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Testbericht vom 25.08.2010 - von Andreas

Egizia




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2009

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
75 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre

Durchschnittswertung:
8/10 bei 1 Bewertungen



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vorstellung vom 15.11.2009

Die Spiel 2009: Egizia (Hans im Glück)


Video zum herunterladen: hier

Es ist ein heißer Tag, die Sandkörner glänzen in der Sonne und die Hitze, die sie abstrahlen, schlägt euch entgegen. Ihr befindet euch am Fuße eines unglaublichen menschlichen Bauwerks und neigt euren Kopf nach oben. Nachdem ihr euch an dem Anblick ergötzt habt und euch die Frage stellt „Haben wirklich wir das erbaut?“, holt ihr eine Flasche aus eurem Rucksack und genießt einen guten Schluck Wasser. Neben euch stehen viele weitere Touristen und der Bus mit der Armee-Eskorte fährt euch nach der Besichtigung wieder zurück in eure sichere Hotelanlage…. Etwa so stelle ich mir den Besuch in Ägypten vor, wenn ich mir die Pyramiden anschauen werde. Bisher war mir das nicht vergönnt, aber irgendwann …. irgendwann…. Bis dahin gebe ich mich mit Brettspielen zufrieden, die dieses Thema nicht gerade selten aufnehmen. Zwar ist das Thema „Mittelalter“ durchaus öfter vertreten, aber wir haben uns auch schon viele Male um Pyramiden, die Sphinx und die Pharaonen am Spieltisch gekümmert. „Egizia“ von Hans im Glück ist der aktuellste Vertreter dieses Genres und viele sind der Meinung, dass es wiedermal ein schönes solides strategisches Hans im Glück Spiel ist. Ob das auch in unseren Augen so ist oder wir doch lieber andere Spiele rund um das Thema Pyramiden bevorzugen, erfahrt ihr in diesem Test.

Spielziel:
Wer nach 5 Spielrunden die meisten Siegpunkte durch das Bauen an Sphinx, Königsgräbern, Obelisk, Pyramide und Tempel errungen hat, kann sich getrost in Ägypten niederlassen. Man ist nun nicht nur Sieger des Spiels, sondern man hat sich einen Namen gemacht (zumindest bis zum nächsten Spiel).

Spielaufbau:
Das Spielbrett kommt mit den jeweiligen Karten und aufgebauten Plättchen in die Mitte, jeder Spieler erhält zufällig ein Nummern-Plättchen (dies bestimmt die Spielreihenfolge), ein Spielertableau sowie 4 Bautrupps und 8 Schiffe einer Farbe. Außerdem startet ihr mit einem 6er Kornfeld und einem 3er Steinbruch. Da dieser Steinbruch aber.bei Leibe nicht ausreicht, startet jeder Spieler noch mit einer von der Spielerreihenfolge abhängigen Anzahl an Steinen, welche wie alle Steine im Spiel auf den Tableaus festgehalten werden“) Auf der Siegpunktleiste, dem Steinverkauf und dem Getreidemarkt fängt jeder Spieler auf dem ersten Feld (es gibt noch viel zu tun im Land des Sandes….). Zuletzt erhält noch jeder Spieler 1 Sphinxkarte und stellt einen Steinmarker auf seinem Tableau auf seinen Steinvorrat (abhängig von der Startreihenfolge). Genug getan, last uns ans Werk gehen, sonst sagt noch einer „nicht Menschen sondern Aliens haben die Pyramiden erbaut“…

Spielablauf:
Eure Zeit in Ägypten ist knapp bemessen und geht über exakt 5 Runden, die sich je in 7 Phasen untergliedern.

Nil-Karten auslegen
Für jede Runde gibt es passende Nilkarten (erkennbar an der Zahl auf der Kartenrückseite). Diese werden zu Beginn der Runde gemischt und auf die 10 vorgesehenen Felder entlang des Nils gelegt. Doch halt, irgendwas stimmt hier doch nicht, oder hat sich da einer verzählt? Nein, es hat sich keiner verzählt! Dem Spiel liegen etwas mehr Karten bei, als man jede Runde benötigt (ah schön). Dies führt dazu, dass jede Partie anders verläuft und so manche Karten gar nicht auftauchen (oh… wie gemein ;-)).

