Testbericht vom 05.12.2010 - von Jörg
Regatta
Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2010
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
20 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 5 Jahre
Durchschnittswertung:
4/10 bei 1 Bewertungen
Spiel 2010: Regatta (Gigamic)
VORWORT:
Gigamic Spiele haben einfach ihren Flair, was nicht nur an den zum Teil hochwertigen Materialien liegt. Die meisten Spiele dauern nur wenige Minuten sorgen für sehr viel Spaß!
Allerdings trifft diese Aussage nicht auf alle Spiele zu, was jeder in den zugrunde liegenden Spieltests nachlesen kann.
Optisch sammelt das vor uns liegende Spiel „Regatta“ bereits Pluspunkte. Wazabi und Rök befanden sich bereits in der selben Spielschachtelgröße und haben uns gut gefallen.
Von Optik soll man sich aber nicht täuschen lassen, denn bei Spielen sind auch der Inhalt und insbesondere der Spielspaß wichtig.
In Regatta stehen, was unschwer am Namen zu erkennen ist, Schiffe im Vordergrund, mit denen man sich auf ein Wettrennen begeben muss. Dabei kommt das Spiel ohne Spielplan aus und wird flexibel aufgebaut. Was das Spiel zu bieten hat, verraten wir euch in diesem Bericht.
ZIEL DES SPIELS:
Mit je einem Segelschiff veranstalten die Spieler ein Wettrennen, mit dem sie die Bojen in der richtigen Reihenfolge umfahren, um als Erster ins Ziel zu gelangen.
SPIELAUFBAU:
Die zwei weißen Bojen werden mit etwas Abstand zueinander auf den Tisch gestellt. Sie bilden die Startlinie.
Die 53 Karten werden gemischt und jeder Spieler nimmt sich fünf Karten auf die Hand, sowie ein beliebiges Segelschiff, welches an der Startposition platziert wird.
Restliche Karten bilden einen Nachziehstapel.
SPIELABLAUF:
Die Karten sind sogenannte Segelkarten, mit denen man die Richtung und Länge des eigenen zu fahrenden Segelschiffes bestimmt.
Doch wie bewegt man sein Schiff?
Hierzu legt man seine ausgewählte Segelkarte in genau gerader Verlängerung vor sein Schiff ab.
Anschließend hebt man sein Schiff an und setzt es an das Ende eines der Pfeile der Segelkarte, wobei das Heck eine gerade Verlängerung des gewählten Pfeils bilden muss. Sind auf der Karte mehrere Pfeile zu sehen, wählt der Spieler eine beliebige Richtung. Gespielte Karten werden auf den Ablagestapel gelegt.
Zum Schluss zieht der aktive Spieler eine Karte nach, bevor der nächste Spieler an der Reihe ist.
Während des Zuges ist es verboten, ein anderes Schiff, eine Boje oder ein Hindernis zu berühren.
Nicht erlaubt ist das Provozieren eines Zusammenstoßes mit einem anderen Schiff, so dass man sich eher auf die Geschwindigkeit und Richtung konzentrieren sollte.
Kann ein Spieler eine Segelkarte nicht ausspielen (wegen einer Boje oder einem Schiff), kann er sie auch darüber (über das Schiff) halten, wobei auch hier kein Zusammenstoß stattfinden darf.
Im schlimmsten Fall muss der Spieler passen oder kann entweder 1, 2 oder 3 Karten auf den Ablagestapel legen und die gleiche Anzahl Karten nachziehen.
Eine weitere Möglichkeit ist auch das Neuausrichten des eigenen Schiffes.
Ist der Nachziehstapel aufgebraucht, bilden die gemischten Karten des Ablagestapels die neuen Karten.
Im Spiel befinden sich auch drei Arten von Sonderkarten, mit denen man eine zweite Karte ausspielen, eine Karte zweimal hintereinander verwenden kann oder einen Mitspieler eine Runde aussetzen lässt.
Am Ende gewinnt der Spieler, welche die Ziellinie als Erster erreicht.
Strategie:
Abhängig von der Anzahl der Schiffe kann es auf dem Rundkurs schon etwas eng werden. Schnell versucht man mit guten Karten auf der Hand die Führung zu übernehmen, um im weiteren Verlauf ein „passen“ zu verhindern.
