Testbericht vom 05.03.2012 - von Jörg
The City
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2011
Anzahl der Spieler:
2 bis 5 Spieler
Spielzeit:
20 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre
Durchschnittswertung:
5.5/10 bei 2 Bewertungen
Amigo Essen 2011 Neuheiten: The City (Amigo Verlag)
Vorwort:
The City soll trotz der auf den ersten Blick vielfältigen Karten mit diversen Gebäuden und Texthinweisen zu den schnellen Kartenspielen zählen, denn mehr als 20 Minuten soll man laut Verlag für eine Partie nicht brauchen. Aufgrund der Altersangabe (ab 10) scheint es sich dabei aber um ein etwas komplexeres Kartenspiel handeln, wenn wir uns den Jahrgang und die Altersangaben der Amigo Spiele 2011 betrachten. Also ein Spiel für Vielspieler?
Naja, die Angaben auf der Schachtelrückseite versprechen auch interessante Partien für Familienspieler, so dass wir uns das Spiel einmal genauer anschauen.
Ziel des Spiels:
Jeder Spieler erschafft mithilfe der Karten eine kleine Stadt mit unterschiedlichen Gebäuden, welche nicht nur für Einnahmen (weitere Karten) sondern auch Siegpunkte sorgt. Clever muss man somit seine Karten ausspielen, um nicht nur die Stadt auszubauen sondern als Erster mit 50 Siegpunkten die meisten Punkte zu bekommen.
Spielaufbau:
Die Architektenkarten (eine pro Spieler) werden offen zur Seite gelegt. Die restlichen Karten werden gemischt und sieben Karten an jeden Spieler verteilt. Restliche Karten bilden einen verdeckten Nachziehstapel in der Tischmitte. Jeder Spieler hält seine Karten auf der Hand und wirft anfangs zwei davon auf den Ablagestapel. Jeder beginnt die Runde mit fünf Karten. Auf der Karte ist der Name und rechts oben die Baukosten zu sehen. Einige Karten enthalten Hinweise oder auch Symbole, die mit anderen Karten verknüpfen. Wichtig ist auch die Anzeige im unteren Bereich mit Einkommen und Siegpunkten.
Somit wird ein Stift und Papier für das Notieren der Punkte benötigt und das Festhalten der Punkte sollte ein Spieler übernehmen.
Spielablauf:
Das Spiel läuft über mehrere Runden. Die einzelnen Schritte werden von allen Spielern gleichzeitig ausgeführt:
1. Karte auswählen
Jeder Spieler sucht sich eine Handkarte aus, die er in dieser Runde bauen will und legt sie verdeckt vor sich ab. Als Alternative kann man auch den Architekten wählen und verzichtet auf das Bauen.
Jeder Architekt kann pro Spieler nur einmal ausgewählt werden. Die Baukosten betragen hier 0!
Der Spieler kann auch ganz auf das Bauen verzichten und zieht als Ausgleich fünf Karten vom Stapel, sucht sich eine davon aus und legt die übrigen 4 auf den Ablagestapel.
2.Gebäude bauen
(Fast) jeder Spieler hat eine Karte vor sich ausgelegt, die nun umgedreht werden. Die Baukosten bezahlen die Spieler mit ihren Handkarten und legen diese auf den Ablagestapel. Die Baukarte wird in die Auslage des Spielers gelegt. Jede Handkarte hat beim Bezahlen der Baukosten einen Wert von 1. Einige Karten benötigen gewisse Voraussetzungen zum Bauen. All das wird auf den Karten genannt. Andere Gebäude reduzieren sogar die Kosten und mit einer Baukolonne kann der Spieler sogar zwei Gebäude in einer Runde bauen.
3.Einkommen und Siegpunkte
Zuerst wird das Einkommen ermittelt, so dass jeder Spieler seine Auslage zählt. Einige Karten knüpfen an andere an und die Summe des Einkommens entspricht der Anzahl an Karten, die sich der Spieler vom Nachziehstapel auf die Hand nehmen darf.
Im zweiten Schritt wird auf ähnliche Weise auch das Einkommen ermittelt. Diese Summe entspricht der Anzahl an Siegpunkten, die für den Spieler notiert werden. Neue Siegpunkte werden gleich zu den bisher erreichten dazugezählt.
Einige Beispiele in der Anleitung verdeutlichen diesen letzten Schritt.
Jetzt wird überprüft, ob ein Spieler die 50-Punktemarke erreicht oder überschritten hat und damit das Spiel gewinnt. Ist dies der Fall, endet das Spiel logischerweise sofort.
Geht das Spiel weiter, zählt jeder Spieler die Karten auf seiner Hand. Es gilt ein Limit von 12 Handkarten, so dass man überzählige Karten abwerfen muss (Ablagestapel).
Strategie:
Die Strategie hängt sehr stark von der anfänglichen Kartenhand ab, denn damit kann man bereits seine ersten drei Züge locker im Kopf durchgehen. Viele Spieler wählen dabei das gemächliche Punktelieferantenprinzip: Erst sind es ein paar Pünktchen und daraus werden immer mehr.
Die andere Spielerfraktion bevorzugt das Aufbauprinzip, in dem erst einmal viele Karten (durch diverse Gebäude) gezogen werden und man dann schlagartig große Gebäude und damit verbundene Punktelieferanten ausspielt.
