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Testbericht vom 03.10.2009 - von Jörg

Fauna




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2008

Anzahl der Spieler:
2 bis 6 Spieler

Spielzeit:
45 - 60 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre

Durchschnittswertung:
5/10 bei 1 Bewertungen



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Fauna wurde 2009 zum Spiel des Jahres nominiert was viele Spieler begeistert hat und andere völlig unverständlich empfanden. Über die Gründe und Meinungen wollen wir natürlich auch im Verlauf des Tests eingehen. Am Ende hat es jedoch bekanntlich zum Titel „Spiel des Jahres“ nicht gereicht. Fauna ist ein „Schätzspiel“ wie es der Verlag Huch & Friends bezeichnet und im folgenden Bericht wird man auch schnell erkennen, dass Aufbau und Ablauf spielend leicht bewältigt werden können. Kein Wunder, steckt doch ein so ein erfahrener Autor wie Friedmann hinter diesem Spiel. Doch auch er hat schon bewiesen, dass anspruchsvolle Spiele für ihn eine Herausforderung darstellen, die man bewältigen kann. Im Spiel Fauna „kann man nicht alles wissen“ was der Verlag auch auf seiner Homepage bestätigt, denn mit Fakten zu 360 Tieren steckt mehr dahinter als man auf den ersten Blick denken mag. Bevor wir euch aber zu viel verraten steigen wir in die Welt der Tiere ein!

Ziel des Spiels:
Der Spieler der am Ende die meisten Punkte hat gewinnt! Diesen sehr kurzen aber in der Anleitung längeren Ziel-Abschnitt wollen wir euch natürlich im Folgenden noch näher darstellen.

Bevor wir aber mit dem Aufbau gemäß Anleitung beginnen werfen wir zuerst einen kurzen Blick in das Begleitheft „Die Tiere“. In der Einleitung äußert sich der Verlag dazu wie schwierig es ist 360 Tiere aus einer Auswahl von 50.000 Wirbeltierarten für dieses Spiel auszuwählen. Ein weiterer Punkt ist die Problematik der Zuordnung und Einordnung von Tieren in die Fauna. Im zweiten Teil des Heftes geht es um sie Systematik der Tierwelt und wie es zu der Einstufung der Tierklassen kam. Was auf den 62 (!) weiteren Seiten folgt kann man sich denken! Hier werden die einzelnen Tiere ausführlich dargestellt und erklärt! Bevor wir allerdings noch weiter ins Schwärmen kommen packen wir weitere Details lieber in unseren Abschnitt „Features / Packungsinhalt / Preisleistung“ und kümmern uns um den
Spielaufbau.

Spielaufbau:
Zuerst wird der Spielplan in die Tischmitte gelegt. Hauptaugenmerk gilt der Weltkarte mit Land- und Meeresgebiete. Hinzu kommt eine Wertungstabelle, eine Skala für Gewicht, Länge und Schwanzlänge der Tiere sowie eine Zählleiste von 1 bis 120. Jeder Spieler bekommt sieben Schätzsteine seiner Farbe. Einer davon stellt man auf das Feld 1 der Zählleiste. Die Vielzahl an schwarzen Auswertungssteinen legt man neben den Plan.

Die Kartenbox wird mit einer beliebigen Anzahl von Tierkarten gefüllt. Danach gibt man den Startspieler-Löwen einem beliebigen Spieler. Bevor wir beginnen noch einige Worte zu den Tierkarten.

Vor Beginn eines Spieles können die Spieler natürlich zu einem beliebigen Tierstapel greifen. Oder sie entscheiden sich für einfache Tiere (grüner Kartenrand) oder exotische Tiere (schwarzer Kartenrand). Eine Mischung ist natürlich auch möglich, doch letztendlich sollte man die Entscheidung gemeinsam treffen.

Was sieht man auf den Tierkarten?

