Brettspiel Testbericht vom 04.04.2016 - von Jörg

Zombicide: Black Plague




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2015

Anzahl der Spieler:
1 bis 6 Spieler

Spielzeit:
60 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 13 Jahre

Durchschnittswertung:
9/10 bei 1 Bewertungen



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Vorwort

Unglaublich wie fasziniert ich von Zombicide bin. Das zeigt die Vielzahl an Videos und Berichte zu Zombicide.

Mit Zombicide Black Plague wird ein neues Kapitel aufgeschlagen und hier ist insbesondere das Setting mit Zauberei und Magie ein Kernelement. In einem doch etwas längeren Video habe ich bereits viele Infos und Unterschiede zu bisherigen Ausgaben gezeigt. In diesem Bericht möchte ich dieses Mal in Kürze die wesentlichen Neuerungen aber auch Inhalte aufzeigen. Was sich im Vergleich zum „ursprünglichen“ Zombicide geändert hat, wurde von mir markiert.

Spielablauf:

Zombicide ist ein kooperatives Spiel, bei dem die Spieler durch 10 Abenteuer immer neue Aufgaben lösen müssen. Dabei kommt man nicht daran vorbei immer wieder erscheinende Zombies ins Jenseits zu schicken. Da man oft mit 6 Überlebenden (Spielfiguren) in eine Partie startet, teilt man die Figuren abhängig von der Spieleranzahl unter sich auf.

Wie man bereits an den Bildern erkennen kann sind hier massenhaft Figuren enthalten und dazu benötigt man nicht unbedingt die von mir verwendete Schaumstoffeinlage. In dieser Version hat man eine perfekte Kartonage beigefügt, in der sich die ganzen Figuren befinden. Hinzu kommen auch eine Base in unterschiedlichen Farben für die Überlebenden zum Einsatz, die den einzelnen Spieltableaus farblich zugeordnet sind. Somit verliert man nicht den Überblick.

Die hier verwendeten Karten für Ausrüstung (z.B.) sind im Vergleich zum bisherigen Zombicide textlich sehr gut dargestellt wenn nicht sogar besser gekennzeichnet als bisher. Fragen wird es bezüglich der Karten nicht geben, denn auch die Startausrüstung für die Überlebende erkennt man auch aufgrund der unterschiedlichen farbigen Rückseite sofort.

Jeder Spieler startet mit seinem Überlebenden (ggf. mehrere) an einer vom Szenario vorgegebenen Position und besitzt gleich eine Startausrüstung, die man jetzt vor Spielbeginn beliebig und nicht mehr zufällig unter den Mitspieler verteilt.

Dank der Vielzahl an Spieltafeln ist das Gebiet mal größer bzw. kleiner und die Überlebenden sehen auf Straßen bzw. hier sind es Wege genug aber nicht alles. Denn die Sichtlinie ist gerade im Hinblick auf Räume eingeschränkt. In der Anleitung werden hierzu einige Beispiele gegeben.

Doch was besitzt ein Überlebender bzw. welche Ausrüstung bekommt er im Spielverlauf. Waren es im alten Zombicide noch Pistolen oder Pfannen wird hier mit Bogen und Schwertern gekämpft. Auch Türen lassen sich nicht mehr so einfach einschlagen, um in einen Raum zu gelangen. Hier ist oft ein Würfelwurf erforderlich.

All das kann man jetzt auf einem Tableau des Überlebenden ganz gut erkennen. Hier wird auch durch Marker angezeigt, wie viele Punkte der Überlebende durch das Töten von Zombies bekommen hat.

Welche Gegenstände der Spieler mit welcher Erfahrung/Stärke nutzen kann wird durch Edelsteine auf den Ausrüstungskarten angezeigt. In späteren Erweiterungen soll es hierzu Unterschiede geben, so dass nicht jeder Spieler beispielsweise von Anfang an eine bestimmte Waffe tragen kann. Wie auch im ursprünglichen Zombicide können bestimmte Gegenstände auch doppelt und somit beidhändig genutzt werden und Rüstung bzw. Schild kann ein Spieler auch direkt bei sich tragen (separate Ablage).

6 Überlebende sind in diesem Spiel samt Tableau enthalten und hinzu gesellen sich viele Zombies, die man aufgrund ihrer Gattung aus anderen Editionen bereits kennt. Lediglich der Totenbeschwörer ist eine neue Zombie-Gattung (gleichwertig wie ein Schlurfer-Zombie), doch dazu später mehr.

Das vorweg als kleiner Überblick und mit dem Ziel vor Augen beginnt die Spielerphase (alle Spieler steuern ihre Überlebenden) bevor im Anschluss die Zombiephase erfolgt.

