Testbericht vom 18.03.2013 - von Jörg
TF22 - LOAD!
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2013
Anzahl der Spieler:
2 Spieler
Spielzeit:
20 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 14 Jahre
Durchschnittswertung:
6.5/10 bei 2 Bewertungen
Essen 2013 Video: TF22: RELOAD! (TF Verlag)
Essen 2013 Video: TF22: RELOAD! (TF Verlag) from Cliquenabend on Vimeo.
Vorwort:
Wer auf der Herbstmesse 2012 beim TV Verlag UG vorbeigeschaut hat, erblickte insbesondere das Brettspiel TF 22, welches insbesondere aufgrund der tollen Optik viele Spielinteressierte anlockte. Daneben gab es auch ein weitere eigenständiges Spiel mit dem Namen TF 22 Load. Auch hier stimmte die Optik und insbesondere der Preis mit 10 Euro (Messepreis!), denn schneller als man schauen konnte war das Spiel vor Ort ausverkauft. (Keine Sorge, mittlerweile gibt es wieder welche.)
Allerdings erlaubt das Spiel nur hinsichtlich des Namens und einzelner Materialien einen Vergleich zum großen Brettspiel! Denn TF 22 Load spielt sich anders, was insbesondere am Stichmechanismus der Karten liegt. Doch es steckt noch viel mehr dahinter, was uns der Autor in seinem Video auch verrät. Als sein Erstlingswerk sind wir natürlich gespannt wie es sich in Praxisrunden schlägt. All das und noch viel mehr verraten wir euch in diesem Bericht.
Ziel des Spiels:
In diesem Spiel konkurrieren zwei Spieler in der Rolle von Kapitänen um Einheiten/Container, die sie clever auf ihrem Raumschiff unterbringen müssen. So sind es am Ende auch die Punkte, die entscheiden, wer das Spiel nach der dritten Runde gewinnt.
Spielaufbau:
Jeder Spieler bekommt eine Raumschiffkarte, auf der die fünf Container-Stellplätze ersichtlich sind. Die Container (je 10 in vier Farben) platziert man als Vorrat daneben. Jeder Spieler nimmt sich noch eine Zählkarte und eine modellierte Zählerfigur. Hui, solch schöne Zählsteine findet man selten!
Eine Übersichtskarte legt man zwischen die Spieler. Sie dient als Orientierung der Stapelmöglichkeiten.
Die 28 Containerkarten (je 7 in den vier Grundfarben mit den Werten 0 bis 3) werden gemischt. Vier Karten kommen ungesehen zur Seite und den Rest (je 12 Karten) verteilt man an die Spieler. Diese nehmen die Karten auf die Hand.
Spielablauf:
Wir befinden uns in Runde 1 und jeder Spieler wählt eine Karte und legt sie verdeckt auf den Tisch. Beide Karten werden gleichzeitig aufgedeckt und wer den Stich bekommt, legt beide Karten verdeckt in seine persönliche Auslage. Zudem nimmt sich der Gewinner einen Container in der Stichgewinnerfarbe und lädt diesen auf sein Raumschiff oder schichtet sein Raumschiff (auf Gewinnerfarbe achten) um, damit die Fläche optimal genutzt werden kann.
Dieser Ablauf wird 12 mal wiederholt, bis jeder alle seine Karten ausgespielt hat. Es folgt die erste von drei Wertungen.
So viel in Kürze, doch jetzt noch ein paar Erklärungen.
Zuerst einmal kommen wir zur Stichfolge, die man anhand der Container-Karte und der darunter anzeigten Reihenfolge auch gut erkennen kann. So weiß man sofort, wer den Stich bekommt. Bei einem Unentschieden legt jeder Spieler seine Karte auf den Ablagestapel.
Das Laden bzw. Umladen von Container orientiert sich auch an den Farben und hierzu schaut man am besten auf die Übersichtskarte. Zwei Container der gleichen Farbe dürfen nicht übereinander gestapelt werden und ein gelber Container darf nur auf einen freien Platz gestellt werden.
So wird man schnell die optimale Beladung aus vier Containern pro Platz feststellen. Gar nicht so einfach, so dass man sich öfters auch der Möglichkeit des Umladens widmet. Dabei muss man nur darauf achten, dass man sich der Gewinnerfarbe bedient und man nur von oben einen Container nimmt. Bereits auf dem Raumschiff platzierte Container dürfen nicht genommen werden.
