Testbericht vom 24.11.2010 - von Jörg
Velo City
Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2010
Anzahl der Spieler:
3 bis 7 Spieler
Spielzeit:
45 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
4.5/10 bei 2 Bewertungen
VORWORT:
Die Aufgabe eines Fahrradkuriers ist es Dokumente oder kleinere Pakete bis zu zwei Kilogramm in wasserdichten Taschen von A nach B zu bringen. Dabei findet man diese Kurierdienste hauptsächlich in Großstädten, die pro Tag zwischen 10 und 40 Aufträge und oft mehr als 50 Kilometer pro Tag zurücklegen.
In Velo City müssen die Spieler ein solches Team aus Fahrradkurieren steuern, wobei hier nicht ein Auftrag, sondern die Schnelligkeit im Vordergrund steht. Ob uns diese Aufgabe als Teamleiter gelingt und warum wir auf Vitamine während der Fahrt nicht verzichten, erfahrt ihr im folgendem Spieltest.
ZIEL DES SPIELS:
Wer ist der schnellste Kurierdienst in der Stadt? Um dies zu klären, wird ein großes Rennen quer durch die Stadt durchgeführt. Dabei beinhaltet die Strecke einige Tücken in Form von Kanaldeckel. Wer am Ende die meisten eigenen Kuriere über das Zielfeld führt, gewinnt.
SPIELAUFBAU:
Vor der ersten Partie müssen die 35 Fahrradkuriere mit den abgebildeten Figuren beklebt werden.
Je nach Spieleranzahl bekommt jeder Spieler eine bestimmte Anzahl an Spielfiguren, die auf das Startfeld des ausliegenden Spielplans gelegt werden.
Eine Figur stellt der Spieler vor sich auf (Team-Chef) und bekommt einen Würfel in der Farbe seines Teams.
Auf dem Spielplan erkennt man neben dem Startfeld (Parkplatz) den Streckenverlauf, welcher mit Hindernisfeldern (Kanaldeckel) und Versorgungsfeldern (Vitamindrink-Dosen) versehen ist. Das Ziel besteht aus acht Feldern, doch bis dahin ist es ein langer Weg.
Zum Schluss legt man den hellblauen Energiewürfel und die Vitamin-Drinkdosen (Anzahl ist abhängig von der Spieleranzahl) zur Seite.
SPIELABLAUF:
Das Rennen verläuft reihum und der Spieler entscheidet sich immer vor seinem Zug, ob er eine Solofahrt oder eine Pulkfahrt durchführen möchte.
Bei einer Solofahrt muss sich der Spieler erst nach dem Würfeln entscheiden, mit welchem seiner Kuriere er diese Fahrt ausführen möchte.
Bei einer Pulkfahrt entscheidet man sich schon vor dem Würfelwurf, wobei sich auf dem Feld des eigenen Fahrers mindestens ein weiterer Kurier aus einem anderen Team befinden muss.
Für die Solofahrt kann der Spieler eine Vitamindrink-Dose abgeben, um zusammen mit seinem Würfel und dem Energiewürfel ein höheres Ergebnis zu erzielen. Doch mit einer Dose, darf man sich nur eines der beiden Würfelergebnisse aussuchen. Wer die Summe aus beiden Würfeln haben will muss zuvor gleich zwei Dosen leeren.
Im zweiten Fall darf kein anderer Fahrer diesem Kurier folgen, was im ersten Fall durch Windschatten fahren (und dem Abgeben einer Dose) möglich ist.
Für die Pulkfahrt verwendet der Spieler seinen eigenen Würfel und den Würfel eines Mitspielers, also einem Kurier, der auch auf dem gleichen Feld steht. Je nach Würfelwurf nimmt der Spieler seinen eigenen Würfel in Anspruch um sich selbst, oder mit dem fremden Würfel sich und seinen Mitspieler, nach vorne zu ziehen. Windschatten fahren ist hier natürlich auch für andere Kuriere erlaubt. Vorraussetzung ist immer, dass sie sich auf demselben Feld befinden und eine Dose abgegeben wird.