Ist ein Spieler mit seinem Überlebenden am Zug hat er (anfänglich) drei Aktionen. Er kann sich bewegen, nach Gegenständen suchen (Kartenstapel und abhängig vom  Feld), seine Ausrüstung umsortieren bzw. mit einem Mitspieler auf gleichem Feld tauschen oder kämpfen und je nach Karte sind hier auch Magie und Verzauberung als neue Elemente (auf Karten hinterlegt) eine Besonderheit. Die Figur kann aber auch Lärm verursachen (um Zombies auf sich aufmerksam  zu machen) oder einfach nichts tun.

Haben alle Spieler ihre Figuren aktiviert folgt die Zombiephase, in der sich zuerst die Zombies auf dem Spielplan auf die Überlebenden (Sichtlinie, ansonsten Lärm) bewegen. Je nach Position der Zombies (auf einem Feld mit einem Überlebenden) greifen sie diesen an und der Spieler erhält unter Umständen eine Wunde. Besitzt der Überlebende aber Schild bzw. Rüstung kann er je nach Karte den Schaden abwehren, muss hierzu aber einen bestimmten Würfelwert erzielen. Nur ein Monstrum schlägt ohne Gegenwehr sofort zu. Bei einer Wunde verliert der Spieler wie im alten Zombicide aber eine Ausrüstungskarte!

Doch was macht überhaupt der Totenbeschwörer? Erscheint dieser durch eine Brut (vgl. unten) ignoriert er die Überlebenden, es sei denn er befindet sich auf ein einem gleichen Feld. Ansonsten sucht er den kürzesten Weg zu einem Brutplättchen und verschwindet. Allerdings hinterlässt er bei Erscheinen ein neues Brutplättchen und das bleibt dann auch dauerhaft liegen wenn er sein Ziel erreicht. Übel, denn erscheint im späteren Verlauf wieder so eine Karte mit Totenbeschwörer und ist dieser bereits im Spiel, erhält er dieser eine Extraaktivierung.
Aber auch die Läufer sind nicht zu unterschätzen, denn sie sie erhalten in ihrer Phase zwei Aktionen und bewegen sich somit schneller als gewünscht, sofern sie nicht vorher zubeißen.

Doch was hat eigentlich eine Brut für Auswirkungen? Zuerst einmal werden ja die im Spielfeld hinterlegten Zombies aktiviert, bevor für jedes Brutplättchen eine Karte für die Zombies gezogen wird. Je nach Eigenschaft/Stärke der Überlebende (farbige Markierung) erscheint kein Zombie oder es kommen gleich mehrere. In diese Edition gibt es aber auch Karten mit der Bezeichnung „Doppel-Brut“. D.h., es werden gleich zwei Karten für das nächste Brutplättchen gezogen. Langweilig wird es somit nicht und im Vergleich zur alten Ausgabe sind diese Zombiekarten auch stärker, so dass oft viele Zombies das Spielfeld einnehmen!

So kann der Vorrat an Zombies auch schnell zur Neige gehen, so dass für die jeweilige Zombiegattung eine Extraaktivierung erfolgt. Oft ist das ein Zeichen für eine baldige Niederlage.

Doch was passiert wenn überhaupt ein Überlebender gebissen wird? Wie oben erwähnt kann er sich durch Schild bzw. Rüstung schützen. Es wäre aber besser wenn man es gar nicht so weit kommen lässt und ein Überlebender einen Zombie zuvor abknallt. Doch was ist wenn ein Überlebender auf dem gleichen Feld sitzt? Keine Sorge, mit Fern- und Magieangriffen kann ein Überlebender auch auf einen Zombie (ggf. mehrere) zielen wenn hier auch ein Überlebender sitzt. Der Schuss sollte aber nicht daneben gehen (Fehlwurf), denn dann trägt der Überlebende die Wunde. Es sei denn er besitzt Rüstung bzw. Schild und kann ggf. noch einen Wurf ausführen. Keine Sorge allzu schwer ist das nicht und auch hier gibt es in der Anleitung viele Beispiele!

Zum Schluss richte ich noch einen Blick auf die Gewölbe als weitere Neuerung. Diese Plättchen platziert man neben dem Spielplan und diese stellen quasi Geheimgänge bzw. Abkürzungen dar. Auch hier gilt es jeweils eine Tür zu öffnen, wobei man aufpassen muss, denn jedes Betreten in einen noch unentdeckten Raum (Ausnahme: Gewölbe) führt zu einer Zombiebrut.

