Testbericht vom 27.12.2013 - von Andreas
Morels
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2013
Anzahl der Spieler:
2 Spieler
Spielzeit:
30 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre
Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen
Vorwort
Ich habe es immer gewusst, sie sind unter uns Menschen überall. Der Manga von Manga von Hayao Miyazaki (1982) bzw. seine Verfilmung (1984) zeigt was in der Zukunft passieren kann. Unzählige dieser Lebewesen fressen tote Lebewesen und weiteres auf, man bezeichnet sie wissenschaftlich als Destruenten und wenn wir nicht aufpassen sorgen sie auch für unseren Tod. In den letzten 30 Jahren starben über 260 kerngesunde Menschen in der Provinz Yunnan in China und man wusste nicht woran es lag. Eine genauere Untersuchung ergab nun nach Jahren es war ein unbekannter Giftpilz. Ich sag ja sie sind gefährlich. Allerdings sind sie auch sehr lecker, wir machen Alkohol aus ihnen, Kuchen und essen sie gebraten, gedünstet oder gegart auch so. Auch ich habe unter ihnen einige Favoriten und eine schöne Pilz Soße oder leckere Portobello-Pilze mit Knoblauch sind eine Delikatesse. Da möchte man doch selbst ein paar Pilze genau studieren und in den Wald wandern gehen und diese pflücken… Schon einer versucht? Solltet ihr das Vorhaben nehmt euch ein bebildertes Buch über Pilze mit oder euer Smartphone. Wollt ihr es gänzlich ungefährlich probieren greift zu „Morels“ aus der Feder von Brent Povis. In diesem Zweipersonenkartenspiel macht ihr nämlich genau das, ihr wandert durch den Wald, sucht euch die schönsten passenden Pilze aus und bratet sie in der Pfanne mit Butter oder auch mal etwas Cidre an. Jammm jammmm… In Amerika schlug das Spiel hohe positive Wellen und auch in unserem Lande wird man es im nächsten Jahr in deutscher Sprache genießen können. Pegasus veröffentlicht das Spiel in seiner neuen 2er-Spielreihe. Wir haben uns das Spiel bei einem gemütlichen Pilzragout munden lassen und berichten hier unsere Meinung.
Spielablauf:
Zu zweit befinden wir uns im Wald, aber statt gemütlich Hand in Hand mit der geliebten und einem Körbchen zum Sammeln zu schlendern, geht es hier kompetitiv zur Sache. Wenn ihr Pilze findet nehmt ihr diese eurem Gegenüber weg und er muss sich andere Pilze suchen. Vielleicht handelt es sich um ein Pärchen was sich gerade getrennt hat oder aber es sind zwei Männer die schnell sein wollen, da ihr Liebchen gerade die Pfanne aufs Feuer setzt… Wobei gerade letztes kann es nicht sein, denn die Pfanne habt ihr mit dabei und bratet die kleinen Lebewesen direkt vor Ort (Apropos Klein, der größte Pilz „honey mushroom“ ist mit einer Ausdehnung von 8,8 km² und einem geschätzten Alter von 2400 Jahren eines der ältesten Lebewesen auf der Welt).
Acht Karten bilden unseren Waldweg und wie es so ist, können wir die direkt vor uns liegenden Pilze einfach pflücken, während wir uns für weiter wegliegende beeilen müssen und viele Stücke als Hilfe benötigen um sie zu erreichen. Diese finden wir aber nicht so einfach und so heißt es beim Sammeln zu entscheiden: braten oder verkaufen und dafür hilfreiche Holzstöcke erhalten. Am Ende müssen die Pilze dann aber doch in die Pfanne, denn sonst gewinnen wir den Wettlauf nicht. Hierbei müssen wir mindestens drei gleiche Pilze in die heiße Pfanne geben, denn sonst werden wir nicht satt und sind es sogar vier oder fünf könnte eine Portion Butter oder Cidre die ganze Sache perfekt verfeinern. Sind wir wirklich so ein Gourmet und haben die Zutaten parat, dankt es uns unserer Gaumen mit Siegpunkten.
Braten und verkaufen sollte man sowieso regelmäßig, wenn man die passende Pfanne zur Hand hat, denn sonst ist unser Korb voll und wir dürfen keine Pilze mehr einsammeln. Zwar gibt es auch hier Verstärkung, indem wir uns einen weiteren Korb besorgen, aber auf Dauer heißt es halt schon verkaufen oder schmoren lassen.
Als weiteren Kniff gibt es sowohl Giftpilze als auch Nachtpilze. Während der Giftpilz unser Handlimit für eine gewisse Zeit blockiert (was auch mal hilfreich sein kann um unbeliebte Karten loszuwerden), zählen die edlen Nachtpilze gleich doppelt und das ist gut, denn zum größten Teil erhalten wir mit einem Spielzug nur einen Pilz, was recht wenig ist. Außer man nimmt die Pilze aus dem Sammelsurium, was sich von Runde zu Runde vergrößert. Hier muss man dann aber alle nehmen und das passt einem nicht immer in den Kram.
Smukers Meinung:
Morsels (zu Deutsch dann beim Pegasus Verlag „Fungi“ – Veröffentlichung 2014) ist ein reines Handmanagement Thema mit einem sehr ungewöhnlichen Thema. Die Pilze sind sehr schön illustriert und die thematische Einbettung sehr gut, gerade mit der Deluxe Edition (mit echten kleinen Holzstäben und Plastikpfannen) sorgt das Zweipersonenkartenspiel für große Augen. Das uns vorliegende Exemplar kommt direkt aus der USA, weil die deutsche Version noch nicht erhältlich ist. Das Preis-Leistungsverhältnis ist im guten Rahmen und wer gerne Spiele zu zweit genießt bei denen man ständig überlegen muss ob man seine Kartenhand noch erweitert, doch schon kocht oder verkauft und maximal seine nächsten zwei Züge gerne im Voraus plant ist hier richtig. Das Sammeln und ablegen in Sätzen erinnert etwas an beliebte Familienspiele wir Rommé oder Rummycup, wobei der Spielmechanismus hier natürlich gänzlich anders funktioniert. Die Spielregeln sind schnell verstanden und alle Abbildungen auf den Karten entsprechen echten essbaren Pilzen. Somit lernt man auch gleich etwas für den nächsten Waldbesuch.
Andreas Buhlmann für cliquenabend.de
GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Schön illustriertes Handkartenmanagementspiel mit ausgeflippten Thema.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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