Testbericht vom 06.07.2014 - von Jörg
Concordia
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
- Brettspiel
- Deckbauspiele
- Geografie
- Kartenspiel
- Sammelkartenspiel
- Schiffspiele
- Seefahrt
- Strategiespiel
- Vielspielerspiel
Release:
2013
Anzahl der Spieler:
2 bis 5 Spieler
Spielzeit:
90 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
Durchschnittswertung:
8.5/10 bei 2 Bewertungen
Concordia Erweiterung: Britannia (PD / HDS) - Burgevent 2014
Concordia Erweiterung: Britannia (PD / HDS) - Burgevent 2014 from Cliquenabend on Vimeo.
Vorwort
Im Jahr 2011 stellte uns der Autor sein neuen Prototypen vor, denn schließlich kannten wir bereits alle seine Spiele sehr gut und waren zugegebenermaßen ein Fan seiner Rondellspiele. So zählt für mich das Spiel Imperial 2013 zu eines der besten Vielspielerspiele für Strategen, dicht gefolgt von Hamburgum und Antike. Eigentlich gefallen mir alle Spiele aus seiner Feder, abgesehen von Die Prinzen von Machu Picchu sehr gut und so war die Erwartungshaltung auch recht groß.
Eine Besonderheit viel allerdings gleich anfangs auf, denn hier fehlte das bekannte Rondell, welches in allen bisherigen Spielen des Autors den Kernmechanismus bildet. Stattdessen wird das Ganze durch einen Deckbau(karten)mechanismus ersetzt.
Das Ganze funktionierte in den ersten Partien durchaus gut, allerdings wuchs die Kartenhand ins Unendliche und einige Partien dauerten locker drei bis vier Stunden! Ein Jahr später hatten wir wieder die Möglichkeit das Spiel in abgespeckter Version zu spielen. Bereits hier wurde über mögliche Namen für das Spiel gemunkelt. Wie wir wissen ist der Name Concordia am Ende übrig geblieben. Während dieser Zeit sind nicht nur etliche News sondern auch Videos auf unserer Seite hinterlegt worden und wer sich jetzt nicht den nachfolgenden Text zu Gemüte führen will schaut sich unser Vorstellungs- und Gameplay-Video an. Keine Sorge, kaum länger als 10 Minuten dauert das Ganze und dann kann jeder selbst für sich entscheiden, ob sich das Spiel für einen lohnt.
Alle anderen können sich jetzt den nachfolgenden Infos zum Spiel widmen und im Fazit bekommt ihr die knackigen Punkte noch einmal mit einer Wertungsnote genannt.
Spielablauf:
Autor und Verlag ist es wichtig, dass ein Spiel klar und deutlich in der Aufbau- und Ablaufanleitung dargestellt wird und noch mit einem geschichtlichen Hintergrund, sofern möglich, versehen wird.
All das findet man auch hier vor. In einer sehr übersichtlichen Aufbauübersicht wird in einzelnen Punkten die Handhabung angezeigt. Abhängig von der Spieleranzahl nutzt man einen der beiden Spielpläne für 3-5 oder 2-4 Spieler. Die beiden Szenarien zeigen eine Karte, die von den Spielern dank Kolonisten bereist bzw. entdeckt werden. Durch Stadtplättchen, die in jeder Partie beliebig neu ausgelegt werden, ändert sich auch der Rohstoff (Rückseite der Stadtplättchen mit Buchstaben) von Partie zu Partie durchaus (auch bei der Gesamtübersicht der Provinzen).
Jeder Spieler besitzt bereits je einen Kolonisten für See- und Landfelder in Roma. Der Rest der Kolonisten findet im Lagerhaus jedes einzelnen Spielers seinen Platz. Dadurch wird das Lagerhaus natürlich etwas kleiner für die anfänglichen Rohstoffe bzw. dem Handel, doch wir sind ja noch am Anfang des Spiels. Ausgestattet mit etwas Startkapital und einem Kartensatz (jeder Spieler mit gleichem anfänglichen Kartensatz) und noch einigen Kleinigkeiten kann es nach wenigen Minuten auch schon losgehen. Zuvor muss man nur noch eine Auslage für weitere Karten bilden, schließlich will sich der Spieler während einer Partie nicht nur mit seiner Starthand begnügen.
