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Testbericht vom 09.04.2017 - von Jörg

Ulm




Details


Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2016

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
60 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre

Durchschnittswertung:
6/10 bei 2 Bewertungen



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vorstellung vom 22.01.2017

Vorstellung: Ulm (Huch! & Friends)

Vorstellung: Ulm (Huch! & Friends) from Cliquenabend on Vimeo.

Vorwort

Der eine oder andere Zuschauer beschwerte sich in Vergangenheit darüber, dass man den Jörg und seinen badischen Akzent in den Videos kaum versteht. Doch soll ich jetzt Hochdeutsch sprechen? Mit Sicherheit nicht, aber an meinem ständigen „ja“ in diversen Videos werde ich arbeiten. Da passt es ja ganz gut, dass der Autor von Ulm ein Schwabe ist und schwäbisch kann zumindest ich gut verstehen. Leider ist bei einem solchen Zusammentreffen das Chaos vorprogrammiert und an dieser Stelle muss ich mich auch für das Videointerview entschuldigen, denn nur weniger konnten unseren Worten folgen.

Somit musste auch ein zweites Video folgen, in dem ich noch einmal auf alles Wichtige eingehe und als krönender Abschluss an dieser Stelle ein kurzer Bericht zum einem Spiel, an welches ich große Erwartungen knüpfte.

Spielablauf:

Gespielt wird zu den Glanzzeiten von Ulm im 16. Jahrhundert. Tüchtig, wie man es von den Schwaben gewohnt ist wird nicht nur Handel betrieben, sondern auch fleißig am Münster gebaut, mehr als nur ein Herzstück der Stadt, das ich nach einem damaligen Besuch gut in Erinnerung behalte. Aufgabe der Spieler ist es erfolgreich zu arbeiten und die vorhandenen Ressourcen effektiv zu nutzen. Wer dann am Ende die meisten Punkte vorweisen kann gewinnt.

Kernelement des Spiels ist ein 3x3 Raster des Münsterfelds. Ein Spieler zieht dabei immer einen Aktionsstein aus dem Sack und schiebt es in das Raster hinein. Die drei jetzt ausliegenden Steine in diesem Raster werden vom Spieler als Aktion ausgeführt. So erhält der Spieler Geld, was er eigentlich ständig benötigt oder kann mit der Abräumaktion herausgeschobene Aktionssteine einer beliebigen Seite aufnehmen. Mit der Kartenaktion gibt der Spieler zwei Steine ab, um Karten zu ziehen bzw. die Möglichkeit zu haben eine weitere Karte in einer Runde auszuspielen. Mit zwei gleichen Steinen wird diese Kartenaktion stärker (2 Karten ziehen und eine davon behalten). In einem Zug kann ein Spieler immer nur eine Karte ausspielen. Entweder nutzt er die Karte, um eine sofortige Aktion auszuführen (Bonusaktion) oder um je nach Kombination (Sammeln von Sets) am Ende Siegpunkte zu kassieren. Mit der Flussaktion zieht der Spieler auf der Zille weiter. Das ist gut, denn je weiter man zieht, desto positiver wirkt sich das auf die Punkte aus und schließlich ist die Zille auch eng verbunden mit der Siegelaktion. Diese letzte Aktionsmöglichkeit kostet erst einmal zwei Geld und dann darf der Spieler entsprechend dem Viertel wo die Zille steht ein Privileg ausführen. Er sichert sich bestimmte Rechte/Aktionen in der Stadt, die auch im späteren Verlauf noch Punkte bringen können.

Ähnlich wie bei den Karten sind auch hier viele Symbole hinterlegt. Mit Ulmer Spatzen (Plättchen) kann man am Ende Punkte generieren, der eine oder andere nutzt sie aber auch gerne (durch Abgeben), um den Glücksfaktor bei Ziehen von Plättchen zu verringern. Das noch weiter auszuschmücken würde aber den Rahmen sprengen, zumal schon nach 10 Runden eine Partie zu Ende ist. Übrigens kann man die Runden auch mit Ereignissen spielen, je nach Wunsch und Erfahrung der Spieler, denn dann werden die Turmplättchen einfach auf die andere Seite gelegt.

s Meinung:

