Testbericht vom 22.05.2009 - von Andreas
Kaleidos
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2008
Anzahl der Spieler:
2 bis 10 Spieler
Spielzeit:
60 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
7/10 bei 2 Bewertungen
SPIEL 2008 - Interview mit Matthieu d´epenoux zu Kaleidos
Video zum herunterladen: hier
Die Kinderbuchreihe „Wo ist Walter?“ des Briten Martin Handford ist weltberühmt. Die enthalten eine Reihe großformatiger, detailreicher Zeichnungen, auf denen die Figur Walter zu finden ist. Auf den Bildern sind jeweils hunderte von Menschen zu sehen, zum Beispiel Stadtszenen, Jahrmärkte oder überfüllte Strände. Walter ist immer mit einer Brille, einem rot-weiß gestreiften Pullover und einer Bommelmütze bekleidet. Die Kinder versuchen hier möglichst schnell Walter zu finden. Auch wir haben mit diesen Büchern einen Teil unserer Kindheit verbracht und gehören zu den Erwachsenen die es Schade finden, dass es so was ähnliches nicht auch für uns „Ältere“ gibt. 1995 wurden viele Kinder-Erwachsenen Träume mit dem Spiel Kaleidos war. Dies ist aber nun eine ganze Zeit lang her und das Spiel inzwischen nicht mehr erhältlich.,, aber nicht traurig sein 2008 in Essen gab es ein Revival: Cocktail Games bringt nämlich mit Kaleidos nun die bisher größte Metallbox ihrer Reihe auf den Markt. Auch Besitzer der alten Version können sich freuen, denn die Zeichnungen sind komplett neu und sogar von zwei verschiedenen Illustratoren angefertigt (Marianna Fulvi & Elena Prette). Wie uns diese große Box (die von Ystari und damit auch Asmodee vertrieben wird) gefällt erfahrt ihr in unserem Test…
Ziel des Spiels:
Wer am Ende des Spiels die meisten Punkte besitzt ist Gewinner von Kaleidos.
Spielaufbau:
Die Staffeleien werden zusammengesteckt und jeweils an einen Spieler gegeben. Sind mehr als vier Spieler am Tisch wird in 2er oder 3er Gruppen gespielt. Jeder Spieler (bzw. jede Gruppe) erhält ein Bilderset mit 5 doppelseitig bedruckten Bildtafeln. Diese werden bei jedem gleich sortiert (es befindet sich eine Nummer am Rand) und auf die Staffeleien gelegt. Jetzt werden noch die Buchstabenkarten wild gemischt und als verdeckter Stapel in die Mitte neben die Sanduhr gelegt. Jeder Spieler schnappt sich ein Blatt Papier und einen Bleistift und die Suche kann beginnen…
Spielablauf:
Die Spieler einigen sich auf eine einheitliche Bildtafel und stellen diese dann auf die Staffelei. Danach wird die erste Buchstabenkarte gleichzeitig mit der Sanduhr umgedreht. Jeder Spieler sucht nun so viele Begriffe wie möglich die mit diesen Buchstaben anfangen und auf der Illustration zu sehen sind. Hat man etwas gefunden schreibt man es auf seinen Zettel auf. Wichtig: Haltet euren Zettel geheim, keiner soll eure gefundenen Wörter, vor der Auflösung sehen. Sobald die Zeit der Sanduhr um ist heißt es die Begriffe mit den anderen Spielern vergleichen. Je nachdem wie viel Spieler denselben Begriff gefunden haben gibt es Punkte pro Begriff: - 1 Punkt für jeden Begriff der von mehreren Spielern gefunden wurde. - 3 Punkte für einen Begriff den sonst keiner aufgeschrieben hat. Hat jeder seine Punkte notiert, beginnt die nächste Runde. Ein neues Bild wird ausgewählt und ein neuer Buchstabe mit der Sanduhr umgedreht. Dies macht man 10 Runden lang wobei man für jede Runde eine andere Buchstabenkarte und Bildkarte verwendet.
Erlaubte Begriffe
Kommen wir zur heiklen Sache, welche Begriffe sind überhaupt erlaubt? Nun zum einen sind alle Begriffe erlaubt die auf den Bildtafeln abgebildet sind (Auto, Tier, Straßenschild, etc.). Auch sind Überbegriffe und genauere Definitionen erlaubt. (Mercedes oder auch Limousine, Amsel oder auch Vogel, Warnhinweis oder Stoppschild). Man kann auch Eigenschaften notieren (Stoff, klebrig, ausgeleiert, …). Nicht erlaubt sind Wiederholungen durch Einzahl und Mehrzahl-Formen oder verschiedene grammatikalische Fallformen oder ähnliches. Des Weiteren kann man auch gewisse Szenen vielleicht in dem Bild wiedersehen oder Gefühle (Traurigkeit, Diebstahl, etc.). Bei Unklarheiten, muss der Spieler auf die Stelle im Bild zeigen, die diesen Begriff darstellt und es muss gegebenenfalls abgestimmt werden. Ist die Mehrheit dafür erhält der Spieler seinen Punkt. In den ersten Spielrunden empfiehlt die Spielregel mit zwei Sanduhrumläufen zu spielen und die schweren Buchstaben herauszusortieren. Dieser Empfehlung können wir nur beipflichten, denn das Spiel ist am Anfang sonst sehr schwer.
