Brettspiel Testbericht vom 29.12.2015 - von Jörg

Imperial Settlers




Details


Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2014

Anzahl der Spieler:
1 bis 4 Spieler

Spielzeit:
45 - 90 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre

Durchschnittswertung:
8/10 bei 2 Bewertungen



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Vorwort

Liegt es am Spielablauf, am Cover, am Verlag oder am Autor Ignacy Trzewiczek (bekannt u.a. für Robinson Crusoe), denn Imperial Settlers wurde kurz nach der Veröffentlichung ziemlich gehypt. Diese Euphorie der englischen Version schwappte auch auf die deutsche Version über und oft wurden auch Vergleiche zwischen beiden Editionen gemacht.

In diversen Foren wurde schon fast täglich über das Spiel diskutiert, welches in Übersee bereits etliche Erfolge feiern durfte. Doch was ist das Besondere an Imperial Settlers?

Spielablauf:

Wie üblich bei vielen Spielen geht es hier um möglichst viele Punkte und die Spieler sind dabei Siedler von einem der vier großen Weltmächte. Sie beginnen alle zur gleichen Zeit mit dem Ausbau ihres Landes und errichten Gebäude, um die Wirtschaft anzukurbeln. Doch ab und an stößt eine Weltmacht auch an seine Grenzen!

Gesteuert wird Imperial Settlers mit Hilfe von Karten und zu Beginn erhält jeder Spieler eine Völkertafel. Ausgehend davon baut der Spieler nach links und nach rechts und damit man sich auch perfekt auf sein Volk einstellen kann bzw. muss, erhält jeder Spieler 30 Völkerkarten. Weitere Karten, sogenannte allgemeine Karten bilden einen gemeinsamen verdeckten Stapel. Fehlt nur noch etwas Material in Form von Waren, Gold und weiteren Plättchen und schon kann man beginnen.

Bevor wir in den Ablauf eintauchen schauen wir uns doch eine Karte genauer an. Darauf sind anfangs insbesondere Baukosten (oben links) und die Funktionen (Texte) wichtig. Den Rest, wie die Prämie bei Zerstörung, die Häufigkeit im Spiel (kleine Symbole) und das Symbol für ein Handelsabkommen, lernt man recht schnell automatisch dazu.
Doch wohin legt man überhaupt im Spielverlauf seine Karten an? Je nach Symbol auf der Karte legt man sie an das Symbol der Völkertafel (Produktion, Fähigkeit, Aktion) und dabei sorgt man durch Anlegen von Völkerorte links und Allgemeine Orte rechts für einen perfekten Überblick.

Hui, das ist ja wirklich einfach!

Viele Hinweise und Abbildungen in der Anleitung sorgen für einen überraschend schnellen Einstieg. Jetzt zieht noch jeder zwei Karten vom allgemeinen Deck und dem Völkerdeck und dann kann das Spiel über fünf Runden beginnen.

Jede Runde besteht aus vier Phasen:

In der Kartenphase bekommt jeder Spieler eine neue Völkerkarte und es werden mithilfe des allgemeinen Stapels zweimal hintereinander Karten ausgelegt (abhängig von der Spieleranzahl) von denen sich die Spieler immer jeweils eine nehmen dürfen. In der ersten Runde hat somit jeder Spieler 7 Karten auf der Hand.
In der anschließenden Ertragsphase erhalten die Spieler Waren und andere Dinge, abhängig von der Abbildung der Völkertafel und im weiteren Spielverlauf von ihren platzierten Handelsabkommen (vgl. u.g. Aktionen) und den Produktionsorten (gebaute Gebäude, vgl. Aktionen)
Es folgt die dritte Phase und mit der Aktionsphase der Kern des Spiels.