Der obere Teil zeigt
>die Tierklasse
>den Namen
>den wissenschaftlichen Namen
>die Abbildung des Tieres sowie die Anzahl der Gebiete und gesuchten Maße.
Zieht man die Karte aus der Box wird auch der untere Teil sichtbar. Die zoologische Einordnung und Angaben zum Tier werden preisgegeben. Die gesuchte Gebiete werden genannt und deren Lage auf einer kleinen Weltkarte angezeigt. Daneben stehen die gesuchten Maße!

Spielablauf: Die Spieler schätzen die Lebensräume und Maße der folgenden Tiere ein!

Dafür gibt es Punkte oder es droht bei falschen Einschätzungen der Verlust eingesetzter Steine. Das Spiel verläuft somit über mehrere Runden die aus folgenden Teilen bestehen:

1. Setzen der Schätzsteine
Das erste Tier in der Box ist bereits sichtbar und alle Spieler schauen sich die Angaben genau an. Jeder überlegt für sich wo er Schätzsteine auf der Weltkarte oder Skala einsetzen will. Der Startspieler beginnt und darf seinen ersten Schätzstein legen. Entweder auf ein freies Gebiet oder auf ein freies Feld der Skala. Schätzsteine dürfen nur auf Gebiete gesetzt werden in denen sich nicht bereits ein Stein befindet. Meeresgebiete sind durch einen Rahmen gekennzeichnet und umfassen dabei auch darin befindliche Inseln. Beim Einsetzen auf der Skala darf natürlich auch das gewünschte Feld nicht belegt sein. Bei einigen Tieren sind nicht alle Skalen auf der Karte genannt, so dass man immer auch nur die Skala auf dem Spielplan auswählt wird, die auf der Tierkarte gefragt ist. Hat jeder Spieler einen Schätzstein gesetzt kann wieder beginnend mit dem Startspieler jeder einen weiteren Stein legen. Wenn ein Spieler passt, weil er keine Steine mehr einsetzen will oder keine mehr besitzt, ist die Runde für ihn beendet. Erst wenn alle Spieler gepasst haben folgt die Auswertung.

2. Auswertung
Die Karte wird vollständig aus der Box gezogen damit man die Ergebnisse auf der unteren Seite lesen kann. Zu Beginn werden erst die Gebiete und anschließend die Skalen ausgewertet. Um den Überblick nicht zu verlieren können die schwarzen Auswertungssteine eingesetzt werden um die Lösung anzuzeigen. Nach der Auswertung werden diese einfach wieder vom Plan genommen. Wie viele Punkte es für einen Treffer oder ein „benachbartes“ Feld gibt erkennt man auf dem Spielplan (kleine Übersicht) sehr gut. Für jeden korrekt eingesetzten Stein erhalten die Spieler somit Punkte die auf der Zählleiste sofort angezeigt werden. Die Höhe der Punktzahl kann je nach Anzahl der Gebiete auch variieren, was die Wertungsübersicht auch verdeutlicht. Hat man die Gebiete abgerechnet werden die Skalen gewertet. Auch hier gelten die gleichen Regeln wie bei den Gebieten. Zu beiden Bereichen gibt es auch ein ausführliches Beispiel in der Anleitung. Und was passiert mit den Schätzsteinen?

Schätzsteine, die von den Spieler korrekt (direkter Treffer oder benachbart) gesetzt worden sind erhalten diese zurück. Falsch platzierte Steine werden neben den Spielplan gelegt.

3. Startspielerwechsel und neue Runde
Hat noch kein Spieler die zum Gewinnen notwendige Punktzahl (je nach Spieleranzahl unterschiedlich!) erreicht, wird der Startspieler-Löwe an den nächsten Spieler weiter gegeben. Zu Beginn der neuen Runden erhält jeder Spieler „einen“ Schätzstein (sofern vorhanden) aus dem Vorrat neben den Spielplan zurück. Hat ein Spieler weniger als drei Schätzsteine vor sich liegen, darf er seine Steine auf drei auffüllen, so dass für die neue Runde mindestens diese Anzahl gesetzt werden darf. Das Spiel endet wie oben angesprochen sobald ein Spieler die vorgegebene Anzahl an Punkten erreicht oder überschritten hat. Bei 2 bis 3 Spielern sind es 120 Punkte. Bei 4 bi 5 Spielern sind es 100 Punkte. Bei 6 Spielern sind es 80 Punkte.

