Testbericht vom 29.11.2005 - von Andreas
Fragile
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2006
Anzahl der Spieler:
1 bis 4 Spieler
Spielzeit:
30 - 45 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre
Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen
Strategie:
Das Spielbrett kommt in die Tischmitte, die Kisten werden mit Schriftzug nach unten aufgebaut und jeder Spieler erhält abhängig von der Teilnehmerzahl eine bestimmte Anzahl (drei oder zwei) chinesischer Arbeiter und Lagerplättchen (vier oder drei) in seiner Farbe. Nun werden die Löcher im Spielbrett gefüllt und Reihum darf jeder Spieler ein Lager in einem Quadranten besetzen. Danach werden die Arbeiter auf die Lager verteilt und das Spiel kann beginnen. In der ersten Spielrunde hat der Startspieler drei Aktionspunkte pro Arbeiter und der darauf folgende Spieler dergleichen vier. Danach hat jeder Spieler immer fünf Aktionspunkte für jeden seiner Arbeiter. Diese muss man nicht komplett aufbrauchen, sie können auch verfallen. Ein Arbeiter kann jedoch maximal fünf Aktionspunkte besitzen und nicht von anderen Arbeitern die Punkte übernehmen. Die Arbeiter werden nacheinander bewegt, sobald der nächste Arbeiter bewegt wird verfallen die übrig gebliebenen Aktionspunkte (AP) vom Vorherigen. Mögliche Aktionen sind: 1. Arbeiter bewegen (pro Feld 1 AP) 2. Arbeiter mit Kiste bewegen - schieben (pro Feld 1 AP) 3. Kiste stapeln / entstapeln (2 AP) 4. Kiste umdrehen (4 AP) 5. Kiste weitergeben (1 AP) 1. Arbeiter bewegen Ein Arbeiter kann maximal fünf Felder bewegt werden. Gezogen kann entweder Waagrecht oder Senkrecht (Diagonal ist nicht erlaubt!). Die Lagerfelder (sowohl fremde als auch eigene) und Kisten stellen dabei Hindernisse dar und können weder übersprungen noch betreten werden. Felder auf dem fremde Arbeiter stehen dürfen allerdings übersprungen werden, werden dabei aber mitgezählt. 2. Arbeiter mit Kiste bewegen - schieben Befindet sich ein Arbeiter hinter einer Kiste kann er diese nach vorne schieben. Wichtig: Er kann sie nicht hinter sich her ziehen, sondern nur vor sich her schieben! Dabei kann er eine Kiste weder auf ein besetztes Feld bewegen noch diese von einem besetztem Feld aus verrücken (steht also ein fremder Arbeiter vor einer Kiste kann man diese nicht von dieser Seite schieben). Das Ende des Kais, die Lager, andere Kisten und Mitarbeiter stellen Hindernisse dar und beenden den Schiebevorgang. Somit ist es auch nicht möglich zwei Kisten zu befördern. Es ist jedoch erlaubt während seines Zuges die selbe Kiste oder auch eine andere von einer anderen Seite weiter zu schieben. 3. Kiste stapeln / entstapeln Steht man vor einer Kiste die wiederum vor einer Kiste steht, kann man die vor einem liegende Kiste auf die hintere Kiste stellen. Dabei landet der Arbeiter auf dem Feld wo die Kiste gestanden hat und die Kiste auf der dahinterliegenden Kiste. Solch gebildete Stapel können nicht geschoben werden und stellen ein Hindernis dar. Die einzige Möglichkeit die Kisten zu bewegen ist sie wieder zu entstapeln. Dafür muss man vor solch einem Kistenstapel stehen und dann wird die obere Kiste hinter den Stapel abgelegt (dieses Feld muss dafür frei sein). Es ist außerdem nicht möglich mehr als zwei Kisten übereinander zu stapeln. 4. Kiste umdrehen Die Kiste wird um 180 Grad gedreht, so dass sich der Schriftzug Fragile oben befindet. Eine auf diese weise gedrehte Kiste darf erst im nächsten Spielzug in ein Lager geschoben werden. Die normalen Kisten zählen bei der Endabrechnung einen Punkt während eine Fragile Kiste zwei Punkte einbringt. Allerdings sollte man die Kiste nicht zu früh drehen, da sie sonst schnell von anderen Mitarbeitern geklaut werden kann. Wichtig: Im Spiel dürfen nicht beliebig viele Kisten umgedreht werden. Maximal eine Kiste mehr als die Spieleranzahl darf in den Fragile-Zustand versetzt werden. 5. Kiste weitergeben Ein Arbeiter kann einem anderen Arbeiter die Kiste weitergeben, wenn beide Arbeiter auf angrenzenden Feldern der Kiste stehen. Hierbei kann es sich auch um einen fremden Arbeiter handeln. Der Spieler der dem Arbeiter die Kiste übergibt entscheidet auf welchem freien Feld neben diesen er die Kiste ablegen soll. Es ist möglich eine Kiste von Arbeiter zu Arbeiter weiterzugeben und sie auch so in sein Lager zu stellen. Das Spiel endet sobald ein Spieler alle seine Lager gefüllt hat. Es kann aber auch vorzeitig enden, wenn die Kisten so gestapelt wurden, dass keine Kiste mehr frei verfügbar gemacht werden kann. Der Spieler mit der höchsten Punktzahl erhält während des Spiels immer die Siegermarke (ähnlich Siedlers größte Rittermacht). Hat ein Spieler eine höhere Punktzahl erhält er diese Marke. Der Spieler der bei Spielende die Marke besitzt hat das Spiel gewonnen.Interaktion:
