Testbericht vom 10.08.2011 - von Andreas
Wie ich die Welt sehe
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2004
Anzahl der Spieler:
2 bis 9 Spieler
Spielzeit:
30 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
9/10 bei 1 Bewertungen
Vorwort:
Partyspiele und Wortspiele gibt es wirklich viele auf dem Markt und so ist die Konkurrenz auf dem Spieltisch hoch. Wird ein Spiel in einer normalen Spielgruppe erstmal bevorzugt, wird es schwierig für ein anderes ihm diesen Rang abzuluchsen. Wir sind da in unseren Runden hingegen immer offen und freuen uns über neue Spiele. Wie diese dann abschneiden, ist allerdings immer anders. Wie ich die Welt sehe von Urs Hostettler ging beim Erscheinen (2004) damals an uns vorüber. Bevor wir uns jetzt allerdings die neue Erweiterung ansehen, haben wir es uns schnell noch besorgt, um auch eine wirklich qualitativ gute informierte Meinung zu besitzen.
Der Autor ist uns hierbei nicht unbekannt, denn aus seiner Feder stammen Anno Domini, Der wahre Walter und auch Tichu. Alles Spiele die nicht nur bei uns in den Spielgruppen sehr beliebt sind, sondern auch einen KULT-Faktor in der Spielerszene besitzen. Somit ist unsere Erwartungshaltung entsprechend hoch und wir sind sehr gespannt, ob wir wieder ein gutes Spiel von dem Autoren in den Händen halten.
Ziel des Spiels:
Die Spieler versuchen die beste, witzigste oder auch schönste Antwort auf eine „Meine Welt“ Karte zu finden und diese danach auch dem richtigen Spieler zuzuordnen. Bewerkstelligt man dies recht häufig, erhält man viele Gewinnpunkte. Wer als erstes eine bestimmte Anzahl davon erreicht (je nach Spielerzahl), gewinnt das Spiel.
Spielaufbau:
Der Spielaufbau ist hierbei keine Wissenschaft. Ihr müsst nur jedem Spieler 12 ES-Kärtchen austeilen. Woran ihr die erkennt? Nun, es sind die 392 Karten die nicht so aussehen wie die „MeineWelt-Karten“ (56 Stück). Ach ihr kennt das Spiel noch nicht. Dann also für Anfänger. Jeder erhält 12 ES-Kärtchen, das sind die, die NICHT doppelseitig bedruckt sind und die eindeutige Mehrheit in der Schachtel bilden!!
Spielablauf:
Der Besitzer des Spiels ist laut Regeln der Idewedwes: „Individum, das erläutert, wie es die Welt sieht“. Der Job des Idewedwes ist zunächst einfach und jedes Mal identisch:
- Ziehen einer MeineWelt-Karte *CHECK*
- Vorlesen der MeineWelt-Karte *Check… äh Moment, was mach ich da mit den leeren Stellen?*
Tja, genau um die geht es. Hier kann man Grunzen, XXXen oder am Besten wie es die Regel vorschlägt „ES“ statt der Leere sagen. Es handelt sich also um ein Spiel, wo die wahre „Leere“ eine Bedeutung und sogar einen Titel erhält, hübsch was?
Auf so einer MeineWelt-Karte stehen z.B. Sätze wie dieser: „Rock-Festivals, Poesi-Festivals, Opern-Festivals… ich wünschte mir ein XXX-Festival“
Jeder sucht nun aus seinen 12 Kärtchen ein passendes für diese vorhandene Lücke. Das schwierige dabei ist, dass nicht immer alle Karten gut passen und dass das ausgesuchte ES-Kärtchen zum Idewedwes passen muss. Immerhin sollt ihr ja seine Welt darstellen und nicht eure. Sonst wäre das zu einfach und hieße nicht „Wie ich die Welt sehe“ sondern „Wie ihr eure Welt seht“ und seien wir ehrlich: Das interessiert doch keinen oder?
Nachdem nun jeder ein passendes Kärtchen verdeckt in die Mitte gelegt hat (verdeckt ist übrigens wichtig, dass sollte jedem klar sein!), zieht der Idewedwes noch ein ES-Kärtchen vom Stapel und mischt diese gut durch. Danach werden die ES-Kärtchen vom Idewedwes offenbart und es kommt zu 99 % zu viel Gelächter. Nun kommt der schwierige Teil des Idewedwes, es gilt nämlich das BESTE Kärtchen auszuwählen. Die Wahl obliegt allein bei dem Spieler selbst. Trifft er die Karte eines Mitspielers, so kann dieser sich freuen und erhält die MeineWelt-Karte als Dankeschön (1 Punkt). Danach ziehen alle Spielerinnen und Spieler eine ES-Karte vom Stapel nach, so dass sie wieder 12 Karten auf der Hand haben. Wirklich alle? Nein, der Gewinner geht dabei leer aus und hat damit weniger ES-Kärtchen zur Auswahl. So wird dafür gesorgt, dass es Spieler mit vielen Gewinnpunkten immer schwieriger haben.