Nil befahren
Ob die damals auch schon so Probleme mit der Wasserqualität hatten, immerhin gab es auf den Booten keine Toiletten? Äh naja egal, falsches Thema… Der Kern des Spiels besteht aus einem „Worker-Placement-Element“. Bitte was? Jetzt sagt bloß, es gibt noch Spieler, die mit dem Begriff nichts anfangen können? Na gut, na gut. Also das bedeutet, dass man eine bestimmte Anzahl von Figuren (in diesem Fall 8 Schiffe) besitzt und immer wenn man am Zug ist, eine Figur auf ein Feld setzt. Die Funktion des Feldes wird ausgeführt und das Feld ist diese Runde für alle anderen Spieler belegt. So Lernstunde vorbei! In „Egizia“ ist das Konzept etwas verändert, immerhin befinden wir uns auf einem Fluss und dieser hat eine Laufrichtung. Gelle? Somit müssen die Spieler ihre Schiffe immer weiter flussabwärts setzen als ihr zuletzt platziertes Schiffchen. Zur Auswahl stehen euch dabei neben den bereits erwähnten Nilkarten noch „runde Felder“ und Baufelder. Die Karten geben euch einmalige, dauerhafte oder sofort nutzbare Fähigkeiten. Runde Felder bieten euch eine festgelegte Aktion, während Baufelder zum Bauen an den drei Bauorten (Sphinx, Obelisk/Graber und Tempel/Pyramide) genutzt werden. Das Bauen ist euer primäres Ziel, denn nur durch häufiges und konsequentes Bauen erhaltet ihr viele Siegpunkte. Um allerdings Monumente zu bilden, muss man über Steine und Arbeitskraft verfügen und genau dieses wird durch die meisten Schiffstätigkeiten (runde Felder und manche Karten) getan. Arbeiter sind in 4 Trupps organisiert, die man im Laufe des Spiels vergrößern kann. Pro Arbeiter in einem Trupp kann man einen Stein verbauen. Benötigt man also z.B. für ein Monument 5 Steine, braucht man einen Arbeitertrupp der mindestens aus 5 Arbeitern besteht. Pro Arbeiter wird aber wiederrum je eine Nahrung benötigt. Diese müsst ihr mit euren Feldern ranschaffen. Nur bedenkt dabei, dass manche Felder keine Nahrung einbringen, wenn der Wasserstand (der natürlich auch wieder durch Aktionen verändert werden kann) zu niedrig ist. Steine werden von euch natürlich auch benötigt. Die erhaltet ihr auf manchen Aktionsfeldern oder durch euren Steinbruch. Je mehr Steinbruchkarten man sammelt umso besser, denn diese Steine erhaltet ihr jede Runde vor der Bauphase. Grundsätzlich gilt, dass die Schiffsaktionen immer sofort ausgeführt werden. Die Ausnahme sind die Schiffe an den drei Baustellen. Nachdem alle Schiffe (bis auf diese Bauschiffe) abgehandelt wurden und alle Spieler ihre Bautrupps ernährt haben, werden Steine produziert. Danach wird jede Baustation abgehandelt, wer hier früher gesetzt hat, ist auch früher mit Bauen dran. Jede Baustelle hat dabei ihre Vorteile, wobei das Bauen an sich bei allen gleich verläuft. Die Baukosten müssen im gleichen Verhältnis von Stein zu Arbeiterkraft getätigt werden. Jedoch darf man hierbei immer nur einen Bautrupp verwenden bzw. zusätzlich den Jokerbautrupp (weiße Farbe) hinzunehmen.