Doch zuerst noch einen Blick in die Ablaufanleitung, die mit vier Seiten recht dürftig ausfällt. Kein Wunder, der Ablauf ist auch innerhalb von 15 Minuten jedem Spieler vermittelt.
Denn reihum legen die Spieler jeweils eine Personenkarte vor sich ab und nutzen die darauf genannte Aktion. Mit der Zeit hat man so immer weniger Karten auf der Hand.
So muss man den Spielern lediglich ihre Karten bzw. Personen erklären und schon kann man mit einer Partie beginnen.
Werfen wir einen kurzen Blick auf die Personen und ihre Möglichkeiten:
>Tribun
Mit dieser Karte nimmt man alle abgelegten Personenkarten wieder auf und hat die Möglichkeit einen Kolonisten (gegen Abgabe von Rohstoffen) aufzustellen.
>Architekt
Anfangs befinden sich die Kolonisten in Roma und mit dieser Karte steuert man die Bewegung (Weite abhängig von der Anzahl der Kolonisten auf dem Spielplan) und kann gegen Bezahlung Häuser in neuen Städten errichten. Falls bereits ein Haus eines Mitspielers dort gebaut wurde darf man immer noch bauen, das Ganze wird dann nur etwas teurer.
>Praefekt
Die Häuser einer Provinz produzieren oder man nimmt sich den angezeigten Geldbonus bei genutzten Provinzen.
>Merkator
Der Spieler bekommt Geld und kann Waren im Lagerhaus handeln (max. Grenze beachten)
>Diplomat
Der Spieler nutzt eine zuletzt gelegte Personenkarte eines Mitspielers (Ausnahmen beachten)
>Senator
Der Spieler kann bis zu zwei Personenkarten aus der Auslage kaufen.
Folgende neue Personenkarten kommen im Spielverlauf noch hinzu:
>Kolonist
Neue Kolonisten aufstellen oder Geld für Kolonisten auf dem Spielplan nehmen
>Konsul
Der Spieler kauft eine Personenkarte (ohne Zusatzkosten)
>Spezialisten
Der jeweilige Spezialist (z.B. Maurer) produziert.
Das Ganze dauert jetzt so lange, bis ein Spieler all seine Häuser verbaut hat oder es nicht mehr möglich ist Personenkarten zu kaufen. Alle Spieler legen ihre Karten (getrennt nach Götter) vor sich ab. Jeder Gott bringt unterschiedliche Punkte (z.B. für Anzahl der Kolonisten im Spiel, Anzahl der Sesterzen am Spielende, uws.). Hat man mehrere Götter einer Art, multipliziert sich das Ganze.
Eine Punkteberechnung erfolgt somit erst am Spielende und der Spieler mit der höchsten Punktzahl gewinnt.
Jörgs Meinung:
Auf den ersten Blick sieht das Ganze sehr komplex aus, doch der Aufbau des Spiels (ca. 10 Minuten) und Spielerklärung (15 Minuten) sind schnell erledigt.
Wie bei vielen Spielen aus der Feder des Autors gibt es auch hier eine beigefügte Historie zum Spiel und die Anleitung ist wieder einmal vorbildlich. Wirklich klasse ist auch der doppelseitige Spielplan, welcher sich an der Spieleranzahl orientiert. Zu den Besonderheiten zählen auch die Karten, denn es gibt ein Set sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch.
Unabhängig von der Spieleranzahl funktioniert Concordia sehr gut und macht sehr viel Spaß. Kein Wunder, dass dieses Spiel auf der Fairplay Liste neu erschienener Spiele zur Herbstmesse in Essen 2013 lange Zeit auf Platz 1 und erst gegen Ende durch Russian Railroads verdrängt wurde.