Doch wie bekommt man diese Vitamindrink-Dosen?
Auf verschiedenen Streckenfeldern ist ein Versorgungsfeld angezeigt, auf denen der aktive Spieler eine solche Dose aus dem Vorrat erhält.
Diese Dosen braucht der Spieler aber nicht nur, um sich vom Feld abzusetzen oder im Windschatten zu fahren, sondern auch, um sich vor Hindernisfeldern zu schützen.
Endet die Bewegung eines Kuriers nämlich auf einem Hindernisfeld, muss er auf das nächst leere Hindernisfeld zurückziehen. Durch Abgabe einer Dose kann dies verhindert werden. Wer dennoch den Weg zurück antreten muss bekommt zumindest eine Dose aus dem Vorrat. Muss der Spieler sogar bis zum Startfeld zurück, darf er sich zwei Dosen als Trost nehmen.
Gegen Ende der Strecke, darf der Spieler die Ziellinie nur mithilfe des eigenen Teamwürfels überqueren. Windschatten fahren ist nicht erlaubt (hier gilt es also den Endspurt alleine zu schaffen).
Das Spiel ist zu Ende, wenn die acht grünen Zielfelder mit Fahrradkurieren besetzt sind. Wer die meisten Kuriere ins Ziel gebracht hat, gewinnt. Das Spiel kann auch damit enden, wenn ein Spieler seinen dritten Fahrradkurier auf die Zielfelder gebracht hat.
Strategie:
Es macht einen deutlichen Unterschied, ob man in kleiner Runde zu Dritt oder in voller Spielrunde zu Siebt das Ziel ansteuert.
In kleineren Runden ist man schon mehr bemüht sich vom Feld abzusetzen, um das Spiel gleich mit drei eigenen Fahrern im Ziel zu beenden. Hindernisse sind dabei nicht so kritisch, da der Spieler nicht so weit zurückziehen muss.
Mit vielen Mitspielern wird es aber schwieriger sich von der Masse an Mitspielerkurieren zu trennen, die einem oft regelmäßig im Windschatten folgen. Hindernisse sind unbeliebt und oft muss ein Spieler sogar zurück zum Startfeld gezogen werden.
Einen Kurier frühzeitig ins Ziel zu führen ist nicht immer clever, da man dadurch auch weniger Möglichkeiten hat, um Fahrer auszuwählen. Hinzu kommt die Gefahr eines Gleichstands, so dass man erst im richtigen Moment das Ziel überqueren sollte.
Insgesamt gesehen sind aber die strategischen Möglichkeiten gering und auch mit vielen Vitamindrink-Dosen kann man mit schlechten Würfelergebnissen nicht viel ausrichten.
Interaktion:
Einen Mitspieler lässt man gerne einmal ziehen, doch wehe es sind gleich zwei oder drei eines Teams. Dann ist Verfolgung angesagt und am besten in Form von Windschatten fahren (sofern möglich).
Schnell bilden sich im Verlauf der Partie kleinere Gruppen, die sich auch gerne einmal absprechen. Doch geht es richtig Ziel, denkt jeder Spieler nur noch an sich und seine Fahrer.
Glück:
Der Glücksfaktor ist sehr hoch, da mit jeder Aktion der Würfel zum Einsatz kommt. Dieser Glücksfaktor steigt allerdings auch mit der Spieleranzahl. In Spielrunden zu Siebt konnten wir miterleben, wie manche Spieler mit anfangs schlechten Würfelergebnissen kaum noch Einfluss auf den Spielverlauf nehmen konnten. Um diesen Faktor etwas dagegen zu setzen, können sich aber auch Teams absprechen, um gemeinsam schneller voran zu kommen.
