Testbericht vom 11.05.2010 - von Bernadette
Greenrock Village Tatort: Theater
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2009
Anzahl der Spieler:
1 Spieler
Spielzeit:
30 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
Durchschnittswertung:
7.5/10 bei 2 Bewertungen
Gegen 9:00 Uhr morgens klopfte es an meine Garderobentür. Ich war gerade erst ins Theater gekommen, um mich für die Nachmittagsvorstellung vorzubereiten und noch einmal meinen Text durchzugehen. Ich öffnete die Tür und blickte in Joans Gesicht. Sie hatte geweint, soviel war klar zu erkennen und sie wirkte irgendwie ein wenig verstört. Joan spielte die weibliche Hauptrolle in unserem Stück und war eigentlich eine arrogante und überhebliche Person. Keiner konnte es ihr recht machen und alle anderen waren ihr, in ihren Augen, an schauspielerischem Talent weit unterlegen. Doch wie sie dort vor meiner Tür stand, wirkte sie auf einmal nicht mehr so selbstsicher, sondern eher klein und ängstlich. „Mary ist gestern Abend nach der Vorstellung ermordet worden“ brach es aus ihr heraus. Mary, unsere Mary. Ich konnte es nicht glauben. Wer hätte Grund Mary so etwas anzutun? Sie war immer nett und freundlich, alle haben Mary gemocht. „Komm erstmal herein und erzähl mir was passiert ist“, sagte ich zu Joan und begleitete sie zu meinem Sofa. „Laut dem Arzt wurde Mary gestern Abend gegen 21:00 Uhr ermordet. Genauer gesagt wurde sie erwürgt, mit einem Seil, das man in ihrem Zimmer gefunden hat. Die Putzfrau hat sie heute Morgen gefunden. Oh Marlon, es ist so schrecklich. Wie sollen, wir denn jetzt nur bis heute Nachmittag einen Ersatz für Mary finden.“ Das war wieder einmal typisch Joan. Marys Tod betraf sie nur aus einem Grund, nämlich dass die Vorstellung heute wohl ausfallen würde. Ich blieb noch eine Weile bei Joan auf dem Sofa sitzen und versuchte meine Gedanken zu ordnen. Ein Mord in unserem Theater ich konnte es noch immer nicht fassen. Nachdem ich Joan gut zu geredet hatte und ihr versichert hatte, dass wir bestimmt bald einen Ersatz für Mary finden und die Show dann ganz normal weitergehen würde, erhob ich mich und ging aus dem Zimmer. Ich wollte mir selbst ein Bild von Marys Zimmer machen. Mary hatte die blaue Garderobe gehabt. Jede unserer Garderoben hat eine andere Farbe, ich hatte die Gelbe und Joan die Weiße. Gestern Abend nach der Vorstellung waren die anderen Schauspieler und ich noch etwas trinken gegangen. Mary wollte nicht mitkommen, sie meinte sie hätte noch etwas anderes vor. Es kann also keiner der anderen Schauspieler gewesen sein, da wir alle zusammen weg waren. Bleiben also nur die Mitarbeiter des Theaters. Aber wer von ihnen sollte etwas gegen Mary gehabt haben? Das galt es herauszufinden. Ich ging in Marys Zimmer und betrachtete mir alles ganz genau. Das Seil mit dem sie ermordet wurde lag noch auf dem Fußboden, da wo wahrscheinlich auch ihre Leiche gelegen hatte, die inzwischen schon abgeholt worden war. Mary war eine gute Kollegin von mir gewesen und ihr Tod ging mir nahe. Aus diesem Grund beschloss ich mich einmal mit den Mitarbeitern des Theaters zu unterhalten. Es gab fünf potentielle Verdächtige: Lisa, die Maskenbildnerin, Tom der Barkeeper, Sarah, die Platzanweiserin, David, der Bühnenarbeiter und Michelle McCollin, die Regisseurin. Das war eine echte Herausforderung für mich. Ich lese zwar gerne Detektivgeschichten, aber die Hauptperson in einer solchen Geschichte war ich noch nie. Wenn ihr Marlon bei seiner Suche nach dem Mörder helfen wollt und ob es euch gemeinsam gelingt den Mörder zu finden, könnt ihr nur dann erfahren, wenn ihr das das Spiel selbst spielt. Ob es sich lohnt seine Nase in diese Angelegenheiten zu stecken, könnt ihr in unserem Test lesen. Ziel des Spiels:
Ziel des Spiels ist es den Mordfall zu lösen und alle Spielsteine richtig anzuordnen. Spielaufbau:
Der Spielaufbau ist ganz einfach und in wenigen Worten erklärt. Man nimmt sich eine Karte, auf der ein Mordfall beschrieben wird und legt sie in den Deckel. Danach legt man alle Spielsteine neben die Schachtel. Jetzt kann das Grübeln beginnen.