So viel zu den Besonderheiten, so dass wir uns jetzt um die Punkte kümmern.
Am Ende einer Runde vergleichen die Spieler, wer in welcher Containerfarbe die absolute Mehrheit besitzt. Die abgelegten Karten in dieser Farbe werden addiert (Werte der Karten) und mit Hilfe der Zählfigur markiert. Bei einem Gleichstand bekommt kein Spieler Punkte.
Mit diesem Ergebnis geht es in Runde 2 und dann noch in eine Runde 3.
Die Karten werden neu gemischt und verteilt, aber die Container bleiben immer auf dem Raumschiff liegen.
Früher oder später kann es aber zur folgenden Situation kommen, dass ein Spieler einen Stich gewinnt, aber sein Raumschiff weder be- oder umladen kann. In diesem nicht seltenen Fall bekommt der Mitspieler die Karten und wählt aus eine der beiden Karten die Gewinnerfarben und darf anschließend sein Raumschiff be- oder entladen. Kann auch der Mitspieler diese Aktion nicht ausführen, gehen die Karten aus dem Spiel.
Nach jeder Runde wird eine Wertung durchgeführt und am Ende gibt es noch drei Bonuspunkte extra für einen kompletten Stapel bestehend auf vier verschiedenen Containern. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.
Strategie:
Zwei Partien sollte man auf jeden Fall erst einmal absolvieren, denn erst dann wird man die taktischen und strategischen Finessen bemerken.
Durch die offene Auslage der Container kann man sich immer denken, welchen Container ein Mitspieler gerne nutzen würde und welche mögliche Karte er hierfür nutzt. Allerdings weiß man dann noch nicht, ob er mit einem Bluff ganz etwas anderes im Auge hat.
So kommt es nicht darauf an, gleich in Runde 1 viele Container zu besitzen. Nein, viel wichtiger sind die Punkte, die man bei einer Mehrheit bekommt.
Oftmals verbauen sich die Spieler bereit in der ersten Runde ihre Auslage mit grünen Containern und wundern sich, warum sie spätestens in der dritten Runde mit anschauen müssen, wie der Mitspieler auch verlorene Stiche bzw. Karten bekommt.
Interaktion:
Langweilig wird es in einer Partie nicht, zumal die Spieler immer gleichzeitig agieren und ständig einen Blick auf beide Raumschiffe haben müssen. Interaktion spielt so durchaus eine Rolle.
Glück:
In den ersten Partien hat man durchaus das Gefühl, dass hier Glück eine Rolle spielt, doch mit jeder weiteren Partie sinkt der Faktor. Denn bevor man eine Karte ausspielt, überlegt man auch welche Möglichkeiten man hat und von welcher Karte ein Mitspieler profitieren könnte. Ein Restrisiko besteht aber nach wie vor, denn nicht immer kommt genau die erhoffte Karte auch zum Vorschein.
Packungsinhalt:
Wie bereits im Vorwort und in unserem Video erwähnt ist der Preis mit 10 Euro auf der Messe gerade zu günstig. Aktuell lieg er etwas über 10 Euro, wobei man sich im Hinblick auf das was man bekommt nicht beschweren kann. Hier stimmt die Qualität und auch die Anleitung lässt keine Unklarheiten. Da spielt es auch keine Rolle, dass diese lediglich als Farbausdruck dem Spiel beigefügt wurde.
Allerdings verwirrt die Übersichtskarte der Container doch etwas, denn das hätte man durchaus einfacher darstellen können.
Spaß:
TF 22 ist ein Spiel, was man erst einmal kennen lernen muss. So vergehen auch erst einmal ein paar Partien, bis man sich auf die cleveren Mechanismen einlässt. Denn es steckt mehr dahinter als ein Stichspiel. Gibt man dem Spiel eine gewisse Eingewöhnungszeit macht es auch Spaß, um einzelne Container zu kämpfen. Allerdings kann es auch ganz schon frustrierend sein, wenn man in Runde 3 hilflos mit ansehen muss, wie der Mitspieler fast alle Karten sein eigen nennen darf, weil man sich (mal wieder) in der Anfangsrunde verbaut hat. Denn nicht jeder gewonnene Stich sorgt für Freude, denn es sind eher die Container in bestimmten Farben, die man sich wünscht.