Hier kann der Spieler bauen und dabei bezahlt er die angegebenen Kosten auf der Karte und platziert sie links bzw. rechts an die jeweilige Auslage. Was die Orte einem bringen wird darauf klar ersichtlich.
Oder er entscheidet sich für ein Handelsabkommen, was nur mit Völkerkarten möglich ist. Hierzu dreht man die Karte um schiebt sie oben bzw. dann unter die Völkertafel, doch zuvor muss man noch eine Nahrung abgeben. Und wie wäre es mit einer Zerstörung? Auch das ist als Aktion möglich. Hierzu wählt man eine allgemeine Karte aus der Hand, gibt ein Zerstörungsplättchen ab … wie auch die Karte und nimmt sich den Bonus auf der Karte. Natürlich kann man das auch mit einem Ort eines Mitspielers in der Auslage (allgemeiner Ort, Ausnahmen beachten) unternehmen, doch hierfür sind zwei Zerstörungsplättchen (sofern der Ort durch Verteidigungsplättchen gesichert gleich drei) erforderlich. Als kleine Entschädigung erhält dieser Spieler noch ein Holz und das Gebäude wird zum Fundament.
Im Verlauf des Spiels kann man sich aber auch Aktionen der Orte zunutze machen oder wie die Völkertafel angibt einen Tausch vollziehen.

In der abschließenden Aufräumphase kann der Spieler je nach Lagerfähigkeit Waren bzw. andere Dinge in die nächste Runde mitnehmen. Der Rest „muss“, sofern noch was übrig, zurück in den Vorrat gelegt werden. Karten und Siegpunkte behält man natürlich! Das Startplättchen erhält der nächste Spieler und es folgt eine neue Runde.

Nach fünf Runden zählt man die Ortskarten, die wie abgebildet einen oder zwei Siegpunkte wert sind und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Natürlich geht es im Spielverlauf nicht immer friedlich zu, so dass in der Anleitung auch einige Varianten dargestellt werden, in denen beispielsweise das Interagieren nicht zum tragen kommt.
Zudem bietet das Spiel eine Solovariante, bei der man quasi gegen einen neutralen Spieler antritt. Ziel ist es am Ende mehr Völkerkarten in der Auslage zu haben als der neutrale Spieler Karten sammelt. Hierzu kommen weitere Solokarten („Angriffskarten“) ins Spielgeschehen dazu.

Jörgs Meinung:

Keine Sorge wir wollen jetzt keinen Vergleich zwischen englischer und deutscher Version an dieser Stelle aufführen. Dazu gibt es bereits in einigen Foren viele Diskussionen zu denen ich jetzt nicht auch noch meinen Senf geben möchte.

Aus meiner Sicht ist das Cover sehr ansprechend und fast zu niedlich wenn man sich die einzelnen Interaktionen im Spielablauf zu Gemüte führt. Warum man aber das Cover mit mehr oder weniger bekannten bzw. unbekannten Auszeichnungen schmücken muss verstehe wer will.
Die Karten und damit verbundenen Texte sind groß genug, auch wenn teilweise Rechtschreibfehler vorhanden sind. Aber auch das restliche Material in Form von Plättchen lässt wenig Wünsche übrig, wobei ich mir lediglich die Punktemarker und den Rundenmarker und damit verbunden das Siegpunkttableau etwas größer gewünscht hätte.
Was mir allerdings wirklich sehr gut gefällt ist die Anleitung. Eine sehr klare Struktur, bei der am Ende noch wichtige Infos zusammengefasst werden. Nach ca. 20 Minuten Einlesezeit kann man bereits mit der ersten Partie beginnen.

Doch worum geht es überhaupt? Jeder Spieler führt im Verlauf von fünf Runden die Entwicklung eines Volkes voran. Das alles geschieht über Karten, die man in seiner Auslage platziert. Dank der klaren und eindeutigen Symbole und Texte findet man sich schnell zu recht. Es macht Spaß in jeder Partie ein anderes Volk zu spielen und aufgrund eigener Kartendecks und einem allgemeinen Deck gleicht auch keine Partie mit einem Volk der nächsten. Die Varianz ist sehr hoch und zu zweit dauert eine Partie kaum länger als zwei Stunden. Zu zweit oder zu dritt spiele ich es auch am liebsten, denn zu viert dauert mir das Spiel (auch abhängig von den Mitspielern) zu lange. Klar kann man das Ganze auch gut solo absolvieren, doch bei diesem Spiel macht es einfach viel mehr Spaß Mitspieler am Tisch sitzen zu haben.
Mit der Zeit habe ich alle Völker mehrfach gespielt und klar kommt der Wunsch nach neuen Karten und Völkern auf, doch dazu gibt es Erweiterungen.
Aber auch mit dieser Box wird man eine Vielzahl von unterschiedlichen Partien absolvieren. Da sich jedes Volk anders spielt kommt natürlich auch die Frage auf, ob hier eine Ausgeglichenheit vorherrscht. Ich will es mal anders beantworten, denn mit den Japanern hatte ich riesige Probleme, doch nach jeder verlorenen Partie hatte ich mehr Motivation es einfach besser zu machen. Etwas Glück gehört aber dazu, denn mit attraktiven Karten zu beginnen erleichtert einem durchaus den Fortschritt.