Die Sphinx
Hier kann man maximal 5 Steine und somit auch 5 Arbeitskräfte einsetzen. Man erhält dafür entsprechend viele Sphinx-Karten. Diese sind Auftragskarten und bringen am Spielende die abgebildete Punktzahl ein, wenn man ihre Bedingung erfüllt hat. Allerdings kann man pro Spielrunde nur eine Karte behalten, auch wenn man 5 „gebaut“ hat. Damit es sich aber trotzdem lohnt, hier viel zu investieren, erhält man neben der größeren Auswahl auch für jede zurückgelegte Karte 1 Siegpunkt.

Obelisk und Gräber
An diesem Bauplatz kann man gleich an zwei verschiedenen Stellen bauen. Da wäre zum einen der Obelisk, der mit fortschreitendem Bau immer teurer wird. Benötigt man zu Beginn nur einen Stein, braucht es am Ende schon deren 9.) Die Gräber wiederum sind von den Kosten sehr gemischt, um etwas zu planen, sieht man immer die nächsten 4 Baumöglichkeiten und deren Kosten. Generell gilt, dass man einen seiner Markierungssteine (Steineverkauf oder Getreidemarkt) um eine Position verbessern darf, wenn man hier gebaut hat. Somit lohnt es sich hier immer mal wieder zu bauen. Zu beiden Monumenten gibt es Auftragskarten im Sphinx-Kartenstapel.

Pyramide und Tempel
Die Pyramide hat eine Sonderwertung. Wird ein Stockwerk fertiggestellt, erhält der Spieler mit der Steinmehrheit auf diesem Stockwerk nochmal entsprechend seiner Steinanzahl Sonderpunkte. Der Tempel bietet keine Sonderfunktion. Allerdings existieren natürlich zu beiden Monumenten Auftragskarten im Sphinx-Kartenstapel. Nachdem alle Spieler ihre Bautrupps eingesetzt haben, heißt es kurze Spielpause. Denn nun erhält noch jeder Spieler Extrapunkte. Hat man an allen drei Bauplätzen agiert, heißt das 6 Siegpunkte, bei zwei bzw. einem Bauplatz entsprechend weniger. Somit lohnt es sich an so vielen Stellen wie möglich zu bauen, um keine Punkte zu verschenken. Zuletzt wird noch die Spielreihenfolge neu vergeben. Wer aktuell am wenigsten Punkte besitzt, beginnt die neue Runde.

Spielende:
Nach der fünften Spielrunde endet das Spiel. Jetzt gibt es noch eine Schlusswertung (Sphinx-Karten) sowie die Möglichkeit seinen Steinvorrat zu verkaufen, wenn man seine Steineverkaufs-Leiste im Verlaufe des Spiels entsprechend weiterentwickelt hat.

Strategie:

„Egizia“ ist ein strategisches Familienspiel, welches Zugoptimierung, Risikoabwegung und Vorausplanung verlangt. Die Sphinx-Karten sind sehr mächtig und ihr solltet euch im Verlaufe des Spiels mindestens 3-4 Karten zulegen. Außerdem solltet ihr hierbei natürlich auch dafür sorgen, dass diese am Spielende erfüllt sind. So habt ihr am Schluss nochmal 30-40 Punkte extra. Wie bei allen strategischen Spielen gilt es seine Mitspieler zu beobachten. Wollen diese an den Bauplatz, wollen sie gewisse Aktionen durchführen, könnt ihr ihnen etwas Geröll in den Weg legen? Meist haben zwei Spieler Nahrungsschwierigkeiten und man kann ihnen mit der Wasserzufuhr äußerst weh tun. Hier heißt es aufpassen und gegebenenfalls reagieren. Natürlich solltet ihr immer eure Nahrungskosten und eure Arbeiterkraft im Auge haben. Es bringt euch nichts, viele Steine zu besitzen, wenn eure Arbeiter diese nicht verbauen können. Noch schlechter ist es natürlich, viel Arbeitskraft zu haben (die Nahrung kostet) und keine Steine.