Ein durchaus interessanter Spielverlauf, der allerdings viele Überlegungen erfordert und wer sich hierunter ein lockeres Stich- und Platzierungsspiele vorstellt, wird schnell merken, dass es so einfach nun auch wieder nicht ist.
Jörgs Meinung:
TF 22 Load ist ein eigenständiges Spiel, welches nur durch den Namen und vereinzelte Materialien Ähnlichkeit mit dem Brettspiel hat. Das hier Top Material zu einem sehr guten Preis vor uns liegt haben wir bereits deutlich gesagt und auch spielerisch hat es durchaus etwas zu bieten. Die einfachen Regeln sind schnell erklärt, doch in der Praxis erfordert es durchaus Taktik und Strategie. Denn neben dem Stichmechanismus ist es auch wichtig wie, wann und wo man seine Container auf seinem Schiff platziert. Punkte gibt es dann abhängig von der Mehrheit einzelner Farben und hierfür kommen dann wieder die gewonnenen Stichkarten zum Einsatz. So sollten die ersten Partien als Lernphase abgestempelt werden, denn hinter diesem einfach aussehenden Spiel steckt doch mehr als man glaubt! Der Spaß kommt dabei nicht zu kurz, sofern man sich auf die verzahnten Mechanismen einlässt und das kann nicht jeder! Mit einfachem Ausspielen von Karten ist es dabei nicht getan, denn in jeder Ausspielphase muss man überlegen. Da das Spiel über drei Runden geht, kommen durchaus Frustsituationen zum Tragen, da man sich verkalkuliert hat. Doch gerade dann hat man die Lust, es in der nächsten Partie besser zu machen.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an TF Verlag UG für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Tolles Material, einfaches aber durchaus kniffliges Spiel mit interessant verzahnten Mechanismen. Mehr als nur ein Stichspiel!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Smukers Meinung:
TF22 load! ist ein thematisches Spiel im TF22 Universum. Das Preis-Leistungsverhältnis (10 €) für den Spielspass und das Spielmaterial ist wirklich unglaublich gut. Die Spielmechanik versteht man erst nach 2-3 Lernpartien. Denn es kommt nicht darauf an jeden Stich zu gewinnen, noch darauf alle Bauplätze so schnell wie möglich zu füllen. Nein es geht eigentlich um farbliche Mehrheiten und das halten der Mehrheiten bei den Farben wo es sich lohnt. Gleichzeitig versucht man die Züge des Gegners zu durchschauen und somit ist Bluff und Risikobewertung auch enthalten.
Ein Manko sehe ich leider in der Farbwahl, denn die Karten besitzen die Farben Blau, Grün, Gelb und Rot. In Deutschland haben 5-10% der Bevölkerung eine Farbsehschwäche und diese können das Spiel leider nicht Spielen. Das ist in der Verlagswelt eigentlich bekannt und dementsprechend werden Spiele heutzutage anders redaktionell bearbeitet. Hier hätte man durch verschiedene Symbole auf den Farbkarten auch agieren können. Zwar haben die Container noch die Farbproblematiken, aber hier kann man als Mitspieler helfen. Bei den Karten sollte dies noch behoben werden und ich hoffe der Verlag wird in Zukunft bei einer neuen Produktion dieses Manko beseitigen.
Wer taktische Zweipersonenspiele mag sollte hier unbedingt einen Blick in die Metallschachtel werfen. Es gibt nicht viele Kartenspiele die zu zweit gut funktionieren und auch auf Dauer Spaß machen (hierzu zähle ich z.B. Revolver und Triumvirate). TF22 Load! schlägt in eine ähnliche Kerbe, spielt sich aber gänzlich anders und zu diesem Preis? Da sollte man nicht lange überlegen. Kaufen!
Andreas Buhlmann für cliquenabend.de
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GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Zweipersonen Kartenspiele sind selten und dann auch noch mit Stichmechanismus? Nun da fällt mir nur noch Triumvirate ein, welches ich auch wärmstens empfehlen kann. TF22 Load ist ein gutes Spiel, welches vom Spielmaterial sehr gut unterstützt wird.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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