Durch den Deckbaumechanismus hat auch der Autor gezeigt, dass er nicht nur Rondellmechanismen beherrscht sondern auch andere Spielideen als Kernmechanismus in ein Spiel integrieren kann. Dabei sind die anfangs im Spiel einfließenden Karten mit der Zeit nicht störend und werden wie auch neu gekaufte Karten ständig genutzt. Anhand des Ablaufs konzentriert man sich somit auf punkteträchtige Karten bzw. Götter, die am Ende hoffentlich zu vielen Punkten führen.
Insgesamt gesehen kann man in Punkto Material und Ablauf als Spieler bzw. Käufer sehr zufrieden sein. Lediglich das zugrunde liegende Cover gefällt uns überhaupt nicht und anstatt dem Material (z.B. Geldplättchen) würden wir uns endlich einmal Münzen oder höherwertiges Material wie bei Hamburgum wünschen. Hierfür zahlt man dann auch gerne ein paar Euro mehr.
Was bleibt ist eine sehr hohe und absolut verdiente positive Wertung. Concordia ist nicht nur aufgrund der leichten Einstiegshürde, vorbildlichen Regeln und hohem Spielspaß ein Topspiel! Nein, es ist als Kenner- und auch Vielspielerspiel eines der Highlights im Jahr 2013.
Anmerkung vom 14.07.2014: Nominiert zum Kennerspiel des Jahres 2014! (Gewinner: Istanbul)
Jörg Köninger für cliquenabend.de
GESAMT-
WERTUNG:
9/10
Leichte Einstiegshürde, hoher Spielspaß und Deckbaumechanismus, welcher unabhängig von der Spieleranzahl sehr gut funktioniert!
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|
Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Smukers Meinung:
Mac Gerdts und Peter Dörsam sind namen die man als Kenner der Brettspielszene natürlich zur genüge kennt und respektiert. Dieses 2er Team hat es schon oft geschafft uns Spieler Monatelang unter Spannung zu halten und dieses Jahr bricht Mac Gerdts sogar aus seinem üblichen Klischee (Dem Rondell) aus. Geschaffen hat er ein wirklich schönes und vielschichtiges Vielspielerspiel, welches jedes Mal anders Verläuft. Grafisch hat sich inzwischen beim Verlag auch viel getan und im Verhältnis zu den ersten Veröffentlichung liegt uns hier ein Augenschmaus vor. Allerdings muss ich Jörg zustimmen, das Cover will mir auch nicht richtig zusagen. Warum das so ist lässt sich allerdings ehrlich gesagt schwer umschreiben. Im Prinzip stöhrt mich der weibliche Charakter bzw. die Mymik von ihr sagt mir nicht zu. Aber das ist wirklich meckern auf sehr hohem Niveau.
Der Deckbaumechanismus im Spiel sorgt für ein neues Mac Gerdts Spielgefühl und integriert sich prima in die anderen Spielmechaniken. Ohne Frage liegt uns hier wieder ein spannendes und gutes Vielspielerspiel vor und Mac hat mal wieder gezeigt das er uns weiterhin gebannt an den Spieltisch fesseln kann.
Etwas schöneres Spielmaterial zu einem etwas höherem Preis unterschreibe ich dabei aber gerne, vielleicht bietet der Verlag ja auch irgendwann mal Accesoirs zu seinen Spielen an (wie es Ystari und Lookout mit Holzmeeplen oder Metallmünzen vorgemacht haben).
Wer strategische Spiele mag oder Mac Gerdts Fan ist kommt hieran nicht vorbei.
Andreas Buhlmann für cliquenabend.de
GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Sehr gutes Mac Gerdts Spiel auch OHNE Rondell :-).
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
Videos
Videospezial: Concordia (PD-Verlag) - Essen 2013
Videospezial: Concordia (PD-Verlag) - Essen 2013 from Cliquenabend on Vimeo.
Heidelberger Spieleverlag / Burgevent 2013: Concordia (PD Verlag) - Essen 2013
Heidelberger Spieleverlag / Burgevent 2013: Concordia (PD Verlag) from Cliquenabend on Vimeo.
Burgevent des Heidelberger Spieleverlag 2012: Roma Caput Mundi (PD-Verlag) (Essen 2012 Neuheit
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