Mit der Zeit kennt man auch die Karten und weiß sehr gut, auf welche Karte es sich lohnt zu warten. Selten verzichten aber die Spieler auf das Ausspielen einer Baukarte, um Karten nachzuziehen. Dies wird nur gemacht, wenn man eine bestimmte Karte dringend benötigt.
Interaktion:
In die Quere kommen sich die Spieler kaum, denn die meisten Karten dienen dazu, die eigene Stadt voranzubringen. Bei der oft geringen Anzahl an Runden empfiehlt es sich auch, sich lieber auf das eigene Bauvorhaben zu konzentrieren, auch wenn man gerne einmal einen Blick auf den Fortschritt des Mitspielers wirft. Spätestens mit der Punktewertung ist erkennbar, wie schnell die Partie zu Ende sein kann.
Glück:
Am Anfang erhält jeder Spieler mehr Karten und muss sich von zwei Karten trennen. Dies minimiert den Glücksfaktor etwas, doch mit den restlichen Karten muss man sehen, wie man diese auch am effektivsten nutzt. Der Glücksfaktor schwankt, auch abhängig von Vorliebe der Spieler. Je nach Kartenhand werden die Spieler nämlich gezwungen, nach einer bestimmten Strategie ihre Karten möglichst schnell in Punkte umzusetzen. Nicht immer eine leichte Aufgabe und bei voller Spielbesetzung geht es oft sehr knapp zur Sache.
Packungsinhalt:
Grafisch gefällt uns das Spiel nicht sonderlich, auch wenn wir den Illustrator Klemens Franz sehr schätzen. Die Zeichnungen wirken eher unauffällig, simpel und unattraktiv. Eigentlich ist das ja auch egal, denn viel wichtiger ist der Kartentext.
Die Anleitung ist sehr gut strukturiert und ein schneller Spieleinstieg möglich. Der Preis beträgt wie viele der Kartenboxen ca. 6 Euro, was aus unserer Sicht in Ordnung geht.
Spaß:
Nach der ersten Partie waren wir wirklich begeistert. Das Zusammenspiel der Karten, das möglichst effektive Bauen der Gebäude und der Zeitdruck, ein Spieler könnte schneller sein, sitzen einem im Nacken. Mit der Zeit fällt der Spielreiz allerdings, was nicht daran liegt, dass man die Karten und die Möglichkeiten in und auswendig weiß.
Die Spielrunden sind oft schon nach knapp 15 Minuten zu Ende und Anfänger haben gegen geübte Spieler keinerlei Chance. Spielen gleich mehrere City-Freaks zusammen (ideal zu Dritt) sollte man dann eher schon über mehrere Runden spielen und die Punkte zusammenaddieren. So ist in der Gesamtsumme auch gut erkennbar was ein Spieler aus einer vermeintlich schwachen Kartenhand gemacht hat. Insgesamt gesehen ein immer noch gutes Spiel, welches in Punkto Spielspaß über Durchschnitt liegt.
Jörgs Meinung:
The City erinnert in „Ansätzen“ etwas an San Juan und 7 Wonders, wobei man dieses leicht spielbare Kartenspiel mit solchen Hammerspielen eigentlich nicht vergleichen sollte. Es spielt sich relativ schnell und oft ist der Spielablauf von der anfänglichen Kartenhand abhängig. Denn mit dieser Anfangshand versucht man möglichst effektiv Gebäude zu bauen, die nicht nur Einkommen (weitere Karten) sondern auch Siegpunkte liefern. Jede Runde versucht man somit an immer mehr Punkte zu gelangen und das möglichst schnell, denn erreicht ein Spieler die 50 Punktemarke ist das Spiel auch schon zu Ende. Zu schnell und frustrierend für manche Spieler, die gerade noch mit dem Aufbau ihrer kleinen Stadt beschäftigt waren. Der anfänglich sehr hohe Spielreiz von The City verfliegt mit der Zeit etwas und mittlerweile spielen wir es fast nur noch zu Zweit oder zu Dritt. Spannend ist das Spiel weiterhin, auch wenn man irgendwann alle Karten kennt. Doch immer wieder muss man sich eine neue Strategie zurecht legen.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an AMIGO für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Durchaus reizvolles Kartenaufbauspiel. Dabei muss man mit der Anfangshand seine Strategie oft bis zu Spielende zurecht legen.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Smukers Meinung:
Wie Jörg schon sagte steht The City in Konkurrenz mit Spielen wie "Race for the Galaxy" (RftG) & "San Juan". Im Prinzip handelt es sich um RftG, aber man führt nur die Aktion "Siedeln" aus. Das nimmt natürlich viel Komplexität und Tiefe aus dem Grundkonzept und macht das Ganze deutlich schneller spielbar. In unseren Runden kam The City auch nicht schlecht an, aber aufgrund der Nähe zu den anderen genannten Spielen, waren die Vielspieler nicht besonders begeistert. Natürlich spielt man auch The City ein paar mal, aber auf Dauer verschwindet es im Schatten der Vorgänger mit mehr Spielzeit, aber auch mehr Spieltiefe.
Die Zukunftsillustration von Klemens Franz ist hier übrigens mal was ganz anderes und gefällt mir persönlich gut.
Wer die Spiele RftG und San Juan zu Hause hat und gerne spielt, aber weniger komplex mag ist hier richtig. Wer die Spiele so mag wie sie sind und keine "Light"-Version möchte ist hier falsch.
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GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Kein schlechtes Kartenspiel, aber gerade weil es die Light-Version von genannten Spielen ist, kam es in unseren Runden nicht über 5 Punkte hinaus.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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