Brettspiel Testbericht vom 07.01.2017 - von Jörg

Aufbruch zum Roten Planeten




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2022 (2016)

Anzahl der Spieler:
2 bis 6 Spieler

Spielzeit:
45-90 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre

Durchschnittswertung:
5/10 bei 1 Bewertungen



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Vorwort

Ein „Mars“ Spiel muss man wohl haben, denn dieses Thema scheint insbesondere in Vielspielerkreisen sehr beliebt zu sein. Auf der diesjährigen SPIEL gab es aber nicht nur ein Spiel mit dieser Thematik!

Eines dieser Spiele, nämlich Terraforming Mars, hat bereits sehr gute Noten von uns erhalten und ist zumindest aktuell (kurzfristig) ausverkauft.

Wenn ich mir das Spiel „Aufbruch zum Roten Planeten“ anschaue, spielt hier auch der Mars eine Rolle, doch Abläufe und Zielgruppe sind eine ganz andere, so viel schon einmal vorweg.

Es wird somit schwer, beide Spiele bzw. Marsspiele des Jahrgangs miteinander zu vergleichen, doch bevor ich zu viel verrate schauen wir uns erst einmal die Abläufe an.

Spielablauf:

Jeder Spieler steuert eine Bergbaugesellschaft und will Gebiete des Mars unter seine Kontrolle bringen. An ein friedliches Zusammenspiel ist somit nicht zu denken, zumal jeder Spieler auch noch eigene Aufträge erfüllen will.
Abhängig von der Spieleranzahl werden die Startrampen mit den noch leeren Raketen vorbereitet. Hier platziert man im Spielverlauf bzw. in jeder Runde seine Astronauten. Orientiert an der Vorgabe der Rakete (Zahl) bzw. anderen Ereignissen fliegen diese dann im weiteren Verlauf zum Mars und werden wie angegeben auf ein Gebiet platziert. Ausgestattet mit einer Auftragskarte und einem Stapel an Charakterkarten starten die Spieler auf diese Reise.

Kern des Spiels sind die Charaktere (Werte 1 bis 9), denn jeder Spieler hat die gleichen Karten auf der Hand und wählt sich zu Beginn einen Charakter. Die Karten geben an, welche Aktionen möglich sind, so dass man sich vor der ersten Partie erst einmal alle Möglichkeiten durchliest. So geht es neben dem Platzieren von Astronauten auch darum, andere Mitspieler zu attackieren, Astronauten auf dem Mars zu bewegen und noch viel mehr.
Nachdem jeder Spieler seine Charaktere verdeckt vor sich liegen hat, wird durch einen Countdown beginnend bei 9 (bis zu 1) angesagt, welcher Spieler denn an der Reihe ist. Der Spieler mit der Karte 4 (z.B.) muss sich wohl noch gedulden, bis die Karten mit höherem Wert durch die Mitspieler ausgeführt wurden. Die Fähigkeiten werden somit sofort angewandt, bevor im Anschluss der Startspieler bestimmt wird (letzter Spieler der am Zug war). Gestartete Schiffe landen auf den jeweiligen Gebieten (Zonen) und liegt dort noch ein verdeckter Rohstoffmarker wird dieser jetzt aufgedeckt. Die ausgespielte Karte bleibt vor den Spielern liegen, es sei denn eine Karte gibt an, dass der Spieler wieder alle Karten auf die Hand nehmen darf. Im vorletzten Schritt werden neue Schiffe zur Startrampe geführt und der Rundenzähler weitergedreht.

Interessant wird es abhängig von der Runde, denn im Spielverlauf gibt es drei Produktionsphasen. Denn dann gibt es für jede Zone bzw. Mehrheit an Astronauten Punktemarker. Bei Gleichstand werden die Punkte aufgeteilt. In der Entdeckungsphase werden ggf. im Spiel befindliche Entdeckungskarten aufgedeckt, die eine Wertung durchaus auf den Kopf stellen können. In der Schlusswertungsphase werden die (erfüllten) Aufträge geprüft und Punktemarker addiert. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Sofern man zu zweit spielt übernimmt jeder Spieler gleich zwei Farben, eine als seine Haupt- die andere als seine neutrale Farbe. Er übernimmt somit die Karten und Astronauten von beiden Farben.

Jörgs Meinung:

Aufbruch zum Roten Planeten ist ein gehobenes Familienspiel, welches als kartengesteuertes Mehrheitenspiel durchaus einige Frustsituationen zu bieten hat.
Wer Mehrheitenspiele nicht mag und glückslastige Situationen hasst, sollte Abstand von diesem Spiel nehmen. Es kann somit auch nicht mit anderen Marsspielen aus dem gleichen Jahrgang 2016 verglichen werden. Das Design des Steampunk und das tolle Material (inkl. Astronauten) sorgen aber für einen gewissen Reiz, so dass auch Außenstehende schon alleine aufgrund der Grafik auf dieses Spiel aufmerksam werden. Jeder Spieler wählt aus seiner Kartenhand eine seiner 9 Charakter, um damit eine Aktion auszuführen. Dabei wollen die Spieler nicht nur viele Rohstoffe ihr Eigen nennen sondern auch Aufträge erfüllen.
Das Spiel ist auch dank einer übersichtlichen Anleitung schnell erklärt. Durch das Agieren von Astronauten verschafft man sich schnell die eine oder andere Mehrheit, doch gerade Ereigniskarten können insbesondere kurz vor Spielende den möglichen Sieger als Verlierer deklarieren. Da gibt man sich quasi 45 Minuten Mühe und steht kurz vor dem Sieg und dann gibt es die eine oder andere Karte, die einem Astronauten und/oder Mehrheiten kostet. Autsch!
Die Runden verlaufen recht monoton und na klar sollte man möglichst nicht zu zweit spielen, denn wer übernimmt in einem Mehrheitenspiel schon gerne zwei Farben. So etwas macht für mich überhaupt keinen Sinn. Zu dritt, noch besser zu viert sollte man auf jeden Fall sein. Zu fünft war mir der Glücksfaktor bereits so hoch, dass ich erst gar keine Lust hatte es mit sechs Spielern auszuprobieren.
Insgesamt gesehen ist das Ganze wahrlich nicht innovativ und gerade die Glücksfaktoren nerven mich an der einen oder anderen Stelle gewaltig. Das Spiel ist somit mit Vorsicht zu genießen, denn auch wenn die Optik keine Wünsche offen lässt sorgt der Ablauf an mancher Stelle eher für Frust, auch wenn man zu Beginn das Ganze locker angehen lässt und eigentlich nur Spaß haben will.

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Pluspunkt für Grafik/Material! Zu glücksbetonter Mehrheitenmechanismus. Wenn überhaupt nur zu dritt oder zu viert.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Bilder
























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Donnerstag 08.12.2016

Vorstellung: Aufbruch zum roten Planeten (Heidelberger Spieleverlag)

Nachricht von 13:26 Uhr, Jörg, - Kommentare

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