Strategie:

Sofern man das Tier und/oder die möglichen Lösungen nicht kennt, bleibt einem nur die Möglichkeit zum Raten. Einmal kann man dies auf jeden Fall, schließlich bekommt man am Ende einer Runde einen Schätzstein wieder zurück. Oft kennt man jedoch das Tier; weiß aber nicht in welchen Gebieten der Erde es lebt. Dann sollte man zumindest einen Blick auf die Skala werfen um dort einen Schätzstein zu setzen. Vielleicht hat man Glück? Viele Spieler riskieren bereits am Anfang des Spiels fast alle Schätzsteine. Unter Umstände bringt das auch viele Punkte. Wer aber völlig daneben liegt riskiert es in der nächsten Runde nur drei Schätzsteine zur Verfügung zu haben. Natürlich kann man sich beim Einsetzen auch etwas auf die Mitspieler konzentrieren um vielleicht anschließend im Nachbargebiet oder auf der Skala ein Feld nach oben oder unten den eigenen Stein zu legen.

Interaktion:

In die Quere kommt man sich nur, wenn sich alle Spieler mit der Lösung sicher sind. Tja, da hat dann der Startspieler einen klaren Vorteil. Dann muss man notgedrungen als Mitspieler das Nachbargebiet wählen. Während den Runden kann man sich gut unterhalten. Nicht jeder kennt das Tier und als Spieler ist man natürlich gespannt wo der Mitspieler seinen Schätzstein platziert.

Glück:

Einen Treffer zu landen ist nicht selten. Gerade bei der Skala und Mithilfe der Abbildung kann man zumindest etwas die Länge eines Tieres abschätzen. Bei vielen Mitspielern ist die Wahrscheinlichkeit auch hoch, dass alle gesuchten Gebiete und Skalenwerte auch von Mitspielern gewählt wurden. Kennt man das Tier allerdings nicht und hat auch sonst aus Sicht der Skala keine Ahnung, muss man schätzen und hoffen, dass man zumindest ein Nachbarfeld errunge hat.

Packungsinhalt:

Eine umfangreiche Recherche im Internet und diversen Büchern kostet gerade bei einem solchen Spiel sehr viel Zeit. Doch woher stammen überhaupt die Angaben auf den Tierkarten? Laut Angabe des Verlages wurden diverse Quellen im Internet sowie Fachbücher verwendet. Bei unterschiedlichen Angaben wurden zum Teil auch Durchschnittswerte genommen. Schön wäre es natürlich gewesen, wenn man die Tiere als Photo ins Spiel eingebunden hätte. Damit wäre aber auch der Preis in die Höhe gestiegen. Photos zu nutzen und zu verwerten ist in der heutigen Zeit leider nicht mehr so einfach und kostet viel Geld! Etwas verwirrt waren wir allerdings mit den Gebieten und gestrichelten Linien. Gerade in und um Europa herum hätte man die Gebietsgrenzen rund um das Mittelmeer besser darstellen sollen. Gerade dieser Punkt sorgt in unseren Runden für etwas Diskussion. Ansonsten findet man kaum Gründe mit dem Material unzufrieden zu sein. Ein große Spielschachtel in der die großen stabilen und handlichen Karten ideal hineinpassen. Die Grafik ist schlicht, zeigt aber dennoch eindeutig die einzelnen Tiere. Ansonsten hilft auch ein Blick auf das umfangreiche Begleitheft, um mehr über die einzelnen Tiere zu erfahren. Dieser Aufwand spiegelt sich natürlich im Preis wieder, denn für Fauna muss man zum Zeitpunkt dieses Berichtes 30 Euro aufwenden. Aus Sicht des Materials und der Arbeit die dieses Spiel gemacht hat, ist dieser Preis gerechtfertigt, denn auch mit der Anleitung werden sicherlich keine Spieler Probleme haben.