Packungsinhalt:
Grafisch wirkt das Spiel eher schlicht und unauffällig. Der Spielplan ist nur mit bis zu vier Spielern ausreichend groß, da in vollen Spielrunden die Kuriere keinen Platz auf den kleinen Feldern finden. Das ist aber zum Glück nur Anfangs der Fall, da sich das Feld der Kuriere im Spielverlauf entzerrt.
Die Figuren sind einfach gestaltet und manch ein Spieler muss aufpassen, seinen Team-Chef am Rande nicht einzusetzen. Aus unserer Sicht reicht der Würfel als Kennzeichen eines Teams völlig aus.
Der Anleitung muss man nur in einigen Passagen etwas mehr Aufmerksamkeit widmen, um den Unterschied zwischen Solo- und Pulkfahrt zu verstehen. Nach der ersten Partie dürften aber die Unterschiede klar sein.
Das Spiel kostet im Handel zwischen 25 und 30 Euro. Ein stolzer Preis für dieses Spiel.
Spaß:
Velo City ist kein anspruchvolles Spiel und so sollte man es auch betrachten. Es ist ein einfaches Rennspiel, das mit steigender Spieleranzahl noch glücksbetonter wird.
Zielgruppe sind somit eher die Gelegenheitsspieler, wobei diese in unseren Runden zu Sechst und zu Siebt auch nicht wahre Begeisterung ausstrahlten.
In dieser Spieleranzahl-Konstellation sollte eigentlich viel mehr der Spaß im Vordergrund stehen, da der Sieger nur mit dem notwendigen Glück gewinnen kann.
Runden zu Dritt sind uns dagegen zu klein, so dass wie eher zu Vier- und Fünferpartien tendierten. Hier hat man zumindest noch etwas Einflussmöglichkeiten, wobei man nach etwa 45 Minuten Spieldauer nicht sofort eine weitere Partie spielen möchte.
Auf Dauer wirken die Abläufe doch etwas langweilig, auch wenn man bei Spielzügen des Mitspielers aufgrund des möglichen Windschatten fahren wachsam sein muss.
Jörgs Meinung:
Velo City ist ein simples Rennspiel, indem die Spieler versuchen, ihr Team aus Fahrradkurieren ans Ziel zu führen. Mit Vitamindrink-Flaschen kann man sich vor Hindernissen schützen aber auch Fahrt aufnehmen, um möglichst schnell die Strecke zu bewältigen.
Durch ständiges Würfeln ist der Glücksfaktor sehr hoch und steigt mit weiteren Spielern nochmals an.
Das Spiel ist für Familien und Gelegenheitsspieler gedacht, wobei sich der Spielspaß in Grenzen hält.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an ABACUSSPIELE für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
4/10
Einfaches Rennspiel mit hohem Glücksfaktor! Auf Dauer nicht überzeugend genug, um es regelmäßig zu Spielen!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Smukers Meinung:
Velo City ist ein Würfelrennspiel für die ganze Familie. Das Konzept des Laufrennspiels wurde hier aber etwas verfeinert. Man bildet ständig Seilschaften und zieht so auch andere Fahrer mit nach vorne. Auch die Vitaminflaschen sorgen für eine rasche Aufholjagd. Vielspieler werden sicherlich nur die ein oder andere Partie mit Spielneulingen wagen. Ansonsten ist die Ausrichtung des Spiels komplett auf Familien gelegt und diese kommen sowohl mit den Regeln als auch dem Design zurecht. Stöhrend sind bei uns die Figurenaufkleber gewesen, denn die Kleberei dauert etwas. Zum Glück muss diese nur einmal sein.
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GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Sicherlich kein besonderes Rennspiel, aber für Familien durchaus attraktiv, wenn auch nicht auf Dauer.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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Nachricht von 19:09 Uhr, Jörg, 1 KommentareDie Aufgabe eines Fahrradkuriers ist es Dokumente oder kleinere Pakete bis zu zwei Kilogramm in wasserdichten Taschen von A nach B zu bringen. Dabei findet man diese Kurierdienste hauptsächlich in Großstädten,... ...