Testbericht vom 23.02.2009 - von Andreas
Metropolys
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2008
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
30 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen
Vorwort: Der Verlag Ystari ist
Vielspielern sehr bekannt, da er inzwischen als ein Garant für sehr gute und
komplexe Strategiespiele gilt. In jüngster Zeit richtet er sich jedoch auch ein
wenig an die Normalspieler bzw. Familienspieler, was Spiele wie Metropolis
sowie das kommende Kaleidos und Bombay zeigen. In Deutschland erhielt man die
Ystari Spiele bisher bei HUCH & friends wobei die Neuheit Sylla nun über
Asmodee erhältlich sein wird. Aber lassen wir die Formalitäten beiseite, interessant
ist es doch ob Metropolis nun ein interessantes Spielkonzept ist oder nicht.
Wir haben es für euch getestet… In der Ehrfurcht einflößenden Metropole
herrscht geschäftiges Treiben. Talentierte Städteplaner und Architekten
konkurrieren miteinander beim Errichten prächtiger Gebäude aus Glas und Stahl.
Doch welcher Architekt wird sich am Ende durchsetzen und Spuren in der
Geschichte hinterlassen?
Ziel des Spiels: Die Spieler versuchen als Architekten ihre 13 Gebäude
möglichst geschickt zu bauen so dass sie sich das Ansehen der Bevölkerung
sichern. Sobald ein Spieler alle Bauwerke platziert hat ist das Spiel vorbei
und wer am meisten Punkte ergattert hat gewinnt.
Spielaufbau:
Der Spielplan wird wie so oft in die Tischmitte gelegt die
Spielplättchen werden zufällig (bei der ersten Partie nach Vorgabe) in der
Stadt verteilt. Je nachdem ob man die Familien-Version oder die
Experten-Version spielt bekommt jeder Spieler seine Zielkarten. In der
Familienversion erhält man eine Umgebungszielkarte und in der Experten-Version
eine Stadtviertel-Zielkarte und eine Umgebungs-Zielkarte. Jeder Spieler sucht
sich eine Spielerfarbe aus und nimmt sich die 13 passenden Gebäude. Diese
stellt er so vor sich ab, dass er die Zahlen sehen kann.
Let the building begin….
Das Spiel ist in Runden eingeteilt, wobei sich die Spieler solange überbieten,
bis ein Gebäude platziert wird. Danach beginnt der Gewinner der Auktion die
nächste Runde. Um zu bieten nimmt man ein Gebäude seiner Wahl und platziert es
auf ein Stadtfeld seiner Wahl. Nun kann ihn jeder Spieler überbieten indem er
ein höherwertiges Gebäude in ein Nachbarfeld setzt. Hat ein Spieler gepasst
kann er nicht mehr mitbieten. Die Gebäude werden solange stehen gelassen bis
nur noch einer übrig bleibt. Dieser lässt nun sein zuletzt platziertes Gebäude
stehen und alle anderen Zahlenspielfiguren werden den Spielern zurückgegeben.
Das Bieten kann auf drei verschiedene Arten beendet werden:
1. Alle Spieler bis auf einen passen
2. Es gibt kein freies Nachbarfeld mehr
3. Keinen hat ein höherwertiges Gebäude mehr
Liegt auf dem bebauten Grund ein Plättchen muss dieses der Spieler aufnehmen.
Hierbei gibt es positive und negative Kartonscheiben:
a) Schickes Stadtviertel
Dieses Viertel ist besonders wertvoll
b) U-Bahn
Nahegelegene Orte an einer U-Bahn sind sehr lukrativ. Derjenige mit den meisten
U-Bahnplättchen erhält die Sonderkarte U-Bahn (3 Siegpunkte) und behält sie
solange bis ein anderer mehr U-Bahn-Plättchen besitzt.
c) Archäologische Stätten
Oje, hier sollte man möglichst nicht bauen, denn man zerstört ein
geschichtliches Stätte.