Spaß:

Jetzt kommen wir zu dem Punkt der viele Spieler brennend interessiert! Der Spielspaß! Sofern man als Leser den Bericht von Anfang an gelesen hat wird man feststellen, dass der Aufbau und Ablauf sehr einfach ist. Zudem ist das Material von guter bis sehr guter Qualität. Der einfache, klare und eindeutige Spielmechanismus, der eine Vielzahl von Spielern zu einem Fauna Spiel verleitet, war für viele Spieler das Hauptargument, warum das Spiel auf der Nominierungsliste zum Spiel des Jahres gelandet ist. Wir haben Fauna bei unseren Testrunden nicht nur mit Vielspielern, sondern auch mit Wenigspielern und jüngerem / älterem Publikum getestet. Gerade in Familien macht es Spaß die Tierwelt in den Mittelpunkt zu rücken und die möglichen Lösungen zu erraten. Dabei stellt man mit jeder weiteren Karte fest, dass es vielen Spieler völlig egal ist wer eigentlich auf der Zählleiste vorne liegt. Oft spielt man 5 bis 10 Karten und sucht sich dann interessante Tiere aus der Schachtel heraus die einige aus Neugierde komplett durchlesen! Hey! So läuft das aber nicht! Als Cliquenabendler musste man dann die Spieler wieder zurück in den Ablauf bringen, denn dies war ja schließlich auch Sinn der Sache. Doch egal mit wem wir gespielt haben, nach einigen Runden wollten sich die Spieler die weiteren Tierkarten anschauen und womöglich gleich die Lösung wissen. Ein Lernfaktor ist in diesem Spiel sicherlich dabei. Kinder (und/oder Erwachsene) lernen nicht nur die einzelnen Gebiete genau kennen sondern begreifen auch sehr schnell wo beispielsweise bekannte Vogelarten leben. Doch Fauna ist auf lange Sicht kein Spiel, welches man ständig auf den Tisch legt und für 5 bis 10 Karten lohnt es sich auch nicht. Das sind aus unserer Sicht auch die Gründe die gegen ein „Spiel des Jahres“ sprechen.

s Meinung:

Fauna landete 2009 auf der Nominierungsliste zum Spiel des Jahres! Am Ende hat es zum Titel nicht gereicht.

Aus unserer Sicht sprechen Aufbau, Ablauf und insbesondere der schnelle Spieleinstieg für das Spiel. Es ist nicht nur für junges, sondern auch für älteres Publikum interessant und dabei lernt man auch eine Menge aus der Tierwelt.

Nach vielen Spielrunden wird man aber feststellen, dass es vielen Spieler egal ist wer gewinnt bzw. wo der eigene Schätzstein auf der Zählleiste steht.

Viele schauen sich viel lieber die insgesamt 360 Tierarten komplett an um hier noch etwas zu lernen.
Leider ist das in unseren Spielrunden mit unterschiedlichen Spielern oft der Fall gewesen. Oft spielt man bis zu fünf Tierarten gemäß Regel um sich dann spezielle exotische Tiere auszusuchen. Das dauert und man fragt sich dann schon warum man das Spiel überhaupt ausgepackt hat.
Dann kann man sich ja gleicht ein Buch über die Tierwelt kaufen.

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

Vielen Dank an Hutter Trade für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
4 von 10
Kennt man die Lösung nicht orientiert man sich an den Mitspielern!
INTERAKTION
2 von 10
Der Streit um ein Feld! Hier entscheidet die Startspielerreihenfolge!
GLÜCK
6 von 10
Auch für benachbarte Gebiete bekommt man ein paar Punkte!
PACKUNGSINHALT
8 von 10
Eine Vielfalt an Tieren mit vielen Infos!
SPAß
4 von 10
Spaßfaktor liegt mit Kindern etwas höher!
GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Fauna ist ein einfaches Schätz-Spiel mit Lernfaktor! Auf Dauer bietet das Spiel aber zu wenig Reiz um regelmäßig auf dem Spieltisch zu landen!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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