Das Spiel ist der reine taktische Spaß mit Garantie zum Freunde ärgern. Es macht tierisch Spaß die Arbeiter der Anderen für seine Zwecke zu mißbrauchen oder schon sicher gedachte Kisten zu entwenden. Es ist ein wahres Schlachtfeld und die Spielzüge interagieren ständig miteinander. Nie weiß man ob seine Kiste derzeit sicher ist oder ob ein Anderer sie nicht doch irgendwie in seinem nächsten Zug stibitzt und sie dann vielleicht sogar hönisch mit den eigenen Mitarbeitern in sein Lager verfrachtet.Glück:
Einen Glücksfaktor gibt es bei Fragile nicht. Jeder Spieler hat die gleichen Aktionspunkte. Der Startspieler und Zweitspieler haben am Anfang der Runde zwar einmalig etwas weniger, aber das ist nur gerecht, denn diese können Ihre Lager auch als erstes aussuchen. Wenn man möchte kann man die Spielreihenfolge mit den beigelegten Hölzchen bestimmen, so dass etwas Glück ins Spiel kommt. Dies ist jedoch keine Pflicht. Lässt man sie weg ist reine Taktik gefragt, spielt man mit den Hölzchen, dann ist zumindestens die Spielreihenfolge purer Zufall.Packungsinhalt:
Das 2kg schwere Spiel befindet sich in einer 30 x 30 cm großen Holzschatulle mit Siebdruck. Diese Verpackung an sich ist schon ein wahrer Blickfang. Öffnet man die Kiste findet man 10 große Holzfiguren mit Metalleffekt-Lackierung am Hut, sowie 12 detaillierte Fragile-Kisten aus massivem Holz mit dem Fragile Schriftzug auf einer Seite. Zusätzlich befindet sich natürlich noch die Spielanleitung, der Spielplan, die Holzstäbe für die Zufallsspielreihenfolge und die Lagerplättchen in der originellen Verpackung. Die Top Qualität und Optik hat natürlich auch ihren Preis und der schlägt mit ca. 43 Euro (UVP) für ein Brettspiel auch etwas heftig zu. Das Preis Leistungsverhältnis ist jedoch vollkommen normal, hier handelt es sich halt um ein echtes Ludoart Kunstwerk aus schönen Materialien mit viel Liebe zum Detail. Für wahre Kenner ist das ganze jeden Cent wert und man wird nicht im Traum dran denken, dass der Preis zu teuer ist. Für die eher seltenen Brettspielgenießer wirkt der Preis erstmal abschreckend. Ich kann euch allen allerdings nur raten einen Blick darauf zu werfen und es mal anzuspielen und es mit einem 0815 Brettspiel zu vergleichen. Ihr werdet den Unterschied schnell merken.Spaß:
Das Spiel bietet 30 Minuten einen schönen taktischen Spielspaß bei dem man schnell gezeigt bekommt, dass der Gegner doch einen tieferen Sinn hinter seinen Bewegungen hatte. Die Regeln sind schnell erklärt, bieten aber viele strategische Möglichkeiten und nach einer Spielrunde will man gleich nochmal ran um mit neuen Tüffteleien und Taktiken seinen Gegner zu verblüffen. Für Liebhaber von durchdachten Bewegungen bei dem man die fremden Figuren miteinberechnet und ausnutzt ein wahrer Genuß.Smukers Meinung:
Das Spiel gehört wohl in jeden Spielschrank von Gesellschaftsspielliebhabern. Das Spielkonzept geht leicht von der Hand, bietet aber sehr viele strategische Finessen. Gerade durch die Möglichkeit der Übergabe einer Kiste an fremde oder eigene Arbeiter kann man eine Situation schnell zu seinem Vorteil nutzen. Ein zusätzlichen Effekt bietet die Einzelspieler Variante. Hierfür gibt es einige Szenarien in der Anleitung und auf der Homepage von Ludo Art, so dass man sich auch alleine den Kopf zerbrechen kann, wie man nun diese Kiste/n unter diesen Bedinungen in sein Lager schafft. Die Qualität und das Design des ganzen Spiels und der Verpackung ist in typischer Ludoqualität: Weltklasse und ein wahrer Augenschmaus. Da macht das spielen gleich doppelt soviel Spaß.
Andreas Buhlmann (Smuker) für cliquenabend.de
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GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Ein Spiel das einen Tisch und eine Entspannte Stimmung benötigt. Sicherlich nichts für die Bahn oder für Unterwegs. Wo es aber aufgebaut ist zieht es einem in seinen Bann.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
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