Testbericht vom 16.04.2012 - von Jörg
Tante Trudels Trödel
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2011
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
15 - 20 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 7 Jahre
Durchschnittswertung:
4.5/10 bei 2 Bewertungen
Die SPIEL - Essen 2011: Tante Trudels Trödel (Zoch Verlag)
Vorwort:
Wer uns Cliquenabender aus Bühl etwas näher kennt, weiß, dass wir auch am Wochenende gerne mal schon um 5 Uhr am frühen Morgen unterwegs sind, denn Trödel- und Flohmärkte sind eine weitere Leidenschaft, die wir gerne und regelmäßig pflegen.
Trödelspiele gibt es bereits einige aus den 80er Jahren, doch wirklich gut umgesetzt hat dieses Thema bisher noch kein Verlag. So freut es uns, dass mit Tante Trudels Trödel der Zoch Verlag dieses Thema in ein witziges Spiel umsetzt. Zumindest sieht es auf den ersten Blick mit vielen Gegenständen und einer großen Waage danach aus. Ob es allerdings auch funktioniert und Spaß macht, erfahrt ihr im folgenden Bericht.
Ziel des Spiels:
Die Spieler befüllen ihren Einkaufskorb mit Trödel. Am Ende vergleicht man an der Waage das Gewicht mit dem Gewicht von Tante Trudel (Trödel des Alltags). Dabei muss der Trödel im eigenen Korb weniger wiegen, als der Trödel von der lieben Tante. Gelingt dies mehreren Spielern, gewinnt der Spieler mit dem schwersten Korbinhalt.
Spielaufbau:
Wie man in unserer Bildergallerie zu diesem Bericht erkennt, wird die Waage mit Tante Trudel zusammengebaut. Mithilfe von Mäusen kann man das Gleichgewicht einstellen. Auf den Spielplan legt man auf beliebige Weise den Trödel in die einzelnen Fächer. Jeder nimmt sich einen Einkaufskorb und dann kann das Spiel beginnen.
Spielablauf:
Zuerst muss noch der Trödel der Tante zusammengestellt werden. Hierzu sammelt ein beliebiger Spieler gemäß Würfelwurf Gegenstände ein. Der Spieler beginnt seinen Weg bei der Eingangstür und legt immer das äußerste Trödelteil in seinen Korb. Nach drei eingesammelten Trödelteilen hat man den Trödel des Alltags zusammen und stellt diese Gegenstände vor Tante Trudel ab. Auf die geleerten Regalplätze legt man je einen Gutschein.
Beginnend bei einem Spieler (es wird reihum gespielt) wird gewürfelt. Der Spieler kann zwischen vier Aktionen wählen:
>Entsprechend dem Zielfeld nimmt man einen Trödel/Gutschein seiner Wahl aus dieser Reihe und legt ihn in den Korb (max. 1 Gutschein pro Spieler).
>Der Spieler nimmt den Trödel/Gutschein aus seinem Korb und legt ihn in ein leeres Fach.
>Der Spieler tauscht aus der Reihe einen Trödel aus seinem Korb mit einem Trödel dieser Reihe.
>Probewiegen lautet die Devise und der Spieler legt seinen bisher gesammelten Trödel in eine Waagschale. In die andere Waagschale legt man den Trödel des Alltags. Somit erkennt man gut, ob man zu schwer oder vielleicht auch zu leicht ist.
Zusätzlich zu seiner Aktion kann man auch den Einkaufsgutschein einlösen. Den Gutschein kann man im Laden gegen einen Trödel eintauschen oder bei einem Mitspieler, der sich allerdings in derselben Reihe (mit seinem Korb) befinden muss. Somit nimmt man sich den Trödel vom Korb eines Mitspielers und gibt diesem den Trödel.
Hat ein Spieler die Regale umrundet, endet der Einkauf. Man verlässt durch die Tür den Laden und stellt den Einkaufskorb vor Tante Trudel ab. Überzählige Würfelaugen verfallen.
Will man aber noch nicht zur Waage (Richtung Schlusswertung), kann man auch rückwärts ziehen. Dies ist aber nur möglich, wenn noch kein Spieler den Laden verlassen hat.
Das Spiel endet, sobald alle Einkaufskörbe die Waage erreicht haben. Zum Schluss wird gewogen (ohne Gutschein!) und gewonnen hat der Spieler, dessen Trödel leichter ist, als der Trödel des Alltags.
Strategie:
Die strategischen Faktoren sind gering. Da allerdings die Gegenstände ähnlich schwer oder besser gesagt leicht sind, sollte man je nach Situation die Aktion Wiegen nehmen, um sich ein Bild von seinem Trödel zu machen.
