Testbericht vom 20.12.2011 - von Bernadette
Privacy - Scharf wie Chili
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2010
Anzahl der Spieler:
5 bis 10 Spieler
Spielzeit:
45 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 16 Jahre
Durchschnittswertung:
8/10 bei 1 Bewertungen
Spiel 2010: Privacy - Scharf wie Chili (AMIGO)
Vorwort:
2004 veröffentliche Amigo das Partyspiel Privacy. Eines der ersten und einzigen Spiele das ein Mindestalter von 16 Jahren erfordert. Das Mindestalter wird allerdings nicht aufgrund seiner Komplexität benötigt, sondern aufgrund der teilweise pikanten Fragen, die es zu beantworten gilt. 2008 folgte dann der Nachfolger Privacy 2 mit neuen Fragen. Letztes Jahr erschien nun eine neue kleinere Version des bekannten Partyspiels – Privacy Scharf wie Chili. Diese kleine Schachtel hat es laut Titel in sich. Die Fragen sollen noch brisanter sein und erfordern sogar ein Mindestalter von 18 Jahren. Ob das Spiel wirklich so scharf ist, wie es behauptet wird, haben wir für euch getestet.
Ziel des Spiels:
Ziel des Spiels ist es seine Mitspieler möglichst gut einzuschätzen. Wem dies gut gelingt und wer als erster Spieler 20 Punkte erreicht, hat das Spiel gewonnen. Dieses Prinzip ist vielen bereits bekannt. Bei Privacy Scharf wie Chili müssen die Spieler allerdings peinliche und intime Fragen beantworten, die sich vorwiegend um das Thema Sex und Partnerschaft drehen.
Spielaufbau:
Spielaufbau ist denkbar einfach. Die Fragenkarten werden gemischt und in der Tischmitte bereit gelegt, ebenso die Antwortplättchen. Jeder Spieler nimmt sich etwa 10 Antwortplättchen, gemischt sowohl „Ja“ als auch „Nein“. Dann erhält noch jeder Spieler einen Satz Tippkarten. Papier und Stift werden noch benötigt, um die Punkte der Spieler zu notieren. Dann kann es auch schon losgehen.
Spielablauf:
Wer Privacy oder Privacy 2 schon kennt, für den ist der Spielablauf, bis auf einige Kleinigkeiten, nichts Neues. Für alle diejenigen, die die Vorgänger nicht kennen, hier ein kleiner Einblick in die Regeln.
Ein Spieler wird als Startspieler bestimmt. Dieser wechselt jede Runde. Der Startspieler nimmt die oberste Frage vom verdeckten Fragestapel und liest die Frage mit der Nummer vor, die jetzt auf der obersten Karte des Fragenstapels zu sehen ist. Hier ein paar Beispiele von Karten: „Ich musste beim Sex schon mal laut pupsen“ oder „Ich stehe auf große Brüste oder einen großen Penis“.
Dann muss jeder Spieler einschätzen, wie viele seiner Mitspieler auf diese Frage mit „Ja“ antworten werden. Hierzu wählt er eine oder zwei seiner Tippkarten aus und legt sie verdeckt auf den Tisch. Nun muss jeder Spieler auf die gestellte Frage antworten, indem er entweder ein „Ja“ oder ein „Nein“ Plättchen verdeckt in die Tischmitte legt. Damit man später auch nicht mehr weiß, welcher Spieler welches Antwortplättchen gelegt hat, werden die Antwortplättchen noch einmal vom Spielleiter, verdeckt unter dem Schachteldeckel, gemischt. Danach werden die Antwortplättchen aufgedeckt und es folgt die Punktwertung. Der Spielleiter zählt die „Ja“ Plättchen und fragt, welcher Mitspieler die genaue Anzahl an „Ja“ Plättchen richtig getippt hat. Diese Spieler erhalten 3 Siegpunkte. Als nächstes wird gefragt, welche Spieler sich um genau ein Plättchen vertippt haben. Diese Spieler erhalten noch 1 Siegpunkt. Zum Schluss nimmt jeder Spieler seine Tippkarten wieder auf die Hand, die verbrauchten Antwortplättchen werden zum Vorrat gelegt, der nächste Spieler wird Startspieler und es beginnt eine neue Runde.
Das Spiel endet sobald ein Spieler 20 oder mehr Siegpunkte erreicht hat.