Man erhält nicht nur das Plättchen sondern, der letzte der so ein Plättchen
nimmt erhält immer die Archäologische Stätte-Karte (2 Minuspunkte). Beim Bauen
sollte man nicht nur darauf achten seine Gebäude zu setzen, sondern auch sie
möglichst an die Orte zu platzieren an denen es mehr Punkte für den Spieler
gibt. Hierfür erhält man die zu Beginn erwähnten Zielkarten. Je nach Version
unterscheiden sich die Ziele.
Familienversion
Hier erhält jeder nur eine Umgebungszielkarte, folgende sind erhältlich: -
Brücken - Statuen - Seen - Stadtrand Platziert man ein Gebäude neben
Brücke/Statue/See/Stadtrand erhält der Spieler am Ende für jedes dieser Gebäude
drei extra Siegpunkte.
Expertenversion
Hier erhält jeder zum einen eine Stadtviertelkarte, für jedes Gebäude was man
auf sein geheimes Stadtviertel (farblich unterscheidbar) setzt erhält man am
Ende zwei Siegpunkte. Zusätzlich gibt es auch hier Umgebungsziele wobei, diese
unterschiedlich schwer zu besetzten sind und somit unterschiedliche Punkte
einbringen: - Brücken Für je ein Gebäude auf der einen und einem auf der
anderen Seite einer Brücke erhält man vier extra Punkte dafür. - Statue Für je
drei Gebäude um eine Statue erhält man dafür sieben Punkte. - Seen Für je drei
Gebäude um einen See erhält man fünf Punkte. - Stadtteile Für jedes Stadtteil
indem mindestens drei Gebäude stehen gibt es vier Punkte. - Ketten Für jede
Gruppe aus drei benachbarten Gebäuden erhält man 4 Punkte. Zusätzlich wird
geschaut wer die höchsten Gebäude pro Viertel gebaut hat und dieser erhält das
Plättchen „Höchstes Gebäude“ was wiederum 5 Prestigepunkte wert ist. Spielt man
zu dritt oder zu zweit wird der Spielplan durch geschlossene Stadtviertel
entsprechend verkleinert. Egal ob man sich nun für die eine oder andere
Variante entscheidet das Spiel ist beendet sobald jemand sein letztes Gebäude
verbaut.
Schlusswertung
Jedes „Schicke Stadtviertel“ Plättchen zählt 3 Punkte, jedes „U-Bahn“-Plättchen
1 Punkt, die „U-Bahn“-Karte 3 Punkte, „Archäologische Stätte“ -1,
„Archäologische Stätte“-Karte -2 + die jeweiligen Erfüllungen der
Zielbedingungen und den höchsten Gebäudemarkern.
Strategie:
Zu Spielbeginn gibt es noch keine Sackgassen, aber mit der Zeit werden sie automatisch entstehen und so ist es möglich seine niedrigen Zahlen geschickt loszuwerden. Allerdings nur, wenn eine Sackgasse vorhanden ist und man am Zug ist. Also heißt es geschickt bauen und im richtigen Moment das Ruder an sich reißen. Seine Ziele sollte man nicht zu leicht erkenntlich zeigen, denn sonst werden die anderen diese durch überbieten verhindern. Lässt man sie im Unklaren was die Ziele sind hat man so bessere Karten. Außerdem solltet ihr nicht vergessen, in jedem Viertel vertreten zu sein und so möglichst viele „Höchste Gebäude“-Marker zu erhalten. Die Familienversion sieht dies nicht vor, aber diese ist auch eher nicht ratsam. Man sollte gleich zur Expertenversion greifen, da diese mehr taktische Möglichkeiten bietet, dass Spiel aber nicht viel verkompliziert. Ein weiterer Anfängerfehler ist übrigens das verheizen seiner großen Gebäude um sich gute Positionen zu sichern. Das kann sich natürlich lohnen, aber macht man dies am Anfang zu oft, verliert man das Spiel. Da man seine Kleinen nun gar nicht mehr platzieren kann.Interaktion:
Ständig ist man dabei sich zu überbieten und in den ersten paar Partien wird man nicht da bauen wo man eigentlich hin wollte. Erst mit der Zeit gewinnt man ein Gefühl dafür wie man die anderen lenkt, so dass sich Möglichkeiten ergeben, die man gewollt provozierte. Jeder hat seine Ziele und man ist ständig auf der Lauer diese zu entdecken um denjenigen möglichst gute Positionen zu verbauen.Glück:
Dieser ist entsprechend hoch, je mehr Personen mitspielen. Man kennt nicht ihre Ziele und man kann auch nicht ständig seine hohen Gebäude opfern um recht viele Punkte zu erhalten, da man dann am Ende seine niedrigen Gebäude nicht los wird. Es heißt also mit den Wölfen heulen und sich einfach beim Bieten woanders hin treiben zu lassen.Packungsinhalt:
Metropolis hat eine sehr ausgeflippte Illustration und hier scheiden sich anscheinend die Geister. Die einen finden es sehr ansprechend und schön, die anderen können die Farben und damit die Stadtviertelfarben sehr schwer unterscheiden. Wir raten auf jeden Fall dazu das Spiel mit guten Lichtbedingungen zu spielen, ansonsten hat uns das Design aber äußerst angesprochen. Die Spielgebäude sind gut gefertigt und die Zahlen wunderbar zu erkennen, hier kann man nicht klagen. Auch die Spielregeln sind gut und strukturiert verfasst so dass ein schneller Spieleinstieg gewährleistet ist. Warum man eine Familien-Version und Experten-Version beigelegt hat ist uns in diesem Fall sehr schleierhaft. Es gibt sicherlich Spiele wo dies Sinn macht, aber Metropolis zählt sicherlich nicht in diese Kategorie. So komplex ist es nicht und die Familienversion bringt auch nur halb soviel Spaß und Taktik in das Ganze (wir raten also zur Experten-Version). Das Preis-Leistungsverhältnis ist noch im akzeptablen Rahmen.Spaß:
Je nach Spielergruppe kommt das Spiel gut bis sehr gut an. Jedoch kann das Spiel auf Dauer nicht unbedingt bannen, da sich die Spielrunden sehr gleichen und man das ganze Spiel über das selbe macht. Das tut dem Spiel keinen Abbruch und sollte das kleinste Problem sein, wenn das Spiel mal hier und da auf den Tisch kommt. Jedoch heißt es, dass es kein Abendfüllendes Spiel ist was man mehrmals hintereinander spielt, da es dann doch etwas zu eintönig ist. Nach 2-3 Runden legt man es wieder in die Ecke und wartet ein paar Tage oder auch Wochen. Dann hat man jedoch auch wieder viel Lust es auf den Tisch zu packen.Smukers Meinung:
Ein Ystari Spiel steht für Komplexität und Abwechslung sowie viel Strategie. Metropolis verstößt hierbei gegen das Gesetz. Die Komplexität eines Caylus hat es nicht im Entferntesten, Strategie ist zwar vorhanden jedoch ist auch der Glücksfaktor durch das überbieten sehr hoch. Wir haben hier definitiv ein Familienspiel vor uns was auch nur aus einem Spielmechanismus besteht. Ist dies somit schlecht? Nein, im Gegenteil. Metropolis weiß durchaus mehrere Spielpartien zu faszinieren, jedoch sollte man nicht wie bisher Verlagsüblich auf einen Strategiehammer hoffen. Auch benötigt das Spiel etwas Ruhezeit, denn sonst gleichen sich die Spielrunden zu sehr um es täglich zu wiederholen.
Andreas Buhlmann für cliquenabend.de
Vielen Dank an den Huch&friends für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Bisher das Familientauglichste Ystari Spiel. Besteht nur aus einem Spielmechanismus, begeistert immer wieder. Jedoch kommt es nicht dauernd auf den Tisch.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
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