Interaktion:
Die Interaktionsmöglichkeiten sind gering und da die Gegenstände ähnlich schwer/leicht sind, gibt es genügend Auswahl. Lediglich mit dem Gutschein kann man die Mitspieler etwas ärgern, wobei dieser Interaktionsfaktor eher gering einzustufen ist.
Glück:
Der Glücksfaktor ist ausgesprochen hoch. Dies liegt nicht nur am Würfel zur Bestimmung der Zugweite. Der Faktor spielt eher beim Wiegen der Waren eine entscheidende Rolle. Es gibt kaum eine Ware, die wirklich leicht oder schwer ist, so dass das Wiegen oft die eine oder andere Überraschung anzeigt, mit der man nicht gerechnet hat. Gerade in voller Spielbesetzung spielt der Glücksfaktor eine sehr große Rolle.
Packungsinhalt:
Auf den ersten Blick wirkt das Material in Punkto Qualität sehr positiv. Der Aufbau der Waage mit den beiden Ketten ist aber gerade für Kinder anfangs nicht ganz einfach. Auch das Platzieren des Trödels auf der Waage stellt eher eine wackelige Angelegenheit dar. Die Gewichte des Trödels sind (leider) ähnlich schwer. Das hängt natürlich mit dem Spielablauf und den drei Waren zusammen, doch über unterschiedlich schwere Gewichte und damit verbundenen etwas anderen Abläufen hätten wir uns nicht beklagt. So ist gerade das Wiegen eine sehr knappe Angelegenheit und kann sich auch je nach Runde zum kleinen Streitpunkt entwickeln. So ist es sehr wichtig, dass die Waage auf einer waagerechten Unterlage und keinem Teppich oder Tischdecke seinen Platz findet.
Die Anleitung ist übersichtlich, wobei man die vier Aktionen durchaus etwas besser darstellen könnte. Der Preis mit knapp 30 Euro geht immer noch in Ordnung.
Spaß:
Wieder mal ein Spiel, welches für Spieler und Interessierte einen Blickfang darstellt. Spielerisch kann es aber in Punkto Spielspaß nicht glänzen. Schnell haben wir uns von Runden mit reinen Erwachsenen verabschiedet, da hier der Spielspaß kaum zum Vorschein kam. Besser lief es da in Partien mit Familien und Kinder mit knapp 10 Jahren. Hier war der Spaßfaktor durch Sammeln von Trödel und dem überraschenden Wiegeeffekt doch etwas höher. Allerdings nicht so hoch, dass man von einem guten Spiel sprechen kann. Der Spielspaß pendelte dabei zwischen 4 und 6 Punkten, so dass wir in unserem Urteil auch diesen Bereich als Durchschnitt beurteilen.
Wie bereits im vorherigen Bereich angesprochen, hätten wir uns durch unterschiedlich schwere Gegenstände und vielleicht auch witzige Trödelgegenstände etwas mehr Spaß und Spannung versprochen. Aufgrund der ähnlich schweren Trödelgegenstände ist man schon fast gezwungen die Aktion „Wiegen“ zu nehmen, um eine Einschätzung zum Gewicht zu bekommen.
Jörgs Meinung:
Als leidenschaftliche Trödelexperten ist uns auf kein Weg zu weit und so freuen wir uns natürlich auf ein Trödelspiel, in dem eine Waage im Mittelpunkt steht.
Durch ähnlich schwere Gegenstände ist der Glücksfaktor sehr hoch und wirklich gute Laune wollte irgendwie auch aufgrund der Abläufe nicht wirklich einkehren. Selbst junge Spieler empfanden die Abläufe als interessant und witzig, doch regelmäßig wollten sie auch nicht zu diesem Spiel greifen. „Ganz ok“ lautet oft der Ausdruck, der auch von uns empfunden wurde. Die etwas wackelige Angelegenheit des Wiegens und der auf Dauer eintönige Spielverlauf sorgten so insgesamt eher für ein Durchschnittsurteil.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Zoch Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Waren sammeln und wiegen! Abläufe die zwar interessant klingen, sich aber spielerisch nicht richtig bei uns durchsetzen konnten.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Smukers Meinung:
Typisch zochig ist die Spielidee und das Spielmaterial. Das Einschätzen ist allerdings gar nicht so einfach, denn viele Gegenstände sehen recht gleich aus. Somit ist auch ein hoher Glücksanteil enthalten.
Das Grundkonzept einer Waage und dem Schätzen halten wir jedoch für sehr amüsant, wenn denn nicht das wiegen materialtechnisch so schwerfällig umgesetzt wäre. Somit gibt es auch aus unserer Seite nur eine "Durchschnitts"-Note.
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GESAMT-
WERTUNG:
4/10
Eine super Idee, die leider in der Umsetzung hackt.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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