Spielablauf:
Nachdem man einen Kriminalfall ausgewählt hat (es bietet sich an, am Anfang mit den leichten Fällen - den grünen Karten – anzufangen), kann das Rätseln beginnen. Man liest sich die Hinweise, die auf den Fallkarten stehen aufmerksam durch und sortiert am Besten die Spielsteine, die man durch die Hinweise zuordnen kann in das Raster ein. Es gibt 5 verschiedene Kategorien von Spielsteinen: die verschieden farbigen Zimmer, die Schauspieler (von denen immer einer das Mordopfer ist), die Mordwaffen, die Täter (alles Mitarbeiter des Theaters) und die Uhrzeit, zu der ein Schauspieler ermordet wurde. Ein Beispiel wie so ein Hinweis auf einer Hinweiskarte aussehen kann: „Um 9:00 Uhr hatte Mary in ihrem gelben Zimmer Besuch“ oder „Der Barkeeper sah das Seil in Marlons Zimmer“. Nun weiß man also, dass der Barkeeper sich in der gleichen Spalte wie Marlon und dem Seil befinden muss. Durch diese Hinweise kann man nach und nach das Raster füllen. Die Spielsteine, die dann noch übrig bleiben, kann man durch ein bisschen überlegen und Ausschlussverfahren den richtigen Spalten zuordnen. Dabei ist zu beachten, dass Spielsteine der gleichen Kategorie auch in die gleiche Reihe gelegt werden müssen. Zum Beispiel müssen alle Zimmer in die oberste Reihe. Auf jeder Hinweiskarte steht eine Frage die es am Ende zu beantworten gilt und wenn man alle Steine richtig angeordnet hat, dürfte das auch gar kein Problem sein. Wenn man fertig ist kann man nachsehen, ob man die richtige Lösung gefunden hat. In jeder der drei Schwierigkeitsstufen (grün, blau, rot) gibt es eine Karte, auf der die Lösungen abgedruckt sind. Aber da sollte man natürlich erst ganz am Schluss drauf sehen, sonst verdirbt man sich den ganzen Spaß das Rätsel selbst zu lösen.
Strategie:
Tja eine richtige Strategie gibt es bei diesem Spiel nicht. Uns hilft es immer, erst die Hinweise durchzulesen und an der Seite, die zusammengehörigen Steine in Grüppchen zu legen. Das vereinfacht es zu sehen, in welche Spalte die Steine gehören. Ansonsten ist es auf jeden Fall ein guter Tipp erst mit den einfachen Aufgaben anzufangen, da man sich so langsam an die Art und Weise der Hinweise gewöhnt. Bei den schweren (roten) Karten, sind nämlich einige dabei, die einen schwer zum Grübeln bringen.
Interaktion:
Da man dieses Spiel im Normalfall alleine spielt, kann hier wohl nicht viel über Interaktion gesagt werden.
Glück:
Eigentlich hat Tatort: Theater nichts mit Glück zu tun, sondern einzig und allein mit logischem Denkvermögen und Kombinieren. Allerdings gibt es manchmal die Situation, dass man einen Fall besonders schnell löst und da könnte man schon den Eindruck gewinnen, dass es Glück war. Das kann durchaus einmal zutreffen, dass man gleich beim ersten Mal zufällig, die richtige Lösung findet, aber keine Angst, der nächste Fall kommt bestimmt und macht es einem dafür umso schwerer.
Packungsinhalt:
Die kleine Plastikbox enthält 25 Spielsteine in 5 verschiedenen Kategorien und 50 Kriminalfälle. Die Spielschachtel an sich ist sehr gut geeignet um sie überall mit hinzunehmen und für 15€ auch nicht zu teuer. Sie ist klein und handlich bietet ein Raster in der Schachtel, wo man seine Spielsteine platzieren kann. Weiterhin kann man die Karte, die man gerade bearbeitet in den Deckel legen, um sie immer gut lesen zu können. Besonders gut hat uns die Schublade für die Kriminalfallkarten gefallen. So hat man die Karten immer dabei, ohne dass sie viel Platz wegnehmen. Ein Loch auf der Unterseite der Schublade erleichtert es einem die Karten wieder herauszuholen, was wirklich ein Pluspunkt ist. Da hat jemand mitgedacht.
Spaß:
Eins steht auf jeden Fall fest, das Spiel macht süchtig. Sobald man einen Fall gelöst hat, will man gleich den nächsten versuchen. Das Spiel ist ab 12 Jahre, macht aber allen Altersgruppen Spaß. Wer einmal damit begonnen hat, kann so schnell nicht wieder aufhören und zieht wahrscheinlich so manche Blicke auf sich. So kann es schnell zu der Situation kommen, dass man einen netten Abend mit mehreren Leuten geplant hat, am Ende, aber alle nur darauf warten, dass sie auch endlich mal einen Kriminalfall lösen dürfen.
Bernadettes Meinung:
Tatort Theater ist ein sehr gutes Knobelspiel für eine Person, das man überall mit hinnehmen kann und überall spielen kann. Die 50 Kriminalfälle, die nach Schwierigkeitsgrad sortiert sind, bieten eine Menge Grübelspaß für mehrere Stunden. Das Spiel ist für jede Altersstufe geeignet und macht absolut süchtig, wenn man erst einmal damit angefangen hat.
Bernadette Beckert für cliquenabend.de
Vielen Dank an Jumbo für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Gutes Einpersonenspiel, das jeden zum Knobeln anregt
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Jörgs Meinung:
Unglaublich wie fesselnd Tatort Theater auf einzelne Spieler wirkt. Auch wir waren vom einfachen Mechanismus fasziniert und die Vielzahl an Aufgaben sorgt für gleich bleibenden hohen Spielspaß. Auch die robuste Verpackung und Qualität ist sehr gut und so verweilt man gerne die eine oder andere Stunde an diesem Spiel. Durch immer wieder neue Herausforderungen bietet das Spiel viel für sein Geld und ist gerade als Solospiel in dieser Form ein Kauftipp!
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
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GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Sehr attraktives Solospiel mit vielen Aufgaben!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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