Strategie:
Strategen versuchen hier vergeblich mit komplizierten Strategien und Taktiken zu punkten. Es gilt einzig und allein seine Mitspieler einschätzen zu können. Dabei ist es sicherlich von Vorteil, wenn man sich bereits besser kennt. Aber auch dann kann man immer wieder erschütternde Erkenntnisse über seine Mitspieler gewinnen. Eine schwierige Konstellation ist es allerdings, wenn einige Spieler sich sehr gut kennen und dann ein oder zwei dabei sind die niemanden gut kennen. Da muss man sich dann im Zweifelsfall auf seine Menschenkenntnis verlassen.
Interaktion:
Das Spiel besteht im Prinzip nur aus Interaktion. Schließlich endet es meistens damit, dass über die Antworten diskutiert und natürlich spekuliert wird, welcher seiner Mitspieler denn wohl auf diese Frage mit „Ja“ oder „Nein“ geantwortet hat. Das Spiel bringt einige lustige und schockierende Details aus dem Leben der Mitspieler zu Tage und lebt somit von der Interaktion der Mitspieler.
Glück:
Mit Glück hat das Ganze nicht viel zu tun, sondern mit seiner Menschenkenntnis und wie gut man seine Mitspieler kennt. Natürlich kann man auch irgendeine Tippkarte legen und hoffen, zufällig die richtige Zahl zu tippen. Dies ist aber eher unwahrscheinlich, da es je nach Spieleranzahl immer eine Tippmöglickeit mehr gibt. Bei 10 Spielern wären es also 11 Möglichkeiten. Da ist es relativ unwahrscheinlich die richtige Anzahl zu raten, ohne sich zu überlegen, wer wohlmöglich mit „Ja“ antworten könnte.
Natürlich ist bei der Auswahl der Karten ein gewisser Glücksanteil vorhanden, der aber gerade den Spielspaß ausmacht, da es sehr abwechslungsreich ist.
Packungsinhalt:
In der kleinen Schachtel sind 60 Tippkarten (ein Set von 6 Tippkarten pro Spieler), 50 Fragekarten und 120 Antwortplättchen. Weiterhin erhält man eine Spielanleitung in Deutsch. Das Spiel kann sowohl eigenständig gespielt als auch mit einem der beiden Vorgängerspiele kombiniert werden. Auf den Karten ist unten eine Chilischote abgebildet, so dass man jederzeit die Karten auch wieder aussortieren kann, wenn man sie denn mit einem anderen Spiel mischt. Die kleine Schachtel kostet etwa 9 Euro und ist ihr Geld absolut wert, denn sie bringt viele Stunden Spaß.
Spaß:
Was kann man nun in Sachen Spaß erwarten. Wir hatten sehr viel Spaß mit diesem Spiel, denn man erfährt einfach eine Menge über seine Mitspieler. Natürlich regen die Antworten die Diskussionen am Tisch an. Beispielsweise gab es in einer unserer Spielrunden erschreckende Erkenntnisse, wie viele der Mitspieler das Spiel auch nackt fortsetzen würden. Es wurde immer viel gelacht, diskutiert und spekuliert, wer wohl mit „Ja“ geantwortet hat. Ganz klar zu sagen ist, dass man dieses Spiel nur in der richtigen Konstellation spielen darf (vielleicht nicht unbedingt bei der Familienfeier mit seinen Eltern und Großeltern). Die Gruppe muss Spaß daran haben auch einige intime Fragen zu beantworten. Wichtig ist, dass die Fragen wahrheitsgemäß beantwortet werden, sonst geht der Spielspaß verloren.
Bernadettes Meinung:
Privacy Scharf wie Chili schließt sich spieltechnisch an seine Vorgänger Privacy und Privacy 2 an, allerdings sind die Fragen wesentlich schärfer geworden. Die Fragen drehen sich fast ausschließlich um das Thema Sex und Partnerschaft. Wir finden, dies hat das Spiel noch wesentlich interessanter und spannender gemacht. Schließlich erfährt man nicht alle Tage so brisante Details aus dem Liebesleben seiner Mitspieler. Ganz klar ist, dass dieses Spiel nicht jedem gefällt, da nicht jeder gerne solche intimen Fragen beantworten möchte. Aber wer mit sowas keine Probleme hat, wird mit diesem Spiel auf jeden Fall seinen Spaß haben. Wichtig zu erwähnen ist, dass die Antworten der Spieler anonym sind, somit weiß keiner nach dem Spiel, wer was geantwortet hat. Was natürlich dazuführt, dass man spekuliert, welcher Mitspieler wohl was gelegt hat. Die Diskussionen und Spekulationen sind eigentlich das Beste am ganzen Spiel und sicherlich auch der ein oder andere schockierte Gesichtsausdruck.
Bernadette Beckert für cliquenabend.de
Vielen Dank an Amigo Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Für Leute, die gerne delikate Details über ihre Mitspieler erfahren möchten, ein Muss.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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