Während der Fahrt lohnt es sich durchaus, sein Schiff neu auszurichten oder Karten abzuwerfen. Natürlich sind die Sonderkarten begehrt, da man sich hierdurch nicht nur selbst einen Vorteil verschaffen kann, sondern auch Mitspieler etwas ärgern kann (Beispiel: Aussetzen).
Interaktion:
Direkt in die Quere kommen sich die Schiffe nicht, da dies bereits durch die Abläufe (möglicher Zusammenstoß) ausgeschlossen wird. Wer sich allerdings hinter anderen Schiffen befindet, hat es mit schlechten Karten schwer, doch noch zu einem Überholmanöver anzusetzen.
Glück:
Die Spieler ziehen regelmäßig Karten nach und trotz großer Auswahl mit fünf Karten auf der Hand hofft man auf Sonderkarten, mit denen man mehr als nur ein Segelzug durchführen kann.
Gleichzeitig weiß man nie, in welche Richtung sich die Schiffe der Mitspieler bewegen.
Packungsinhalt:
Die Verpackung ist ungewöhnlich und gefällt uns sehr gut, auch wenn nur 10 % der Schachtel für das Material benötigt werden!
Die Bojen und Schiffe sind aus Holz und passen perfekt zu diesem Spiel.
Wobei ganz gelungen sind die Schiffe nicht! Jedes Segelschiff hat man auf der Unterseite angeritzt, damit es auf dem Tisch immer in Schräglage steht. So weit gesehen eine tolle Idee, doch leider fallen die Schiffe auf dem Tisch gerne einmal um, so dass man diese während einer Partie immer vorsichtig auf die neue Position stellen muss.
Die Anleitung ist ziemlich dick, was allerdings nur an der Vielzahl an Übersetzungen liegt, denn der Ablauf einer Runde wird mit wenigen Sätzen beschrieben.
Insgesamt gesehen fällt der Preis von knapp unter 20 Euro doch etwas hoch aus, da das Spiel nicht gerade viel Material benötigt.
Spaß:
Ist Regatta ein Kinderspiel?
Diese Fragen stellen wir uns nicht nur aufgrund des angegebenen Alters von fünf Jahre, denn auch die Abläufe erwecken den Anschein, dass hier eher Kinder in den Vordergrund rücken.
Spielrunden mit Erwachsenen verlaufen eher träge und Motivation ist kaum zu spüren. Mit Kindern macht es schon etwas mehr Spaß, auch wenn die Schiffe regelmäßig umkippen.
Richtiger Spielreiz will aber nicht aufkommen, da das Segelrennen oft sehr stark von der Kartenhand des Spielers geprägt wird. Liegt man als Spieler bereits einige Längen hinter dem Führenden, sinken die Chancen, doch noch das Spiel zu gewinnen.
Trotz flexiblem Aufbau mit kurzen oder langen Strecken pendelt sich der Spielspaß im Mittelfeld ein, da das Gefühl eines richtigen Wettrennens einfach nicht zum Vorschein kommt.
Jörgs Meinung:
Regatta ist bereits optisch gesehen sehr schön, doch spielerisch hat man je nach Spielgruppe seine Zweifel. Mit Bojen und Schiffen wird ein Wettrennen veranstaltet und gesteuert werden diese Segelschiffe anhand von Karten, die Reichweite und Lenkung vorgeben. Zusammenstöße sind nicht erlaubt, so dass die Spieler versuchen, möglichst schnell und mithilfe von Sonderkarten Abstand von ihren Mitspielern zu gewinnen.
Trotz flexiblem Aufbau und einfachen Abläufen will der Funke Spielspaß einfach nicht überspringen. Auf Erwachsene wirkt das Spiel langweilig und eintönig, wobei Regatta aufgrund der Altersangabe mehr ein Kinderspiel ist. Aber auch Kinder waren mit der Zeit nicht voller Euphorie.
So bleibt es ein Durchschnittsspiel das vielleicht irgendwann untergeht. Schade, dabei ist die Idee durchaus gelungen.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Gigamic für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
4/10
Flexibles Wettrennen mit Segelschiffen und Karten! Anfänglicher hoher Spielspaß sinkt sehr schnell, wobei am Ende nur noch Kinder etwas Spaß daran finden.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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