Interaktion:

Mit jedem eingesetzten Schiff versperrt man den anderen Spielern diese Einsetzmöglichkeit bzw. schränkt sie an den Bauplätzen ein. Das gilt natürlich auch andersrum. Somit muss man immer abschätzen, ob man nur ein Stück flussabwärts einsetzt oder gleich mehrere Felder überspringt, um ein wichtiges Feld auf jeden Fall zu bekommen. Die Bauplätze sind hierbei immer besonders begehrt, denn an jedem Platz können nicht alle Spieler bauen. Somit sollte man schnell sein, sonst fällt das Bauvorhaben diese Runde aus. Achtet aber auch auf die ausliegenden Karten! Es gibt viele, die sehr mächtig sind. Und missachtet ja nicht den Wasserstand, sonst heißt es hungern.

Glück:

Das Ziehen der Sphinx-Karten ist sehr glücksbetont. Je mehr man zieht, umso mehr Auswahl hat man, aber wenn einem Fortuna nicht hold ist, erhält man die Karten, die nicht soviele Punkte am Ende bringen. Auch die Züge der anderen sind nicht leicht vorauszuplanen und so kommt es öfter vor, dass der gewollte Platz belegt ist. Zum Glück gilt das für alle und immer ärgert sich jemand.

Packungsinhalt:

Egizia bringt viel Material mit und ist liebevoll gestaltet. Der Spielplan wurde zwar auf langer Front nicht detailreich geschmückt, aber hier landen ja auch später die Karten. Das Spielmaterial ist auch gewohnter Holzqualität und lässt nichts beanstanden. Was uns missfällt ist die Spielanleitung. Diese lässt in der 1. Auflage etwas zu wünschen übrig. Einige Punkte werden nicht erwähnt und so spielt man das Spiel sicherlich die ersten paar Male falsch (Sphinx-Karten, Aktionskarten). Auf der Hans im Glück Seite gibt es inzwischen allerdings einen neuen PDF-Download sowie eine ausführliche FAQ. Aber ob das aber jeder Käufer weiß? Wir hoffen, dass Hans Im Glück hier in Zukunft wieder zu alter Sorgfalt zurückfinden wird.

Spaß:

Egizia kam bei uns sehr gut an und so gut wie alle Spieler haben sich nach einer Partie zum nächsten Spielehändler begeben. Es bietet genug strategische Abwechslung und die Regeln sind nach einer Einarbeitung auch intuitiv. Die Baufelder werden mit weniger Spieler immer knapper und somit herrscht auch mit 3 Spielern ein reger Kampf. Bei zwei Spielern hat man jedoch etwas mehr Planungssicherheit, was die restlichen Felder anbelangt, was manch einem Spieler nicht gefiel.

s Meinung:

Egizia ist ein würdiges Hans im Glück Spiel und lässt das Ägyptische Reich sowohl bei Viel- als auch Familienspielern im Wohnzimmer erstrahlen. Wer Worker-Placementspiele, etwas Vorausplanung und den ständigen Kampf um die Aktionsfelder mag, ist hier genau richtig. Was der Münchener Verlag einem hier auf den Tisch legt, ist ein durchweg solides Spiel, welches in allen Konstellationen Spaß macht. Das Spielgefühl ist auch jedesmal verschieden und somit sollten die nächsten Monate mit Spielspaß gesichert sein, wenn man sich zu einem Kauf erschließt. Wir raten jedoch dringend zum Regel-Download von der HiG-Webseite, da die beigelegte Anleitung nicht komplett richtig ist.

Andreas Buhlmann für cliquenabend.de

Vielen Dank an Hans im Glück für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
7 von 10
Arbeitskraft, Steine und Nahrung!
INTERAKTION
8 von 10
Mein Feld, mein Feld!
GLÜCK
5 von 10
Das Ziehen der Sphinxkarten kann (un-)glücklich verlaufen
PACKUNGSINHALT
7 von 10
Material gut wie immer. Minuspunkt für die Spielregeln.
SPAß
8 von 10
Durchweg gut angekommen.
GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Egizia ist ein spaßiges ägyptisches Bau-Worker-Placement-Spiel für die ganze Familie
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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