In anderen Partien erlebte ich starke von Interaktion geprägte Runden, die ganz schön viel Frust in mir anstauten. Wie ein kleines Kind: Man baut etwas und der Mitspieler macht es einfach kaputt! Damit muss man allerdings leben (können), ansonsten sollte man je nach Mitspieler am Tisch zur friedlichen Variante greifen, die ich durchaus empfehlen kann.

Als Kennerspiel ist bei mir in Punkto Spielspaß ein Auf und Ab zu spüren. Nach vielen verlorenen Partien am Stück habe ich schon die Schnauze gestrichen voll und will von dem Spiel erst einmal nichts mehr wissen. Doch es vergehen nur wenige Tage, da packt mich wieder das Fieber und ich will es einfach wieder spielen. So etwas erlebe ich eher selten, doch dank der wirklich einfachen Spielweise mit knackigen Elementen kann ich die Hand von diesen Spiel bzw. den Karten nicht wegnehmen. Als Aufbau- und Zivilisationsspiel ist es nicht zu komplex und hat somit einen hohen Wiederspielwert. Man sollte, nein man muss es spielen und nach etlichen absolvierten Partien freue ich mich schon auf die Erweiterungen.

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Kennerspiel mit einem Auf- und Ab der Gefühle! Zivilisationen zu spielen macht einfach Spaß!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Bernadettes Meinung:

Ich hatte bereits die englische Version gespielt und für gut befunden und habe mich dementsprechend sehr auf die deutsche Version gefreut. Ich finde die deutsche Version gelungen, auch wenn es in der ersten Partie immer noch etwas schwer zu überblicken ist, was die Gegner vor sich ausliegen haben. Dies ist aber nicht dem Spielmaterial geschuldet, sondern mehr der Art von Spiel selbst. Auch bei anderen Spielen dieser Art, wo man seine Bauten vor sich ausspielt, ist es manchmal schwierig zu erkennen, was die Mitspieler nun vor sich ausliegen haben. Dieses Problem gibt sich aber nach mehreren Partien, wenn man die Karten besser kennt.
Imperial Settlers ist für ein Zivilisationsspiel relativ einfach und hat eine verhältnismäßig kurze Spieldauer, zu viert dauert eine Partie circa 2 Stunden. Die Einstiegshürde ist relativ gering, da die Regeln einfach sind und der Ablauf gut strukturiert ist. Spätestens nach der ersten Runde hat man das Prinzip verstanden und kann sich jetzt auf die Feinheiten seiner Karten konzentrieren.
Das Spiel hat eine hohe Variabilität, da man verschiedene Völker zur Auswahl hat und diese sich immer anders spielen. Dies bietet einen hohen Wiederspielreiz, da man nach einer Partie schauen will, wie sich die anderen Völker spielen und welche Möglichkeiten man dort hat.
Natürlich ist bei dem Spiel auch ein bisschen Glück dabei. Manchmal kann einen zum Beispiel die Reihenfolge der Karten schon etwas behindern und es kann durchaus frustrierend sein, wenn einem die Mitspieler seine gerade errichteten Gebäude zerstören.
Trotzallem ist Imperial Settlers ein gelungenes Spiel, das bei uns immer wieder gerne gespielt wird.

Bernadette für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Ein gelungenes Spiel mit hohem Wiederspielreiz.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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