#bild8rechts##Der Gewinner wird neuer „Idewedwes“ und es beginnt von vorne. That’s it… Moment, da war doch was, was keinen Sinn ergibt. Kann es nicht dazu kommen, dass man gar keine Karte von einem Mitspieler auswählt? Doch kann es, wenn der Idewedwes die zufällig beigemischte Karte auswählt, passiert etwas anderes. Zur Strafe muss der Idewedwes einen Punkt abgeben und bleibt Idewedwes. Das führt dazu, dass er seine Wahl bedacht und sorgfältig treffen sollte. Auch verliert man damit seinen Rang, man heißt nun nur noch „TAFKAI“ (The artist formerly known as Idewedwes). Das ist schon eine harte STRAFE…
Je nach Spieleranzahl versuchen die Spieler 7 Punkte (4 Personen) bis runter zu 4 Punkten (7 Personen) zu erhalten. Wer dies als erstes schafft gewinnt, einfach oder?
Unter den MeineWelt-Karten befinden sich auch viele mit doppelten ES-Begriffen. Hier müssen alle Spieler zwei passende Karten auswählen und sie übereinander (1. Wort liegt unten) ablegen. Hier gibt es natürlich auch zwei fremde ES-Kärtchen und das mischen muss ein Spieler übernehmen der kein Idewedwes ist. Denn es findet auf dem Tisch statt und sieht wie ein „Hütchenspiel“ aus.
Strategie:
Wie ich die Welt sehe gehört zur Kategorie „Partyspiel“ und hat damit keine strategischen Gedanken. Hier geht es darum, möglichst lustige oder glaubwürdige Antworten zu erstellen.
Interaktion:
Jeder sucht sich seine ES-Karten nach Belieben aus und legt sie in die Mitte, das Vorlesen der Vorschläge sorgt immer für viel Heiterkeit und Gelächter. Solange keine riesen Denker am Tisch sitzen, liegt das Hauptaugenmerk auf der Auflösung und der Punktevergabe durch den Idewedwes.
Glück:
Eine Glückskomponente ist natürlich mit im Spiel, man hat nicht immer stimmige ES-Kärtchen auf der Hand oder der Idewedwes will partout nicht die Vorschläge von einem punkten lassen. Bei ersterem hilft nur in den sauren Apfel zu beißen und auch mal einen unpassenden Begriff abzulegen, immerhin bekommt man dann wieder ein neues ES-Kärtchen.
Packungsinhalt:
Wie ich die Welt sehe hat eine sehr lustige Regelsprache und klare Regelstruktur. So sollte es jedem sehr leicht fallen, die Spielregeln zu verstehen und einer sofortigen Partie steht nichts im Wege. Falls man mal mit einem Begriff nichts anfangen kann, befindet sich auch eine Helpline im Anhang, wo einige Begriffe nochmal kurz und witzig erklärt werden. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist absolut marktgerecht, da man für ca. 17€ wirklich viel Spielspaß und viele Karten erhält.
Spaß:
Wie ich die Welt sehe ist aus unseren Partyspielrunden nicht mehr wegzudenken. Die Regeln sind einfach und die Karten sorgen zwangsläufig für wilde und witzige Konstellationen. Da kommt es schon mal vor, dass man bei der Auflösung der Karten eine Pause einplanen muss, da sich jemand oder mehrere vor Lachen nicht mehr halten können.
Smukers Meinung:
Das Wortspiel „Wie ich die Welt sehe“ hat sowohl unsere Gelegenheitsspieler als auch die Vielspieler überzeugt und sollte in keinem gut sortierten Spielehaushalt fehlen. Aus unserer Sicht ein absolutes Kult-Spiel mit einfachen Regeln und sehr viel Spielspaß. Man kann es so gut wie überall spielen, wo ein Ablageplatz für die Karten vorhanden ist und auch nach zig Partien ist der Spielspaß noch so hoch wie beim ersten Spiel.
Andreas Buhlmann für cliquenabend.de
Vielen Dank an ABACUSSPIELE für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
9/10
Wer gerne lacht, einfache Regeln mag und witzige Dinge zu Politik, Kunst, Allgemeinen von sich gibt ist hier genau richtig. Ein Partyspiel, welches man unbedingt ausprobieren sollte.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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