Funkenschlag: Das Kartenspiel
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2016
Anzahl der Spieler:
2 bis 6 Spieler
Spielzeit:
45-60 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen
Video: Vorstellung Essen 2016: Funkenschlag Kartenspiel (2F)
Vorstellung Essen 2016: Funkenschlag Kartenspiel (2F) from Cliquenabend on Vimeo.
Vorwort
Friedemann Friese ist ein wahres Original in der Szene. Er gehört nicht nur zu den wenigen Hauptberuflichen Spielautoren, sondern führt das Autorendasein tatsächlich als wahre Kunstform aus. Für ihn sind Spiele Kunstprojekte auf die er sich einlässt und er ist immer wieder am Probieren von Neuen Ideen. Seine Spiele unterscheiden sich dabei drastisch voneinander und er ist immer wieder auf der Suche nach neuen Wegen. Sein eigener Weg diese Tätigkeit auszuführen ist allerdings nicht immer von Erfolg gekrönt, was sicherlich unter anderem daran liegt das jeder von ihm ständig das neue „Funkenschlag“ erwartet, bzw. Spiele die so wie Funkenschlag sind. Tatsächlich macht er von dieser Art Spiele allerdings recht wenige, was dann die Vielspieler-Fangemeinschaft teilweise falsch versteht. Sicherlich ist Funkenschlag sein absoluter TOP Hit und es wird stetig weiter von ihm gepflegt, aber er selbst würde vermutlich sagen, dass Funkenschlag ein eher untypisches „Friedemann Friese“ Spiel ist. Ist schon witzig, wenn man darüber nachdenkt….
Nun denn 2016 erschien, nun aber wirklich auch wieder ein Funkenschlag Produkt und zwar das Funkenschlag Kartenspiel, welches wir euch mit dem Autor bereits per Video vorgestellt haben. Nun folgt auch die schriftliche Rezension… Los geht’s
Spielablauf:
Bei Funkenschlag geht es darum die Welt mit Strom zu versorgen und dazu benötigt man Stromkraftwerke und passende Rohstoffe. Das Brettspiel hat hierfür einen sehr interessanten Kauf-Mechanismus, der die Spielreihenfolge beim Rohstoffkauf umdreht und somit natürlich dafür sorgt, dass der führende Spieler eingebremst wird (seine benötigten Rohstoffe sind deutlich teurer, bzw. teilweise nicht mehr im Markt). Es ist die Friedemann Lösung und Herangehensweise des Scherenproblems zwischen führenden und letzten Spieler.
Um Diesen Kernmechanismus Drumherum gibt es außerdem noch ein Ausbreitungselement, denn man muss ja die Städte auf der Landkarte miteinander verbinden und immer mehr und mehr Häuser als Stromversorger unter seine Firmenfittische nehmen.
Im Kartenspiel wurde der Kernmechanismus beibehalten, während das Spielbrett, das Verbinden der Städte und die Häuser wegrationalisiert wurden. Was irgendwie logisch ist, denn wir haben ja kein Spielbrett. Was wir allerdings haben ist Geld und Spielkarten mit Rohstoffen und Stromkraftwerken. Dabei kommt uns einiges bekannt vor, denn zum einen gibt es wieder die Rohstoffe Kohle, Erdgas, Öl und Uran und zum anderen haben die Kraftwerke eine Wertigkeit die gleichzeitig ihr Mindestangebot zum Ersteigern anzeigt.
Wie beim Brettspiel liegen die Kraftwerke in 2 Reihen aus, wobei diese nach Wertigkeit sortiert sind und somit nur die vier billigsten zum Verkauf angeboten werden können. Ist man am Zug kann man entweder das billigste Kraftwerk für „1“ Elektro zur Versteigerung frei geben oder eines der anderen drei oben liegenden für den Mindestpreis (=Wertigkeit). Die Spieler reihum können einen dann überbieten, wobei man solange weiterbietet bis nur noch ein Spieler übrig bleibt. Der zahlt dann brav das Geld und erhält das Kraftwerk. War dies der gleiche Spieler, der gerade am Zug war ist der nächste Spieler mit der Versteigerungsauswahl an der Reihe ansonsten derselbe Spieler.