Strategie:
Eine Strategie gibt es hier eigentlich nicht, aber Improvisationstalent. Nicht immer findet man Illustrationen zu einem Begriff aber zum Teil andersherum. Kommt somit ein Buchstabe, ist es manchmal besser nicht einfach nur auf das Bild zu schauen und passende Dinge zu finden sondern im Kopf schon mal gewisse Begriffe zu formen und schauen ob diese vertreten sind. Viele Dinge haben mehrere Namen, manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht und einige Spieler finden die kleinste Nadel im Heuhaufen während andere dir manches Heu als Nadel verkaufen.
Interaktion:
Interaktion und Kommunikation herrscht hier während die Sanduhr läuft überhaupt nicht. Da ist es nur Stil und sobald der erste Stift zu hören ist bekommt man noch mehr Druck. Was der hat schon dreimal was geschrieben und ich noch nix… arg… Da kommt dann vielleicht doch mal ein „Das gibt es doch nicht, wie findet ihr so viele Wörter?“ hervor. Ist die Zeit dann um werden die Begriffe aufgedeckt und jetzt herrscht viel Trubel. Zum einen ist es immer wieder spannend und lustig was so mancher findet oder hineininterpretiert und zum anderen ärgerlich weil man selbst nicht drauf gekommen ist. Ab und an versucht ein Schlawiner auch mit Begriffen durchzukommen die wirklich an den Haaren herbeigezogen sind, aber dafür gibt es ja die Abstimmung.
Glück:
Glück gibt es hier kaum. Naja, vielleicht fängt man tatsächlich an den falschen Stellen an zu suchen und nutzt so die Zeit nicht genug aus, weil für die Stellen wo viele Dinge sind dann kaum noch Zeit bleibt. Aber ansonsten heißt es schauen schauen schauen.
Packungsinhalt:
Das Spiel hat einen stolzen Preis von ca. 30-40 €. Das ist nicht gerade billig für die Spielidee, aber man erhält hier auch wirklich eine sehr gute Umsetzung. Zum einen eine riesige Metallbox die an sich schon ein Eyecatcher ist und zum anderen wunderschöne Illustrationen von zwei Künstlern die sich hier wirklich mit Herzblut ins Zeug gelegt haben. Vergleichbare Spiele sind sicherlich um einige Euro billiger, aber wir müssen trotzdem vermerken, dass die Qualität von Kaleidos seines gleichen sucht.
Spaß:
Kaleidos ist ein ruhiges Konzentrations- und Gedankenspiel bei dem auch einiges an Einfallsreichtum gefragt ist. Somit ist es sicherlich nicht das Spiel für jede Spielgruppe. Wir hatten Spieler in unseren Testrunden dabei die gar nicht mehr aufhören konnten (das nennt man dann Kaleidos-Sucht) sowie welche die damit nicht wenig bis gar nichts anfangen konnten. Hier ist es also wichtig den richtigen Geschmack zu treffen. Befindet ihr euch aber in einer Gruppe die es mag habt ihr ein schönes ungewöhnliches Spielerlebnis und spielt sicher ein paar Runden.
Smukers Meinung:
Kaleidos sorgt für ein interessantes Erlebnis. Liest man die Spielregeln oder lässt sich das Spiel kurz erklären denkt man es ist keine große Herausforderung. Ist man dann aber unter dem Zeitdruck und sieht die illustrierten Bildern mit hunderten von Details, ist man zuerst mal schnell überfordert. Wir hatten in unseren Runden immer ein schönes Erlebnis und können getrost sagen, dass Kaleidos sowohl den Einfallsreichtum der Spieler als auch den Spaß fördert.
Andreas Buhlmann für cliquenabend.de
Vielen Dank an Cocktail Games für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Kaleidos ist ein sonderbares Spielkonzept, was für Abwechslung sorgt und durch die neuen Illustrationen und die schöne Aufmachung viel Spaß bereitet.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Jörgs Meinung:
Kaleidos ist ein sehr ungewöhnliches, aber auch reizvolles Spiel für Erwachsene bzw. Familien. Die Bilder sehen aus wie aus Wimmelbücher und das Spielprinzip ist denkbar einfach. Gerade in Runden mit Familien macht das Ganze am meisten Spaß und dank der Vielzahl an unterschiedlichen Bildern und Buchstaben wird es nicht schnell langweilig.
Gerade weil hier Fantasie und Wortschatz angeregt werden macht es mit Kindern Spaß und der eine oder andere lernt hier sogar noch etwas dazu.
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GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Ungewöhnlich und spaßig in Familienrunden!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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