieser Aufgabe, sammeln das Material, um es immer wieder an Ort und Stelle abzuliefern. Doch so einfach ist das nicht!

Jeder Spieler hat seinen eigenen Bauplan (Erwachsene nutzen die Rückseite mit mehr Feldern) und die farbgleichen Karren der Spieler befinden sich auf dem Startfeld. Die Felder von Start zu Start/Ziel (Rundkurs) werden zufällig mit Bausteinen belegt und beginnend bei einem Spieler geht es reihum.

Der aktive Spieler würfelt mit beiden Würfeln und entscheidet sich mit der Augenzahl des 1. Würfels, mit der Augenzahl des 2. Würfels oder mit der Augensumme beider Würfel zu ziehen.

Gebaut wird immer von oben nach unten und immer so, dass die Bausteine quasi nicht kippen.
Auf einem (Standard-)Feld mit Baustein darf der Spieler diesen Baustein in seinen Karren verdeckt legen. Liegt auf einem Feld kein Baustein hat man Pech gehabt.

Auf einem Feld mit Marienkäfer muss man sich den Stein und zusätzlich einen Stein aus dem Container nehmen. Ist auf dem Marienkäferfeld kein Baustein muss man zumindest einen Stein aus dem Container nehmen. Auf einem Feld mit einem Ameisenbär muss der Spieler den zuletzt genommenen Stein in den Container legen.
Schubsen ist hier, insbesondere bei mehr Spielern, eine weitere Möglichkeit und dieser Spieler muss dann den Baustein auf diesem Feld nehmen

Hat man den Weg (Ameisenstraße) einmal umrundet landet man automatisch auf Start- bzw. Zielfeld und überzählige Würfelaugen verfallen. Alle Bausteine werden aus dem Karren gekippt und auf den Hügel platziert. Alle Steine muss man verbauen!
Kann man Bausteine nicht verbauen kommen diese zurück in den Container und zusätzlich für jedes Teil ein weiterer Baustein vom Ameisenhügel. Etwas Strafe muss ein!
Bevor es in eine neue Runde geht werden leere Felder mit neuen Bausteinen befüllt.

Es gewinnt der Spieler der zuerst den letzten Baustein auf seine Hügel legen konnte.

Variante: Je nach Alter/Entwicklung des Kindes entfällt (z.B.) beim Ziehen die Möglichkeit der Bildung der Augensumme. Man nimmt nur eine Augenzahl zum weiter ziehen.

Jörgs Meinung:

Elias ist schon fast fünf Jahre alt, doch dank der Variante kann man das Ganze auch mit jüngeren Spielern absolvieren. Aufgabe der Spieler ist es den Ameisen beim Bau des Hügels zu helfen. Es werden passende Plättchen gesammelt, um diese nach und nach auf einem Tableau (Hügel) zu platzieren. Erstes Rechnen und Kalkulieren der Züge steht hier im Vordergrund und zu meiner Überraschung schafft es Elias auch nach kurzem Zählen Augensummen zum Voranziehen zu verwenden.
Das Spiel fordert gerade spielinteressierte und motivierte Kinder heraus!
Fasziniert blicke ich in Kinderaugen, denn das Spiel überzeugt von Anfang an. Perfekt ist auch die Idee, Erwachsene in das Spiel zu integrieren, denn diese verwenden einfach die Rückseite des Ameisenhügels und darauf sind mehr Felder hinterlegt.
Bauboom hat nicht nur bei Elias sondern auch bei anderen Kindern hohen Wiederspielreiz, welcher sich bis dato nicht gelegt hat.
Man muss aber hier als Eltern mehr Zeit investieren, da je nach Entwicklung und Alter des Kindes man Hilfestellung geben muss. Ich merke aber schnell wie es Kinder schaffen Überlegungen anzustellen und sich weitere Optionen offen halten. Genau das ist für mich persönlich auch der Punkt was mir an dem Spiel so gut gefällt. Die Spieler sammeln mit ihren Karren nicht einfach Bauplättchen auf, nein, sie müssen immer wissen, was sie (noch) brauchen und welche möglichen Felder vielleicht noch vielversprechend sein können.
So ist das Spiel auch dank einfacher Spielvariante für jüngere Kinder geeignet (Empfehlung zwischen 4 und 7 Jahren) und das Schubsen bietet zudem einen kleinen Ärgerfaktor, der einfach nicht fehlen darf. Bei zwei Spielern ist dieses Schubsen aber weniger vorhanden, so dass noch mehr taktische Möglichkeiten Vorrang haben.
Das Spiel ist und ich wiederhole mich, dank der Variante, keinesfalls komplex. Die Regeln sind sehr gut strukturiert und alleine die tolle 3D Optik sorgt für hohen Spielspaß!
Ich frage mich nur, warum das Spiel eigentlich nicht auf der Empfehlungsliste zum Kinderspiel des Jahres gelandet ist denn es hat durchaus Potential für einen Preis bzw. eine Empfehlung.

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT- WERTUNG: 8/10 Ameisen beim Bauen behilflich sein. Laufspiel mit hohem Wiederspielreiz und taktischen Elementen.
Erklärung zur Wertung:	1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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