Testbericht vom 12.03.2014 - von Jörg
Rampage
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2013
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
30 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
6.5/10 bei 2 Bewertungen
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Essen 2013 Video: Interview mit Antoine Bauza, Pierô Lalune und Ludovic Maublanc (Repos Productions) - Englisch from Cliquenabend on Vimeo.
Vorwort
Manchmal überraschen mich meine Mitspieler, denn mit Blick auf das Cover und den Namen konnten sich einige bereits vorstellen, was sie erwartet.
Rampage hat seine Grundlage aus einem Computerspiel, genauer gesagt einem Arcade Spiel aus dem Jahr 1986. Hier wurden Spielfiguren zu Monstern, um Häuser hochzuklettern und zum Einsturz zu bringen. Stockwerke wurden einfach aufgegessen und auch Menschen, Hubschrauber oder Fahrzeuge waren vor diesen Ungetümen nicht sicher. In der heutigen Zeit kann man über solche Spiele nur müde lächeln, denn die Zeiten von King Kong oder Godzilla sind vorbei.
Jetzt fragt sich nur, wie man dieses Spiel als Brettspiel umsetzen kann und ob das überhaupt funktioniert? Eine Frage, die wird im Folgenden beantworten möchten.
Spielablauf:
Um seiner Zerstörungswut freien Lauf zu geben, muss man erst einmal die ganzen Gebäude (bestehend aus Meeple und Stockwerkplatten) wie vorgegeben aufbauen. Am Ende erkennt man eine farbenfrohe Landschaft, die nur darauf wartet einzustürzen.
Jeder Spieler beginnt mit einem Monster an seinem Eckfeld sowie einem Sichtschirm. Hinter dem Sichtschirm landen im weiteren Verlauf die gefressenen Gebäudeteile, Meeples und Zähne der Mitspielermonster. Denn zimperlich geht man auch mit seinen Mitspielern nicht um. Anfangs wird jeder noch mit Spezialfähigkeiten ausgestattet, von denen zwei der drei Karten zu Spielbeginn offen ausgelegt werden. Die Zähne der Monster (4 der insgesamt 6 Zähne kann man verlieren) bilden eine Ablage vor dem Sichtschirm und schon kann der Spaß beginnen.
Es wird reihum gespielt und dabei wählt der Spieler zwei der insgesamt vier Aktionsmöglichkeiten:
Bewegung des Monsters:
Hierzu legt man das Monster (Figur) zur Seite und schnippt die Scheibe (Füße) in die gewünschte Richtung. Anschließend wird die Figur wieder auf die Scheibe gesetzt.
Demolieren:
Berühren die Füße des Monsters einen Gehweg, kann der Spieler versuchen, das Gebäude in Trümmer zu verwandeln. Hierzu lässt der Spieler die Figur einfach auf das Gebäude fallen.
Fahrzeuge werfen:
Ab und an liegen Fahrzeuge im Bezirk des Monsters und diese setzt man einfach auf den Kopf des Monsters. Der Spieler schnippt das Fahrzeug auf bestimmte Dinge, um Schaden anzurichten.
Atmen:
Eine weitere Aktionsmöglichkeit ist das Platzieren des Kopfes des Spielers auf einem Monster, um durch Pusten beispielsweise Gegenstände zum umkippen zu bringen. In den beigefügten Bildern wird das auch etwas deutlicher.
Hat der Spieler zwei Aktionen verwendet (dabei kann auch die gleiche Aktion erneut ausgeführt werden) kann es zu unterschiedlichen Szenarien kommen. Zum einen hat man vielleicht gegnerische Monster umgekippt (der Spieler muss dem aktiven Spieler einen Zahn geben), Gebäude in Schutt und Asche versenkt, Meeples vom Spielplan verscheucht, usw..
Letzteres sollte man vermeiden, denn diese Meeples werden auf einem separaten Tableau abgelegt und je nach Anzahl kann dies zu negative Folgen (z.B. Zahnverlust) führen.
Doch was wären Aktionen ohne ein anschließendes Festmahl?
So frisst das Monster am Ende seines Zuges freigelegte Stockwerke und ggf. noch Meeple im jeweiligen Bezirk (Anzahl abhängig von der Anzahl an Zähnen des Monsters).
Mit der Zeit lichtet sich der Plan. Immer mehr Stockwerke und Meeples verschwinden und mit dem letzten verschlungenen Stockwerk wird die Schlussrunde eingeläutet.
Anschließend erfolgt die Wertung. Es gibt Punkte für ein Set mit unterschiedlichen Meeples, für Stockwerke, Zähne der Mitspielermonster und Punkte bei Erfüllung von bestimmten Karten.