Ein Badener trifft auf einen Schwaben. Ok, die Story aus dem Vorwort möchte ich nicht weiter ausführen, aber die Stadt Ulm ist wirklich sehenswert. So hat man zurecht auch das das Münster als 3D Objekt in den Mittelpunkt gerückt. Für das Spiel ist das aber aus rein optischen Gründen gemacht, denn die Hauptaspekte spielen sich auf der Donau und den Vierteln der Stadt ab.
Kernmechanismus ist ein 3x3 Raster, in das immer ein neues Plättchen hineingeschoben wird und der Spieler dadurch drei Aktionen ausführt. Das gefällt mir wirklich sehr gut und macht zumindest in den ersten Partien sehr viel Spaß!
Auch wenn die Aktionsauswahl sehr übersichtlich ist wird das Spiel durch diverse Plättchen und Karten mit weiteren Optionen bestückt. Durch das immer neue Auslegen zu Beginn einer Partie und das Nutzen von Ereignissen ist das Spiel sehr variabel. Trotz einer dem Anschein nach übersichtlichen Auswahl an Aktionen muss man ständig abwägen, wobei keine Partie wirklich länger als 60 Minuten dauert. Zu zweit spielen wir Ulm mittlerweile in 30 Minuten!
Der Aktionsmechanismus ist schnell erklärt auch wenn man sich durch zwei Anleitungen wühlen muss. Die Chronik mit vier Seiten Informationen ist kürzer als die noch einmal darin enthaltenen Symbolerklärungen, so dass man in den ersten zwei bis drei Partien immer wieder Symbole und deren Bedeutung nachlesen muss. Das ist unglücklich gelöst worden und „eine“ Anleitung (inkl. Chronik) und ein Übersichtsblatt wären mir dann doch lieber gewesen.
Nach knapp 10 Partien bevorzuge ich mittlerweile Partien zu dritt. Zu zweit spielt man das Ganze eher herunter und zu viert kommt man einfach mit seinem Schiff zu schnell am Ende der Donau an und dadurch profitiert man auch von der sehr starken Aktion am Ende, sich aus dem Ablagestapel eine Karte aussuchen zu dürfen. Zu zweit muss man sich doch stärker mit der Wahl und Auslage an Karten befassen und gerade zu dritt passt die Mischung aus Aktionen und Möglichkeiten am besten.
Das Spiel verliert mit der Zeit etwas an Reiz und oft erwische ich mich dabei ständig bestimmte Aktionsmöglichkeiten entstehen zu lassen. Zwar ist das aufgrund des 3x3 Rasters nicht immer möglich, doch man entwickelt Vorlieben und bei 10 Runden sollte man seinen Stärken vertrauen. Das Vertrauen wird nur dadurch erschüttert, dass einem Turmaktionen zu Beginn einer Runde das Leben bzw. Spiel unnötig erschweren. Ohne diese oft negativen Turmaktionen und -effekte fehlt aber eine gewisse Spannung, so dass ich die Nutzung dieser Plättchen auf jeden Fall empfehle.
Grafisch sehr gelungen sind die Symbole auf den Plättchen allerdings sehr klein, was auch auf die Zille zutrifft. Man muss schon genau hinschauen, damit man keinen Fehler macht.
Als Badener hat das Spiel aus dem Schwabenland seinen Reiz und ich kann verstehen, dass einige meiner Mitspieler nach 1 bis 2 Partien begeistert sind. Doch langfristig verliert das Spiel bei mir (recht schnell) an Reiz und landet somit nicht bei 8 von 10 sondern 6 von 10 möglichen Punkte.

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Interessanter Aktionsmechanismus für ein Spiel auf Kennerniveau.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

s Meinung:

Ulm hat unsere Spielgruppen etwas gespalten, die einen mochten die Mechanik und die Spielumsetzung gut, die anderen fanden, dass es sich zu sehr zieht und man bei der Einschubmechanik zwar etwas innovatives besitzt, aber diese Mechanik an sich einfach nicht interessant genug umgesetzt ist.

Die Spielillustrationen sind auf jeden Fall sehr gut und machen richtig Lust das Spiel kennen zu lernen, gerade auch durch das 3D-Modell des Münsters. Allerdings hätte man hier und da die Intuitivität verbessern können z.B. sollten die Stadtwappen Nummern haben, damit man sie nicht lange auf dem Rand des 3x3 Rasters suchen muss.

Die Spielanleitung mindert beim Regelstudium leider auch die Spielvorfreude. Die Idee zwei Spielanleitungen zu verwenden ist nicht neu, das erste Spiel was dieses etablierte und dafür bis heute gelobt wird ist "Die Siedler von Catan" bzw. nur "Catan" von KOSMOS. Einige Verlage hatten dieses Konzept versucht, aber sind kläglich gescheitert, da das Spiel dafür zum einen geeignet sein muss und zum anderen muss man sich gut überlegen, wass man in die Standardregel packt und was in die Chronik. Hier haben wir leider ein Beispiel was aus meiner Sicht nicht sehr gelungen ist, da man gerade in den ersten 2 Partien extrem viel Nachschlagen muss und ständig in beides reinschaut, da man nicht weiss wo es steht. Ich hätte eine normale Spielanleitung bevorzugt mit einem extra Kapitel Chronik und Historische Daten.

Trotz des Regelmankos und dem ein oder anderen Verbesserungspotential bei der Intuitivität, finde ich ULM ein gelungenes Spiel, das gerade mit der Turmaktion und dem neuen 3x3 Raster etwas Würze im gehobeneren Gesellschaftsspiel bietet. Es ist zwar noch nicht ein knallhartes Kennerspiel, aber auch kein Familienspiel. Die Thematik ist mal etwas anderes und wir hatten wie gesagt auch einige Spieler die das Spiel sehr mochten.

Macht euch also am Besten selbst euer Bild und teilt uns mit ob ihr den Rastermechanismus und das Spiel interessant findet oder ob ihr zur zweiten Gruppe gehört, die wir bei unseren Partien auch hatten, die mit der neuen Mechanik nicht viel Anfangen konnten und lieber ein komplexeres Spiel bevorzugen und das ganze als Nichts Halbes und Nichts Ganzes abstempelten.

Andreas Buhlmann für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Gehobeneres Brettspiel, mit einer sehr schlechten Anleitung.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Bilder
















Videos

vorstellung vom 21.11.2016

Kurze Vorstellung bzw. Interview zum Spiel Ulm (Huch! & Friends) mit Günter Burkhardt

Kurze Vorstellung bzw. Interview zum Spiel Ulm (Huch! & Friends) mit Günter Burkhardt from Cliquenabend on Vimeo.


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