Bei vielen Zombies auf dem Plan oft ein Alptraum. Hoffentlich haben die Spieler dann Galle und Feuer als Ausrüstungskarte, denn damit lassen sich gleich viele Zombies auf einem Feld ausschalten. Das ist auch die einzige Möglichkeit das Monstrum als stärksten Zombie im Spiel zu besiegen.

Jörgs Meinung:

Nach einem doch sehr langen Video zur neuen Ausgabe von Zombicide Black Plague will vielleicht der eine oder andere Leser/Zuschauer auch nur das Wichtigste in Kürze lesen. Bitte schön, denn neben Neulingen bekommen Zombicide Kenner in diesem Bericht (fett-Markierung) alle Infos geliefert.
Ich bin großer Fan von Zombicide und zu allen Editionen gibt es bei uns alles was man wissen muss (inkl. Bemalvideo).

Zombicide Black Plague ist insbesondere durch ein neues Setting mit Zauber und Magie interessant zu spielen und die 10 Szenarien sind teilweise ähnlich aber härter zu spielen als das ursprüngliche Zombicide. Mit Gewölbekeller und vielen neuen Waffen (insb. Schwerter und Bögen) ist das Spielgefühl ähnlich, aber dank neuer Zombies wie insbesondere den Totengräber lauern neue Gefahren, die das kooperative Spiel spannend erscheinen lassen. Die Karten für die Zombiebrut sind auch aufgrund der Doppelbrut (zwei Karten ziehen) härter als bisher, so dass man sich vor Spielbeginn noch besser abstimmen muss, um ein Szenario nicht zu verlieren.
Wie bereits im oben genannten Bericht und Video dargestellt ist ausreichend viel Material vorhanden und mit neuen Spieltableaus für die Überlebenden hat man wirklich mehr Spaß als mit den Karten die man in der ursprünglichen Version hin und herschiebt. Lediglich der Rucksack zum Umblättern der Karten ist gewöhnungsbedürftig, doch nach zwei Partien hat man alles im Griff.
Das Spiel wird detailliert in der Anleitung erklärt. Ich finde es sogar noch besser erklärt als im bisherigen Zombicide, zumal die Karten dieser Edition noch weitere Hinweise geben. Beide Edition sind gut erklärt, keine Frage, doch Black Plague liest sich in Punkto Regelwerk etwas besser.

Doch welche Edition sollte man haben?

Naja, am besten beide! Aber im Ernst, wer bisher kein Zombicide besitzt sollte sich einfach überlegen was ihm besser gefällt. Unterschiede zeigen sich lediglich auf den Spielplänen, Waffen und Figuren. Das ist aber überschaubar und man taucht nicht zu tief in diese Fantasywelt ein, was mir persönlich gut gefällt. Wer die harte Gangart mit Waffen aus dem 20. und 21. Jahrhundert bevorzugt und auch gerne mal mit dem Auto durch die Gegend kurvt sollte zum ursprünglichen Zombicide greifen.

Doch was mache ich wenn ich Zombicide schon habe? Brauch ich dann auch Black Plague?

Das hängt davon ab wie oft man Zombicide spielt. Wir spielen es regelmäßig und ich traue mich schon gar nicht mehr Bilder auf sozialen Netzwerken zu posten. Gerade weil wir schon etliche Szenarien aus dem Kompendium Buch gespielt haben. Ich selbst war skeptisch ob Black Plague genauso viel zu bieten hat bzw. einen Mehrwert besitzt. Nach etlichen Partien kann ich die Frage mit ja beantworten, denn das neue Setting und die insbesondere kurzen und knackigen Szenarien bieten neue Herausforderungen, die ich einfach lösen will. Gleichzeitig freue ich mich persönlich auf das Bemalen der Figuren und auf die Erweiterungen. Auch wenn Zombicide mittlerweile schon ein ganzes Regal bei mir einnimmt komme ich an neuen Zombicide Boxen nicht vorbei. Damals fand ich das Spiel nach der ersten Partie schlecht und langweilig. Hier zeigt sich einmal mehr dass man Spielen immer eine zweite Chance geben muss, denn mittlerweile bin ich ein großer Fan und wenn sich das Spiel auch noch in 10 Jahren so hält wie nach zwei Jahren gibt es wohl 10 statt bisher nur 9 Punkten.

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
9/10
Neues Setting, neue Ergänzungen! Es lohnt sich absolut!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Bilder






























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Brettspiele News

Montag 04.04.2016

Spielbericht + 2 Videos: Zombicide Black Plague (CMON / asmodee)

Nachricht von 21:24 Uhr, Jörg, - Kommentare

Geballte Ladung am frühen Abend. Bevor wir gleich in Blood Rage eintauchen gibt es noch zwei Videos zu Zombicide Black Plague und für alle die gleich alles genau lesen wollen einen Bericht.... ...

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