Am Schluss gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.
Jörgs Meinung:
Rampage ist ein Geschicklichkeitsspiel und ein Computerklassiker aus den 80er Jahren. Dass solche verrückten Spielideen durchaus erfolgsversprechend verlaufen, zeigt sich beispielsweise bei Dungeon Fighter. Hier werden Würfel in ein Ziel geworfen um Monster zu besiegen. In Rampage lässt man einfach Monster von Gebäuden fallen, um Schaden anzurichten. Ziel ist es Stockwerke und Meeples zu fressen und je nach Situation anderen Monstern einen Zahn auszuschlagen.
Verrückt und gerade zu kindisch, so dass einige Mitspieler mich nach der Spielerklärung ungläubig ansahen. Allerdings weckt das Spiel gerade „beim Kind im Manne“ einige Emotionen und ein Spieler hat sich am nächsten Tag sogar den Klassiker aus den 80er Jahren zum Spielen auf die Konsole heruntergeladen. Auch ich kenn den Arcade-Klassiker aus der damaligen Zeit, als ich beim Nachbarjungen ein Level nach dem anderen gezockt habe. Der Unterhaltungswert war damals sehr hoch, doch dieses Gefühl kann das Brettspiel Rampage nicht vermitteln. Anfangs macht das Ganze durchaus Spaß, doch mit der Zeit lässt dieser schnell nach. Die Abläufe mit den zufällig ausgewählten Karten sind unnötig und zudem stark glücksbetont, wie eigentlich das Ganze Spiel. Wenn überhaupt sollte man sich nur an der Variante „Monster nach Maß“ orientieren.
Gleichzeitig macht das Spiel in voller Spielbesetzung mehr Spaß, denn zu Zweit kommt man sich leider doch weniger in die Quere.
In Punkto Spielmaterial und Grafik ist das Ganze sehr gelungen und macht auch optisch was her. Die Regeln sind einfach und klar hinterlegt und durch das dicke Material lassen sich auch etliche Gebäudeeinstürze verkraften. Das Ganze ist natürlich sehr ungewöhnlich und wird gerade für Fans und Sammler solcher verrückten Spiele interessant. Gleichzeitig wird das Spiel bei jungen Spielern (Alter zwischen 8 und 12) und jung gebliebenen Kindsköpfe wie ich einer bin mit Sicherheit das eine oder andere Mal auf dem Tisch landen. Es wird somit trotz durchschnittlicher Note nicht aus meinem Regal stürzen oder mit Monsterfüßen getreten. Oh nein, dazu ist das Spiel, bei dem nur Spaß im Vordergrund steht viel zu schade.
Jörg Köninger für cliquenabend.de
GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Computerklassiker als Brettspiel! Geschicklichkeitsspiel, bei dem nur der Spaß im Vordergrund steht! Verliert mit der Zeit allerdings an Reiz!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Smukers Meinung:
Bei Rampage sieht man mal wieder einen Unterschied zwischen der Bühler-Testgruppe und der Frankfurter-Testgruppe. Rampage ist ein verrücktes, humorvolles und glücksbetontes Schnick und Geschicklichkeitsspiel mit viel Thematik und viel Emotionen. Schon als wir den Prototypen damals bei Cedric in Belgien gespielt haben war ich Feuer und Flamme und das hat sich nicht geändert. Vermutlich wäre kein anderer Verlag auf diese sehr verrückte Spielidee eingegangen, aber Repos hat ja schon viele sehr "ausgeflippte" Spiele veröffentlicht. Mit dem Dreamteam Antoine, Piero und Repos erwartet uns hier wieder ein humoristisches Familienspiel für jedermann. Die Spielregeln kann man gleich beim spielen erklären und so gut wie jeder Testspieler begann bei uns sofort zu schmunzeln und genoss das "live zerstören" der Stadt. Wo kann man schon ein richtiges Monster spielen, mit anderen Monstern kämpfen, Figuren fressen und die Schadenfreude durch Zusatzfähigkeiten wie den Feuerfurz oder dem Supersprung genießen. Eine verrückte Idee, die wundervoll von Pierô illustriert wurde und von Repos mit sehr hochwertigem Spielmaterial ausgerüstet ist. So geht auch nach zig Partien nichts kaputt und wir sind so gut wie nie einer Partie abgeneigt.
Jeder der auf ausgefallene und humorvolle Familienspiele steht sollte hier unbedingt zuschlagen.
GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Ein wirklich gutes Stadtzerstörspiel für Jedermann.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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