Das alles kommt dem typischen Funkenschlag Spieler sicherlich äußerst bekannt vor und auch die Rohstoffkäufe bzw. die Lagerung bleibt sehr ähnlich. Jedes Kraftwerk kann maximal doppelt soviele Rohstoffe lagern wie es zur Herstellung von Strom benötigt und gekauft wird in umgekehrter Spielreihenfolge. Dies bedeutet, dass der Spieler mit dem geringsten Geldeinkommen als erstes Rohstoffe kaufen kann und somit nicht nur die erste Wahl hat, sondern auch die günstigsten Preise.
Beim Rohstoffkauf gibt es außerdem noch eine separate Zeile (mit dem Kaufpreis von „1“ Elektro), in der alle Rohstoffe als Einzelrohstoffe hineinkommen, wenn ich als Spieler zu viele Rohstoffe kaufe. Warum sollte ich das tun? Nun ganz einfach, weil die Rohstoffkarten je nach dem zwischen 1-3 Rohstoffeinheiten zeigen und ich somit manchmal einfach automatisch mich überkaufen muss, wenn ich einen bestimmten Rohstoff noch benötige. Diese Differenz sorgt dafür, dass teilweise gewisse Rohstoffe zu einem sehr günstigen Preis im Markt liegen, allerdings dann jeweils auch nur „1“ Rohstoff dieser Art.
Wie im Original wandert jede Runde das teuerste Stromkraftwerk unter dem Nachziehstapel und in der Endrunde werden dann 6 Stromkraftwerke angeboten und mit hohen Kraftwerken aufgefüllt.
Wer am Ende das Meiste Geld besitzt gewinnt, wobei man hier die letzte Stromgenerierung nicht ausbezahlt, sondern diese 1:1 Siegpunkte zählt, während das übrige Geld aus vorherigen Runden 10:1 Siegpunkte eingetauscht wird. Eine etwas komische Wahl, die sicherlich zur Vereinfachung der Siegpunktzählung eingeführt wurde uns aber tatsächlich eher verwirrt und von uns somit eigentlich ignoriert wird.
Smukers Meinung:
Funkenschlag ist tatsächlich schon ein sehr altes Spiel. Die erste Veröffentlichung war 2001, damals noch mit Wachsmalstiften. Das Spiel hatte einen riesen Erfolg und sich mit der Zeit weiterentwickelt. Für jeden Geschmack gibt es dabei eine Variation und selbst meine Frau, die es eigentlich nicht wegen dem Thema mag hat inzwischen ihre Variante gefunden (Die ersten Funken – liebt sie). Nun hat Friedemann Friese den Hauptmechanismus seziert und kredenzt ihn uns als Kartenspiel. Das mag sicherlich nicht jedem gefallen, allerdings haben in unseren Testrunden tatsächlich alle ihren Spaß. Jeder der Funkenschlag kannte, fand es toll, wie in einer so kurze Zeit das klassische Spielgefühl vermittelt wird und es somit ermöglicht das Spiel auch auf kleinen Tischen und unterwegs zu spielen. Zu klein sollte der Tisch allerdings dann doch nicht sein, da die Auslage auch etwas Platz benötigt. Ich selbst weine etwas dem Verbindungsmechanismus der Städte nach, da mir dieser Aspekt auch sehr viel Freude gemacht hat, allerdings sehe ich ein, dass das Kartenspiel natürlich reduzierter daherkommen muss, sonst würde es ja auch keinen Sinn machen.
Wer den Funkenschlag Core-Mechanismus mag wird hier sicherlich seine Freude haben und immer wieder mal als Absacker oder Zwischendurchspiel zu dieser Kartenspielneuheit greifen. Auch bietet es sich wunderbar an um neue Funkenschlagspieler heranzuziehen, da es einfacher als das Brettspiel ist. Ich bin gespannt ob wir in Zukunft auch irgendwann mal ein Funkenschlag Würfelspiel sehen werden, wobei ehrlich gesagt bin ich mir ziemlich sicher dass wir es sehen werden, die Frage ist nur wann und was es an Spielspaß bietet. Ich bin auf jeden Fall mit dieser Variante voll und ganz zufrieden und wünsche mir noch viele tolle Spiel- und Kunstideen von Friedmann egal ob mit oder ohne STROM. :-)
Andreas Buhlmann für cliquenabend.de
GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Schöne Funkenschlag Entschlackung, die von uns gerne gespielt wird.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
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